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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Bedeutend höher als die Aufführungen der beiden Oratorien durch den
Philharmonischen Chor und die Singakademie standen die zwei Konzerte in der
Hochschule für Musik. Freilich, die Solofänger unterließen es auch hier, ihre Partien
in der nötigen Weise zu vervollständigen, es fehlte auch jeder Ansatz zur Variierung
des Dakapo in den Arien und Duetten, die Jnstrumentalwerke jedoch gelangten in
stilistischer Hinsicht zu einwandfreier Darstellung, Kadenzen oder nur skizzenartig
notierte Solostellen wurde" mit angemessenen Ergänzungen ausgeführt. Leider kam
dieser Vorzug bei dem Orgelkonzert nicht zur Geltung, denn seine Wiedergabe blieb
dem Inhalt dieser herrlichen Komposition fast alles schuldig. Sehr zu verwundern
war es. daß man sich nicht grundsätzlich der alten Instrumente bediente, wo doch
unter demselben Dache die schönsten Clavieembalvs und Lauten stehen.

Entschieden abzulehnen ist der moderne Flügel. Schon als Aklompagnement-
instrument für den Continuo leistet er nicht die rechten Dienste, sein Ton wirkt zu
selbstherrlich, während der des Cembalo vom Orchester förmlich aufgesaugt wird;
">mi soll gar nicht hören, wie das füllunggebende Instrument mitspielt, aber mau
würde merken, wenn es fehlt. Als Begleitinstrument in der Kammermusik stören
vor allen Dingen die Bässe, sie klingen zu dick, und trotz der bessern Dämpfung
unsrer modernen Instrumente wirken sie unklar, verwischt. Daß die Koniposition
mit dem dünnen Baß rechnet, beweist ja seine Verstärkung durch Gauden oder
"ndre Instrumente, wenn starke Oberstimmen darüber geführt sind. Und wenn es
s'es gar um Solokompositioueu handelt, dann versagt der moderne Flügel vollkommen.
Das alte Cembalo mit seinen Registern und Ottavkoppclnngcn bietet eine Fülle
von Farben, die in ihrer Mischung und gesteigerte" Verwendung dramatisch wirken
können. Wer die Variationen des 1iÄimollillll8 ti^elismitu nie hat auf einem alten
Instrument vortragen hören, kennt sie schlechterdings nicht. Der Fehler zu dicker
Väsfe einer modernen Harfe beeinträchtigte auch die Stimmung des Flvteusolos
w der Cäeilieuode: die Laute wirkt viel zarter, diskreter, zugleich tönen aber die
Akkvrdnrpeggien voller -- und ein Lautenspieler würde wirklich uicht schwer zu
beschaffen gewesen sein. , ^ "

^^<Die Benutzung alter Instrumente ist für die Wiedergabe des echten Handel
ebenso wichtig wie die Besetzung des Orchesters in der von Händel vorgeschrrebnen
Weise. Diese letzte Forderung war durchgängig erfüllt und ist glücklicherweise fast
allgemein anerkannt worden, um so mehr befremdete es, in den Kritiken Stimmen
zu hören, die sich gegen zu treue Kopie des Händelschen Orchesters aussprachen,
"'it einem Hinweis auf unsre Shakcspeareaufführungen.

, Zieht man Shakespeare zum Vergleich heran, der auch nicht mit den be¬
scheidnen Mitteln der Bühnentechnik seiner Zeit zur Aufführung kommt so beweist
dies ein völliges Verkennen der Sachlage: bei Shakespeare Hände t es sich an
"was Nebensächliches, bei Händel um einen integrierender Bestandteil des Kunst¬
werks. Dort sind es Ausstattungsmittel zur Unterstützung der Phantasie, d.e den
Forderungen des Dichters zu seiner Zeit nicht genügen konnten, hier sind es
Darstellungsmittel, die uicht nur die Absichten des Meisters vollständig zum Aus¬
druck bringen. soudern für die und deren Eigenart speziell die Kompositionen ge¬
dacht und geschrieben sind. Ein Vergleich zwischen der ursprimgl.chen Fassung d^Cacilienode und deren Bearbeitung von Mozart gibt lehrreiche Aufschlüsse: wieviel
'se nicht hinzugetan, wieviel wird andrerseits unterdrückt.

