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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

einstigen berühmten Zmtrumsführers als einen Beweis dafür auszuspielen, daß
Herr v. Bethmann nicht nur den konservativen, sondern auch den klerikalen Flügel
des schwarz-blauen Blocks an sein Herz drücken will. Leider geht das nicht so
einfach. Denn Herr v. Schorlemer ist bekanntlich dem Zentrum tief verhaßt, weil
er der Partei ablehnend gegenübersteht und sich für die nationaltatholische Bewegung
und die deutsche Vereinigung interessiert, und das noch dazu, ohne daß es mög¬
lich ist, ihn als bloßen "Taufscheiukatholiken" zu verdächtigen. Aber es läßt
sich schließlich alles machen, und so hat man denn die Wendung gefunden,
Herr v. Schorlemer sei zum Minister ernannt worden, um ihn dem
Zentrum zu Gefallen aus der Rheinprovinz zu entfernen. Diese Behauptung
ist perfide und blödsinnig zugleich, aber es gibt nichts, was dumm genug
ist, wenn es nur den nächsten Zweck erfüllt, den Reichskanzler als einen
Sklaven des schwarz-blauen Blocks hinzustellen. Wer sich noch einen Rest von
Überlegung bewahrt hat, wird erkennen, daß dem Zentrum damit gar nicht gedient
sein kann, wenn sein Gegner aus einer überwiegend katholischen Provinz in eine
Zentralstelle befördert wird, die einen größeren Einfluß auf die Staatsregierung
gestattet und mit wichtigen Aufgaben der Polenpolitik betraut ist. Das Zentrum
selbst ist wieder einmal klüger als seine Gegner. Nachdem sein führendes Blatt
zuerst offen seine unangenehme Überraschung hatte durchblicken lassen, hat es sich
auf die bewährte Taktik besonnen, an einer unabänderlichen Tatsache zunächst ein¬
mal das Gute anzuerkennen; es erklärt sich befriedigt, daß einmal ein gläubiger
Katholik Minister geworden ist. Statt dieses durchsichtige Spiel richtig zu
bewerten, sekundiere" die zentrumsfeindlichen Organe ihren Gegner, indem sie das
Verlegenheitslob für bare Münze nehmen.

Eine ähnlich, dem Zentrum günstige Wirkung wird erreicht, wenn jetzt auch
aus dem Verlauf der Enzyklikabewegung dem Reichskanzler ein Strick gedreht
werden soll. Daß die Protestbewegung nicht abstand, sondern weiter anschwillt,
hat ja eine erfreuliche Seite. Es zeigt sich, daß das evangelische Deutschland
für die Beschimpfungen seines Bekenntnisses ein lebhaftes Empfinden hat. Das
zeugt von dem spontanen Hervorbrechen idealer Gesinnung und wird auch in
billig denkenden katholischen Kreisen verstanden und gewürdigt werden. Nebenher
gehen bedauerliche Erscheinungen. Wenn in vatikanischen Organen und in der
Zentrumspresse der Rückzug der Kurie zu vertuschen und zu beschönigen,
ja mit geradezu zynischen Ausführungen zu leugnen gesucht wird, so gab es auf
evangelischer Seite nur eine Antwort. Sie lautete: "Hier haben wir die amt¬
liche, förmliche Erklärung der im Namen und im Auftrage des Oberhaupts der
katholischen Kirche sprechenden Behörde; sie ist für uns allein maßgebend, und wir
sehen aus dem direkten Verbot der Veröffentlichung der Enzyklika in Deutschland,
daß man dort den begangenen Fehler einsieht und den Frieden will. Ihr an¬
geblichen Verfechter der Sache der katholischen Kirche seid es, die im Widerspruch
mit dem Wort und der Tat eures Oberhaupts den Streit wieder aufrührt und,
um das zu erreichen, euch nicht scheut, eure höchste Autorität des Wortbruches,
der Doppelzüngigkeit, der nichtswürdigsten Verletzung von Treue und Glauben zu
zeihen. Nicht wir tun das, aber ihr wollt es so, und danach werden wir uns
richten". Das wäre eine angemessene Antwort gewesen. Aber dann hätte man
ja anerkennen müssen, daß Herr v. Bethmann etwas erreicht hätte und daß es
nicht darauf ankommt, daß die Konfessionen sich gegenseitig totschlagen, sondern ihre
Rechte abgrenzen. Das durfte beileibe nicht geschehen. Und darum hieb man auf
die eigene Regierung los und tat den klerikalen Hetzern den Gefallen, sie als
siegreiche Herren der Lage hinzustellen. Auf die bloße Behauptung des Gegners


