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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Aus den Deutschen Volksräten

[Beginn Spaltensatz]

sandt: "Bestätigen das Telegramm vom 20.
Die Festlegung einer Demarkationslinie ist
nur eine provisorische Maßnahme und leine
Präjudizierung der Friedensverhandlungen.
Diesseits wird auf der Grundlage der Wilsvn-
schen Programmpunkte alles geschehen, um
die Abtrennung deutscher Gebietsteile vom
Reich zu vermeiden. Für Abwehrmaßnahmen
ist die Rcichsleitung zuständig. > Eine Ab¬
schrift Ihres Telegramms ist dorthin ge¬
geben."

Am 19. Februar drahtete der Deutsche
Volksrat für Bromverg Stadt und Land

an die Nationalversammlung in Weimar,
die Waffenstillstandskvmmission in Span und
und an den Ministerpräsidenten Scheidemann
in Weimar: "Trotzdem Bromberg und der
Netzedistrikt durch die in den Waffenstillstands-
bedingungen vorgezeichnete Demarkationslinie
selber nicht vom Mutterlande abgetrennt
werden, erhebt die hiesige deutsche Bevölke¬
rung dennoch einmütiger entrüsteten Einspruch
gegen den Versuch, die wirtschaftliche und
kulturelle Einheit der Provinz Posen durch
eine Linie zu zerreißen, die auf dem zufälligen
Stand der gegenwärtigen militärischen
Operationen beruht. Das Bromberger
Deutschtum erklärt sich mit den nationalen
Interessen der vom Mutterlande abgegliederten
ostmärkischen Brüder solidarisch und stellt für
die Friedensverhandlungen als Richtschnur
den Grundsatz auf: Up ewig ungedeckt."

gez. Hille.

Der Volksrat für Bromverg erhielt am
21. Februar folgendes Telegramm:

Weimar Schloß, 2l. Februar. Die wirt¬
schaftliche und kulturelle Einheit der Provinz
Posen soll durch die Demarkationslinie, wie
Marschall Fons zugesagt, nicht zerrissen
werden. Demarkationslinie festgelegt in Be¬
sprechung des Generals von Hammerstein mit
französischem Generalstabschef. Demarkations¬
linie prnjudiziert in keiner Weise Friedens-
vFrhandlungen. Neichsminister Erzberger.

Am 16. Februar wurde aus Bromverg
folgendes Telegramm an den Reichspräsi¬
denten Ebert und die Minister Scheidemann,
Roste, Graf Brockoorff nach Weimar, an die
Nationalversammlung Weimar und an den
Minister Erzberger gesandt:

[Spaltenumbruch]

"In Aussicht stehende Waffenstillstands¬
bedingungen über Demarkationslinie in der
Provinz Posen erregen schwerste Beunruhigung
und Sorge und würden für deutschen Osten
und Deutsches Reich verhängnisvoll werden.
Namens ganzer Bevölkerung protestieren wir
nachdrücklich und bitten eindringlichst, diese
Forderung abzulehnen."

v. Bülow, Regierungspräsident,
zugleich als stellvertretender Oberpräsident.
Vollzugsausschuß des Arbeiter- und Soldaten¬
rates für den Regierungsbezirk Bromberg.
Stoeßel. Langrock.
Halle, Eisenbahnpräsident.
Mitzlaff, Oberbürgermeister.

Auf das Bromberger Protcsttclegramm
vom 16. Februar an Minister Erzberger nach
Trier ist an Oberbürgermeister Mitzlaff fol¬
gende Antwort eingegangen:

Telegramm erhalten. Sogenannte De¬
markationslinie präjudiziert in keiner Weise
Friedensvertrag, sie ist lediglich militärische
Angelegenheit; vom Wilsonprogramm wird
beim Frieden in keiner Weise abgewichen
werden. Schutz des Deutschtums wird er¬
wirkt durch deutsche Negierung bei inter¬
alliierter Kommission Warschau, die den
General Dupont als Verbindungsoffizier in
Berlin hat. Reichsminister Erzberger.

Beim Magistrat der Stadt Brombrrg ist
am 18. Februar folgendes Telegramm ein¬
gegangen:

Bromberg und Netzedistrikt durch soeben
abgeschlossenes Wasfenstillstandsabkommen vor
Einfall polnischer Banden gesichert.

Erzberger.

In der Vollversammlung des Nrveiter-
und Goldatcnrats Bromvcrg am Is. Fe¬
bruar 1919 wurde folgende von Dr. Hille
eingebrachte Entschließung einstimmig an¬
genommen und den maßgebenden Stellen
drahtlich übermittelt: .

