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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Meine Zugend und die Religion

mit den niedergeschlagnen Augen war mir zuwider. Seit das Grauen vor dem
Schicksal der Frankenapostel und des heiligen Vitus meine Seele gepackt hatte, war
ich diesen leidenden, alles tragenden Menschen abgeneigt. Keiner fand in meinem
Herzen Eingang. Nur der heilige Petrus, als er zum Schwerte griff, und der
Helfer in der Hungersnot, der heilige Nikolaus, den ich mir so vorstellte, wie er
im Struwelpeter gezeichnet war, und um dessen behagliche, breite Gestalt ein Licht¬
faden lief, der vom Weihnachtsbaum kam, waren mir in ihrem Handeln verständlich
und vertraut. Sie standen mir nur als Menschen nah, Heilige wohnten nicht in
meiner Seele. Aber ich sehnte mich in meiner Armut und Angst nach einem, an
den ich glauben konnte.

Und ich fand einen. Wie die kühlenden Klänge der Signale zog er vom
Hexenbruch in meine Seele, die noch von ihren schweren Träumen heiß war. Vor
250 Jahren hatte er, ein Engel des Herrn, die Flammen des Feuerofens geteilt,
worin so viele arme Frauen vernichtet worden waren, zu dem er selbst, bevor er
seine Aufgabe erkannte, Hunderte von Hexen als Seelsorger geleitet hatte, und um
zogen sein Name und die Kunde von seiner unvergleichlichen Tapferkeit und Hilfs¬
bereitschaft wie kühle Engelfittiche durch meine Seele. Friedrich von Spec machte
mich vollends heil von den heißen, bangen Träumen, aus denen mich die Signale
geweckt hatten. Er milderte den Gegensatz, in den ich mit meinem Volke durch
die Empörung über den Hexenwahn geraten war, und er war der erste Priester,
der mir das Kleid des katholischen Geistlichen vertrauter machte.

Aber als ich ein Bild von ihm sah, enttäuschte es mich sehr, daß auch er
das Barett trug, das mir besonders zuwider war. Seine Gedichte, die ich in dem
Bändchen der Universalbibliothek kennen lernte, gefielen mir nicht, ich hatte kein
Verständnis für ihre religiöse Innigkeit, aber seine Verse und sein Bild störten mir
die Vorstellung heldenmütiger Menschenliebe nicht, die sich aus so tröstlichen Ge¬
danken ergaben wie: Er hats gewagt, er hat das erste Wort gegen den Hexen¬
wahn gesprochen, er hat das eigne Leben aufs Spiel gesetzt und Tausenden von
Frauen ihr Leben gewonnen, das ohne ihn dem Moloch des Wahns verfallen wäre.
Sein Freund, der Erzbischof von Mainz, verbot in seinem Fürstentum die Hexen-
Prozesse. Er stand vor meiner Seele als etwas Gutes, Großes, Lichtes. In
diesen: Glänze verging das Bild, das ich von ihm gesehen hatte. Ich ahnte an
ihm Züge von meinen Eltern, von dem jüdischen Arzt, ich träumte ihn beschwingt,
gelockt, gewappnet, gewaltig und mild wie den Schutzengel meiner Kindheit, wie
den Kampfengel, der mir später in Bildern begegnet war, wie Siegfried, den ich
zuerst in Erzählungen, dann in dem schmerzlichen Liede von den Nibelungen kennen
gelernt hatte. Das war der erste Heilige, den ich verehrte. Ich weiß nicht, ob
er selig oder heilig gesprochen worden ist. Mir war er heilig.

Noch eine andre Heiligengestalt wuchs damals aus dem Martyrium einer
harten Jugend, aus der Legende eines arbeitsvollen Lebens vor meinen Augen
hoch auf wie Friedrich vou Spec. Es war ein ernster, schroffer, strenger Mann,
und dennoch war er mir vertraut. Auch er hieß Friedrich, Friedrich der Große,
und war ein Friedenbringer für mich wie der Jesuitenpater. Ein Buch aus dem
Verlage von Spamer in Leipzig erzählte mir von dem großen König, weniger mit
Worten als mit Bildern. Die Bilder waren von Menzel. Sie waren noch zu
geistreich für mich, aber sie haben sich mir doch tief eingeprägt. Besonders fiel es
mir auf, wie der Künstler das Sonnenauge des großen Königs selbst auf den
kleinsten Bildern scharf charakterisierte, vom ersten Aufleuchten an, bis es in dem
Faltenstrahlenkranze, womit ein Leben voll Kampf und Arbeit es umgeben hatte,
brach. Der junge Fritz war mir lieber als der alte. Ich litt mit ihm unter dem


