Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
IN'aßgcblichos und Unmaßgebliches

Neben dem Streit in den bürgerlichen Lagern hat der Kampf in der Metall¬
industrie die Aufmerksamkeit gefesselt. Nachdem die Arbeitgeber ernsthaft entschlossen
schienen, 3K0000 Arbeiter auszusperren, haben die Arbeiterorganisationen klein bei¬
gegeben und sich den Bedingungen der Arbeitgeber unterwarfen. Immerhin ist
für die Arbeiter noch eine ganze Menge herausgekommen: Erhöhung des Stunden¬
lohnes, Festsetzung eines Anfangslohnes für neu eintretende Arbeiter, Verkürzung
der Arbeitszeit. Wir wissen nicht, ob wir unter diesen Umständen erhebliche Freude
über die Beilegung des Kampfes äußern sollen. Gewiß, wenn wir an die jausende
von hungernden und frierenden Kindern denken, dann mag uns der Friede er¬
leichtert aufatmen lassen. Sind aber damit die Erwägungen erschöpft? Gibt es
nicht Gesichtspunkte, die uns zwingen, die Augen vor vorübergehender Not zu
schließen? Wir glauben, und die Haltung der Arbeiter in Hamburg ebenso wie
des "Vorwärts" bestärkt uns darin, daß die Arbeiterorganisationen einen Sieg
errungen haben, der nicht nur den Unternehmern, sondern dem ganzen Reich noch
teuer zu stehen kommen dürfte. Trotz aller damit verbundenen Not scheint es
uns für die nähere und weitere Entwicklung gesünder gewesen zu sein, wenn die
Unternehmer den Gewerkschaften kein Entgegenkommen gezeigt hätten. Nach dein
Verlauf des Parteitages zu Magdeburg, nach der Weigerung, mit den christlichen
Arbeiterorganisationen verhandeln zu "vollen, und nach den Vorgängen in Berlin
erscheint uns der Waffenstillstand als ein Sieg der Sozialdemokratie. Wir wissen
nicht, ob dem bürgerlichen Unternehmertum bald eine günstigere Gelegenheit
geboten werden wird, um den Arbeitern zu beweisen, daß nicht die Sozial¬
demokraten, sondern die Unternehmer Herren in ihren Betrieben sind. Wir sind
überzeugt, daß das als Lohnkampf ausstaffierte Ringen zwischen Unternehmertum
und Sozialdemokratie zu einer Zeit wieder aufgenommen werden wird, wo es
der bürgerlichen Gesellschaft noch unangenehmer sein dürfte, wie gegenwärtig.

Die unerfreulichen Zustände im Inlande wecken naturgemäß bei den Feinden
unserer Machtstellung im Weltkonzcrt Hoffnungen, die mit unserem Wohlergehen
nichts gemein haben, und Gedanken schlüpfen auf das Druckpapier, die ernsthafte
Politiker sonst gern für sich behalten. So sehen wir in der russischen Presse hier
und da die Vermutung auftauchen, Deutschland trete nach außen nunmehr ener¬
gischer auf, weil es nicht ungern einen Krieg herbeikommen sähe, um die Auf¬
merksamkeit der Nation von den innern Nöten abzulenken. Das Rezept ist echt
russisch. In Wirklichkeit ist man uns an der Newa gram, weil wir nicht nur
einen tüchtigen Leiter für unsere auswärtigen Angelegenheiten gefunden haben,
sondern weil auch der Dreibund aus den Krisen der vergangenen Jahre so gekräftigt
hervorgegangen ist. daß Italien immer neue Gesichtspunkte findet, die ihm seine
Bundestreue nützlich erscheinen lassen. Sehr wirksam in dieser Beziehung war
die deutsch-österreichische Valkanpolitik, die im Gegensatz zu den Intrigen an der
blauen Brücke zu Petersburg und am Kai d'Orsai eine feste Garantie für die
friedliche Entwicklung im nahen Osten bietet. Von der Ehrlichkeit unserer Absichten
im Orient hat sich der König von Italien überzeugen können, nach der eingehenden
Aussprache zwischen seinem Minister des Aeußern und dem Grafen Aehrenthal zu
Turin, die durch eine Audienz in Racconigi abgeschlossen wurde. In dieser Aus¬
sprache ist das ganze Lügcngespinst aufgedeckt worden, mit dein die französische
Presse die deutsch-österreichische Politik zu überziehen drohte.

