Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

das alte Mißtrauen in Berlin beseitigt hatte. Österreich orientierte von neuem
seine auswärtige Politik; indem es die Umgestaltung Deutschlands und Italiens
als unabänderliche Tatsache anerkannte, richtete es seine Front nach der Balkan¬
halbinsel und besetzte 1878 als Mandatar Europas Bosnien und die Herzegowina,
allerdings unter schweren Kämpfen, die aber doch auch der hartgeprüften, tapfern
Armee eine Genugtuung gaben, wie sie andrerseits der österreichischen Verwaltung
einen neuen Schauplatz schufen, ihre Tüchtigkeit in kulturarmen Gebieten erfolgreich
zu entfalten. Endlich schloß sich 1879 das deutsch-österreichische Bündnis, eins der
größten Werke Bismarcks, das die Aussöhnung der alten Gegner besiegelte und
1883 durch den Beitritt des isolierten Italiens zum mitteleuropäischen Dreibunde
erweitert wurde. Auf dieser Grundlage hat sich seitdem in der zweiten Hälfte der
Regierung Franz Josephs die österreichische Politik bewegt.

Freilich das, was man die Versöhnung der Nationalitäten nannte, gelang auch
jetzt nicht. Fortwährend fühlten sich die Deutschen benachteiligt, und die Slawen
waren niemals befriedigt. Das Widerstreben gegen die Besetzung Bosniens und
die unumgängliche Heeresverstärkung kostete die deutschen Liberalen, die jene Gegen¬
sätze doch auch nicht hatten versöhnen können, 1879 ihre langjährige Herrschaft,
und alle übrigen nun zur Leitung berufnen Elemente erreichten das ersehnte
Ziel ebensowenig, höchstens, wie Graf Taaffe "die moderierte Unzufriedenheit
aller Parteien". Auch die jeweilige Erneuerung des ungarischen Ausgleichs konnte
immer nur Mit neuen Zugeständnissen an die magyarische Begehrlichkeit erkauft
werden, bis die Einführung des allgemeinen Wahlrechts zunächst in Österreich, der
sich auch Ungarn nicht auf die Dauer wird entziehen können, einen radikalen Versuch
machte, die nationalen Gegensätze wenigstens zurückzudrängen. Trotz ihrer hat sich
aber die Monarchie, namentlich ihre österreichische Hüfte, wirtschaftlich sehr erfreulich
entwickelt, und die Zweifel an dem Fortbestehen der Monarchie sind der Hoffnung
auf eine bessere Zukunft und größerer Zuversicht gewichen. Das mag den greisen
Herrscher, der niemals an solchen Aussichten verzweifeln durfte, am Abend seines
Lebens über so manchen Fehlschlag trösten und erheben. Freilich, worauf hatte
er alles in den sechs Jahrzehnten seiner Regierung verzichten müssen! Ans so
manche legitimistischen und konservativen Ideen seiner Jugend, auf die absolute
Gewalt feiner Krone, auf die Vorherrschaft Österreichs in Deutschland und seinen
schönen italienischen Besitz, auf die Einheit seiner Monarchie sogar! Daß er sich
in alle diese Schicksalswendungen ehrlich gefunden hat, darin liegt ein großer Teil
seiner persönlichen Bedeutung. So allein war auch die Begrüßung durch den
Kaiser und die Fürsten des Deutschen Reichs möglich, so nur auch die herzliche
Glückwunschdepesche des dritten im Bunde, des Königs von Italien. Aber wie
dieser 7. Mai eine glänzende Kundgebung des Dreibundes war, so bedeutete sie für
Österreich auch das Bekenntnis, daß die eigentlichen Träger des Staats doch die
Deutschen sind, in deren Sinn das Bündnis mit Deutschland von allem Anfang
an sein mußte und gewesen ist.