Grenzboten III 1909 54
Meine Zugend und die Religion

mit den niedergeschlagnen Augen war mir zuwider. Seit das Grauen vor dem
Schicksal der Frankenapostel und des heiligen Vitus meine Seele gepackt hatte, war
ich diesen leidenden, alles tragenden Menschen abgeneigt. Keiner fand in meinem
Herzen Eingang. Nur der heilige Petrus, als er zum Schwerte griff, und der
Helfer in der Hungersnot, der heilige Nikolaus, den ich mir so vorstellte, wie er
im Struwelpeter gezeichnet war, und um dessen behagliche, breite Gestalt ein Licht¬
faden lief, der vom Weihnachtsbaum kam, waren mir in ihrem Handeln verständlich
und vertraut. Sie standen mir nur als Menschen nah, Heilige wohnten nicht in
meiner Seele. Aber ich sehnte mich in meiner Armut und Angst nach einem, an
den ich glauben konnte.

Und ich fand einen. Wie die kühlenden Klänge der Signale zog er vom
Hexenbruch in meine Seele, die noch von ihren schweren Träumen heiß war. Vor
250 Jahren hatte er, ein Engel des Herrn, die Flammen des Feuerofens geteilt,
worin so viele arme Frauen vernichtet worden waren, zu dem er selbst, bevor er
seine Aufgabe erkannte, Hunderte von Hexen als Seelsorger geleitet hatte, und um
zogen sein Name und die Kunde von seiner unvergleichlichen Tapferkeit und Hilfs¬
bereitschaft wie kühle Engelfittiche durch meine Seele. Friedrich von Spec machte
mich vollends heil von den heißen, bangen Träumen, aus denen mich die Signale
geweckt hatten. Er milderte den Gegensatz, in den ich mit meinem Volke durch
die Empörung über den Hexenwahn geraten war, und er war der erste Priester,
der mir das Kleid des katholischen Geistlichen vertrauter machte.

Aber als ich ein Bild von ihm sah, enttäuschte es mich sehr, daß auch er
das Barett trug, das mir besonders zuwider war. Seine Gedichte, die ich in dem
Bändchen der Universalbibliothek kennen lernte, gefielen mir nicht, ich hatte kein
Verständnis für ihre religiöse Innigkeit, aber seine Verse und sein Bild störten mir
die Vorstellung heldenmütiger Menschenliebe nicht, die sich aus so tröstlichen Ge¬
danken ergaben wie: Er hats gewagt, er hat das erste Wort gegen den Hexen¬
wahn gesprochen, er hat das eigne Leben aufs Spiel gesetzt und Tausenden von
Frauen ihr Leben gewonnen, das ohne ihn dem Moloch des Wahns verfallen wäre.
Sein Freund, der Erzbischof von Mainz, verbot in seinem Fürstentum die Hexen-
Prozesse. Er stand vor meiner Seele als etwas Gutes, Großes, Lichtes. In
diesen: Glänze verging das Bild, das ich von ihm gesehen hatte. Ich ahnte an
ihm Züge von meinen Eltern, von dem jüdischen Arzt, ich träumte ihn beschwingt,
gelockt, gewappnet, gewaltig und mild wie den Schutzengel meiner Kindheit, wie
den Kampfengel, der mir später in Bildern begegnet war, wie Siegfried, den ich
zuerst in Erzählungen, dann in dem schmerzlichen Liede von den Nibelungen kennen
gelernt hatte. Das war der erste Heilige, den ich verehrte. Ich weiß nicht, ob
er selig oder heilig gesprochen worden ist. Mir war er heilig.

Noch eine andre Heiligengestalt wuchs damals aus dem Martyrium einer
harten Jugend, aus der Legende eines arbeitsvollen Lebens vor meinen Augen
hoch auf wie Friedrich vou Spec. Es war ein ernster, schroffer, strenger Mann,
und dennoch war er mir vertraut. Auch er hieß Friedrich, Friedrich der Große,
und war ein Friedenbringer für mich wie der Jesuitenpater. Ein Buch aus dem
Verlage von Spamer in Leipzig erzählte mir von dem großen König, weniger mit
Worten als mit Bildern. Die Bilder waren von Menzel. Sie waren noch zu
geistreich für mich, aber sie haben sich mir doch tief eingeprägt. Besonders fiel es
mir auf, wie der Künstler das Sonnenauge des großen Königs selbst auf den
kleinsten Bildern scharf charakterisierte, vom ersten Aufleuchten an, bis es in dem
Faltenstrahlenkranze, womit ein Leben voll Kampf und Arbeit es umgeben hatte,
brach. Der junge Fritz war mir lieber als der alte. Ich litt mit ihm unter dem