^."..Wir reinigen alte Gemälde von der Übermalung spätrer Zeit und siud erstaunt
^ sehen, was alles wegfällt, das uur die Monumentalität des Bildes Minderte
°der wie plötzlich eine Menge kleiner Gestalten zur Hauptgruppe eines Bildes
hinzutritt, die erst den ursprünglichen Bewegungsrhythmus der Komposition auf¬
deckt. Wir lesen Dichtungen im Original, damit ihre Kraft nichts durch Bearbeitung


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Bedeutend höher als die Aufführungen der beiden Oratorien durch den
Philharmonischen Chor und die Singakademie standen die zwei Konzerte in der
Hochschule für Musik. Freilich, die Solofänger unterließen es auch hier, ihre Partien
in der nötigen Weise zu vervollständigen, es fehlte auch jeder Ansatz zur Variierung
des Dakapo in den Arien und Duetten, die Jnstrumentalwerke jedoch gelangten in
stilistischer Hinsicht zu einwandfreier Darstellung, Kadenzen oder nur skizzenartig
notierte Solostellen wurde» mit angemessenen Ergänzungen ausgeführt. Leider kam
dieser Vorzug bei dem Orgelkonzert nicht zur Geltung, denn seine Wiedergabe blieb
dem Inhalt dieser herrlichen Komposition fast alles schuldig. Sehr zu verwundern
war es. daß man sich nicht grundsätzlich der alten Instrumente bediente, wo doch
unter demselben Dache die schönsten Clavieembalvs und Lauten stehen.

Entschieden abzulehnen ist der moderne Flügel. Schon als Aklompagnement-
instrument für den Continuo leistet er nicht die rechten Dienste, sein Ton wirkt zu
selbstherrlich, während der des Cembalo vom Orchester förmlich aufgesaugt wird;
">mi soll gar nicht hören, wie das füllunggebende Instrument mitspielt, aber mau
würde merken, wenn es fehlt. Als Begleitinstrument in der Kammermusik stören
vor allen Dingen die Bässe, sie klingen zu dick, und trotz der bessern Dämpfung
unsrer modernen Instrumente wirken sie unklar, verwischt. Daß die Koniposition
mit dem dünnen Baß rechnet, beweist ja seine Verstärkung durch Gauden oder
"ndre Instrumente, wenn starke Oberstimmen darüber geführt sind. Und wenn es
s'es gar um Solokompositioueu handelt, dann versagt der moderne Flügel vollkommen.
Das alte Cembalo mit seinen Registern und Ottavkoppclnngcn bietet eine Fülle
von Farben, die in ihrer Mischung und gesteigerte» Verwendung dramatisch wirken
können. Wer die Variationen des 1iÄimollillll8 ti^elismitu nie hat auf einem alten
Instrument vortragen hören, kennt sie schlechterdings nicht. Der Fehler zu dicker
Väsfe einer modernen Harfe beeinträchtigte auch die Stimmung des Flvteusolos
w der Cäeilieuode: die Laute wirkt viel zarter, diskreter, zugleich tönen aber die
Akkvrdnrpeggien voller — und ein Lautenspieler würde wirklich uicht schwer zu
beschaffen gewesen sein. , ^ „

^^<Die Benutzung alter Instrumente ist für die Wiedergabe des echten Handel
ebenso wichtig wie die Besetzung des Orchesters in der von Händel vorgeschrrebnen
Weise. Diese letzte Forderung war durchgängig erfüllt und ist glücklicherweise fast
allgemein anerkannt worden, um so mehr befremdete es, in den Kritiken Stimmen
zu hören, die sich gegen zu treue Kopie des Händelschen Orchesters aussprachen,
»'it einem Hinweis auf unsre Shakcspeareaufführungen.

, Zieht man Shakespeare zum Vergleich heran, der auch nicht mit den be¬
scheidnen Mitteln der Bühnentechnik seiner Zeit zur Aufführung kommt so beweist
dies ein völliges Verkennen der Sachlage: bei Shakespeare Hände t es sich an
"was Nebensächliches, bei Händel um einen integrierender Bestandteil des Kunst¬
werks. Dort sind es Ausstattungsmittel zur Unterstützung der Phantasie, d.e den
Forderungen des Dichters zu seiner Zeit nicht genügen konnten, hier sind es
Darstellungsmittel, die uicht nur die Absichten des Meisters vollständig zum Aus¬
druck bringen. soudern für die und deren Eigenart speziell die Kompositionen ge¬
dacht und geschrieben sind. Ein Vergleich zwischen der ursprimgl.chen Fassung d^Cacilienode und deren Bearbeitung von Mozart gibt lehrreiche Aufschlüsse: wieviel
'se nicht hinzugetan, wieviel wird andrerseits unterdrückt.