Wie es in der Ordnung war, entbot auch der deutsche Reichstag als Ver¬
tretung des deutschen Volks dem kaiserlichen Jubilar seinen Gruß. An demselben
Tage vertagte er sich bis zum 20. Oktober. Die Regierung und die Blockparteien
dürfe" mit Befriedigung auf diesen Abschnitt ihrer Tätigkeit zurücksehen. Nachdem
das Börsen- und das Vereinsgesetz unter Dach gebracht worden waren, hat die
Mehrheit in den letzten Tagen die Erhöhung der Subvention für den Norddeutschen
Lloyd, die besonders für die bessere Verbindung mit unsern Besitzungen in der
Südsee erforderlich war. wenigstens zur Hälfte bewilligt, und was ungleich wichtiger
war, die Eisenbahnvorlagen in sämtlichen afrikanischen Kolonien mit den dafür er¬
forderlichen Anleihen im Gesamtbetrag von 150 Millionen Mark unter Reichs-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

das alte Mißtrauen in Berlin beseitigt hatte. Österreich orientierte von neuem
seine auswärtige Politik; indem es die Umgestaltung Deutschlands und Italiens
als unabänderliche Tatsache anerkannte, richtete es seine Front nach der Balkan¬
halbinsel und besetzte 1878 als Mandatar Europas Bosnien und die Herzegowina,
allerdings unter schweren Kämpfen, die aber doch auch der hartgeprüften, tapfern
Armee eine Genugtuung gaben, wie sie andrerseits der österreichischen Verwaltung
einen neuen Schauplatz schufen, ihre Tüchtigkeit in kulturarmen Gebieten erfolgreich
zu entfalten. Endlich schloß sich 1879 das deutsch-österreichische Bündnis, eins der
größten Werke Bismarcks, das die Aussöhnung der alten Gegner besiegelte und
1883 durch den Beitritt des isolierten Italiens zum mitteleuropäischen Dreibunde
erweitert wurde. Auf dieser Grundlage hat sich seitdem in der zweiten Hälfte der
Regierung Franz Josephs die österreichische Politik bewegt.

Freilich das, was man die Versöhnung der Nationalitäten nannte, gelang auch
jetzt nicht. Fortwährend fühlten sich die Deutschen benachteiligt, und die Slawen
waren niemals befriedigt. Das Widerstreben gegen die Besetzung Bosniens und
die unumgängliche Heeresverstärkung kostete die deutschen Liberalen, die jene Gegen¬
sätze doch auch nicht hatten versöhnen können, 1879 ihre langjährige Herrschaft,
und alle übrigen nun zur Leitung berufnen Elemente erreichten das ersehnte
Ziel ebensowenig, höchstens, wie Graf Taaffe „die moderierte Unzufriedenheit
aller Parteien". Auch die jeweilige Erneuerung des ungarischen Ausgleichs konnte
immer nur Mit neuen Zugeständnissen an die magyarische Begehrlichkeit erkauft
werden, bis die Einführung des allgemeinen Wahlrechts zunächst in Österreich, der
sich auch Ungarn nicht auf die Dauer wird entziehen können, einen radikalen Versuch
machte, die nationalen Gegensätze wenigstens zurückzudrängen. Trotz ihrer hat sich
aber die Monarchie, namentlich ihre österreichische Hüfte, wirtschaftlich sehr erfreulich
entwickelt, und die Zweifel an dem Fortbestehen der Monarchie sind der Hoffnung
auf eine bessere Zukunft und größerer Zuversicht gewichen. Das mag den greisen
Herrscher, der niemals an solchen Aussichten verzweifeln durfte, am Abend seines
Lebens über so manchen Fehlschlag trösten und erheben. Freilich, worauf hatte
er alles in den sechs Jahrzehnten seiner Regierung verzichten müssen! Ans so
manche legitimistischen und konservativen Ideen seiner Jugend, auf die absolute
Gewalt feiner Krone, auf die Vorherrschaft Österreichs in Deutschland und seinen
schönen italienischen Besitz, auf die Einheit seiner Monarchie sogar! Daß er sich
in alle diese Schicksalswendungen ehrlich gefunden hat, darin liegt ein großer Teil
seiner persönlichen Bedeutung. So allein war auch die Begrüßung durch den
Kaiser und die Fürsten des Deutschen Reichs möglich, so nur auch die herzliche
Glückwunschdepesche des dritten im Bunde, des Königs von Italien. Aber wie
dieser 7. Mai eine glänzende Kundgebung des Dreibundes war, so bedeutete sie für
Österreich auch das Bekenntnis, daß die eigentlichen Träger des Staats doch die
Deutschen sind, in deren Sinn das Bündnis mit Deutschland von allem Anfang
an sein mußte und gewesen ist.