Grenzboten III 1909 54
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[0427] Meine Zugend und die Religion mit den niedergeschlagnen Augen war mir zuwider. Seit das Grauen vor dem Schicksal der Frankenapostel und des heiligen Vitus meine Seele gepackt hatte, war ich diesen leidenden, alles tragenden Menschen abgeneigt. Keiner fand in meinem Herzen Eingang. Nur der heilige Petrus, als er zum Schwerte griff, und der Helfer in der Hungersnot, der heilige Nikolaus, den ich mir so vorstellte, wie er im Struwelpeter gezeichnet war, und um dessen behagliche, breite Gestalt ein Licht¬ faden lief, der vom Weihnachtsbaum kam, waren mir in ihrem Handeln verständlich und vertraut. Sie standen mir nur als Menschen nah, Heilige wohnten nicht in meiner Seele. Aber ich sehnte mich in meiner Armut und Angst nach einem, an den ich glauben konnte. Und ich fand einen. Wie die kühlenden Klänge der Signale zog er vom Hexenbruch in meine Seele, die noch von ihren schweren Träumen heiß war. Vor 250 Jahren hatte er, ein Engel des Herrn, die Flammen des Feuerofens geteilt, worin so viele arme Frauen vernichtet worden waren, zu dem er selbst, bevor er seine Aufgabe erkannte, Hunderte von Hexen als Seelsorger geleitet hatte, und um zogen sein Name und die Kunde von seiner unvergleichlichen Tapferkeit und Hilfs¬ bereitschaft wie kühle Engelfittiche durch meine Seele. Friedrich von Spec machte mich vollends heil von den heißen, bangen Träumen, aus denen mich die Signale geweckt hatten. Er milderte den Gegensatz, in den ich mit meinem Volke durch die Empörung über den Hexenwahn geraten war, und er war der erste Priester, der mir das Kleid des katholischen Geistlichen vertrauter machte. Aber als ich ein Bild von ihm sah, enttäuschte es mich sehr, daß auch er das Barett trug, das mir besonders zuwider war. Seine Gedichte, die ich in dem Bändchen der Universalbibliothek kennen lernte, gefielen mir nicht, ich hatte kein Verständnis für ihre religiöse Innigkeit, aber seine Verse und sein Bild störten mir die Vorstellung heldenmütiger Menschenliebe nicht, die sich aus so tröstlichen Ge¬ danken ergaben wie: Er hats gewagt, er hat das erste Wort gegen den Hexen¬ wahn gesprochen, er hat das eigne Leben aufs Spiel gesetzt und Tausenden von Frauen ihr Leben gewonnen, das ohne ihn dem Moloch des Wahns verfallen wäre. Sein Freund, der Erzbischof von Mainz, verbot in seinem Fürstentum die Hexen- Prozesse. Er stand vor meiner Seele als etwas Gutes, Großes, Lichtes. In diesen: Glänze verging das Bild, das ich von ihm gesehen hatte. Ich ahnte an ihm Züge von meinen Eltern, von dem jüdischen Arzt, ich träumte ihn beschwingt, gelockt, gewappnet, gewaltig und mild wie den Schutzengel meiner Kindheit, wie den Kampfengel, der mir später in Bildern begegnet war, wie Siegfried, den ich zuerst in Erzählungen, dann in dem schmerzlichen Liede von den Nibelungen kennen gelernt hatte. Das war der erste Heilige, den ich verehrte. Ich weiß nicht, ob er selig oder heilig gesprochen worden ist. Mir war er heilig. Noch eine andre Heiligengestalt wuchs damals aus dem Martyrium einer harten Jugend, aus der Legende eines arbeitsvollen Lebens vor meinen Augen hoch auf wie Friedrich vou Spec. Es war ein ernster, schroffer, strenger Mann, und dennoch war er mir vertraut. Auch er hieß Friedrich, Friedrich der Große, und war ein Friedenbringer für mich wie der Jesuitenpater. Ein Buch aus dem Verlage von Spamer in Leipzig erzählte mir von dem großen König, weniger mit Worten als mit Bildern. Die Bilder waren von Menzel. Sie waren noch zu geistreich für mich, aber sie haben sich mir doch tief eingeprägt. Besonders fiel es mir auf, wie der Künstler das Sonnenauge des großen Königs selbst auf den kleinsten Bildern scharf charakterisierte, vom ersten Aufleuchten an, bis es in dem Faltenstrahlenkranze, womit ein Leben voll Kampf und Arbeit es umgeben hatte, brach. Der junge Fritz war mir lieber als der alte. Ich litt mit ihm unter dem Grenzboten III 1909 54

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/427>, abgerufen am 13.05.2024.