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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Versteht, mit ausgesuchter Höflichkeit behandelt. Noch mehr aber, er wurde dem Kaiser
vorgestellt und hatte mit ihm zwei lange Unterredungen, über deren Inhalt sich
natürlich nur Vermutungen ausstellen lassen. Herr Etienne selbst hat durchaus die
Diskretion gewahrt und nur vertraulich an die Persönlichkeiten berichtet, denen er
Rechenschaft schuldig war, nämlich an den Präsidenten der Republik, an deu
Ministerpräsidenten und den Minister des Auswärtigen. Im übrigen hat er nur
angedeutet, das Gespräch habe sich um alle möglichen Fragen von Bedeutung ge¬
dreht, sei aber doch gänzlich unpolitischen Charakters gewesen. Das versteht sich
eigentlich von selbst, denn Herr Etienne weilte als Privatmann in Deutschland, und
zum Überfluß wurde ihm diese Eigenschaft auch von Frankreich aus in einer wenig
freundliche" Weise bescheinigt. Immerhin ist die Stellung des Herrn Etienne in
Frankreich derart, daß seine Ansichten und Eindrücke ins Gewicht fallen, und so
wurden seine Anwesenheit in Kiel und seine Unterhaltungen mit dem Kaiser in
Wahrheit sehr beachtet, um so mehr, als Herr Etienne auch noch einen Abstecher nach
Berlin machte und vom Fürsten Bülow mit derselben Auszeichnung wie in Kiel
empfangen wurde. Dergleichen Unterredungen haben, auch wenn sie zu einem be¬
stimmten politischen Zweck veranstaltet werden, natürlich nur den Charakter unver¬
bindlicher Vorbesprechungen, aber sie schienen dem französischen Staatsmann doch
von Bedeutung für die Beziehungen der beiden Völker zu sein.

Es ist in der letzten Zeit viel von einer Verständigung zwischen Deutschland
und Frankreich in kolonialen und überseeischen Fragen die Rede gewesen. Diese
Politik hat ja auch Fürst Bismarck eine Weile zu treiben gesucht, als er sich mit
Jules Ferry verständigte, aber die Franzosen haben das damals sehr übel genommen.
Das war freilich zu einer Zeit, wo der Rcvanchcgedanke noch ganz im Vorder¬
grunde stand. Seitdem ist ja die revnnchelustige Stimmung in Frankreich stark
zurückgedrängt worden, aber sie ist noch keineswegs erloschen und bricht jedesmal
hervor, wenn von Deutschland aus der Anschein erweckt wird, als rechne und warte
man bei uus auf die französische Freundschaft. Nach den ersten Berichten der fran¬
zösischen Presse über Etieunes Erlebnisse in Kiel hatten sich einige deutsche Blätter
etwas zu weit vorgewagt und ihrer Hoffnung auf eine französische Annäherung
Ausdruck gegeben, anstatt sich mit der Bemerkung zu begnügen, daß wir unsrer¬
seits keinen Groll gegen Frankreich hegen, freundschaftliche Schritte von dort also
gern vermerken und erwidern, aber auch keine Ursache haben, um die französische
Freundschaft zu werben. Aber schon dieser geringfügige Versuch von deutscher Seite,
sich etwas herzlicher zu Frankreich zu stellen, fand ein eigentümliches, nervöses
Echo in einem angesehenen französischen Blatt. Schon das Auftauchen des Ge¬
dankens, als könnten Deutsche und Franzosen in absehbarer Zeit Freunde sein,
wurde mit bemerkenswerter Schroffheit zurückgewiesen. Man wird sich das zur
Lehre dienen lassen. Unsre Beziehungen zu Frankreich können durchaus korrekt,
friedlich und wohlwollend sein, aber noch für lange Zeit werden wir nicht darüber
hinaus irgendwelche freundschaftliche Gesinnung von unsern westlichen Nachbarn
erwarten dürfen.