Am härtesten ist durch die Aussprache Herr Jswolski getroffen. Sie hat alle
seine Hoffnungen, Italien vom Dreibund zu trennen und einen an Rußland
angelehnten Valkanbund zu schaffen, mit einem Schlage begraben. Dieser Ausgang
kommt indessen nicht überraschend und Herr Jswolt-ki hat ihn kommen sehen,


IN'aßgcblichos und Unmaßgebliches

Neben dem Streit in den bürgerlichen Lagern hat der Kampf in der Metall¬
industrie die Aufmerksamkeit gefesselt. Nachdem die Arbeitgeber ernsthaft entschlossen
schienen, 3K0000 Arbeiter auszusperren, haben die Arbeiterorganisationen klein bei¬
gegeben und sich den Bedingungen der Arbeitgeber unterwarfen. Immerhin ist
für die Arbeiter noch eine ganze Menge herausgekommen: Erhöhung des Stunden¬
lohnes, Festsetzung eines Anfangslohnes für neu eintretende Arbeiter, Verkürzung
der Arbeitszeit. Wir wissen nicht, ob wir unter diesen Umständen erhebliche Freude
über die Beilegung des Kampfes äußern sollen. Gewiß, wenn wir an die jausende
von hungernden und frierenden Kindern denken, dann mag uns der Friede er¬
leichtert aufatmen lassen. Sind aber damit die Erwägungen erschöpft? Gibt es
nicht Gesichtspunkte, die uns zwingen, die Augen vor vorübergehender Not zu
schließen? Wir glauben, und die Haltung der Arbeiter in Hamburg ebenso wie
des „Vorwärts" bestärkt uns darin, daß die Arbeiterorganisationen einen Sieg
errungen haben, der nicht nur den Unternehmern, sondern dem ganzen Reich noch
teuer zu stehen kommen dürfte. Trotz aller damit verbundenen Not scheint es
uns für die nähere und weitere Entwicklung gesünder gewesen zu sein, wenn die
Unternehmer den Gewerkschaften kein Entgegenkommen gezeigt hätten. Nach dein
Verlauf des Parteitages zu Magdeburg, nach der Weigerung, mit den christlichen
Arbeiterorganisationen verhandeln zu »vollen, und nach den Vorgängen in Berlin
erscheint uns der Waffenstillstand als ein Sieg der Sozialdemokratie. Wir wissen
nicht, ob dem bürgerlichen Unternehmertum bald eine günstigere Gelegenheit
geboten werden wird, um den Arbeitern zu beweisen, daß nicht die Sozial¬
demokraten, sondern die Unternehmer Herren in ihren Betrieben sind. Wir sind
überzeugt, daß das als Lohnkampf ausstaffierte Ringen zwischen Unternehmertum
und Sozialdemokratie zu einer Zeit wieder aufgenommen werden wird, wo es
der bürgerlichen Gesellschaft noch unangenehmer sein dürfte, wie gegenwärtig.

