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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr.

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Kriegstagebuch
22. März 19 Is. Die Festung Przemysl durch Nahrungsmittel¬
mangel nach viereinhalbmonatlicher Belagerung durch die Russen zur Über¬
gabe gezwungen. Die Österreicher zerstörten vorher alle militärischen
Anlagen, Brücken, Munition usw.
22. März 1915. Französische Angriffe bei Arras, in der Cham¬
pagne, bei Combres, Apremont, Flirey und Badonviller abgewiesen.
22. März 1915. Russisch-Krottingen genommen, dabei 3000 aus
Ostpreußen verschleppte deutsche Einwohner befreit.
22. März 1915. In den Karpathen 4000 Russen gefangen.
22. März 1915. Englische Schlappe in Deutsch-Südwest-Afrika
zwischen Swakopmund und Windhuk.
23. März 1915. Nördlich Memel 500 Russen gefangen, drei Ge¬
schütze, drei Maschinengewehre erbeutet; russische Angriffe bei Laugszargen
unter schweren Verlusten der Russen zurückgeschlagen, ebenso bei Mariampol
und östlich Plock. Bei Ostrolenka über 2590 Russen gefangen genommen,
fünf Maschinengewehre erbeutet.
24. März 1915. Russische Angriffe bei Augustow und bei Jadnorozek
zurückgeschlagen.
24. März 1915. In den Karpathen am Uzsoker Passe schwere
russische Angriffe abgeschlagen, 1500 Gefangene.
24. März 1915. Das Moratorium in Ungarn bis 31. Juli ver¬
längert.
26. März 1915. Südlich Zaleszczyki elf Stützpunkte der Russen
erobert, 599 Gefangene gemacht.
25. März 1915. Türkische Erfolge bei Madam am Suezkanal und
bei Bassora.
2S. März 1915. In den Vogesen besetzen die Franzosen die
Kuppe des Hartmannsweilerkopfes. Bapaume und Straßburg von fran¬
zösischen Fliegern mit Bomben beworfen, wir belegten Calais mit einigen
Bomben.
2S. März 1915. Die Russen bei Laugszargen unter starken Ver¬
lusten geschlagen und über die Jeziorupa hinter dem Juraabschnitt zurück¬
geworfen.
2S. März 1915. In der Bukowina werfen die Österreicher die
Russen bis an die Reichsgrenze zurück, sie machen über 1999 Gefangene
und erbeuten zwei Geschütze. -- Schwere Kämpfe an der Karpathenfront.
27. März 1915. Heftige Kämpfe auf den Maashöhen bei Combres
und im Woövre, die sämtlich zu unseren Gunsten entschieden wurden.
27. März 1915. Russische Vorstöße im Augustower Walde, zwischen
Pissel und Omulew und bei Wach, wo 909 Russen gefangen wurden, zurück¬
geschlagen.
27. März 1915. Im Ordova- und Laborczatale russische Angriffe
blutig abgewiesen. An der ganzen Karpathenfront heftige Kämpfe; 1230
Russen gefangen, in der nördlichen Bukowina weitere 200.
28. März 1915. Tauroggen im Sturm wiedergenommen, 1000
Gefangene gemacht. -- Bei Pilwiszki und bei Ciechanow russische Angriffe
unter schwersten Verlusten zurückgeschlagen, bei Krasnopol über 3500 Ge¬
fangene gemacht, sieben Maschinengewehre, ein Geschütz erbeutet.
28. März 1915. Heftige Karpathenkämpfe, nördlich des Uzsoker
Passes und westlich Banyavoelgy.