"Das am 15. Februar 1919 abgeschlossene
Waffenstillstandsabkommen setzt für die Pro¬
vinz Posen eine Demarkationslinie fest, die
Jahrhunderte lange kulturelle und wirtschaft¬
liche deutsche Arbeit zunichte macht und dem
Bevölkerungsstandpunlt nicht richtig Rechnung
trägt. Es muß mit aller Bestimmtheit fest¬
gehalten werden, daß die Deutschen ver-

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Aus den Deutschen Volksräten

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sandt: „Bestätigen das Telegramm vom 20.
Die Festlegung einer Demarkationslinie ist
nur eine provisorische Maßnahme und leine
Präjudizierung der Friedensverhandlungen.
Diesseits wird auf der Grundlage der Wilsvn-
schen Programmpunkte alles geschehen, um
die Abtrennung deutscher Gebietsteile vom
Reich zu vermeiden. Für Abwehrmaßnahmen
ist die Rcichsleitung zuständig. > Eine Ab¬
schrift Ihres Telegramms ist dorthin ge¬
geben."

Am 19. Februar drahtete der Deutsche
Volksrat für Bromverg Stadt und Land

an die Nationalversammlung in Weimar,
die Waffenstillstandskvmmission in Span und
und an den Ministerpräsidenten Scheidemann
in Weimar: „Trotzdem Bromberg und der
Netzedistrikt durch die in den Waffenstillstands-
bedingungen vorgezeichnete Demarkationslinie
selber nicht vom Mutterlande abgetrennt
werden, erhebt die hiesige deutsche Bevölke¬
rung dennoch einmütiger entrüsteten Einspruch
gegen den Versuch, die wirtschaftliche und
kulturelle Einheit der Provinz Posen durch
eine Linie zu zerreißen, die auf dem zufälligen
Stand der gegenwärtigen militärischen
Operationen beruht. Das Bromberger
Deutschtum erklärt sich mit den nationalen
Interessen der vom Mutterlande abgegliederten
ostmärkischen Brüder solidarisch und stellt für
die Friedensverhandlungen als Richtschnur
den Grundsatz auf: Up ewig ungedeckt."

gez. Hille.

Der Volksrat für Bromverg erhielt am
21. Februar folgendes Telegramm:

Weimar Schloß, 2l. Februar. Die wirt¬
schaftliche und kulturelle Einheit der Provinz
Posen soll durch die Demarkationslinie, wie
Marschall Fons zugesagt, nicht zerrissen
werden. Demarkationslinie festgelegt in Be¬
sprechung des Generals von Hammerstein mit
französischem Generalstabschef. Demarkations¬
linie prnjudiziert in keiner Weise Friedens-
vFrhandlungen. Neichsminister Erzberger.

Am 16. Februar wurde aus Bromverg
folgendes Telegramm an den Reichspräsi¬
denten Ebert und die Minister Scheidemann,
Roste, Graf Brockoorff nach Weimar, an die
Nationalversammlung Weimar und an den
Minister Erzberger gesandt:

[Spaltenumbruch]

„In Aussicht stehende Waffenstillstands¬
bedingungen über Demarkationslinie in der
Provinz Posen erregen schwerste Beunruhigung
und Sorge und würden für deutschen Osten
und Deutsches Reich verhängnisvoll werden.
Namens ganzer Bevölkerung protestieren wir
nachdrücklich und bitten eindringlichst, diese
Forderung abzulehnen."

v. Bülow, Regierungspräsident,
zugleich als stellvertretender Oberpräsident.
Vollzugsausschuß des Arbeiter- und Soldaten¬
rates für den Regierungsbezirk Bromberg.
Stoeßel. Langrock.
Halle, Eisenbahnpräsident.
Mitzlaff, Oberbürgermeister.

Auf das Bromberger Protcsttclegramm
vom 16. Februar an Minister Erzberger nach
Trier ist an Oberbürgermeister Mitzlaff fol¬
gende Antwort eingegangen:

Telegramm erhalten. Sogenannte De¬
markationslinie präjudiziert in keiner Weise
Friedensvertrag, sie ist lediglich militärische
Angelegenheit; vom Wilsonprogramm wird
beim Frieden in keiner Weise abgewichen
werden. Schutz des Deutschtums wird er¬
wirkt durch deutsche Negierung bei inter¬
alliierter Kommission Warschau, die den
General Dupont als Verbindungsoffizier in
Berlin hat. Reichsminister Erzberger.

Beim Magistrat der Stadt Brombrrg ist
am 18. Februar folgendes Telegramm ein¬
gegangen:

Bromberg und Netzedistrikt durch soeben
abgeschlossenes Wasfenstillstandsabkommen vor
Einfall polnischer Banden gesichert.

Erzberger.

In der Vollversammlung des Nrveiter-
und Goldatcnrats Bromvcrg am Is. Fe¬
bruar 1919 wurde folgende von Dr. Hille
eingebrachte Entschließung einstimmig an¬
genommen und den maßgebenden Stellen
drahtlich übermittelt: .