Die unerfreulichen Zustände im Inlande wecken naturgemäß bei den Feinden
unserer Machtstellung im Weltkonzcrt Hoffnungen, die mit unserem Wohlergehen
nichts gemein haben, und Gedanken schlüpfen auf das Druckpapier, die ernsthafte
Politiker sonst gern für sich behalten. So sehen wir in der russischen Presse hier
und da die Vermutung auftauchen, Deutschland trete nach außen nunmehr ener¬
gischer auf, weil es nicht ungern einen Krieg herbeikommen sähe, um die Auf¬
merksamkeit der Nation von den innern Nöten abzulenken. Das Rezept ist echt
russisch. In Wirklichkeit ist man uns an der Newa gram, weil wir nicht nur
einen tüchtigen Leiter für unsere auswärtigen Angelegenheiten gefunden haben,
sondern weil auch der Dreibund aus den Krisen der vergangenen Jahre so gekräftigt
hervorgegangen ist. daß Italien immer neue Gesichtspunkte findet, die ihm seine
Bundestreue nützlich erscheinen lassen. Sehr wirksam in dieser Beziehung war
die deutsch-österreichische Valkanpolitik, die im Gegensatz zu den Intrigen an der
blauen Brücke zu Petersburg und am Kai d'Orsai eine feste Garantie für die
friedliche Entwicklung im nahen Osten bietet. Von der Ehrlichkeit unserer Absichten
im Orient hat sich der König von Italien überzeugen können, nach der eingehenden
Aussprache zwischen seinem Minister des Aeußern und dem Grafen Aehrenthal zu
Turin, die durch eine Audienz in Racconigi abgeschlossen wurde. In dieser Aus¬
sprache ist das ganze Lügcngespinst aufgedeckt worden, mit dein die französische
Presse die deutsch-österreichische Politik zu überziehen drohte.

Am härtesten ist durch die Aussprache Herr Jswolski getroffen. Sie hat alle
seine Hoffnungen, Italien vom Dreibund zu trennen und einen an Rußland
angelehnten Valkanbund zu schaffen, mit einem Schlage begraben. Dieser Ausgang
kommt indessen nicht überraschend und Herr Jswolt-ki hat ihn kommen sehen,