Kriegstagebuch
22. März 19 Is. Die Festung Przemysl durch Nahrungsmittel¬
mangel nach viereinhalbmonatlicher Belagerung durch die Russen zur Über¬
gabe gezwungen. Die Österreicher zerstörten vorher alle militärischen
Anlagen, Brücken, Munition usw.
22. März 1915. Französische Angriffe bei Arras, in der Cham¬
pagne, bei Combres, Apremont, Flirey und Badonviller abgewiesen.
22. März 1915. Russisch-Krottingen genommen, dabei 3000 aus
Ostpreußen verschleppte deutsche Einwohner befreit.
22. März 1915. In den Karpathen 4000 Russen gefangen.
22. März 1915. Englische Schlappe in Deutsch-Südwest-Afrika
zwischen Swakopmund und Windhuk.
23. März 1915. Nördlich Memel 500 Russen gefangen, drei Ge¬
schütze, drei Maschinengewehre erbeutet; russische Angriffe bei Laugszargen
unter schweren Verlusten der Russen zurückgeschlagen, ebenso bei Mariampol
und östlich Plock. Bei Ostrolenka über 2590 Russen gefangen genommen,
fünf Maschinengewehre erbeutet.
24. März 1915. Russische Angriffe bei Augustow und bei Jadnorozek
zurückgeschlagen.
24. März 1915. In den Karpathen am Uzsoker Passe schwere
russische Angriffe abgeschlagen, 1500 Gefangene.
24. März 1915. Das Moratorium in Ungarn bis 31. Juli ver¬
längert.
26. März 1915. Südlich Zaleszczyki elf Stützpunkte der Russen
erobert, 599 Gefangene gemacht.
25. März 1915. Türkische Erfolge bei Madam am Suezkanal und
bei Bassora.
2S. März 1915. In den Vogesen besetzen die Franzosen die
Kuppe des Hartmannsweilerkopfes. Bapaume und Straßburg von fran¬
zösischen Fliegern mit Bomben beworfen, wir belegten Calais mit einigen
Bomben.
2S. März 1915. Die Russen bei Laugszargen unter starken Ver¬
lusten geschlagen und über die Jeziorupa hinter dem Juraabschnitt zurück¬
geworfen.
2S. März 1915. In der Bukowina werfen die Österreicher die
Russen bis an die Reichsgrenze zurück, sie machen über 1999 Gefangene
und erbeuten zwei Geschütze. — Schwere Kämpfe an der Karpathenfront.
27. März 1915. Heftige Kämpfe auf den Maashöhen bei Combres
und im Woövre, die sämtlich zu unseren Gunsten entschieden wurden.
27. März 1915. Russische Vorstöße im Augustower Walde, zwischen
Pissel und Omulew und bei Wach, wo 909 Russen gefangen wurden, zurück¬
geschlagen.
27. März 1915. Im Ordova- und Laborczatale russische Angriffe
blutig abgewiesen. An der ganzen Karpathenfront heftige Kämpfe; 1230
Russen gefangen, in der nördlichen Bukowina weitere 200.
28. März 1915. Tauroggen im Sturm wiedergenommen, 1000
Gefangene gemacht. — Bei Pilwiszki und bei Ciechanow russische Angriffe
unter schwersten Verlusten zurückgeschlagen, bei Krasnopol über 3500 Ge¬
fangene gemacht, sieben Maschinengewehre, ein Geschütz erbeutet.
28. März 1915. Heftige Karpathenkämpfe, nördlich des Uzsoker
Passes und westlich Banyavoelgy.

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[0104] Kriegstagebuch 22. März 19 Is. Die Festung Przemysl durch Nahrungsmittel¬ mangel nach viereinhalbmonatlicher Belagerung durch die Russen zur Über¬ gabe gezwungen. Die Österreicher zerstörten vorher alle militärischen Anlagen, Brücken, Munition usw. 22. März 1915. Französische Angriffe bei Arras, in der Cham¬ pagne, bei Combres, Apremont, Flirey und Badonviller abgewiesen. 22. März 1915. Russisch-Krottingen genommen, dabei 3000 aus Ostpreußen verschleppte deutsche Einwohner befreit. 22. März 1915. In den Karpathen 4000 Russen gefangen. 22. März 1915. Englische Schlappe in Deutsch-Südwest-Afrika zwischen Swakopmund und Windhuk. 23. März 1915. Nördlich Memel 500 Russen gefangen, drei Ge¬ schütze, drei Maschinengewehre erbeutet; russische Angriffe bei Laugszargen unter schweren Verlusten der Russen zurückgeschlagen, ebenso bei Mariampol und östlich Plock. Bei Ostrolenka über 2590 Russen gefangen genommen, fünf Maschinengewehre erbeutet. 24. März 1915. Russische Angriffe bei Augustow und bei Jadnorozek zurückgeschlagen. 24. März 1915. In den Karpathen am Uzsoker Passe schwere russische Angriffe abgeschlagen, 1500 Gefangene. 24. März 1915. Das Moratorium in Ungarn bis 31. Juli ver¬ längert. 26. März 1915. Südlich Zaleszczyki elf Stützpunkte der Russen erobert, 599 Gefangene gemacht. 25. März 1915. Türkische Erfolge bei Madam am Suezkanal und bei Bassora. 2S. März 1915. In den Vogesen besetzen die Franzosen die Kuppe des Hartmannsweilerkopfes. Bapaume und Straßburg von fran¬ zösischen Fliegern mit Bomben beworfen, wir belegten Calais mit einigen Bomben. 2S. März 1915. Die Russen bei Laugszargen unter starken Ver¬ lusten geschlagen und über die Jeziorupa hinter dem Juraabschnitt zurück¬ geworfen. 2S. März 1915. In der Bukowina werfen die Österreicher die Russen bis an die Reichsgrenze zurück, sie machen über 1999 Gefangene und erbeuten zwei Geschütze. — Schwere Kämpfe an der Karpathenfront. 27. März 1915. Heftige Kämpfe auf den Maashöhen bei Combres und im Woövre, die sämtlich zu unseren Gunsten entschieden wurden. 27. März 1915. Russische Vorstöße im Augustower Walde, zwischen Pissel und Omulew und bei Wach, wo 909 Russen gefangen wurden, zurück¬ geschlagen. 27. März 1915. Im Ordova- und Laborczatale russische Angriffe blutig abgewiesen. An der ganzen Karpathenfront heftige Kämpfe; 1230 Russen gefangen, in der nördlichen Bukowina weitere 200. 28. März 1915. Tauroggen im Sturm wiedergenommen, 1000 Gefangene gemacht. — Bei Pilwiszki und bei Ciechanow russische Angriffe unter schwersten Verlusten zurückgeschlagen, bei Krasnopol über 3500 Ge¬ fangene gemacht, sieben Maschinengewehre, ein Geschütz erbeutet. 28. März 1915. Heftige Karpathenkämpfe, nördlich des Uzsoker Passes und westlich Banyavoelgy.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323538/104>, abgerufen am 29.04.2024.