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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

ganz sicher nicht wieder erlangen, wenn es sich wieder in die Opposition begibt,
es muß, wie es in seinen besten Zeiten getan hat, das nationale Banner offen
und frei entfalten, es muß an der Stärkung der Reichsidee und der Reichsgewalt
arbeiten, es muß jedem ungesunden Partikularismus abschwören, während heute
liberale Blätter jede kleinstaatliche Empfindlichkeit zartfühlend in Schutz nehmen,
es darf nicht selbst in den Partikularismus zurückfallen -- wenn der Deutsche von
"Reichsverdrossenheit" ergriffen wird, dann wird er allerdings leider gern Parti¬
kularst, bloß aus Opposition --, es muß mit dem lebendigen Kaisertum gehn und darf
auch nicht verschämt seiner alten Vorliebe für ein parlamentarisches Regiment nach¬
hängen, das in Deutschland unhistorisch und schon bei unsern heutigen Parteiver-
hältnissen unmöglicher ist als jemals.

Die Opposition wird im Reichstage auch ohne die Nationalliberalen mehr als
genügend zu Worte kommen, dafür werden andre Parteien sorgen; denn in den
letzten Monaten ist wahrlich genug Material zusammengekehrt worden. "Kolonial¬
skandale", "Fleischnot", das angebliche "Duell" zwischen Bülow und Podbielski,
die auswärtige Politik, das alles wird auch im Reichstage sicher zur Sprache kommen.
Nun, für die Kolonialpolitik werden wohl die Abgeordneten, die aus Afrika und
Ostasien zurückgekehrt sind, mehr Verständnis und Sympathie mit heimgebracht
haben, als sich daheim aus Akten, Berichten und Zeitungen beim besten Willen,
gewinnen läßt, und vielleicht entschließt sich auch Herr Erzberger, seine Objektivität
durch die lebendige Anschauung und die Berichte seiner geistlichen Freunde, die in den
Kolonien als Missionare neben den evangelischen hingebend arbeiten, zu vertiefen.
darf nicht mehr vorkommen, daß sich der deutsche Reichstag den notwendigsten
Anforderungen unsrer Kolonien versagt, zum berechtigten Spott des Auslandes. Wir
gieren hierzu ein Paar charakteristische Urteile aus G. Frenssens Buch "Peter Moors
"ahrt nach Südwest", das die Grenzboten in der letzten Nummer besprochen haben.
-Uf das Schiff an der englischen Küste vorüberfährt, da sagt ein Marineoffizier
A einem andern: "Wir Seeleute denken anders über die Engländer als die
Menschen drinnen im Lande. Wir treffen sie in allen Häfen der Erde und wissen,
daß sie von allen die respektabelsten Leute sind. Da hinter den hohen Kreide¬
felsen wohnt doch das erste Volk der Erde, vornehm, wcltklug, tapfer, einig und
^ich. Wir aber? Eine einzige ihrer Eigenschaften haben wir von alters her, die
Tapferkeit. Eine andre gewinnen wir langsam, den Reichtum. Ob wir den Rest
Wncils bekommen, das ist unsre Lebensfrage." Und an einer andern Stelle sagt
^in alter "Schutztruppler", als ein Brief aus Swakopmund mit Mitteilungen über
die Gleichgiltigkeit in Deutschland gegenüber den südafrikanischen Kämpfen im Feld-
Aer angekommen ist, zu Moor, der darüber erstaunt ist: "Was wundert dich das?
^se es nicht immer so gewesen? Wie viele Frauen hat der König von Siam?
^as für ein Strumpfband trägt die Königin von Spanien? Welche Antwort hast
du auf die Postkarte bekommen, welche du dem japanischen Feldherrn geschickt hast?
^/eh! Das sind die Dinge, welche die Deutschen interessiere"! Du solltest mal
hören, wie die Engländer über uns lachen, über uns Nedefratzen und Hänse in
allen Gassen. Die Engländer fragen bei jeder Sache: "Was nützt es mir und
England?" Es ist vor allem Sache des Reichstags, dafür zu sorgen, daß das
anders werde.

