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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Heimcitsehiisiicht

Hin.

Marin legte die Hemd auf seineu Arm. Glauben Sie, daß ihn etwas quält,
Herr Doktor?

Ich weiß nicht -- er kommt mir so merkwürdig zerfahren vor. Als ob sich
seine Gedanken heimlich immerfort mit andern Dinge" beschäftigten. Sie sagten
vorhin "Erziehungsangelegenheit" -- denken Sie bitte mal, ich sei Ihr Beicht¬
vater -- so heißt es bei Ihnen ja wohl? Ist das die sonderbare Tatsache, über
die sich ganz Seestadt wundert, daß Regierungsrat Sebaldus seine Kinder in die
Freischule schickt?

Ja -- sagte Maria beklommen. Hatte sie sich zu früh ihres Sieges gefreut?

Sie haben ganz Recht, daß Sie diese -- diese Marotte bekämpften. Hin --
Ihr Gemahl ist, wie es scheint, ziemlich orthodox? fragte der alte Arzt und sah
sie unter buschigen Augenbrauen teilnehmend an -- ein wenig unsicher, wie sie
sein Eindringen auf so heikles Gebiet aufnehmen würde. Er war von einer kühlen,
nüchternen, beinahe harten Art, aber in den langen Wochen an Tonis Krankenbett
waren sie beide etwas vertrauter miteinander geworden. Und besonders heute schien
es, als ob er aus seiner gewohnten Verschlossenheit heraustreten wolle und sich doch
nicht recht entschließen könne.

Maria hob den Kopf und sah ihm frei und stolz in die Augen: Mein Mann
war immer ein überzeugungstreuer Katholik, Herr Doktor. Ju letzter Zeit siud seine
Ansichten vielleicht etwas ... sie stockte und suchte nach dem mildesten Ausdruck.

Etwas schroffer geworden?

Ja.

Und wenn Sie ihm widersprachen, trat eine krankhafte Gereiztheit zutage?

Ja.

Der Arzt stand auf und reichte Maria die Hand, ein undefinierbarer Ausdruck
lag auf seinem Gesicht. Mut, liebe Fran Regierungsrat! Wir kriegen ihn wohl
wieder zurecht. Nur sorgen Sie mir sür den Urlaub! Er war schon bei der Tür,
als er noch einmal umkehrte, seiue Hand väterlich uns Marias Schulter legte und
nun endlich mit dem herausrückte, was ihm sichtlich die ganze Zeit über schon ans
der Zunge gelegen hatte.

Ich Habs Ihnen weiß Gott schon längst mal sagen "vollen, Frau Marin
Sebaldus! Dnrf ich ehrlich sein? Als so kleinen Kiekindiewelt hab ich Sie ja schon
gekannt, und wenn ich für gewöhnlich auch nicht viel Worte mache, so werden sich
doch wohl herausgefühlt haben, daß ichs immer gut zu Ihnen meinte. In, wenn
Ihre Kirche uns lnnter solche ins Land schickte, wie Sie und Ihre Eltern, ehrlich.
Ang und bereit, auch die andern gelten zu lassen, da wollten wir euch mit offnen
Armen aufnehmen! Allerhand Hochachtung. Frau Maria, Sie haben mich gelehrt,
daß die Katholiken, für die ich vordem als eingefleischter Protestant und Nord¬
deutscher nicht viel übrig hatte, weiß Gott nicht die schlechtesten im Lande sind.

Er schüttelte und drückte ihre beiden Hände und sah ihr tief und treuherzig
in die Augen, und in aller Not und Angst dieser Stunde fühlte Maria etwas wie
einen warmen Strom der Freude durch ihr Herz gehn: die Heimat erkannte sie
c>is ihr Kind an, die Heimat ruhen sie uns und hieß sie willkommen!

(Schluß folgt)




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Heimcitsehiisiicht

Hin.

Marin legte die Hemd auf seineu Arm. Glauben Sie, daß ihn etwas quält,
Herr Doktor?

Ich weiß nicht — er kommt mir so merkwürdig zerfahren vor. Als ob sich
seine Gedanken heimlich immerfort mit andern Dinge» beschäftigten. Sie sagten
vorhin „Erziehungsangelegenheit" — denken Sie bitte mal, ich sei Ihr Beicht¬
vater — so heißt es bei Ihnen ja wohl? Ist das die sonderbare Tatsache, über
die sich ganz Seestadt wundert, daß Regierungsrat Sebaldus seine Kinder in die
Freischule schickt?

Ja — sagte Maria beklommen. Hatte sie sich zu früh ihres Sieges gefreut?

Sie haben ganz Recht, daß Sie diese — diese Marotte bekämpften. Hin —
Ihr Gemahl ist, wie es scheint, ziemlich orthodox? fragte der alte Arzt und sah
sie unter buschigen Augenbrauen teilnehmend an — ein wenig unsicher, wie sie
sein Eindringen auf so heikles Gebiet aufnehmen würde. Er war von einer kühlen,
nüchternen, beinahe harten Art, aber in den langen Wochen an Tonis Krankenbett
waren sie beide etwas vertrauter miteinander geworden. Und besonders heute schien
es, als ob er aus seiner gewohnten Verschlossenheit heraustreten wolle und sich doch
nicht recht entschließen könne.

Maria hob den Kopf und sah ihm frei und stolz in die Augen: Mein Mann
war immer ein überzeugungstreuer Katholik, Herr Doktor. Ju letzter Zeit siud seine
Ansichten vielleicht etwas ... sie stockte und suchte nach dem mildesten Ausdruck.

Etwas schroffer geworden?

Ja.

