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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr.

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Der Antiquar

und schien keine Ahnung davon zu haben, daß sie sich dem kleinen, flottgehenden
Antiquariatsgeschäfte, worin der späte Mai ihres Lebens blühen sollte, bis auf
etwa fünf Schritte genähert hatte.

Dem verborgnen Freier klebte die Zunge am Gaumen. Er wischte sich mit
dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, räusperte sich und stürzte rasch ent¬
schlossen aus der Ladentür. Als Fräulein Rosalie seiner oder vielmehr seines
Taschentuchs ansichtig wurde, stutzte sie, überflog ihn mit einem prüfenden Blick
und blieb, da die Prüfung nicht gerade zu seinen Ungunsten ausgefallen war, hold
errötend stehen. In der Verlegenheit benutzte Seyler das Taschentuch im Sinne
seiner ursprünglichen und von der gesamten Kulturmenschheit anerkannten Bestimmung
und schneuzte sich so ausgiebig, daß die Dame den Glauben an einen Zusammen¬
hang zwischen dem leinenen Gebrauchsgegenstand und ihrem künftigen Lebensglück
verlor und sich anschickte, ihre Wanderung durch den Hof fortzusetzen. Da endlich
sunt der Freier Worte.

Wenn ich nicht irre, habe ich die Ehre mit Fräulein Rosalie Schott? fragte
er mit verbindlichen! Lächeln, während er ihr zu seiner Legitimation das Taschentuch
Präsentierte. Mein Name ist Polykarp Seyler. Sie werden sicherlich schon Kataloge
mit meiner Firma in der Hand gehabt haben. Aber wollen Sie nicht näher treten?
Meine Nichte wird sich freuen, Ihre Bekanntschaft zu machen.

Diese letzte Wendung hielt er für äußerst diplomatisch. Denn es war ja nicht
unmöglich, daß das Fräulein, die Tochter eines Kgl. Preußischen Kanzleirats, Be¬
denken trug, der Einladung eines männlichen Wesens zu folgen, wenn ihr nicht die
Anwesenheit einer Ehrendmne die Garantie dafür bot, daß hier alles nach den
ungeschriebnen Gesetzen der Schicklichkeit vor sich ging.

Fräulein Rosalie ließ sich denn auch nicht lange nötigen, trat ein und wurde
mit Käthchen bekannt gemacht. Sie war durchaus nicht so schüchtern, wie Seyler
vermutet hatte, bewunderte in ihrer temperamentvollen Art die vielen, vielen
"sicherlich furchtbar interessanten" Bücher, geriet in Entzücken über eine kleine
Meißner Rokokotasse und bemerkte beiläufig, ganz genau so eine habe ihre selige
Großmutter, die eine geborne von Köckeritz und eine Nichte des Geheimen Kriegs¬
rath dieses Namens gewesen sei. auch besessen. Es war für den Antiquar eine große
Beruhigung, daß die Dame so ziemlich allein die Kosten der Unterhaltung trug,
denn trotz oder vielleicht gerade wegen seines schönen Fonds an positivem Wissen
fühlte er sich nicht recht befähigt, einem weiblichen Wesen gegenüber den leichten
Konversationston anzuschlagen, der ihm als die Einleitung zu ernstern und gehalt¬
vollern Gesprächen unerläßlich schien. Da er überdies die dunkle Empfindung hatte,
Fräulein Rosalie erwarte jetzt schon einen regelrechten Heiratsantrag, so brachte
er zur Klärung der Lage die Unterhaltung mit einem kühnen Gedankensprung auf
die Presse und äußerte, es sei doch merkwürdig, daß diese gewaltige Kulturmacht
heutzutage berufen sei, nicht nur das politische Leben ganzer Völker zu lenken,
sondern auch bestimmend in das Schicksal des einzelnen Individuums einzugreifen
und zwischen einander fernstehenden Menschen Beziehungen zu vermitteln, die unter
Umständen, das heißt, wenn sich der erste, günstige Eindruck bei näherer Bekannt¬
schaft noch mehr vertiefe, von schwerwiegender Bedeutung für die Zukunft und das
Lebensglück der betreffenden sein könnten.

Zum Glück fiel ihm noch rechtzeitig ein, daß ihm die Presse ja auch noch
Beziehungen zu einem andern Individuum vermittelt hatte, und daß jeden Augen¬
blick ein zweites Taschentuch vor dem Schaufenster sichtbar werden konnte. Fräulein
Rosalie sah nicht so aus, als ob sie die Stätte des "ersten, günstigen Eindrucks"
so bald wieder zu verlassen gesonnen sei, und mußte deshalb schonend darauf vor-


Grenzboten III 1907 SS
Der Antiquar

und schien keine Ahnung davon zu haben, daß sie sich dem kleinen, flottgehenden
Antiquariatsgeschäfte, worin der späte Mai ihres Lebens blühen sollte, bis auf
etwa fünf Schritte genähert hatte.

