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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

deutschen Siedlungen in Ostafrika nicht gedeihen. Das werden sich unsre Landsleute
draußen und nicht minder die Kolonialverwaltung zu überlegen haben.

^ Südwestafrika hat inzwischen seine fünfundzwanzigjährige Jubelfeier festlich
begangen, und auch dort ist ein gewisser Ausgleich der Mißstimmung zwischen An¬
siedlern und Kolonialverwaltung eingetreten. Nur der Streit um die Diamanten
dauert' in unverminderter Erbitterung fort. Und man kann den Südwestafrikancrn
diese Erbitterung wohl nachfühlen, denn die Diamantenpolitik der Kolonialver¬
waltung ist-- gelinde gesagt -- reichlich einseitig und fordert zur Kritik heraus.
Und vom heimischen Standpunkt aus berührt die Stellung des Kolonialamts gegen¬
über dem wahnsinnigen Spekulationstaumel an der Berliner Börse wenig sympathisch.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß amtlicherseits nicht die Zurück¬
haltung geübt wird, die notwendig wäre, damit die Diamantenproduktion und der
Handel in einschlägigen Werten in solide Bahnen gelenkt wird.

^ , Der Handel-Südwestafrikas im Jahre 1908 weist gegen 1907 eine Zunahme
Von fast sieben Millionen Mark auf, wovon allein über sechs Millionen auf die
Ausfuhr kommen. Zu bemerken ist, daß die Diamantenausfuhr damals noch nicht
Von Belang war, die Zunahme also zum großen Teil der Entwicklung der Farm-
Wirtschaft zu verdanken ist.

Das nachbarliche Verhältnis zu den Engländern in Südafrika hat
wieder einmal einen derben Stoß erlitten. Man erinnert sich, daß etwa vor Jahres¬
frist Hottentottmbanden im Süden unsrer Kolonie gemordet und geraubt hatten.
Da die. Halunken über die englische Grenze geflüchtet, aber dort von der Kappolizei
festgenommen worden waren, so hatte der Gouverneur bei der Kapregierung die
Auslieferung der Verbrecher in aller Form beantragt. Nun soll, wie man hört,
das kapländische Obergericht, das verfassungsgemäß über den Antrag zu befinden
hatte, diesen abgelehnt haben, "da es sich bei den fraglichen Raubzügen nicht um
gewöhnliche Verbrechen, sondern -- um politische Handlungen, einen kriegerischen
Akt handle". Kommentar vorläufig überflüssig. Wir werden aber in einem der
Veröffentlichung harrenden Aufsatz über "Südwest im Jubeljahre 1909" auf all das
eingehend zurückkommen. Inzwischen hoffen wir. daß die Regierung desto mehr über
diesen unglaublichen Skandal zu sagen haben wird, wenn er sich bestätigen sollte....
^

Die Südafrikanische Union, der die Kapkolonie. Transvaal, die Oranze-
kolrmie und Natal beigetreten sind (der Beitritt der übrigen Teile Südafrikas bleibt
ausdrücklich in der Verfassung vorbehalten), ist inzwischen wirklich zustande gekommen
und wirkt hoffentlich auf das Verhältnis zwischen Deutsch- und Britisch-Südafrika
günstig ein. Dazu ist immerhin Hoffnung -vorhanden, denn das Burentum hat
entschieden in dem neuen Bundesstaate das numerische und moralische Übergewicht.
Auch darauf werden wir in dem erwähnten Aufsätze zurückkommen.

- ' Auch über Kamerun und Togo ist mancherlei zu berichten. Bemerkenswert
ist zunächst, daß auch diese hoffnungsvollen Kolonien in diesem Jahre auf ein
sünfundzwanzigjähriges Bestehe" zurückblicken können. Allerdings hat Kamerun
gerade in diesem Jnbeljahre das Pech, einen bedeutenden Rückgang seines Handels
w Jahre 1908 in Höhe von über 400000 Mark feststellen zu müssen, nachdem
das vorhergegangne Jahr einen beinahe beispiellosen Aufschwung^gebracht hatte.
Meser Rückgang erklärt sich aber vorwiegend aus den niedrigen Weltmarktpreisen
der Kameruner Erzeugnisse, der die Neger nicht, wie dies beim Europäer der Fall
sein würde, zu desto größern Anstrengungen anstachelt orbem sie entmutig und
teilweise die Hände in den Schoß legen läßt. Redende Wieder ein Beweis für
die geringen wirtschaftlichen Fähigkeiten des Negers. Infolgedessen wurde weniger
produziert und ausgeführt, wodurch sich wiederum die Kaufkraft verringerte, somit
auch die Einfuhr.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

deutschen Siedlungen in Ostafrika nicht gedeihen. Das werden sich unsre Landsleute
draußen und nicht minder die Kolonialverwaltung zu überlegen haben.