Wie es in der Ordnung war, entbot auch der deutsche Reichstag als Ver¬
tretung des deutschen Volks dem kaiserlichen Jubilar seinen Gruß. An demselben
Tage vertagte er sich bis zum 20. Oktober. Die Regierung und die Blockparteien
dürfe» mit Befriedigung auf diesen Abschnitt ihrer Tätigkeit zurücksehen. Nachdem
das Börsen- und das Vereinsgesetz unter Dach gebracht worden waren, hat die
Mehrheit in den letzten Tagen die Erhöhung der Subvention für den Norddeutschen
Lloyd, die besonders für die bessere Verbindung mit unsern Besitzungen in der
Südsee erforderlich war. wenigstens zur Hälfte bewilligt, und was ungleich wichtiger
war, die Eisenbahnvorlagen in sämtlichen afrikanischen Kolonien mit den dafür er¬
forderlichen Anleihen im Gesamtbetrag von 150 Millionen Mark unter Reichs-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0343" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/312037"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1369" prev="#ID_1368"> das alte Mißtrauen in Berlin beseitigt hatte. Österreich orientierte von neuem<lb/>
seine auswärtige Politik; indem es die Umgestaltung Deutschlands und Italiens<lb/>
als unabänderliche Tatsache anerkannte, richtete es seine Front nach der Balkan¬<lb/>
halbinsel und besetzte 1878 als Mandatar Europas Bosnien und die Herzegowina,<lb/>
allerdings unter schweren Kämpfen, die aber doch auch der hartgeprüften, tapfern<lb/>
Armee eine Genugtuung gaben, wie sie andrerseits der österreichischen Verwaltung<lb/>
einen neuen Schauplatz schufen, ihre Tüchtigkeit in kulturarmen Gebieten erfolgreich<lb/>
zu entfalten. Endlich schloß sich 1879 das deutsch-österreichische Bündnis, eins der<lb/>
größten Werke Bismarcks, das die Aussöhnung der alten Gegner besiegelte und<lb/>
1883 durch den Beitritt des isolierten Italiens zum mitteleuropäischen Dreibunde<lb/>
erweitert wurde. Auf dieser Grundlage hat sich seitdem in der zweiten Hälfte der<lb/>
Regierung Franz Josephs die österreichische Politik bewegt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1370"> Freilich das, was man die Versöhnung der Nationalitäten nannte, gelang auch<lb/>
jetzt nicht. Fortwährend fühlten sich die Deutschen benachteiligt, und die Slawen<lb/>
waren niemals befriedigt. Das Widerstreben gegen die Besetzung Bosniens und<lb/>
die unumgängliche Heeresverstärkung kostete die deutschen Liberalen, die jene Gegen¬<lb/>
sätze doch auch nicht hatten versöhnen können, 1879 ihre langjährige Herrschaft,<lb/>
und alle übrigen nun zur Leitung berufnen Elemente erreichten das ersehnte<lb/>
Ziel ebensowenig, höchstens, wie Graf Taaffe &#x201E;die moderierte Unzufriedenheit<lb/>
aller Parteien". Auch die jeweilige Erneuerung des ungarischen Ausgleichs konnte<lb/>
immer nur Mit neuen Zugeständnissen an die magyarische Begehrlichkeit erkauft<lb/>
werden, bis die Einführung des allgemeinen Wahlrechts zunächst in Österreich, der<lb/>
sich auch Ungarn nicht auf die Dauer wird entziehen können, einen radikalen Versuch<lb/>
machte, die nationalen Gegensätze wenigstens zurückzudrängen. Trotz ihrer hat sich<lb/>
aber die Monarchie, namentlich ihre österreichische Hüfte, wirtschaftlich sehr erfreulich<lb/>
