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Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Erstes Vierteljahr.

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Die Bevölkerung Europas

Die europäischen Staaten nach dem
geordnet:Geburtenüberschuß auf 1000 Einwohner


[Beginn Spaltensatz]
umum
19101905
16,619,1
Niederlande , .. . 16,115,5
Dänemark. . .14,713.3
Rumänien. . .. . 14,615,7
Bulgarien. . .13,918.3
, 13,713,0
Deutschland . .. . 13,613,2
13,614,1
, 13,311.7
12,512,5
Ungarn . . .. . 12,17.9
[Spaltenumbruch]
umum
19101905
Portugal ....11,413,0
England und Wales11.412.0
Osterreich ....11,311.7
10,810,0
Luxemburg . . .10,710,5
Schottland . . .10,512,2
Schweiz ....9,99,5
Spanien ....9,83,6
Belgien . . .7.910,3
Irland.....6,26,3
Frankreich....1.80,9
[Ende Spaltensatz]

Geordnet ist die Tabelle auf S. 170, deren Zahlen sich fast durchweg auf das
Jahr 1910 beziehen, nach der Geburtenhäufigkeit. Es lassen sich drei Gruppen von
Staaten unterscheiden: Staaten mit hoher, mittlerer und niedriger Geburten¬
ziffer. Hohe Geburtenziffer weisen die osteuropäischen Staaten auf und Spanien,
das hinsichtlich seiner Geburtenziffer gerade an der Grenze steht, aber bereits
der südeuropäischen Ländergruppe angehört. Eine mittlere Geburtenziffer
zeigen die Mittel- und südeuropäischen Staaten, niedrige Geburtenziffer die
nordeuropäischen. Frankreich gehört als Ausnahmeerscheinung dieser Gruppe
an. Aus der Übersicht geht ferner hervor, daß, von Ausnahmen abgesehen,
in den Staaten mit hoher Geburtenziffer auch die Sterblichkeit sehr groß ist,
daß dagegen die Staaten mit mittlerer Geburtenziffer zuweilen eine sehr niedrige
Sterblichkeit aufweisen. Die Sterblichkeit erreicht ihre höchsten Werte in Ru߬
land, Bulgarien und Rumänien mit 30,5 bzw. 26.4 und 25.2 °/<>g, die
niedrigsten Werte dagegen in Dänemark, England nebst Wales. Norwegen und
den Niederlanden, wo die Zahl der Gestorbenen auf 12,9 bzw. 13,4, 13,5
und 13,6 herabsinkt, also Werte erreicht, die noch niedriger sind als die Hälfte
der russischen Sterblichkeitsziffer. So erklärt es sich, daß die Reihenfolge der
europäischen Staaten, nach dem die Volksvermehrung allein bestimmenden
Geburtenüberschuß, eine von der Anordnung nach der Geburtenziffer abweichende
wird (siehe obige Tabelle). Z. B. stehen die Niederlande, die in der ersten
Übersicht an dreizehnter Stelle stehen, in der zweiten an zweiter Stelle, Deutschland
rückt von der zwölften an die siebente Stelle, Dünemark von der vierzehnten an
die dritte Stelle. Von den europäischen Großmächten steht Rußland an erster
Stelle mit 13.7 Geburtenüberschuß, es folgen Deutschland mit 13,6
Italien mit 13,3 Österreich-Ungarn, Großbritannien und an letzter Stelle
Frankreich mit 1.8 °/gg.


