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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr.

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Weltspiegel

als nichts. Im Gegenteil: die Beamten haben sich wie ein Heuschreckenschwarm
ans Osterreich niedergelassen. Was bedeutet dies alles für Amerika? Nur dies:
die wirtschaftliche Wiederherstellung Mitteleuropas ist für einen amerikanischen
Kaufmann kein aussichtsreiches Unternehme". Es wäre ein schlechtes Geschäft
für die amerikanische Negierung, dort Geld oder Kredite hineinzustecken. Solange
die Alliierten von Hauptstadt zu Hauptstadt ziehen, Rechnungen aufsammeln lassen,
die Schatzkammern plündern, die Regierungen durch das Gedränge der Beamten
erdrücken und gewöhnlich Hand auf alle Aktiven legen, die nicht geradezu im
Boden festgewachsen sind, solange wird es keine ehrliche Wiederherstellung Mittel¬
europas geben; solange wird Amerika keine Ursache haben, für Europa Opfer zir
bringen. Solange es systematisch durch andere ausgesogen wird, können wir
Mitteleuropa nicht wieder herstellen."

Was hier von Mitteleuropa gesagt ist, gilt ohne Frage anch für Deutschland.
Die Franzosen jedoch lassen sich durch derlei Betrachtungen anscheinend nicht ab¬
schrecken und sinnen nur darauf, wie sie anch hier die Zahl ihrer schmarotzenden
Behörden und Beamten vermehren. Anstatt froh zu sein, daß die kostspielige
Interalliierte Militärkommission nach beendeter Tätigkeit verschwindet, lassen sie
sie ihre angebliche Unentbehrlichst durch eine nicht nur durch ihre damit bekun¬
dete Ängstlichkeit geradezu lächerlich wirkende, sondern auch in allem Wesent¬
lichen ungerechtfertigte Note über die Organisation der Schutzpolizei bekunden und
fordern sogar noch ihre Verstärkung, wobei selbst die Katastrophe von Oppau her¬
halten muß, um die Möglichkeit weiterer heimlicher Rüstungen Deutschlands zu
beweisen. Und damit nur ja recht viel deutsches Geld für Reparationen übrig
bleibt, verlangen sie zwangsweise die Einführung ihrer Luxnsware. Mit solchen
Leuten ist freilich nicht zu reden. Aber es genügt nicht, darüber zu schimpfen,
es müssen Mittel und Wege gefunden werden, diese Mentalität in Frankreich zu
entwaffnen, uicht um, wie in törichter und demagogischer Weise immer wiederholt
wird, die Franzosen zufrieden zu stellen oder ans Schuldbewußtsein, sondern nnr
Deutschland ihren einstweilen unvermeidlichen Belästigungen und Beunruhigungen
möglichst zu entziehen.

Ob aber die kleinliche Verheimlichung feindlicher Noten dazu der rechte Weg
ist, erscheint sehr fraglich. Ohne die in diesem Falle durchaus verdienstliche Indis¬
kretion eines Berliner Blattes würden wir den Inhalt der Schnpouote wahr¬
scheinlich heute noch nicht kennen. Der deutsche Außenminister scheint auf dem
Standpunkte zu stehen, daß solche Noten erst bekannt werden dürfen, nachdem die
Negierung sich über ihre Stellungnahme dazu geeinigt hat. Zweckmäßiger scheint
es, derlei Noten, voraus zu sehen (was in diesem Falle gewiß nicht übermäßig
schwierig war), das Material vorher vorzubereiten und zur Hand zu haben, sich
grundsätzlich schon vorher geeinigt zu haben und bei alsbald nach Eintreffen der
Note erfolgender Veröffentlichung der Presse Winke zu zweckentsprechender Kom¬
mentierung zu geben, wie das in andern Ländern gemacht wird. Freilich ge¬
hört dazu (außer einer disziplinierten Presse, die wir in außenpolitischen Dingen
freilich noch immer nicht besitzen) ein Geringes, für den Politiker nicht ganz
zu Entbehrendes: Voraussicht und Übersicht. Des weiteren eine ausgebreitete,
detaillierte und richtige, jederzeit greifbare Information und etwas Autorität.
Sollte ein deutscher Außenminister das wirklich nicht aufbringen können? Man
braucht nicht Anhänger einer Freilichtdiplomatie zu sein, um das Verlangen der
Presse nach sofortiger Änderung jetziger Gepflogenheiten begreiflich zu finden.
Was sich auf die Dauer, und nicht einmal auf kurze Zeit, doch nicht verheimlichen
läßt, sagt man immer besser gleich und täte richtiger, das Verdienst des Diploma¬
ten nicht im Geheimhalten, sondern im tatkräftigen Aussprechen zu suchen.