entwickelt, und die Zweifel an dem Fortbestehen der Monarchie sind der Hoffnung<lb/>
auf eine bessere Zukunft und größerer Zuversicht gewichen. Das mag den greisen<lb/>
Herrscher, der niemals an solchen Aussichten verzweifeln durfte, am Abend seines<lb/>
Lebens über so manchen Fehlschlag trösten und erheben. Freilich, worauf hatte<lb/>
er alles in den sechs Jahrzehnten seiner Regierung verzichten müssen! Ans so<lb/>
manche legitimistischen und konservativen Ideen seiner Jugend, auf die absolute<lb/>
Gewalt feiner Krone, auf die Vorherrschaft Österreichs in Deutschland und seinen<lb/>
schönen italienischen Besitz, auf die Einheit seiner Monarchie sogar! Daß er sich<lb/>
in alle diese Schicksalswendungen ehrlich gefunden hat, darin liegt ein großer Teil<lb/>
seiner persönlichen Bedeutung. So allein war auch die Begrüßung durch den<lb/>
Kaiser und die Fürsten des Deutschen Reichs möglich, so nur auch die herzliche<lb/>
Glückwunschdepesche des dritten im Bunde, des Königs von Italien. Aber wie<lb/>
dieser 7. Mai eine glänzende Kundgebung des Dreibundes war, so bedeutete sie für<lb/>
Österreich auch das Bekenntnis, daß die eigentlichen Träger des Staats doch die<lb/>
Deutschen sind, in deren Sinn das Bündnis mit Deutschland von allem Anfang<lb/>
an sein mußte und gewesen ist.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1371" next="#ID_1372"> Wie es in der Ordnung war, entbot auch der deutsche Reichstag als Ver¬<lb/>
tretung des deutschen Volks dem kaiserlichen Jubilar seinen Gruß. An demselben<lb/>
Tage vertagte er sich bis zum 20. Oktober. Die Regierung und die Blockparteien<lb/>
dürfe» mit Befriedigung auf diesen Abschnitt ihrer Tätigkeit zurücksehen. Nachdem<lb/>
das Börsen- und das Vereinsgesetz unter Dach gebracht worden waren, hat die<lb/>
Mehrheit in den letzten Tagen die Erhöhung der Subvention für den Norddeutschen<lb/>
Lloyd, die besonders für die bessere Verbindung mit unsern Besitzungen in der<lb/>
Südsee erforderlich war. wenigstens zur Hälfte bewilligt, und was ungleich wichtiger<lb/>
war, die Eisenbahnvorlagen in sämtlichen afrikanischen Kolonien mit den dafür er¬<lb/>
forderlichen Anleihen im Gesamtbetrag von 150 Millionen Mark unter Reichs-</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0343] Maßgebliches und Unmaßgebliches das alte Mißtrauen in Berlin beseitigt hatte. Österreich orientierte von neuem seine auswärtige Politik; indem es die Umgestaltung Deutschlands und Italiens als unabänderliche Tatsache anerkannte, richtete es seine Front nach der Balkan¬ halbinsel und besetzte 1878 als Mandatar Europas Bosnien und die Herzegowina, allerdings unter schweren Kämpfen, die aber doch auch der hartgeprüften, tapfern Armee eine Genugtuung gaben, wie sie andrerseits der österreichischen Verwaltung einen neuen Schauplatz schufen, ihre Tüchtigkeit in kulturarmen Gebieten erfolgreich zu entfalten. Endlich schloß sich 1879 das deutsch-österreichische Bündnis, eins der größten Werke Bismarcks, das die Aussöhnung der alten Gegner besiegelte und 1883 durch den Beitritt des isolierten Italiens zum mitteleuropäischen Dreibunde erweitert wurde. Auf dieser Grundlage hat sich seitdem in der zweiten Hälfte der Regierung Franz Josephs die österreichische Politik