Und wenn Sie ihm widersprachen, trat eine krankhafte Gereiztheit zutage?

Ja.

Der Arzt stand auf und reichte Maria die Hand, ein undefinierbarer Ausdruck
lag auf seinem Gesicht. Mut, liebe Fran Regierungsrat! Wir kriegen ihn wohl
wieder zurecht. Nur sorgen Sie mir sür den Urlaub! Er war schon bei der Tür,
als er noch einmal umkehrte, seiue Hand väterlich uns Marias Schulter legte und
nun endlich mit dem herausrückte, was ihm sichtlich die ganze Zeit über schon ans
der Zunge gelegen hatte.

Ich Habs Ihnen weiß Gott schon längst mal sagen »vollen, Frau Marin
Sebaldus! Dnrf ich ehrlich sein? Als so kleinen Kiekindiewelt hab ich Sie ja schon
gekannt, und wenn ich für gewöhnlich auch nicht viel Worte mache, so werden sich
doch wohl herausgefühlt haben, daß ichs immer gut zu Ihnen meinte. In, wenn
Ihre Kirche uns lnnter solche ins Land schickte, wie Sie und Ihre Eltern, ehrlich.
Ang und bereit, auch die andern gelten zu lassen, da wollten wir euch mit offnen
Armen aufnehmen! Allerhand Hochachtung. Frau Maria, Sie haben mich gelehrt,
daß die Katholiken, für die ich vordem als eingefleischter Protestant und Nord¬
deutscher nicht viel übrig hatte, weiß Gott nicht die schlechtesten im Lande sind.

Er schüttelte und drückte ihre beiden Hände und sah ihr tief und treuherzig
in die Augen, und in aller Not und Angst dieser Stunde fühlte Maria etwas wie
einen warmen Strom der Freude durch ihr Herz gehn: die Heimat erkannte sie
c>is ihr Kind an, die Heimat ruhen sie uns und hieß sie willkommen!

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[0505] Heimcitsehiisiicht Hin. Marin legte die Hemd auf seineu Arm. Glauben Sie, daß ihn etwas quält, Herr Doktor? Ich weiß nicht — er kommt mir so merkwürdig zerfahren vor. Als ob sich seine Gedanken heimlich immerfort mit andern Dinge» beschäftigten. Sie sagten vorhin „Erziehungsangelegenheit" — denken Sie bitte mal, ich sei Ihr Beicht¬ vater — so heißt es bei Ihnen ja wohl? Ist das die sonderbare Tatsache, über die sich ganz Seestadt wundert, daß Regierungsrat Sebaldus seine Kinder in die Freischule schickt? Ja — sagte Maria beklommen. Hatte sie sich zu früh ihres Sieges gefreut? Sie haben ganz Recht, daß Sie diese — diese Marotte bekämpften. Hin — Ihr Gemahl ist, wie es scheint, ziemlich orthodox? fragte der alte Arzt und sah sie unter buschigen Augenbrauen teilnehmend an — ein wenig unsicher, wie sie sein Eindringen auf so heikles Gebiet aufnehmen würde. Er war von einer kühlen, nüchternen, beinahe harten Art, aber in den langen Wochen an Tonis Krankenbett waren sie beide etwas vertrauter miteinander geworden. Und besonders heute schien es, als ob er aus seiner gewohnten Verschlossenheit heraustreten wolle und sich doch nicht recht entschließen könne. Maria hob den Kopf und sah ihm frei und stolz in die Augen: Mein Mann war immer ein überzeugungstreuer Katholik, Herr Doktor. Ju letzter Zeit siud seine Ansichten vielleicht etwas ... sie stockte und suchte nach dem mildesten Ausdruck. Etwas schroffer geworden? Ja. Und wenn Sie ihm widersprachen, trat eine krankhafte Gereiztheit zutage? Ja. Der Arzt stand auf und reichte Maria die Hand, ein undefinierbarer Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Mut, liebe Fran Regierungsrat! Wir kriegen ihn wohl wieder zurecht. Nur sorgen Sie mir sür den Urlaub! Er war schon bei der Tür, als er noch einmal umkehrte, seiue Hand väterlich uns Marias Schulter legte und nun endlich mit dem herausrückte, was ihm sichtlich die ganze Zeit über schon ans der Zunge gelegen hatte. Ich Habs Ihnen weiß Gott schon längst mal sagen »vollen, Frau Marin Sebaldus! Dnrf ich ehrlich sein? Als so kleinen Kiekindiewelt hab ich Sie ja schon gekannt, und wenn ich für gewöhnlich auch nicht viel Worte mache, so werden sich doch wohl herausgefühlt haben, daß ichs immer gut zu Ihnen meinte. In, wenn Ihre Kirche uns lnnter solche ins Land schickte, wie Sie und Ihre Eltern, ehrlich. Ang und bereit, auch die andern gelten zu lassen, da wollten wir euch mit offnen Armen aufnehmen! Allerhand Hochachtung. Frau Maria, Sie haben mich gelehrt, daß die Katholiken, für die ich vordem als eingefleischter Protestant und Nord¬ deutscher nicht viel übrig hatte, weiß Gott nicht die schlechtesten im Lande sind. Er schüttelte und drückte ihre beiden Hände und sah ihr tief und treuherzig in die Augen, und in aller Not und Angst dieser Stunde fühlte Maria etwas wie einen warmen Strom der Freude durch ihr Herz gehn: die Heimat erkannte sie c>is ihr Kind an, die Heimat ruhen sie uns und hieß sie willkommen! (Schluß folgt) ^n-iizboten >V tWli

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/505>, abgerufen am 16.05.2024.