. Mehr als die Kolonien liegt dem deutschen Volke die "Fleischnot" am Herzen,
denn sie trifft jedes Haus an der empfindlichsten Stelle, und selten ist Deutschland
^"'g gewesen wie in diesen oft stürmischen und drängenden Kundgebungen,
-mi", Notstand, ein starkes Steigen der Fleischpreise, ist vorhanden. Es ist nur
d" Frage, ob er durch die "Öffnung der Grenzen" sicher gehoben werden kann,
denn dazu wirken doch manche Ursachen zusammen: das Wachstum der städtischen
Bevölkerung, die allgemeine Steigerung der Lebenshaltung gerade in den Arbeiter-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

ganz sicher nicht wieder erlangen, wenn es sich wieder in die Opposition begibt,
es muß, wie es in seinen besten Zeiten getan hat, das nationale Banner offen
und frei entfalten, es muß an der Stärkung der Reichsidee und der Reichsgewalt
arbeiten, es muß jedem ungesunden Partikularismus abschwören, während heute
liberale Blätter jede kleinstaatliche Empfindlichkeit zartfühlend in Schutz nehmen,
es darf nicht selbst in den Partikularismus zurückfallen — wenn der Deutsche von
„Reichsverdrossenheit" ergriffen wird, dann wird er allerdings leider gern Parti¬
kularst, bloß aus Opposition —, es muß mit dem lebendigen Kaisertum gehn und darf
auch nicht verschämt seiner alten Vorliebe für ein parlamentarisches Regiment nach¬
hängen, das in Deutschland unhistorisch und schon bei unsern heutigen Parteiver-
hältnissen unmöglicher ist als jemals.

Die Opposition wird im Reichstage auch ohne die Nationalliberalen mehr als
genügend zu Worte kommen, dafür werden andre Parteien sorgen; denn in den
letzten Monaten ist wahrlich genug Material zusammengekehrt worden. „Kolonial¬
skandale", „Fleischnot", das angebliche „Duell" zwischen Bülow und Podbielski,
die auswärtige Politik, das alles wird auch im Reichstage sicher zur Sprache kommen.
Nun, für die Kolonialpolitik werden wohl die Abgeordneten, die aus Afrika und
Ostasien zurückgekehrt sind, mehr Verständnis und Sympathie mit heimgebracht
haben, als sich daheim aus Akten, Berichten und Zeitungen beim besten Willen,
gewinnen läßt, und vielleicht entschließt sich auch Herr Erzberger, seine Objektivität
durch die lebendige Anschauung und die Berichte seiner geistlichen Freunde, die in den
Kolonien als Missionare neben den evangelischen hingebend arbeiten, zu vertiefen.
darf nicht mehr vorkommen, daß sich der deutsche Reichstag den notwendigsten
Anforderungen unsrer Kolonien versagt, zum berechtigten Spott des Auslandes. Wir
gieren hierzu ein Paar charakteristische Urteile aus G. Frenssens Buch „Peter Moors
»ahrt nach Südwest", das die Grenzboten in der letzten Nummer besprochen haben.
-Uf das Schiff an der englischen Küste vorüberfährt, da sagt ein Marineoffizier
A einem andern: „Wir Seeleute denken anders über die Engländer als die
Menschen drinnen im Lande. Wir treffen sie in allen Häfen der Erde und wissen,
daß sie von allen die respektabelsten Leute sind. Da hinter den hohen Kreide¬
felsen wohnt doch das erste Volk der Erde, vornehm, wcltklug, tapfer, einig und
^ich. Wir aber? Eine einzige ihrer Eigenschaften haben wir von alters her, die
Tapferkeit. Eine andre gewinnen wir langsam, den Reichtum. Ob wir den Rest
Wncils bekommen, das ist unsre Lebensfrage." Und an einer andern Stelle sagt
^in alter „Schutztruppler", als ein Brief aus Swakopmund mit Mitteilungen über
die Gleichgiltigkeit in Deutschland gegenüber den südafrikanischen Kämpfen im Feld-
Aer angekommen ist, zu Moor, der darüber erstaunt ist: „Was wundert dich das?
^se es nicht immer so gewesen? Wie viele Frauen hat der König von Siam?
^as für ein Strumpfband trägt die Königin von Spanien? Welche Antwort hast
du auf die Postkarte bekommen, welche du dem japanischen Feldherrn geschickt hast?
^/eh! Das sind die Dinge, welche die Deutschen interessiere»! Du solltest mal
hören, wie die Engländer über uns lachen, über uns Nedefratzen und Hänse in
allen Gassen. Die Engländer fragen bei jeder Sache: „Was nützt es mir und
England?" Es ist vor allem Sache des Reichstags, dafür zu sorgen, daß das
anders werde.