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0096" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/317047"/>
            <fw type="header" place="top"> IN'aßgcblichos und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_370"> Neben dem Streit in den bürgerlichen Lagern hat der Kampf in der Metall¬<lb/>
industrie die Aufmerksamkeit gefesselt. Nachdem die Arbeitgeber ernsthaft entschlossen<lb/>
schienen, 3K0000 Arbeiter auszusperren, haben die Arbeiterorganisationen klein bei¬<lb/>
gegeben und sich den Bedingungen der Arbeitgeber unterwarfen. Immerhin ist<lb/>
für die Arbeiter noch eine ganze Menge herausgekommen: Erhöhung des Stunden¬<lb/>
lohnes, Festsetzung eines Anfangslohnes für neu eintretende Arbeiter, Verkürzung<lb/>
der Arbeitszeit. Wir wissen nicht, ob wir unter diesen Umständen erhebliche Freude<lb/>
über die Beilegung des Kampfes äußern sollen. Gewiß, wenn wir an die jausende<lb/>
von hungernden und frierenden Kindern denken, dann mag uns der Friede er¬<lb/>
leichtert aufatmen lassen. Sind aber damit die Erwägungen erschöpft? Gibt es<lb/>
nicht Gesichtspunkte, die uns zwingen, die Augen vor vorübergehender Not zu<lb/>
schließen? Wir glauben, und die Haltung der Arbeiter in Hamburg ebenso wie<lb/>
des &#x201E;Vorwärts" bestärkt uns darin, daß die Arbeiterorganisationen einen Sieg<lb/>
errungen haben, der nicht nur den Unternehmern, sondern dem ganzen Reich noch<lb/>
teuer zu stehen kommen dürfte. Trotz aller damit verbundenen Not scheint es<lb/>
uns für die nähere und weitere Entwicklung gesünder gewesen zu sein, wenn die<lb/>
Unternehmer den Gewerkschaften kein Entgegenkommen gezeigt hätten. Nach dein<lb/>
Verlauf des Parteitages zu Magdeburg, nach der Weigerung, mit den christlichen<lb/>
Arbeiterorganisationen verhandeln zu »vollen, und nach den Vorgängen in Berlin<lb/>
erscheint uns der Waffenstillstand als ein Sieg der Sozialdemokratie. Wir wissen<lb/>
nicht, ob dem bürgerlichen Unternehmertum bald eine günstigere Gelegenheit<lb/>
geboten werden wird, um den Arbeitern zu beweisen, daß nicht die Sozial¬<lb/>
demokraten, sondern die Unternehmer Herren in ihren Betrieben sind. Wir sind<lb/>
überzeugt, daß das als Lohnkampf ausstaffierte Ringen zwischen Unternehmertum<lb/>
und Sozialdemokratie zu einer Zeit wieder aufgenommen werden wird, wo es<lb/>
der bürgerlichen Gesellschaft noch unangenehmer sein dürfte, wie gegenwärtig.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_371"> Die unerfreulichen Zustände im Inlande wecken naturgemäß bei den Feinden<lb/>
unserer Machtstellung im Weltkonzcrt Hoffnungen, die mit unserem Wohlergehen<lb/>
nichts gemein haben, und Gedanken schlüpfen auf das Druckpapier, die ernsthafte<lb/>
Politiker sonst gern für sich behalten. So sehen wir in der russischen Presse hier<lb/>
und da die Vermutung auftauchen, Deutschland trete nach außen nunmehr ener¬<lb/>
gischer auf, weil es nicht ungern einen Krieg herbeikommen sähe, um die Auf¬<lb/>
merksamkeit der Nation von den innern Nöten abzulenken. Das Rezept ist echt<lb/>
russisch. In Wirklichkeit ist man uns an der Newa gram, weil wir nicht nur<lb/>
einen tüchtigen Leiter für unsere auswärtigen Angelegenheiten gefunden haben,<lb/>
sondern weil auch der Dreibund aus den Krisen der vergangenen Jahre so gekräftigt<lb/>
hervorgegangen ist. daß Italien immer neue Gesichtspunkte findet, die ihm seine<lb/>
Bundestreue nützlich erscheinen lassen. Sehr wirksam in dieser Beziehung war<lb/>
die deutsch-österreichische Valkanpolitik, die im Gegensatz zu den Intrigen an der<lb/>
blauen Brücke zu Petersburg und am Kai d'Orsai eine feste Garantie für die<lb/>
friedliche Entwicklung im nahen Osten bietet. Von der Ehrlichkeit unserer Absichten<lb/>
im Orient hat sich der König von Italien überzeugen können, nach der eingehenden<lb/>
Aussprache zwischen seinem Minister des Aeußern und dem Grafen Aehrenthal zu<lb/>
Turin, die durch eine Audienz in Racconigi abgeschlossen wurde. In dieser Aus¬<lb/>
sprache ist das ganze Lügcngespinst aufgedeckt worden, mit dein die französische<lb/>
Presse die deutsch-österreichische Politik zu überziehen drohte.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_372" next="#ID_373"> Am härtesten ist durch die Aussprache Herr Jswolski getroffen. Sie hat alle<lb/>
seine Hoffnungen, Italien vom Dreibund zu trennen und einen an Rußland<lb/>