Dem verborgnen Freier klebte die Zunge am Gaumen. Er wischte sich mit
dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, räusperte sich und stürzte rasch ent¬
schlossen aus der Ladentür. Als Fräulein Rosalie seiner oder vielmehr seines
Taschentuchs ansichtig wurde, stutzte sie, überflog ihn mit einem prüfenden Blick
und blieb, da die Prüfung nicht gerade zu seinen Ungunsten ausgefallen war, hold
errötend stehen. In der Verlegenheit benutzte Seyler das Taschentuch im Sinne
seiner ursprünglichen und von der gesamten Kulturmenschheit anerkannten Bestimmung
und schneuzte sich so ausgiebig, daß die Dame den Glauben an einen Zusammen¬
hang zwischen dem leinenen Gebrauchsgegenstand und ihrem künftigen Lebensglück
verlor und sich anschickte, ihre Wanderung durch den Hof fortzusetzen. Da endlich
sunt der Freier Worte.

Wenn ich nicht irre, habe ich die Ehre mit Fräulein Rosalie Schott? fragte
er mit verbindlichen! Lächeln, während er ihr zu seiner Legitimation das Taschentuch
Präsentierte. Mein Name ist Polykarp Seyler. Sie werden sicherlich schon Kataloge
mit meiner Firma in der Hand gehabt haben. Aber wollen Sie nicht näher treten?
Meine Nichte wird sich freuen, Ihre Bekanntschaft zu machen.

Diese letzte Wendung hielt er für äußerst diplomatisch. Denn es war ja nicht
unmöglich, daß das Fräulein, die Tochter eines Kgl. Preußischen Kanzleirats, Be¬
denken trug, der Einladung eines männlichen Wesens zu folgen, wenn ihr nicht die
Anwesenheit einer Ehrendmne die Garantie dafür bot, daß hier alles nach den
ungeschriebnen Gesetzen der Schicklichkeit vor sich ging.

Fräulein Rosalie ließ sich denn auch nicht lange nötigen, trat ein und wurde
mit Käthchen bekannt gemacht. Sie war durchaus nicht so schüchtern, wie Seyler
vermutet hatte, bewunderte in ihrer temperamentvollen Art die vielen, vielen
»sicherlich furchtbar interessanten" Bücher, geriet in Entzücken über eine kleine
Meißner Rokokotasse und bemerkte beiläufig, ganz genau so eine habe ihre selige
Großmutter, die eine geborne von Köckeritz und eine Nichte des Geheimen Kriegs¬
rath dieses Namens gewesen sei. auch besessen. Es war für den Antiquar eine große
Beruhigung, daß die Dame so ziemlich allein die Kosten der Unterhaltung trug,
denn trotz oder vielleicht gerade wegen seines schönen Fonds an positivem Wissen
fühlte er sich nicht recht befähigt, einem weiblichen Wesen gegenüber den leichten
Konversationston anzuschlagen, der ihm als die Einleitung zu ernstern und gehalt¬
vollern Gesprächen unerläßlich schien. Da er überdies die dunkle Empfindung hatte,
Fräulein Rosalie erwarte jetzt schon einen regelrechten Heiratsantrag, so brachte
er zur Klärung der Lage die Unterhaltung mit einem kühnen Gedankensprung auf
die Presse und äußerte, es sei doch merkwürdig, daß diese gewaltige Kulturmacht
heutzutage berufen sei, nicht nur das politische Leben ganzer Völker zu lenken,
sondern auch bestimmend in das Schicksal des einzelnen Individuums einzugreifen
und zwischen einander fernstehenden Menschen Beziehungen zu vermitteln, die unter
Umständen, das heißt, wenn sich der erste, günstige Eindruck bei näherer Bekannt¬
schaft noch mehr vertiefe, von schwerwiegender Bedeutung für die Zukunft und das
Lebensglück der betreffenden sein könnten.