. Mehr als die Kolonien liegt dem deutschen Volke die „Fleischnot" am Herzen,
denn sie trifft jedes Haus an der empfindlichsten Stelle, und selten ist Deutschland
^"'g gewesen wie in diesen oft stürmischen und drängenden Kundgebungen,
-mi», Notstand, ein starkes Steigen der Fleischpreise, ist vorhanden. Es ist nur
d" Frage, ob er durch die „Öffnung der Grenzen" sicher gehoben werden kann,
denn dazu wirken doch manche Ursachen zusammen: das Wachstum der städtischen
Bevölkerung, die allgemeine Steigerung der Lebenshaltung gerade in den Arbeiter-


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[0395] Maßgebliches und Unmaßgebliches ganz sicher nicht wieder erlangen, wenn es sich wieder in die Opposition begibt, es muß, wie es in seinen besten Zeiten getan hat, das nationale Banner offen und frei entfalten, es muß an der Stärkung der Reichsidee und der Reichsgewalt arbeiten, es muß jedem ungesunden Partikularismus abschwören, während heute liberale Blätter jede kleinstaatliche Empfindlichkeit zartfühlend in Schutz nehmen, es darf nicht selbst in den Partikularismus zurückfallen — wenn der Deutsche von „Reichsverdrossenheit" ergriffen wird, dann wird er allerdings leider gern Parti¬ kularst, bloß aus Opposition —, es muß mit dem lebendigen Kaisertum gehn und darf auch nicht verschämt seiner alten Vorliebe für ein parlamentarisches Regiment nach¬ hängen, das in Deutschland unhistorisch und schon bei unsern heutigen Parteiver- hältnissen unmöglicher ist als jemals. Die Opposition wird im Reichstage auch ohne die Nationalliberalen mehr als genügend zu Worte kommen, dafür werden andre Parteien sorgen; denn in den letzten Monaten ist wahrlich genug Material zusammengekehrt worden. „Kolonial¬ skandale", „Fleischnot", das angebliche „Duell" zwischen Bülow und Podbielski, die auswärtige Politik, das alles wird auch im Reichstage sicher zur Sprache kommen. Nun, für die Kolonialpolitik werden wohl die Abgeordneten, die aus Afrika und Ostasien zurückgekehrt sind, mehr Verständnis und Sympathie mit heimgebracht haben, als sich daheim aus Akten, Berichten und Zeitungen beim besten Willen, gewinnen läßt, und vielleicht entschließt sich auch Herr Erzberger, seine Objektivität durch die lebendige Anschauung und die Berichte seiner geistlichen Freunde, die in den Kolonien als Missionare neben den evangelischen hingebend arbeiten, zu vertiefen. darf nicht mehr vorkommen, daß sich der deutsche Reichstag den notwendigsten Anforderungen unsrer Kolonien versagt, zum berechtigten Spott des Auslandes. Wir gieren hierzu ein Paar charakteristische Urteile aus G. Frenssens Buch „Peter Moors »ahrt nach Südwest", das die Grenzboten in der letzten Nummer besprochen haben. -Uf das Schiff an der englischen Küste vorüberfährt, da sagt ein Marineoffizier A einem andern: „Wir Seeleute denken anders über die Engländer als die Menschen drinnen im Lande. Wir treffen sie in allen Häfen der Erde und wissen, daß sie von allen die respektabelsten Leute sind. Da hinter den hohen Kreide¬ felsen wohnt doch das erste Volk der Erde, vornehm, wcltklug, tapfer, einig und ^ich. Wir aber? Eine einzige ihrer Eigenschaften haben wir von alters her, die Tapferkeit. Eine andre gewinnen wir langsam, den Reichtum. Ob wir den Rest Wncils bekommen, das ist unsre Lebensfrage." Und an einer andern Stelle sagt ^in alter „Schutztruppler", als ein Brief aus Swakopmund mit Mitteilungen über die Gleichgiltigkeit in Deutschland gegenüber den südafrikanischen Kämpfen im Feld- Aer angekommen ist, zu Moor, der darüber erstaunt ist: „Was wundert dich das? ^se es nicht immer so gewesen? Wie viele Frauen hat der König von Siam? ^as für ein Strumpfband trägt die Königin von Spanien? Welche Antwort hast du auf die Postkarte bekommen, welche du dem japanischen Feldherrn geschickt hast? ^/eh! Das sind die Dinge, welche die Deutschen interessiere»! Du solltest mal hören, wie die Engländer über uns lachen, über uns Nedefratzen und Hänse in allen Gassen. Die Engländer fragen bei jeder Sache: „Was nützt es mir und England?" Es ist vor allem Sache des Reichstags, dafür zu sorgen, daß das anders werde. . Mehr als die Kolonien liegt dem deutschen Volke die „Fleischnot" am Herzen, denn sie trifft jedes Haus an der empfindlichsten Stelle, und selten ist Deutschland ^"'g gewesen wie in diesen oft stürmischen und drängenden Kundgebungen, -mi», Notstand, ein starkes Steigen der Fleischpreise, ist vorhanden. Es ist nur d" Frage, ob er durch die „Öffnung der Grenzen" sicher gehoben werden kann, denn dazu wirken doch manche Ursachen zusammen: das Wachstum der städtischen Bevölkerung, die allgemeine Steigerung der Lebenshaltung gerade in den Arbeiter-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/395>, abgerufen am 15.05.2024.