angelehnten Valkanbund zu schaffen, mit einem Schlage begraben. Dieser Ausgang<lb/>
kommt indessen nicht überraschend und Herr Jswolt-ki hat ihn kommen sehen,</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0096] IN'aßgcblichos und Unmaßgebliches Neben dem Streit in den bürgerlichen Lagern hat der Kampf in der Metall¬ industrie die Aufmerksamkeit gefesselt. Nachdem die Arbeitgeber ernsthaft entschlossen schienen, 3K0000 Arbeiter auszusperren, haben die Arbeiterorganisationen klein bei¬ gegeben und sich den Bedingungen der Arbeitgeber unterwarfen. Immerhin ist für die Arbeiter noch eine ganze Menge herausgekommen: Erhöhung des Stunden¬ lohnes, Festsetzung eines Anfangslohnes für neu eintretende Arbeiter, Verkürzung der Arbeitszeit. Wir wissen nicht, ob wir unter diesen Umständen erhebliche Freude über die Beilegung des Kampfes äußern sollen. Gewiß, wenn wir an die jausende von hungernden und frierenden Kindern denken, dann mag uns der Friede er¬ leichtert aufatmen lassen. Sind aber damit die Erwägungen erschöpft? Gibt es nicht Gesichtspunkte, die uns zwingen, die Augen vor vorübergehender Not zu schließen? Wir glauben, und die Haltung der Arbeiter in Hamburg ebenso wie des „Vorwärts" bestärkt uns darin, daß die Arbeiterorganisationen einen Sieg errungen haben, der nicht nur den Unternehmern, sondern dem ganzen Reich noch teuer zu stehen kommen dürfte. Trotz aller damit verbundenen Not scheint es uns für die nähere und weitere Entwicklung gesünder gewesen zu sein, wenn die Unternehmer den Gewerkschaften kein Entgegenkommen gezeigt hätten. Nach dein Verlauf des Parteitages zu Magdeburg, nach der Weigerung, mit den christlichen Arbeiterorganisationen verhandeln zu »vollen, und nach den Vorgängen in Berlin erscheint uns der Waffenstillstand als ein Sieg der Sozialdemokratie. Wir wissen nicht, ob dem bürgerlichen Unternehmertum bald eine günstigere Gelegenheit geboten werden wird, um den Arbeitern zu beweisen, daß nicht die Sozial¬ demokraten, sondern die Unternehmer Herren in ihren Betrieben sind. Wir sind überzeugt, daß das als Lohnkampf ausstaffierte Ringen zwischen Unternehmertum und Sozialdemokratie zu einer Zeit wieder aufgenommen werden wird, wo es der bürgerlichen Gesellschaft noch unangenehmer sein dürfte, wie gegenwärtig. Die unerfreulichen Zustände im Inlande wecken naturgemäß bei den Feinden unserer Machtstellung im Weltkonzcrt Hoffnungen, die mit unserem Wohlergehen nichts gemein haben, und Gedanken schlüpfen auf das Druckpapier, die ernsthafte Politiker sonst gern für sich behalten. So sehen wir in der russischen Presse hier und da die Vermutung auftauchen, Deutschland trete nach außen nunmehr ener¬ gischer auf, weil es nicht ungern einen Krieg herbeikommen sähe, um die Auf¬ merksamkeit der Nation von den innern Nöten abzulenken. Das Rezept ist echt russisch. In Wirklichkeit ist man uns an der Newa gram, weil wir nicht nur einen tüchtigen Leiter für unsere auswärtigen Angelegenheiten gefunden haben, sondern weil auch der Dreibund aus den Krisen der vergangenen Jahre so gekräftigt hervorgegangen ist. daß Italien immer neue Gesichtspunkte findet, die ihm seine Bundestreue nützlich erscheinen lassen. Sehr wirksam in dieser Beziehung war die deutsch-österreichische Valkanpolitik, die im Gegensatz zu den Intrigen an der blauen Brücke zu Petersburg und am Kai d'Orsai eine feste Garantie für die friedliche Entwicklung im nahen Osten bietet. Von der Ehrlichkeit unserer Absichten im Orient hat sich der König von Italien überzeugen können, nach der eingehenden Aussprache zwischen seinem Minister des Aeußern und dem Grafen Aehrenthal zu Turin, die durch eine Audienz in Racconigi abgeschlossen wurde. In dieser Aus¬ sprache ist das ganze Lügcngespinst aufgedeckt worden, mit dein die französische Presse die deutsch-österreichische Politik zu überziehen drohte. Am härtesten ist durch die Aussprache Herr Jswolski getroffen. Sie hat alle seine Hoffnungen, Italien vom Dreibund zu trennen und einen an Rußland angelehnten Valkanbund zu schaffen, mit einem Schlage begraben. Dieser Ausgang kommt indessen nicht überraschend und Herr Jswolt-ki hat ihn kommen sehen,

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950/96
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950/96>, abgerufen am 15.05.2024.