Zum Glück fiel ihm noch rechtzeitig ein, daß ihm die Presse ja auch noch
Beziehungen zu einem andern Individuum vermittelt hatte, und daß jeden Augen¬
blick ein zweites Taschentuch vor dem Schaufenster sichtbar werden konnte. Fräulein
Rosalie sah nicht so aus, als ob sie die Stätte des „ersten, günstigen Eindrucks"
so bald wieder zu verlassen gesonnen sei, und mußte deshalb schonend darauf vor-


Grenzboten III 1907 SS
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[0433] Der Antiquar und schien keine Ahnung davon zu haben, daß sie sich dem kleinen, flottgehenden Antiquariatsgeschäfte, worin der späte Mai ihres Lebens blühen sollte, bis auf etwa fünf Schritte genähert hatte. Dem verborgnen Freier klebte die Zunge am Gaumen. Er wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, räusperte sich und stürzte rasch ent¬ schlossen aus der Ladentür. Als Fräulein Rosalie seiner oder vielmehr seines Taschentuchs ansichtig wurde, stutzte sie, überflog ihn mit einem prüfenden Blick und blieb, da die Prüfung nicht gerade zu seinen Ungunsten ausgefallen war, hold errötend stehen. In der Verlegenheit benutzte Seyler das Taschentuch im Sinne seiner ursprünglichen und von der gesamten Kulturmenschheit anerkannten Bestimmung und schneuzte sich so ausgiebig, daß die Dame den Glauben an einen Zusammen¬ hang zwischen dem leinenen Gebrauchsgegenstand und ihrem künftigen Lebensglück verlor und sich anschickte, ihre Wanderung durch den Hof fortzusetzen. Da endlich sunt der Freier Worte. Wenn ich nicht irre, habe ich die Ehre mit Fräulein Rosalie Schott? fragte er mit verbindlichen! Lächeln, während er ihr zu seiner Legitimation das Taschentuch Präsentierte. Mein Name ist Polykarp Seyler. Sie werden sicherlich schon Kataloge mit meiner Firma in der Hand gehabt haben. Aber wollen Sie nicht näher treten? Meine Nichte wird sich freuen, Ihre Bekanntschaft zu machen. Diese letzte Wendung hielt er für äußerst diplomatisch. Denn es war ja nicht unmöglich, daß das Fräulein, die Tochter eines Kgl. Preußischen Kanzleirats, Be¬ denken trug, der Einladung eines männlichen Wesens zu folgen, wenn ihr nicht die Anwesenheit einer Ehrendmne die Garantie dafür bot, daß hier alles nach den ungeschriebnen Gesetzen der Schicklichkeit vor sich ging. Fräulein Rosalie ließ sich denn auch nicht lange nötigen, trat ein und wurde mit Käthchen bekannt gemacht. Sie war durchaus nicht so schüchtern, wie Seyler vermutet hatte, bewunderte in ihrer temperamentvollen Art die vielen, vielen »sicherlich furchtbar interessanten" Bücher, geriet in Entzücken über eine kleine Meißner Rokokotasse und bemerkte beiläufig, ganz genau so eine habe ihre selige Großmutter, die eine geborne von Köckeritz und eine Nichte des Geheimen Kriegs¬ rath dieses Namens gewesen sei. auch besessen. Es war für den Antiquar eine große Beruhigung, daß die Dame so ziemlich allein die Kosten der Unterhaltung trug, denn trotz oder vielleicht gerade wegen seines schönen Fonds an positivem Wissen fühlte er sich nicht recht befähigt, einem weiblichen Wesen gegenüber den leichten Konversationston anzuschlagen, der ihm als die Einleitung zu ernstern und gehalt¬ vollern Gesprächen unerläßlich schien. Da er überdies die dunkle Empfindung hatte, Fräulein Rosalie erwarte jetzt schon einen regelrechten Heiratsantrag, so brachte er zur Klärung der Lage die Unterhaltung mit einem kühnen Gedankensprung auf die Presse und äußerte, es sei doch merkwürdig, daß diese gewaltige Kulturmacht heutzutage berufen sei, nicht nur das politische Leben ganzer Völker zu lenken, sondern auch bestimmend in das Schicksal des einzelnen Individuums einzugreifen und zwischen einander fernstehenden Menschen Beziehungen zu vermitteln, die unter Umständen, das heißt, wenn sich der erste, günstige Eindruck bei näherer Bekannt¬ schaft noch mehr vertiefe, von schwerwiegender Bedeutung für die Zukunft und das Lebensglück der betreffenden sein könnten. Zum Glück fiel ihm noch rechtzeitig ein, daß ihm die Presse ja auch noch Beziehungen zu einem andern Individuum vermittelt hatte, und daß jeden Augen¬ blick ein zweites Taschentuch vor dem Schaufenster sichtbar werden konnte. Fräulein Rosalie sah nicht so aus, als ob sie die Stätte des „ersten, günstigen Eindrucks" so bald wieder zu verlassen gesonnen sei, und mußte deshalb schonend darauf vor- Grenzboten III 1907 SS

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Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_302701/433>, abgerufen am 15.05.2024.