Menenius


Weltspiegel

als nichts. Im Gegenteil: die Beamten haben sich wie ein Heuschreckenschwarm
ans Osterreich niedergelassen. Was bedeutet dies alles für Amerika? Nur dies:
die wirtschaftliche Wiederherstellung Mitteleuropas ist für einen amerikanischen
Kaufmann kein aussichtsreiches Unternehme«. Es wäre ein schlechtes Geschäft
für die amerikanische Negierung, dort Geld oder Kredite hineinzustecken. Solange
die Alliierten von Hauptstadt zu Hauptstadt ziehen, Rechnungen aufsammeln lassen,
die Schatzkammern plündern, die Regierungen durch das Gedränge der Beamten
erdrücken und gewöhnlich Hand auf alle Aktiven legen, die nicht geradezu im
Boden festgewachsen sind, solange wird es keine ehrliche Wiederherstellung Mittel¬
europas geben; solange wird Amerika keine Ursache haben, für Europa Opfer zir
bringen. Solange es systematisch durch andere ausgesogen wird, können wir
Mitteleuropa nicht wieder herstellen."

Was hier von Mitteleuropa gesagt ist, gilt ohne Frage anch für Deutschland.
Die Franzosen jedoch lassen sich durch derlei Betrachtungen anscheinend nicht ab¬
schrecken und sinnen nur darauf, wie sie anch hier die Zahl ihrer schmarotzenden
Behörden und Beamten vermehren. Anstatt froh zu sein, daß die kostspielige
Interalliierte Militärkommission nach beendeter Tätigkeit verschwindet, lassen sie
sie ihre angebliche Unentbehrlichst durch eine nicht nur durch ihre damit bekun¬
dete Ängstlichkeit geradezu lächerlich wirkende, sondern auch in allem Wesent¬
lichen ungerechtfertigte Note über die Organisation der Schutzpolizei bekunden und
fordern sogar noch ihre Verstärkung, wobei selbst die Katastrophe von Oppau her¬
halten muß, um die Möglichkeit weiterer heimlicher Rüstungen Deutschlands zu
beweisen. Und damit nur ja recht viel deutsches Geld für Reparationen übrig
bleibt, verlangen sie zwangsweise die Einführung ihrer Luxnsware. Mit solchen
Leuten ist freilich nicht zu reden. Aber es genügt nicht, darüber zu schimpfen,
es müssen Mittel und Wege gefunden werden, diese Mentalität in Frankreich zu
entwaffnen, uicht um, wie in törichter und demagogischer Weise immer wiederholt
wird, die Franzosen zufrieden zu stellen oder ans Schuldbewußtsein, sondern nnr
Deutschland ihren einstweilen unvermeidlichen Belästigungen und Beunruhigungen
möglichst zu entziehen.

Ob aber die kleinliche Verheimlichung feindlicher Noten dazu der rechte Weg
ist, erscheint sehr fraglich. Ohne die in diesem Falle durchaus verdienstliche Indis¬
kretion eines Berliner Blattes würden wir den Inhalt der Schnpouote wahr¬
scheinlich heute noch nicht kennen. Der deutsche Außenminister scheint auf dem
Standpunkte zu stehen, daß solche Noten erst bekannt werden dürfen, nachdem die
Negierung sich über ihre Stellungnahme dazu geeinigt hat. Zweckmäßiger scheint
es, derlei Noten, voraus zu sehen (was in diesem Falle gewiß nicht übermäßig
schwierig war), das Material vorher vorzubereiten und zur Hand zu haben, sich
grundsätzlich schon vorher geeinigt zu haben und bei alsbald nach Eintreffen der
Note erfolgender Veröffentlichung der Presse Winke zu zweckentsprechender Kom¬
mentierung zu geben, wie das in andern Ländern gemacht wird. Freilich ge¬
hört dazu (außer einer disziplinierten Presse, die wir in außenpolitischen Dingen
freilich noch immer nicht besitzen) ein Geringes, für den Politiker nicht ganz
zu Entbehrendes: Voraussicht und Übersicht. Des weiteren eine ausgebreitete,
detaillierte und richtige, jederzeit greifbare Information und etwas Autorität.
Sollte ein deutscher Außenminister das wirklich nicht aufbringen können? Man
braucht nicht Anhänger einer Freilichtdiplomatie zu sein, um das Verlangen der
Presse nach sofortiger Änderung jetziger Gepflogenheiten begreiflich zu finden.
Was sich auf die Dauer, und nicht einmal auf kurze Zeit, doch nicht verheimlichen
läßt, sagt man immer besser gleich und täte richtiger, das Verdienst des Diploma¬
ten nicht im Geheimhalten, sondern im tatkräftigen Aussprechen zu suchen.