„Das am 15. Februar 1919 abgeschlossene
Waffenstillstandsabkommen setzt für die Pro¬
vinz Posen eine Demarkationslinie fest, die
Jahrhunderte lange kulturelle und wirtschaft¬
liche deutsche Arbeit zunichte macht und dem
Bevölkerungsstandpunlt nicht richtig Rechnung
trägt. Es muß mit aller Bestimmtheit fest¬
gehalten werden, daß die Deutschen ver-

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[0346] Aus den Deutschen Volksräten sandt: „Bestätigen das Telegramm vom 20. Die Festlegung einer Demarkationslinie ist nur eine provisorische Maßnahme und leine Präjudizierung der Friedensverhandlungen. Diesseits wird auf der Grundlage der Wilsvn- schen Programmpunkte alles geschehen, um die Abtrennung deutscher Gebietsteile vom Reich zu vermeiden. Für Abwehrmaßnahmen ist die Rcichsleitung zuständig. > Eine Ab¬ schrift Ihres Telegramms ist dorthin ge¬ geben." Am 19. Februar drahtete der Deutsche Volksrat für Bromverg Stadt und Land an die Nationalversammlung in Weimar, die Waffenstillstandskvmmission in Span und und an den Ministerpräsidenten Scheidemann in Weimar: „Trotzdem Bromberg und der Netzedistrikt durch die in den Waffenstillstands- bedingungen vorgezeichnete Demarkationslinie selber nicht vom Mutterlande abgetrennt werden, erhebt die hiesige deutsche Bevölke¬ rung dennoch einmütiger entrüsteten Einspruch gegen den Versuch, die wirtschaftliche und kulturelle Einheit der Provinz Posen durch eine Linie zu zerreißen, die auf dem zufälligen Stand der gegenwärtigen militärischen Operationen beruht. Das Bromberger Deutschtum erklärt sich mit den nationalen Interessen der vom Mutterlande abgegliederten ostmärkischen Brüder solidarisch und stellt für die Friedensverhandlungen als Richtschnur den Grundsatz auf: Up ewig ungedeckt." gez. Hille. Der Volksrat für Bromverg erhielt am 21. Februar folgendes Telegramm: Weimar Schloß, 2l. Februar. Die wirt¬ schaftliche und kulturelle Einheit der Provinz Posen soll durch die Demarkationslinie, wie Marschall Fons zugesagt, nicht zerrissen werden. Demarkationslinie festgelegt in Be¬ sprechung des Generals von Hammerstein mit französischem Generalstabschef. Demarkations¬ linie prnjudiziert in keiner Weise Friedens- vFrhandlungen. Neichsminister Erzberger. Am 16. Februar wurde aus Bromverg folgendes Telegramm an den Reichspräsi¬ denten Ebert und die Minister Scheidemann, Roste, Graf Brockoorff nach Weimar, an die Nationalversammlung Weimar und an den Minister Erzberger gesandt: „In Aussicht stehende Waffenstillstands¬ bedingungen über Demarkationslinie in der Provinz Posen erregen schwerste Beunruhigung und Sorge und würden für deutschen Osten und Deutsches Reich verhängnisvoll werden. Namens ganzer Bevölkerung protestieren wir nachdrücklich und bitten eindringlichst, diese Forderung abzulehnen." v. Bülow, Regierungspräsident, zugleich als stellvertretender Oberpräsident. Vollzugsausschuß des Arbeiter- und Soldaten¬ rates für den Regierungsbezirk Bromberg. Stoeßel. Langrock. Halle, Eisenbahnpräsident. Mitzlaff, Oberbürgermeister. Auf das Bromberger Protcsttclegramm vom 16. Februar an Minister Erzberger nach Trier ist an Oberbürgermeister Mitzlaff fol¬ gende Antwort eingegangen: Telegramm erhalten. Sogenannte De¬ markationslinie präjudiziert in keiner Weise Friedensvertrag, sie ist lediglich militärische Angelegenheit; vom Wilsonprogramm wird beim Frieden in keiner Weise abgewichen werden. Schutz des Deutschtums wird er¬ wirkt durch deutsche Negierung bei inter¬ alliierter Kommission Warschau, die den General Dupont als Verbindungsoffizier in Berlin hat. Reichsminister Erzberger. Beim Magistrat der Stadt Brombrrg ist am 18. Februar folgendes Telegramm ein¬ gegangen: Bromberg und Netzedistrikt durch soeben abgeschlossenes Wasfenstillstandsabkommen vor Einfall polnischer Banden gesichert. Erzberger. In der Vollversammlung des Nrveiter- und Goldatcnrats Bromvcrg am Is. Fe¬ bruar 1919 wurde folgende von Dr. Hille eingebrachte Entschließung einstimmig an¬ genommen und den maßgebenden Stellen drahtlich übermittelt: . „Das am 15. Februar 1919 abgeschlossene Waffenstillstandsabkommen setzt für die Pro¬ vinz Posen eine Demarkationslinie fest, die Jahrhunderte lange kulturelle und wirtschaft¬ liche deutsche Arbeit zunichte macht und dem Bevölkerungsstandpunlt nicht richtig Rechnung trägt. Es muß mit aller Bestimmtheit fest¬ gehalten werden, daß die Deutschen ver-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/346>, abgerufen am 15.05.2024.