Während unsre auswärtigen Beziehungen noch immer Anlaß zu vielen Er¬
örterungen geben, wird im Innern an dem Versuch weitergearbeitet, die Blockpolitik
zu stärken und zu befestigen. Noch gibt es eine Hochflut von angeblichen Ent¬
hüllungen und Kommentaren zu dem Ministerwechsel. Immer neue Einzelheiten
werden beizubringen versucht, wobei vor allem das Mißtrauen zutage tritt, als
könne mit dem Rücktritt des Grafen Posadowsky eine Kursänderung an der Sozial¬
politik beabsichtigt sein. Es liegen jedoch die bündigsten Versicherungen vor, daß
das nicht der Fall sein wird, und jede Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß der
bisherige Kurs beibehalten werden wird.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Versteht, mit ausgesuchter Höflichkeit behandelt. Noch mehr aber, er wurde dem Kaiser
vorgestellt und hatte mit ihm zwei lange Unterredungen, über deren Inhalt sich
natürlich nur Vermutungen ausstellen lassen. Herr Etienne selbst hat durchaus die
Diskretion gewahrt und nur vertraulich an die Persönlichkeiten berichtet, denen er
Rechenschaft schuldig war, nämlich an den Präsidenten der Republik, an deu
Ministerpräsidenten und den Minister des Auswärtigen. Im übrigen hat er nur
angedeutet, das Gespräch habe sich um alle möglichen Fragen von Bedeutung ge¬
dreht, sei aber doch gänzlich unpolitischen Charakters gewesen. Das versteht sich
eigentlich von selbst, denn Herr Etienne weilte als Privatmann in Deutschland, und
zum Überfluß wurde ihm diese Eigenschaft auch von Frankreich aus in einer wenig
freundliche» Weise bescheinigt. Immerhin ist die Stellung des Herrn Etienne in
Frankreich derart, daß seine Ansichten und Eindrücke ins Gewicht fallen, und so
wurden seine Anwesenheit in Kiel und seine Unterhaltungen mit dem Kaiser in
Wahrheit sehr beachtet, um so mehr, als Herr Etienne auch noch einen Abstecher nach
Berlin machte und vom Fürsten Bülow mit derselben Auszeichnung wie in Kiel
empfangen wurde. Dergleichen Unterredungen haben, auch wenn sie zu einem be¬
stimmten politischen Zweck veranstaltet werden, natürlich nur den Charakter unver¬
bindlicher Vorbesprechungen, aber sie schienen dem französischen Staatsmann doch
von Bedeutung für die Beziehungen der beiden Völker zu sein.

Es ist in der letzten Zeit viel von einer Verständigung zwischen Deutschland
und Frankreich in kolonialen und überseeischen Fragen die Rede gewesen. Diese
Politik hat ja auch Fürst Bismarck eine Weile zu treiben gesucht, als er sich mit
Jules Ferry verständigte, aber die Franzosen haben das damals sehr übel genommen.
Das war freilich zu einer Zeit, wo der Rcvanchcgedanke noch ganz im Vorder¬
grunde stand. Seitdem ist ja die revnnchelustige Stimmung in Frankreich stark
zurückgedrängt worden, aber sie ist noch keineswegs erloschen und bricht jedesmal
hervor, wenn von Deutschland aus der Anschein erweckt wird, als rechne und warte
man bei uus auf die französische Freundschaft. Nach den ersten Berichten der fran¬
zösischen Presse über Etieunes Erlebnisse in Kiel hatten sich einige deutsche Blätter
etwas zu weit vorgewagt und ihrer Hoffnung auf eine französische Annäherung
Ausdruck gegeben, anstatt sich mit der Bemerkung zu begnügen, daß wir unsrer¬
seits keinen Groll gegen Frankreich hegen, freundschaftliche Schritte von dort also
gern vermerken und erwidern, aber auch keine Ursache haben, um die französische
Freundschaft zu werben. Aber schon dieser geringfügige Versuch von deutscher Seite,
sich etwas herzlicher zu Frankreich zu stellen, fand ein eigentümliches, nervöses
Echo in einem angesehenen französischen Blatt. Schon das Auftauchen des Ge¬
dankens, als könnten Deutsche und Franzosen in absehbarer Zeit Freunde sein,
wurde mit bemerkenswerter Schroffheit zurückgewiesen. Man wird sich das zur
Lehre dienen lassen. Unsre Beziehungen zu Frankreich können durchaus korrekt,
friedlich und wohlwollend sein, aber noch für lange Zeit werden wir nicht darüber
hinaus irgendwelche freundschaftliche Gesinnung von unsern westlichen Nachbarn
erwarten dürfen.

Während unsre auswärtigen Beziehungen noch immer Anlaß zu vielen Er¬
örterungen geben, wird im Innern an dem Versuch weitergearbeitet, die Blockpolitik
zu stärken und zu befestigen. Noch gibt es eine Hochflut von angeblichen Ent¬
hüllungen und Kommentaren zu dem Ministerwechsel. Immer neue Einzelheiten
werden beizubringen versucht, wobei vor allem das Mißtrauen zutage tritt, als
könne mit dem Rücktritt des Grafen Posadowsky eine Kursänderung an der Sozial¬
politik beabsichtigt sein. Es liegen jedoch die bündigsten Versicherungen vor, daß
das nicht der Fall sein wird, und jede Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß der
bisherige Kurs beibehalten werden wird.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_302701/111>, abgerufen am 14.05.2024.