Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.ovvi. Der Abschluß der großen englischen Heeresreformen achten nunmehr der englische Kriegsminister die nähern Be¬ Grenzboten II 1908 ^
ovvi. Der Abschluß der großen englischen Heeresreformen achten nunmehr der englische Kriegsminister die nähern Be¬ Grenzboten II 1908 ^
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0309" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/311996"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341887_311740/figures/grenzboten_341887_311740_311996_000.jpg"/><lb/> </div> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> ovvi.<lb/> v^/?i/u/«?öff/'</p> </div> </body> </floatingText> </div> <div n="1"> <head> Der Abschluß der großen englischen Heeresreformen</head><lb/> <p xml:id="ID_1275" next="#ID_1276"> achten nunmehr der englische Kriegsminister die nähern Be¬<lb/> dingungen bekannt gegeben hat. unter denen am 31. März d. I.<lb/> die neue Territorialarmee ins Leben getreten ist. ist es möglich,<lb/> sich im Zusammenhange ein klares Bild von der gewaltigen Um¬<lb/> gestaltung zu machen, die das englische Heer erfährt, und die<lb/> schon soviel Staub aufgewirbelt hat. Ju der Hauptsache haben wir in Zu¬<lb/> kunft nur noch zwei große Gruppen zu unterscheiden, in die sich die mili¬<lb/> tärischen Landstreitkräfte Großbritanniens gliedern: das Feldheer, das vor<lb/> allem für den überseeischen Dienst bestimmt ist. und die Heim- oder Terri¬<lb/> torialarmee, die im Mobilmachungsfalle zu Hause bleiben und die Landes¬<lb/> grenzen gegen feindliche Angriffe schlitzen soll. Beide Heeresteile sind nach<lb/> neuen Grundsätzen aufgestellt worden, unter denen die Auflösung aller bis¬<lb/> herigen Miliz- und Freiwilligenformationen mit die wichtigsten sind. Für die<lb/> Feldarmee hat man die bisherige schwerfällige Einteilung in Armeekorps aus¬<lb/> gegeben und die Gliederung in Divisionen vorgezogen, die sich bei den Japanern<lb/> im Kriege gegen Rußland vorteilhaft bewährt hat. Von den sechs Divisionen,<lb/> aus denen das Feldheer in der Hauptsache zusammengesetzt ist. sind je zwei<lb/> auf das Aldcrshotkommcmdo und das irische Kommando und je eine auf das<lb/> südliche und das östliche Kommando verteilt. Durch Überweisung von Spezial-<lb/> truppeu, Munitionskolonnen und Trains sollen die Divisionen im Kriege zu<lb/> selbständigen Operationen befähigt werden, ähnlich wie bei uns die Armee¬<lb/> korps. Damit ist natürlich gegen die bisherige Einteilung des Heeres ein<lb/> Vorteil von der allergrößten Bedeutung geschaffen. Denn die Friedens¬<lb/> gliederung ist nun dieselbe wie die des Krieges, und damit wird einer Wieder¬<lb/> holung aller jener verhängnisvollen Fehler in der Vereitstellung kriegsbrauch¬<lb/> barer Verbände vorgebeugt werden können, durch die im südafrikanischen<lb/> Feldzuge die britische Armee nahe daran war. völligen Schiffbruch zu er¬<lb/> leiden. Außer den sechs Divisionen ist aus den frühern vier Kavalleriebrigaden</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten II 1908 ^</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0309]
[Abbildung]
ovvi.
v^/?i/u/«?öff/'
Der Abschluß der großen englischen Heeresreformen
achten nunmehr der englische Kriegsminister die nähern Be¬
dingungen bekannt gegeben hat. unter denen am 31. März d. I.
die neue Territorialarmee ins Leben getreten ist. ist es möglich,
sich im Zusammenhange ein klares Bild von der gewaltigen Um¬
gestaltung zu machen, die das englische Heer erfährt, und die
schon soviel Staub aufgewirbelt hat. Ju der Hauptsache haben wir in Zu¬
kunft nur noch zwei große Gruppen zu unterscheiden, in die sich die mili¬
tärischen Landstreitkräfte Großbritanniens gliedern: das Feldheer, das vor
allem für den überseeischen Dienst bestimmt ist. und die Heim- oder Terri¬
torialarmee, die im Mobilmachungsfalle zu Hause bleiben und die Landes¬
grenzen gegen feindliche Angriffe schlitzen soll. Beide Heeresteile sind nach
neuen Grundsätzen aufgestellt worden, unter denen die Auflösung aller bis¬
herigen Miliz- und Freiwilligenformationen mit die wichtigsten sind. Für die
Feldarmee hat man die bisherige schwerfällige Einteilung in Armeekorps aus¬
gegeben und die Gliederung in Divisionen vorgezogen, die sich bei den Japanern
im Kriege gegen Rußland vorteilhaft bewährt hat. Von den sechs Divisionen,
aus denen das Feldheer in der Hauptsache zusammengesetzt ist. sind je zwei
auf das Aldcrshotkommcmdo und das irische Kommando und je eine auf das
südliche und das östliche Kommando verteilt. Durch Überweisung von Spezial-
truppeu, Munitionskolonnen und Trains sollen die Divisionen im Kriege zu
selbständigen Operationen befähigt werden, ähnlich wie bei uns die Armee¬
korps. Damit ist natürlich gegen die bisherige Einteilung des Heeres ein
Vorteil von der allergrößten Bedeutung geschaffen. Denn die Friedens¬
gliederung ist nun dieselbe wie die des Krieges, und damit wird einer Wieder¬
holung aller jener verhängnisvollen Fehler in der Vereitstellung kriegsbrauch¬
barer Verbände vorgebeugt werden können, durch die im südafrikanischen
Feldzuge die britische Armee nahe daran war. völligen Schiffbruch zu er¬
leiden. Außer den sechs Divisionen ist aus den frühern vier Kavalleriebrigaden
Grenzboten II 1908 ^
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |