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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Meine Jugend und die Religion

Zwist mit seinem Vater und unter dem Verlust Kaltes, aber nicht mir dem jungen,
sondern auch dem alten Manne schlug mein Herz entgegen, möchte er auch mit noch
so strengem Mund und noch so strengem Arm noch so hellsichtig für Ungehörig¬
keiten und Fehler über die Terrasse vor der Bildergalerie von Sanssouci schreiten.
Er hat mit seinem strengen Munde noch in jungen Jahren ein Wort gesprochen,
das ich in meiner Seele, die die Schrecken der Vergangenheit marterten, als eine
Wohltat, wie das Wehen eines kühlenden Engelflügels empfand. Am dritten Tage,
nachdem er die Regierung angetreten hatte, am 5. Juni 1740 schaffte er die Folter
ab. Es ist, als ob er schon lange zu dieser Verfügung entschlossen gewesen sei, als
ob er ungeduldig auf die Stunde gewartet habe, die ihm das Recht dazu gab.
Ich dankte ihm diese Tat so warm, wie wenn er Menschen, die mir nahe standen,
vor Qualen und Tod bewahrt hätte. Er gab mir im Verein mit Friedrich von
Spec den Glauben an unser Volk wieder. Ich verstand es so gut, daß auf dem
Bilde Menzels, das den großen König auf Reisen darstellt, die Dame den Saum
seines Rockes küßt und der Bürger sich schüchtern nach seiner Hand beugt.

Seit ich Friedrich den Großen kenne, wäre ich lieber ein Preuße als ein
Bayer. Die Vorliebe für das Preußentuni ist mir allerdings angeboren. Die
letzte, liebste Lektüre meines Vaters war die Biographie Kaiser Wilhelms des Ersten,
die unter dem Titel "85 Jahre in Glaube, Kampf und Sieg" erschienen ist.
Daraus ließ er sich vorlesen. Meine Mutter sprach nur mit Bewunderung und
Verehrung von den preußischen Königen. Sie wußte nicht viel von ihnen, aber
was sie von den Hohenzollern und ihrem Volke wußte und mir erzählte, war gut.
Sie war damals dem Ende ihres Lebens nah, und die Bilder ihrer Jugend wurden
noch einmal in ihr hell. Sie erzählte oft, wie im Jahre 1849 in ihrer Heimat
Zweibrücken alles, was in den Diensten des Königs stand, aufatmete, als die
Preußen über die Höhen des Westrichs herabstiegen und dem Terrorismus der
Freischärler ein Ende machten. Aus ihrem Munde habe ich das Wort Preußen als
Kind zum erstenmal gehört.

In meinen Spieljahren unter blauem Himmel am grünen Rhein war ich ein
Soldatenkind. Ich schleppte in den Gängen des Spitals ein Chassepotgewehr und
einen Chasfepotkarabiner herum und freute mich am Knacken der Schlösser. Ich
sammelte Patronenhülsen, verkaufte mit einem jüdischen Spielgenossen im Auftrag
einer Obsthändlerin in der Jnfanteriekaserne Birnen und brachte, obwohl ich einen
so geschäftskundigen Begleiter hatte, manchen Hosenkuopf unter den Münzen zurück.
Ich aß sehr gern Kommißbrot und fühlte mich bei den Soldaten wohl, nur um
die Küchen, die sich im Souterrain befanden, und aus denen immer Kaffeeduft auf¬
stieg, ging ich in weitem Bogen herum, denn wer über die Eisenstäbe der Küchen-
lichtschächte ging, ohne durch seiue Würde legitiniiert zu sein, erhielt von unter
Schnellfeuer, Güsse heißen Wassers.

An einem Herbsttage sah ich mit klopfendem Herzen die bayrische Ulanen¬
brigade durchs französische Tor ins Städtchen ziehen. Wie höhere Wesen erschienen
mir die grünen Reiter mit den weißblauen Lanzenfähnchen. Dann zerging der
glänzende Zug in einzelne Mannschaften, die mit ihren Pferden ihr Quartier suchten,
und ich eilte, noch geblendet, wieder ins Spital hinunter. Dort hatte ich eine be¬
scheidnere militärische Umgebung, sie bestand aus Krankenwärtern, Mannschaften der
Sanitätskompagnie des zweiten bayrischen Armeekorps. Sie waren immer guter Dinge,
ich hörte oft die Schlappschuhe klatschen, womit sie einander bearbeiteten. Unter
der Woche steckten sie in Drillichjacken, aber Sonntags entpuppten sich die häßlichen
jungen Entlein als stolze Schwäne in den neuen Wasfenröckeu nach preußischem
Schnitt, deren Schöße sich einer immer noch länger machen ließ als der andre,


Meine Jugend und die Religion

Zwist mit seinem Vater und unter dem Verlust Kaltes, aber nicht mir dem jungen,
sondern auch dem alten Manne schlug mein Herz entgegen, möchte er auch mit noch
so strengem Mund und noch so strengem Arm noch so hellsichtig für Ungehörig¬
keiten und Fehler über die Terrasse vor der Bildergalerie von Sanssouci schreiten.
Er hat mit seinem strengen Munde noch in jungen Jahren ein Wort gesprochen,
das ich in meiner Seele, die die Schrecken der Vergangenheit marterten, als eine
Wohltat, wie das Wehen eines kühlenden Engelflügels empfand. Am dritten Tage,
nachdem er die Regierung angetreten hatte, am 5. Juni 1740 schaffte er die Folter
ab. Es ist, als ob er schon lange zu dieser Verfügung entschlossen gewesen sei, als
ob er ungeduldig auf die Stunde gewartet habe, die ihm das Recht dazu gab.
Ich dankte ihm diese Tat so warm, wie wenn er Menschen, die mir nahe standen,
vor Qualen und Tod bewahrt hätte. Er gab mir im Verein mit Friedrich von
Spec den Glauben an unser Volk wieder. Ich verstand es so gut, daß auf dem
Bilde Menzels, das den großen König auf Reisen darstellt, die Dame den Saum
seines Rockes küßt und der Bürger sich schüchtern nach seiner Hand beugt.

Seit ich Friedrich den Großen kenne, wäre ich lieber ein Preuße als ein
Bayer. Die Vorliebe für das Preußentuni ist mir allerdings angeboren. Die
letzte, liebste Lektüre meines Vaters war die Biographie Kaiser Wilhelms des Ersten,
die unter dem Titel „85 Jahre in Glaube, Kampf und Sieg" erschienen ist.
Daraus ließ er sich vorlesen. Meine Mutter sprach nur mit Bewunderung und
Verehrung von den preußischen Königen. Sie wußte nicht viel von ihnen, aber
was sie von den Hohenzollern und ihrem Volke wußte und mir erzählte, war gut.
Sie war damals dem Ende ihres Lebens nah, und die Bilder ihrer Jugend wurden
noch einmal in ihr hell. Sie erzählte oft, wie im Jahre 1849 in ihrer Heimat
Zweibrücken alles, was in den Diensten des Königs stand, aufatmete, als die
Preußen über die Höhen des Westrichs herabstiegen und dem Terrorismus der
Freischärler ein Ende machten. Aus ihrem Munde habe ich das Wort Preußen als
Kind zum erstenmal gehört.

In meinen Spieljahren unter blauem Himmel am grünen Rhein war ich ein
Soldatenkind. Ich schleppte in den Gängen des Spitals ein Chassepotgewehr und
einen Chasfepotkarabiner herum und freute mich am Knacken der Schlösser. Ich
sammelte Patronenhülsen, verkaufte mit einem jüdischen Spielgenossen im Auftrag
einer Obsthändlerin in der Jnfanteriekaserne Birnen und brachte, obwohl ich einen
so geschäftskundigen Begleiter hatte, manchen Hosenkuopf unter den Münzen zurück.
Ich aß sehr gern Kommißbrot und fühlte mich bei den Soldaten wohl, nur um
die Küchen, die sich im Souterrain befanden, und aus denen immer Kaffeeduft auf¬
stieg, ging ich in weitem Bogen herum, denn wer über die Eisenstäbe der Küchen-
lichtschächte ging, ohne durch seiue Würde legitiniiert zu sein, erhielt von unter
Schnellfeuer, Güsse heißen Wassers.

An einem Herbsttage sah ich mit klopfendem Herzen die bayrische Ulanen¬
brigade durchs französische Tor ins Städtchen ziehen. Wie höhere Wesen erschienen
mir die grünen Reiter mit den weißblauen Lanzenfähnchen. Dann zerging der
glänzende Zug in einzelne Mannschaften, die mit ihren Pferden ihr Quartier suchten,
und ich eilte, noch geblendet, wieder ins Spital hinunter. Dort hatte ich eine be¬
scheidnere militärische Umgebung, sie bestand aus Krankenwärtern, Mannschaften der
Sanitätskompagnie des zweiten bayrischen Armeekorps. Sie waren immer guter Dinge,
ich hörte oft die Schlappschuhe klatschen, womit sie einander bearbeiteten. Unter
der Woche steckten sie in Drillichjacken, aber Sonntags entpuppten sich die häßlichen
jungen Entlein als stolze Schwäne in den neuen Wasfenröckeu nach preußischem
Schnitt, deren Schöße sich einer immer noch länger machen ließ als der andre,


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[0428] Meine Jugend und die Religion Zwist mit seinem Vater und unter dem Verlust Kaltes, aber nicht mir dem jungen, sondern auch dem alten Manne schlug mein Herz entgegen, möchte er auch mit noch so strengem Mund und noch so strengem Arm noch so hellsichtig für Ungehörig¬ keiten und Fehler über die Terrasse vor der Bildergalerie von Sanssouci schreiten. Er hat mit seinem strengen Munde noch in jungen Jahren ein Wort gesprochen, das ich in meiner Seele, die die Schrecken der Vergangenheit marterten, als eine Wohltat, wie das Wehen eines kühlenden Engelflügels empfand. Am dritten Tage, nachdem er die Regierung angetreten hatte, am 5. Juni 1740 schaffte er die Folter ab. Es ist, als ob er schon lange zu dieser Verfügung entschlossen gewesen sei, als ob er ungeduldig auf die Stunde gewartet habe, die ihm das Recht dazu gab. Ich dankte ihm diese Tat so warm, wie wenn er Menschen, die mir nahe standen, vor Qualen und Tod bewahrt hätte. Er gab mir im Verein mit Friedrich von Spec den Glauben an unser Volk wieder. Ich verstand es so gut, daß auf dem Bilde Menzels, das den großen König auf Reisen darstellt, die Dame den Saum seines Rockes küßt und der Bürger sich schüchtern nach seiner Hand beugt. Seit ich Friedrich den Großen kenne, wäre ich lieber ein Preuße als ein Bayer. Die Vorliebe für das Preußentuni ist mir allerdings angeboren. Die letzte, liebste Lektüre meines Vaters war die Biographie Kaiser Wilhelms des Ersten, die unter dem Titel „85 Jahre in Glaube, Kampf und Sieg" erschienen ist. Daraus ließ er sich vorlesen. Meine Mutter sprach nur mit Bewunderung und Verehrung von den preußischen Königen. Sie wußte nicht viel von ihnen, aber was sie von den Hohenzollern und ihrem Volke wußte und mir erzählte, war gut. Sie war damals dem Ende ihres Lebens nah, und die Bilder ihrer Jugend wurden noch einmal in ihr hell. Sie erzählte oft, wie im Jahre 1849 in ihrer Heimat Zweibrücken alles, was in den Diensten des Königs stand, aufatmete, als die Preußen über die Höhen des Westrichs herabstiegen und dem Terrorismus der Freischärler ein Ende machten. Aus ihrem Munde habe ich das Wort Preußen als Kind zum erstenmal gehört. In meinen Spieljahren unter blauem Himmel am grünen Rhein war ich ein Soldatenkind. Ich schleppte in den Gängen des Spitals ein Chassepotgewehr und einen Chasfepotkarabiner herum und freute mich am Knacken der Schlösser. Ich sammelte Patronenhülsen, verkaufte mit einem jüdischen Spielgenossen im Auftrag einer Obsthändlerin in der Jnfanteriekaserne Birnen und brachte, obwohl ich einen so geschäftskundigen Begleiter hatte, manchen Hosenkuopf unter den Münzen zurück. Ich aß sehr gern Kommißbrot und fühlte mich bei den Soldaten wohl, nur um die Küchen, die sich im Souterrain befanden, und aus denen immer Kaffeeduft auf¬ stieg, ging ich in weitem Bogen herum, denn wer über die Eisenstäbe der Küchen- lichtschächte ging, ohne durch seiue Würde legitiniiert zu sein, erhielt von unter Schnellfeuer, Güsse heißen Wassers. An einem Herbsttage sah ich mit klopfendem Herzen die bayrische Ulanen¬ brigade durchs französische Tor ins Städtchen ziehen. Wie höhere Wesen erschienen mir die grünen Reiter mit den weißblauen Lanzenfähnchen. Dann zerging der glänzende Zug in einzelne Mannschaften, die mit ihren Pferden ihr Quartier suchten, und ich eilte, noch geblendet, wieder ins Spital hinunter. Dort hatte ich eine be¬ scheidnere militärische Umgebung, sie bestand aus Krankenwärtern, Mannschaften der Sanitätskompagnie des zweiten bayrischen Armeekorps. Sie waren immer guter Dinge, ich hörte oft die Schlappschuhe klatschen, womit sie einander bearbeiteten. Unter der Woche steckten sie in Drillichjacken, aber Sonntags entpuppten sich die häßlichen jungen Entlein als stolze Schwäne in den neuen Wasfenröckeu nach preußischem Schnitt, deren Schöße sich einer immer noch länger machen ließ als der andre,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/428>, abgerufen am 23.05.2024.