^ Südwestafrika hat inzwischen seine fünfundzwanzigjährige Jubelfeier festlich
begangen, und auch dort ist ein gewisser Ausgleich der Mißstimmung zwischen An¬
siedlern und Kolonialverwaltung eingetreten. Nur der Streit um die Diamanten
dauert' in unverminderter Erbitterung fort. Und man kann den Südwestafrikancrn
diese Erbitterung wohl nachfühlen, denn die Diamantenpolitik der Kolonialver¬
waltung ist— gelinde gesagt — reichlich einseitig und fordert zur Kritik heraus.
Und vom heimischen Standpunkt aus berührt die Stellung des Kolonialamts gegen¬
über dem wahnsinnigen Spekulationstaumel an der Berliner Börse wenig sympathisch.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß amtlicherseits nicht die Zurück¬
haltung geübt wird, die notwendig wäre, damit die Diamantenproduktion und der
Handel in einschlägigen Werten in solide Bahnen gelenkt wird.

^ , Der Handel-Südwestafrikas im Jahre 1908 weist gegen 1907 eine Zunahme
Von fast sieben Millionen Mark auf, wovon allein über sechs Millionen auf die
Ausfuhr kommen. Zu bemerken ist, daß die Diamantenausfuhr damals noch nicht
Von Belang war, die Zunahme also zum großen Teil der Entwicklung der Farm-
Wirtschaft zu verdanken ist.

Das nachbarliche Verhältnis zu den Engländern in Südafrika hat
wieder einmal einen derben Stoß erlitten. Man erinnert sich, daß etwa vor Jahres¬
frist Hottentottmbanden im Süden unsrer Kolonie gemordet und geraubt hatten.
Da die. Halunken über die englische Grenze geflüchtet, aber dort von der Kappolizei
festgenommen worden waren, so hatte der Gouverneur bei der Kapregierung die
Auslieferung der Verbrecher in aller Form beantragt. Nun soll, wie man hört,
das kapländische Obergericht, das verfassungsgemäß über den Antrag zu befinden
hatte, diesen abgelehnt haben, „da es sich bei den fraglichen Raubzügen nicht um
gewöhnliche Verbrechen, sondern — um politische Handlungen, einen kriegerischen
Akt handle". Kommentar vorläufig überflüssig. Wir werden aber in einem der
Veröffentlichung harrenden Aufsatz über „Südwest im Jubeljahre 1909" auf all das
eingehend zurückkommen. Inzwischen hoffen wir. daß die Regierung desto mehr über
diesen unglaublichen Skandal zu sagen haben wird, wenn er sich bestätigen sollte....
^

Die Südafrikanische Union, der die Kapkolonie. Transvaal, die Oranze-
kolrmie und Natal beigetreten sind (der Beitritt der übrigen Teile Südafrikas bleibt
ausdrücklich in der Verfassung vorbehalten), ist inzwischen wirklich zustande gekommen
und wirkt hoffentlich auf das Verhältnis zwischen Deutsch- und Britisch-Südafrika
günstig ein. Dazu ist immerhin Hoffnung -vorhanden, denn das Burentum hat
entschieden in dem neuen Bundesstaate das numerische und moralische Übergewicht.
Auch darauf werden wir in dem erwähnten Aufsätze zurückkommen.

- ' Auch über Kamerun und Togo ist mancherlei zu berichten. Bemerkenswert
ist zunächst, daß auch diese hoffnungsvollen Kolonien in diesem Jahre auf ein
sünfundzwanzigjähriges Bestehe» zurückblicken können. Allerdings hat Kamerun
gerade in diesem Jnbeljahre das Pech, einen bedeutenden Rückgang seines Handels
w Jahre 1908 in Höhe von über 400000 Mark feststellen zu müssen, nachdem
das vorhergegangne Jahr einen beinahe beispiellosen Aufschwung^gebracht hatte.
Meser Rückgang erklärt sich aber vorwiegend aus den niedrigen Weltmarktpreisen
der Kameruner Erzeugnisse, der die Neger nicht, wie dies beim Europäer der Fall
sein würde, zu desto größern Anstrengungen anstachelt orbem sie entmutig und
teilweise die Hände in den Schoß legen läßt. Redende Wieder ein Beweis für
die geringen wirtschaftlichen Fähigkeiten des Negers. Infolgedessen wurde weniger
produziert und ausgeführt, wodurch sich wiederum die Kaufkraft verringerte, somit
auch die Einfuhr.