Grenzboten II 1910 79
Maßgebliches und Unmaßgebliches

einstigen berühmten Zmtrumsführers als einen Beweis dafür auszuspielen, daß
Herr v. Bethmann nicht nur den konservativen, sondern auch den klerikalen Flügel
des schwarz-blauen Blocks an sein Herz drücken will. Leider geht das nicht so
einfach. Denn Herr v. Schorlemer ist bekanntlich dem Zentrum tief verhaßt, weil
er der Partei ablehnend gegenübersteht und sich für die nationaltatholische Bewegung
und die deutsche Vereinigung interessiert, und das noch dazu, ohne daß es mög¬
lich ist, ihn als bloßen „Taufscheiukatholiken" zu verdächtigen. Aber es läßt
sich schließlich alles machen, und so hat man denn die Wendung gefunden,
Herr v. Schorlemer sei zum Minister ernannt worden, um ihn dem
Zentrum zu Gefallen aus der Rheinprovinz zu entfernen. Diese Behauptung
ist perfide und blödsinnig zugleich, aber es gibt nichts, was dumm genug
ist, wenn es nur den nächsten Zweck erfüllt, den Reichskanzler als einen
Sklaven des schwarz-blauen Blocks hinzustellen. Wer sich noch einen Rest von
Überlegung bewahrt hat, wird erkennen, daß dem Zentrum damit gar nicht gedient
sein kann, wenn sein Gegner aus einer überwiegend katholischen Provinz in eine
Zentralstelle befördert wird, die einen größeren Einfluß auf die Staatsregierung
gestattet und mit wichtigen Aufgaben der Polenpolitik betraut ist. Das Zentrum
selbst ist wieder einmal klüger als seine Gegner. Nachdem sein führendes Blatt
zuerst offen seine unangenehme Überraschung hatte durchblicken lassen, hat es sich
auf die bewährte Taktik besonnen, an einer unabänderlichen Tatsache zunächst ein¬
mal das Gute anzuerkennen; es erklärt sich befriedigt, daß einmal ein gläubiger
Katholik Minister geworden ist. Statt dieses durchsichtige Spiel richtig zu
bewerten, sekundiere» die zentrumsfeindlichen Organe ihren Gegner, indem sie das
Verlegenheitslob für bare Münze nehmen.

Eine ähnlich, dem Zentrum günstige Wirkung wird erreicht, wenn jetzt auch
aus dem Verlauf der Enzyklikabewegung dem Reichskanzler ein Strick gedreht
werden soll. Daß die Protestbewegung nicht abstand, sondern weiter anschwillt,
hat ja eine erfreuliche Seite. Es zeigt sich, daß das evangelische Deutschland
für die Beschimpfungen seines Bekenntnisses ein lebhaftes Empfinden hat. Das
zeugt von dem spontanen Hervorbrechen idealer Gesinnung und wird auch in
billig denkenden katholischen Kreisen verstanden und gewürdigt werden. Nebenher
gehen bedauerliche Erscheinungen. Wenn in vatikanischen Organen und in der
Zentrumspresse der Rückzug der Kurie zu vertuschen und zu beschönigen,
ja mit geradezu zynischen Ausführungen zu leugnen gesucht wird, so gab es auf
evangelischer Seite nur eine Antwort. Sie lautete: „Hier haben wir die amt¬
liche, förmliche Erklärung der im Namen und im Auftrage des Oberhaupts der
katholischen Kirche sprechenden Behörde; sie ist für uns allein maßgebend, und wir
sehen aus dem direkten Verbot der Veröffentlichung der Enzyklika in Deutschland,
daß man dort den begangenen Fehler einsieht und den Frieden will. Ihr an¬
geblichen Verfechter der Sache der katholischen Kirche seid es, die im Widerspruch
mit dem Wort und der Tat eures Oberhaupts den Streit wieder aufrührt und,
um das zu erreichen, euch nicht scheut, eure höchste Autorität des Wortbruches,
der Doppelzüngigkeit, der nichtswürdigsten Verletzung von Treue und Glauben zu
zeihen. Nicht wir tun das, aber ihr wollt es so, und danach werden wir uns
richten". Das wäre eine angemessene Antwort gewesen. Aber dann hätte man
ja anerkennen müssen, daß Herr v. Bethmann etwas erreicht hätte und daß es
nicht darauf ankommt, daß die Konfessionen sich gegenseitig totschlagen, sondern ihre
Rechte abgrenzen. Das durfte beileibe nicht geschehen. Und darum hieb man auf
die eigene Regierung los und tat den klerikalen Hetzern den Gefallen, sie als
siegreiche Herren der Lage hinzustellen. Auf die bloße Behauptung des Gegners