12*
Die Bevölkerung Europas

Die europäischen Staaten nach dem
geordnet:Geburtenüberschuß auf 1000 Einwohner


[Beginn Spaltensatz]
umum
19101905
16,619,1
Niederlande , .. . 16,115,5
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Geordnet ist die Tabelle auf S. 170, deren Zahlen sich fast durchweg auf das
Jahr 1910 beziehen, nach der Geburtenhäufigkeit. Es lassen sich drei Gruppen von
Staaten unterscheiden: Staaten mit hoher, mittlerer und niedriger Geburten¬
ziffer. Hohe Geburtenziffer weisen die osteuropäischen Staaten auf und Spanien,
das hinsichtlich seiner Geburtenziffer gerade an der Grenze steht, aber bereits
der südeuropäischen Ländergruppe angehört. Eine mittlere Geburtenziffer
zeigen die Mittel- und südeuropäischen Staaten, niedrige Geburtenziffer die
nordeuropäischen. Frankreich gehört als Ausnahmeerscheinung dieser Gruppe
an. Aus der Übersicht geht ferner hervor, daß, von Ausnahmen abgesehen,
in den Staaten mit hoher Geburtenziffer auch die Sterblichkeit sehr groß ist,
daß dagegen die Staaten mit mittlerer Geburtenziffer zuweilen eine sehr niedrige
Sterblichkeit aufweisen. Die Sterblichkeit erreicht ihre höchsten Werte in Ru߬
land, Bulgarien und Rumänien mit 30,5 bzw. 26.4 und 25.2 °/<>g, die
niedrigsten Werte dagegen in Dänemark, England nebst Wales. Norwegen und
den Niederlanden, wo die Zahl der Gestorbenen auf 12,9 bzw. 13,4, 13,5
und 13,6 herabsinkt, also Werte erreicht, die noch niedriger sind als die Hälfte
der russischen Sterblichkeitsziffer. So erklärt es sich, daß die Reihenfolge der
europäischen Staaten, nach dem die Volksvermehrung allein bestimmenden
Geburtenüberschuß, eine von der Anordnung nach der Geburtenziffer abweichende
wird (siehe obige Tabelle). Z. B. stehen die Niederlande, die in der ersten
Übersicht an dreizehnter Stelle stehen, in der zweiten an zweiter Stelle, Deutschland
rückt von der zwölften an die siebente Stelle, Dünemark von der vierzehnten an
die dritte Stelle. Von den europäischen Großmächten steht Rußland an erster
Stelle mit 13.7 Geburtenüberschuß, es folgen Deutschland mit 13,6
Italien mit 13,3 Österreich-Ungarn, Großbritannien und an letzter Stelle
Frankreich mit 1.8 °/gg.


12*
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[0183] Die Bevölkerung Europas Die europäischen Staaten nach dem geordnet:Geburtenüberschuß auf 1000 Einwohner umum 19101905 16,619,1 Niederlande , .. . 16,115,5 Dänemark. . .14,713.3 Rumänien. . .. . 14,615,7 Bulgarien. . .13,918.3 , 13,713,0 Deutschland . .. . 13,613,2 13,614,1 , 13,311.7 12,512,5 Ungarn . . .. . 12,17.9 umum 19101905 Portugal ....11,413,0 England und Wales11.412.0 Osterreich ....11,311.7 10,810,0 Luxemburg . . .10,710,5 Schottland . . .10,512,2 Schweiz ....9,99,5 Spanien ....9,83,6 Belgien . . .7.910,3 Irland.....6,26,3 Frankreich....1.80,9 Geordnet ist die Tabelle auf S. 170, deren Zahlen sich fast durchweg auf das Jahr 1910 beziehen, nach der Geburtenhäufigkeit. Es lassen sich drei Gruppen von Staaten unterscheiden: Staaten mit hoher, mittlerer und niedriger Geburten¬ ziffer. Hohe Geburtenziffer weisen die osteuropäischen Staaten auf und Spanien, das hinsichtlich seiner Geburtenziffer gerade an der Grenze steht, aber bereits der südeuropäischen Ländergruppe angehört. Eine mittlere Geburtenziffer zeigen die Mittel- und südeuropäischen Staaten, niedrige Geburtenziffer die nordeuropäischen. Frankreich gehört als Ausnahmeerscheinung dieser Gruppe an. Aus der Übersicht geht ferner hervor, daß, von Ausnahmen abgesehen, in den Staaten mit hoher Geburtenziffer auch die Sterblichkeit sehr groß ist, daß dagegen die Staaten mit mittlerer Geburtenziffer zuweilen eine sehr niedrige Sterblichkeit aufweisen. Die Sterblichkeit erreicht ihre höchsten Werte in Ru߬ land, Bulgarien und Rumänien mit 30,5 bzw. 26.4 und 25.2 °/<>g, die niedrigsten Werte dagegen in Dänemark, England nebst Wales. Norwegen und den Niederlanden, wo die Zahl der Gestorbenen auf 12,9 bzw. 13,4, 13,5 und 13,6 herabsinkt, also Werte erreicht, die noch niedriger sind als die Hälfte der russischen Sterblichkeitsziffer. So erklärt es sich, daß die Reihenfolge der europäischen Staaten, nach dem die Volksvermehrung allein bestimmenden Geburtenüberschuß, eine von der Anordnung nach der Geburtenziffer abweichende wird (siehe obige Tabelle). Z. B. stehen die Niederlande, die in der ersten Übersicht an dreizehnter Stelle stehen, in der zweiten an zweiter Stelle, Deutschland rückt von der zwölften an die siebente Stelle, Dünemark von der vierzehnten an die dritte Stelle. Von den europäischen Großmächten steht Rußland an erster Stelle mit 13.7 Geburtenüberschuß, es folgen Deutschland mit 13,6 Italien mit 13,3 Österreich-Ungarn, Großbritannien und an letzter Stelle Frankreich mit 1.8 °/gg. 12*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_324869/183>, abgerufen am 24.05.2024.