bewegt. Freilich das, was man die Versöhnung der Nationalitäten nannte, gelang auch jetzt nicht. Fortwährend fühlten sich die Deutschen benachteiligt, und die Slawen waren niemals befriedigt. Das Widerstreben gegen die Besetzung Bosniens und die unumgängliche Heeresverstärkung kostete die deutschen Liberalen, die jene Gegen¬ sätze doch auch nicht hatten versöhnen können, 1879 ihre langjährige Herrschaft, und alle übrigen nun zur Leitung berufnen Elemente erreichten das ersehnte Ziel ebensowenig, höchstens, wie Graf Taaffe „die moderierte Unzufriedenheit aller Parteien". Auch die jeweilige Erneuerung des ungarischen Ausgleichs konnte immer nur Mit neuen Zugeständnissen an die magyarische Begehrlichkeit erkauft werden, bis die Einführung des allgemeinen Wahlrechts zunächst in Österreich, der sich auch Ungarn nicht auf die Dauer wird entziehen können, einen radikalen Versuch machte, die nationalen Gegensätze wenigstens zurückzudrängen. Trotz ihrer hat sich aber die Monarchie, namentlich ihre österreichische Hüfte, wirtschaftlich sehr erfreulich entwickelt, und die Zweifel an dem Fortbestehen der Monarchie sind der Hoffnung auf eine bessere Zukunft und größerer Zuversicht gewichen. Das mag den greisen Herrscher, der niemals an solchen Aussichten verzweifeln durfte, am Abend seines Lebens über so manchen Fehlschlag trösten und erheben. Freilich, worauf hatte er alles in den sechs Jahrzehnten seiner Regierung verzichten müssen! Ans so manche legitimistischen und konservativen Ideen seiner Jugend, auf die absolute Gewalt feiner Krone, auf die Vorherrschaft Österreichs in Deutschland und seinen schönen italienischen Besitz, auf die Einheit seiner Monarchie sogar! Daß er sich in alle diese Schicksalswendungen ehrlich gefunden hat, darin liegt ein großer Teil seiner persönlichen Bedeutung. So allein war auch die Begrüßung durch den Kaiser und die Fürsten des Deutschen Reichs möglich, so nur auch die herzliche Glückwunschdepesche des dritten im Bunde, des Königs von Italien. Aber wie dieser 7. Mai eine glänzende Kundgebung des Dreibundes war, so bedeutete sie für Österreich auch das Bekenntnis, daß die eigentlichen Träger des Staats doch die Deutschen sind, in deren Sinn das Bündnis mit Deutschland von allem Anfang an sein mußte und gewesen ist. Wie es in der Ordnung war, entbot auch der deutsche Reichstag als Ver¬ tretung des deutschen Volks dem kaiserlichen Jubilar seinen Gruß. An demselben Tage vertagte er sich bis zum 20. Oktober. Die Regierung und die Blockparteien dürfe» mit Befriedigung auf diesen Abschnitt ihrer Tätigkeit zurücksehen. Nachdem das Börsen- und das Vereinsgesetz unter Dach gebracht worden waren, hat die Mehrheit in den letzten Tagen die Erhöhung der Subvention für den Norddeutschen Lloyd, die besonders für die bessere Verbindung mit unsern Besitzungen in der Südsee erforderlich war. wenigstens zur Hälfte bewilligt, und was ungleich wichtiger war, die Eisenbahnvorlagen in sämtlichen afrikanischen Kolonien mit den dafür er¬ forderlichen Anleihen im Gesamtbetrag von 150 Millionen Mark unter Reichs-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/343
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/343>, abgerufen am 15.05.2024.