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[0397] Maßgebliches und Unmaßgebliches deutschen Siedlungen in Ostafrika nicht gedeihen. Das werden sich unsre Landsleute draußen und nicht minder die Kolonialverwaltung zu überlegen haben. ^ Südwestafrika hat inzwischen seine fünfundzwanzigjährige Jubelfeier festlich begangen, und auch dort ist ein gewisser Ausgleich der Mißstimmung zwischen An¬ siedlern und Kolonialverwaltung eingetreten. Nur der Streit um die Diamanten dauert' in unverminderter Erbitterung fort. Und man kann den Südwestafrikancrn diese Erbitterung wohl nachfühlen, denn die Diamantenpolitik der Kolonialver¬ waltung ist— gelinde gesagt — reichlich einseitig und fordert zur Kritik heraus. Und vom heimischen Standpunkt aus berührt die Stellung des Kolonialamts gegen¬ über dem wahnsinnigen Spekulationstaumel an der Berliner Börse wenig sympathisch. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß amtlicherseits nicht die Zurück¬ haltung geübt wird, die notwendig wäre, damit die Diamantenproduktion und der Handel in einschlägigen Werten in solide Bahnen gelenkt wird. ^ , Der Handel-Südwestafrikas im Jahre 1908 weist gegen 1907 eine Zunahme Von fast sieben Millionen Mark auf, wovon allein über sechs Millionen auf die Ausfuhr kommen. Zu bemerken ist, daß die Diamantenausfuhr damals noch nicht Von Belang war, die Zunahme also zum großen Teil der Entwicklung der Farm- Wirtschaft zu verdanken ist. Das nachbarliche Verhältnis zu den Engländern in Südafrika hat wieder einmal einen derben Stoß erlitten. Man erinnert sich, daß etwa vor Jahres¬ frist Hottentottmbanden im Süden unsrer Kolonie gemordet und geraubt hatten. Da die. Halunken über die englische Grenze geflüchtet, aber dort von der Kappolizei festgenommen worden waren, so hatte der Gouverneur bei der Kapregierung die Auslieferung der Verbrecher in aller Form beantragt. Nun soll, wie man hört, das kapländische Obergericht, das verfassungsgemäß über den Antrag zu befinden hatte, diesen abgelehnt haben, „da es sich bei den fraglichen Raubzügen nicht um gewöhnliche Verbrechen, sondern — um politische Handlungen, einen kriegerischen Akt handle". Kommentar vorläufig überflüssig. Wir werden aber in einem der Veröffentlichung harrenden Aufsatz über „Südwest im Jubeljahre 1909" auf all das eingehend zurückkommen. Inzwischen hoffen wir. daß die Regierung desto mehr über diesen unglaublichen Skandal zu sagen haben wird, wenn er sich bestätigen sollte.... ^ Die Südafrikanische Union, der die Kapkolonie. Transvaal, die Oranze- kolrmie und Natal beigetreten sind (der Beitritt der übrigen Teile Südafrikas bleibt ausdrücklich in der Verfassung vorbehalten), ist inzwischen wirklich zustande gekommen und wirkt hoffentlich auf das Verhältnis zwischen Deutsch- und Britisch-Südafrika günstig ein. Dazu ist immerhin Hoffnung -vorhanden, denn das Burentum hat entschieden in dem neuen Bundesstaate das numerische und moralische Übergewicht. Auch darauf werden wir in dem erwähnten Aufsätze zurückkommen. - ' Auch über Kamerun und Togo ist mancherlei zu berichten. Bemerkenswert ist zunächst, daß auch diese hoffnungsvollen Kolonien in diesem Jahre auf ein sünfundzwanzigjähriges Bestehe» zurückblicken können. Allerdings hat Kamerun gerade in diesem Jnbeljahre das Pech, einen bedeutenden Rückgang seines Handels w Jahre 1908 in Höhe von über 400000 Mark feststellen zu müssen, nachdem das vorhergegangne Jahr einen beinahe beispiellosen Aufschwung^gebracht hatte. Meser Rückgang erklärt sich aber vorwiegend aus den niedrigen Weltmarktpreisen der Kameruner Erzeugnisse, der die Neger nicht, wie dies beim Europäer der Fall sein würde, zu desto größern Anstrengungen anstachelt orbem sie entmutig und teilweise die Hände in den Schoß legen läßt. Redende Wieder ein Beweis für die geringen wirtschaftlichen Fähigkeiten des Negers. Infolgedessen wurde weniger produziert und ausgeführt, wodurch sich wiederum die Kaufkraft verringerte, somit auch die Einfuhr.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/397>, abgerufen am 06.06.2024.