Menenius


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[0070] Weltspiegel als nichts. Im Gegenteil: die Beamten haben sich wie ein Heuschreckenschwarm ans Osterreich niedergelassen. Was bedeutet dies alles für Amerika? Nur dies: die wirtschaftliche Wiederherstellung Mitteleuropas ist für einen amerikanischen Kaufmann kein aussichtsreiches Unternehme«. Es wäre ein schlechtes Geschäft für die amerikanische Negierung, dort Geld oder Kredite hineinzustecken. Solange die Alliierten von Hauptstadt zu Hauptstadt ziehen, Rechnungen aufsammeln lassen, die Schatzkammern plündern, die Regierungen durch das Gedränge der Beamten erdrücken und gewöhnlich Hand auf alle Aktiven legen, die nicht geradezu im Boden festgewachsen sind, solange wird es keine ehrliche Wiederherstellung Mittel¬ europas geben; solange wird Amerika keine Ursache haben, für Europa Opfer zir bringen. Solange es systematisch durch andere ausgesogen wird, können wir Mitteleuropa nicht wieder herstellen." Was hier von Mitteleuropa gesagt ist, gilt ohne Frage anch für Deutschland. Die Franzosen jedoch lassen sich durch derlei Betrachtungen anscheinend nicht ab¬ schrecken und sinnen nur darauf, wie sie anch hier die Zahl ihrer schmarotzenden Behörden und Beamten vermehren. Anstatt froh zu sein, daß die kostspielige Interalliierte Militärkommission nach beendeter Tätigkeit verschwindet, lassen sie sie ihre angebliche Unentbehrlichst durch eine nicht nur durch ihre damit bekun¬ dete Ängstlichkeit geradezu lächerlich wirkende, sondern auch in allem Wesent¬ lichen ungerechtfertigte Note über die Organisation der Schutzpolizei bekunden und fordern sogar noch ihre Verstärkung, wobei selbst die Katastrophe von Oppau her¬ halten muß, um die Möglichkeit weiterer heimlicher Rüstungen Deutschlands zu beweisen. Und damit nur ja recht viel deutsches Geld für Reparationen übrig bleibt, verlangen sie zwangsweise die Einführung ihrer Luxnsware. Mit solchen Leuten ist freilich nicht zu reden. Aber es genügt nicht, darüber zu schimpfen, es müssen Mittel und Wege gefunden werden, diese Mentalität in Frankreich zu entwaffnen, uicht um, wie in törichter und demagogischer Weise immer wiederholt wird, die Franzosen zufrieden zu stellen oder ans Schuldbewußtsein, sondern nnr Deutschland ihren einstweilen unvermeidlichen Belästigungen und Beunruhigungen möglichst zu entziehen. Ob aber die kleinliche Verheimlichung feindlicher Noten dazu der rechte Weg ist, erscheint sehr fraglich. Ohne die in diesem Falle durchaus verdienstliche Indis¬ kretion eines Berliner Blattes würden wir den Inhalt der Schnpouote wahr¬ scheinlich heute noch nicht kennen. Der deutsche Außenminister scheint auf dem Standpunkte zu stehen, daß solche Noten erst bekannt werden dürfen, nachdem die Negierung sich über ihre Stellungnahme dazu geeinigt hat. Zweckmäßiger scheint es, derlei Noten, voraus zu sehen (was in diesem Falle gewiß nicht übermäßig schwierig war), das Material vorher vorzubereiten und zur Hand zu haben, sich grundsätzlich schon vorher geeinigt zu haben und bei alsbald nach Eintreffen der Note erfolgender Veröffentlichung der Presse Winke zu zweckentsprechender Kom¬ mentierung zu geben, wie das in andern Ländern gemacht wird. Freilich ge¬ hört dazu (außer einer disziplinierten Presse, die wir in außenpolitischen Dingen freilich noch immer nicht besitzen) ein Geringes, für den Politiker nicht ganz zu Entbehrendes: Voraussicht und Übersicht. Des weiteren eine ausgebreitete, detaillierte und richtige, jederzeit greifbare Information und etwas Autorität. Sollte ein deutscher Außenminister das wirklich nicht aufbringen können? Man braucht nicht Anhänger einer Freilichtdiplomatie zu sein, um das Verlangen der Presse nach sofortiger Änderung jetziger Gepflogenheiten begreiflich zu finden. Was sich auf die Dauer, und nicht einmal auf kurze Zeit, doch nicht verheimlichen läßt, sagt man immer besser gleich und täte richtiger, das Verdienst des Diploma¬ ten nicht im Geheimhalten, sondern im tatkräftigen Aussprechen zu suchen. Menenius

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339548/70>, abgerufen am 28.05.2024.