^.„..Wir reinigen alte Gemälde von der Übermalung spätrer Zeit und siud erstaunt
^ sehen, was alles wegfällt, das uur die Monumentalität des Bildes Minderte
°der wie plötzlich eine Menge kleiner Gestalten zur Hauptgruppe eines Bildes
hinzutritt, die erst den ursprünglichen Bewegungsrhythmus der Komposition auf¬
deckt. Wir lesen Dichtungen im Original, damit ihre Kraft nichts durch Bearbeitung


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[0687] Maßgebliches und Unmaßgebliches Bedeutend höher als die Aufführungen der beiden Oratorien durch den Philharmonischen Chor und die Singakademie standen die zwei Konzerte in der Hochschule für Musik. Freilich, die Solofänger unterließen es auch hier, ihre Partien in der nötigen Weise zu vervollständigen, es fehlte auch jeder Ansatz zur Variierung des Dakapo in den Arien und Duetten, die Jnstrumentalwerke jedoch gelangten in stilistischer Hinsicht zu einwandfreier Darstellung, Kadenzen oder nur skizzenartig notierte Solostellen wurde» mit angemessenen Ergänzungen ausgeführt. Leider kam dieser Vorzug bei dem Orgelkonzert nicht zur Geltung, denn seine Wiedergabe blieb dem Inhalt dieser herrlichen Komposition fast alles schuldig. Sehr zu verwundern war es. daß man sich nicht grundsätzlich der alten Instrumente bediente, wo doch unter demselben Dache die schönsten Clavieembalvs und Lauten stehen. Entschieden abzulehnen ist der moderne Flügel. Schon als Aklompagnement- instrument für den Continuo leistet er nicht die rechten Dienste, sein Ton wirkt zu selbstherrlich, während der des Cembalo vom Orchester förmlich aufgesaugt wird; ">mi soll gar nicht hören, wie das füllunggebende Instrument mitspielt, aber mau würde merken, wenn es fehlt. Als Begleitinstrument in der Kammermusik stören vor allen Dingen die Bässe, sie klingen zu dick, und trotz der bessern Dämpfung unsrer modernen Instrumente wirken sie unklar, verwischt. Daß die Koniposition mit dem dünnen Baß rechnet, beweist ja seine Verstärkung durch Gauden oder "ndre Instrumente, wenn starke Oberstimmen darüber geführt sind. Und wenn es s'es gar um Solokompositioueu handelt, dann versagt der moderne Flügel vollkommen. Das alte Cembalo mit seinen Registern und Ottavkoppclnngcn bietet eine Fülle von Farben, die in ihrer Mischung und gesteigerte» Verwendung dramatisch wirken können. Wer die Variationen des 1iÄimollillll8 ti^elismitu nie hat auf einem alten Instrument vortragen hören, kennt sie schlechterdings nicht. Der Fehler zu dicker Väsfe einer modernen Harfe beeinträchtigte auch die Stimmung des Flvteusolos w der Cäeilieuode: die Laute wirkt viel zarter, diskreter, zugleich tönen aber die Akkvrdnrpeggien voller — und ein Lautenspieler würde wirklich uicht schwer zu beschaffen gewesen sein. , ^ „ ^^<Die Benutzung alter Instrumente ist für die Wiedergabe des echten Handel ebenso wichtig wie die Besetzung des Orchesters in der von Händel vorgeschrrebnen Weise. Diese letzte Forderung war durchgängig erfüllt und ist glücklicherweise fast allgemein anerkannt worden, um so mehr befremdete es, in den Kritiken Stimmen zu hören, die sich gegen zu treue Kopie des Händelschen Orchesters aussprachen, »'it einem Hinweis auf unsre Shakcspeareaufführungen. , Zieht man Shakespeare zum Vergleich heran, der auch nicht mit den be¬ scheidnen Mitteln der Bühnentechnik seiner Zeit zur Aufführung kommt so beweist dies ein völliges Verkennen der Sachlage: bei Shakespeare Hände t es sich an "was Nebensächliches, bei Händel um einen integrierender Bestandteil des Kunst¬ werks. Dort sind es Ausstattungsmittel zur Unterstützung der Phantasie, d.e den Forderungen des Dichters zu seiner Zeit nicht genügen konnten, hier sind es Darstellungsmittel, die uicht nur die Absichten des Meisters vollständig zum Aus¬ druck bringen. soudern für die und deren Eigenart speziell die Kompositionen ge¬ dacht und geschrieben sind. Ein Vergleich zwischen der ursprimgl.chen Fassung d^Cacilienode und deren Bearbeitung von Mozart gibt lehrreiche Aufschlüsse: wieviel 'se nicht hinzugetan, wieviel wird andrerseits unterdrückt. ^.„..Wir reinigen alte Gemälde von der Übermalung spätrer Zeit und siud erstaunt ^ sehen, was alles wegfällt, das uur die Monumentalität des Bildes Minderte °der wie plötzlich eine Menge kleiner Gestalten zur Hauptgruppe eines Bildes hinzutritt, die erst den ursprünglichen Bewegungsrhythmus der Komposition auf¬ deckt. Wir lesen Dichtungen im Original, damit ihre Kraft nichts durch Bearbeitung

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/687>, abgerufen am 29.05.2024.