Grenzboten II 1910 79
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[0637] Maßgebliches und Unmaßgebliches einstigen berühmten Zmtrumsführers als einen Beweis dafür auszuspielen, daß Herr v. Bethmann nicht nur den konservativen, sondern auch den klerikalen Flügel des schwarz-blauen Blocks an sein Herz drücken will. Leider geht das nicht so einfach. Denn Herr v. Schorlemer ist bekanntlich dem Zentrum tief verhaßt, weil er der Partei ablehnend gegenübersteht und sich für die nationaltatholische Bewegung und die deutsche Vereinigung interessiert, und das noch dazu, ohne daß es mög¬ lich ist, ihn als bloßen „Taufscheiukatholiken" zu verdächtigen. Aber es läßt sich schließlich alles machen, und so hat man denn die Wendung gefunden, Herr v. Schorlemer sei zum Minister ernannt worden, um ihn dem Zentrum zu Gefallen aus der Rheinprovinz zu entfernen. Diese Behauptung ist perfide und blödsinnig zugleich, aber es gibt nichts, was dumm genug ist, wenn es nur den nächsten Zweck erfüllt, den Reichskanzler als einen Sklaven des schwarz-blauen Blocks hinzustellen. Wer sich noch einen Rest von Überlegung bewahrt hat, wird erkennen, daß dem Zentrum damit gar nicht gedient sein kann, wenn sein Gegner aus einer überwiegend katholischen Provinz in eine Zentralstelle befördert wird, die einen größeren Einfluß auf die Staatsregierung gestattet und mit wichtigen Aufgaben der Polenpolitik betraut ist. Das Zentrum selbst ist wieder einmal klüger als seine Gegner. Nachdem sein führendes Blatt zuerst offen seine unangenehme Überraschung hatte durchblicken lassen, hat es sich auf die bewährte Taktik besonnen, an einer unabänderlichen Tatsache zunächst ein¬ mal das Gute anzuerkennen; es erklärt sich befriedigt, daß einmal ein gläubiger Katholik Minister geworden ist. Statt dieses durchsichtige Spiel richtig zu bewerten, sekundiere» die zentrumsfeindlichen Organe ihren Gegner, indem sie das Verlegenheitslob für bare Münze nehmen. Eine ähnlich, dem Zentrum günstige Wirkung wird erreicht, wenn jetzt auch aus dem Verlauf der Enzyklikabewegung dem Reichskanzler ein Strick gedreht werden soll. Daß die Protestbewegung nicht abstand, sondern weiter anschwillt, hat ja eine erfreuliche Seite. Es zeigt sich, daß das evangelische Deutschland für die Beschimpfungen seines Bekenntnisses ein lebhaftes Empfinden hat. Das zeugt von dem spontanen Hervorbrechen idealer Gesinnung und wird auch in billig denkenden katholischen Kreisen verstanden und gewürdigt werden. Nebenher gehen bedauerliche Erscheinungen. Wenn in vatikanischen Organen und in der Zentrumspresse der Rückzug der Kurie zu vertuschen und zu beschönigen, ja mit geradezu zynischen Ausführungen zu leugnen gesucht wird, so gab es auf evangelischer Seite nur eine Antwort. Sie lautete: „Hier haben wir die amt¬ liche, förmliche Erklärung der im Namen und im Auftrage des Oberhaupts der katholischen Kirche sprechenden Behörde; sie ist für uns allein maßgebend, und wir sehen aus dem direkten Verbot der Veröffentlichung der Enzyklika in Deutschland, daß man dort den begangenen Fehler einsieht und den Frieden will. Ihr an¬ geblichen Verfechter der Sache der katholischen Kirche seid es, die im Widerspruch mit dem Wort und der Tat eures Oberhaupts den Streit wieder aufrührt und, um das zu erreichen, euch nicht scheut, eure höchste Autorität des Wortbruches, der Doppelzüngigkeit, der nichtswürdigsten Verletzung von Treue und Glauben zu zeihen. Nicht wir tun das, aber ihr wollt es so, und danach werden wir uns richten". Das wäre eine angemessene Antwort gewesen. Aber dann hätte man ja anerkennen müssen, daß Herr v. Bethmann etwas erreicht hätte und daß es nicht darauf ankommt, daß die Konfessionen sich gegenseitig totschlagen, sondern ihre Rechte abgrenzen. Das durfte beileibe nicht geschehen. Und darum hieb man auf die eigene Regierung los und tat den klerikalen Hetzern den Gefallen, sie als siegreiche Herren der Lage hinzustellen. Auf die bloße Behauptung des Gegners Grenzboten II 1910 79

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_315638/637>, abgerufen am 09.06.2024.