Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.E. ist die Sache gar nicht. Dieser Schluß ist ja gar nichts werth. Zu Christi Zeit und auch zur ersten Zeit war der Nahme der Christen nicht bekant / war deswegen die Sache auch unbekant oder gar ein non ens? Ist gleich der Nahme Lutheri vor dem 15. Seculo nicht bekant gewesen / so ist doch die Lehre Lutheri bekant gewesen: Ja eben Lutheri Lehre ist Pauli und des HErren JEsu Lehre / und aller Propheten Lehre / und also von Anfang der Welt her bekant gewesen / wie die Probe genugsam weiset. Antwort auf die zwanzigste Betrachtung. Dieses Buch ist mir nicht bekandt / und kan also nicht von seiner Arbeit urtheilen. Indeß sag ich doch so viel / daß diejenigen / so er mit dem Nahmen der Calvinisten belegt / uns viel näher sind / als die Römisch-Catholische / und also kan gar leicht ein grosser Theil der Väter und vieles aus ihnen zugleich für unsere / und jene Religion angeführet werden. Deßwegen aber giebt es weder Lutherisch-Calvinische Christen; noch werden dieselben Lutherischen Calvinisch seyn; aus denen gleichlautende Zeugnisse geholet werden / sondern sie sind Lutherisch / was ihre beystim- E. ist die Sache gar nicht. Dieser Schluß ist ja gar nichts werth. Zu Christi Zeit und auch zur ersten Zeit war der Nahme der Christen nicht bekant / war deswegen die Sache auch unbekant oder gar ein non ens? Ist gleich der Nahme Lutheri vor dem 15. Seculo nicht bekant gewesen / so ist doch die Lehre Lutheri bekant gewesen: Ja eben Lutheri Lehre ist Pauli und des HErren JEsu Lehre / und aller Propheten Lehre / und also von Anfang der Welt her bekant gewesen / wie die Probe genugsam weiset. Antwort auf die zwanzigste Betrachtung. Dieses Buch ist mir nicht bekandt / und kan also nicht von seiner Arbeit urtheilen. Indeß sag ich doch so viel / daß diejenigen / so er mit dem Nahmen der Calvinisten belegt / uns viel näher sind / als die Römisch-Catholische / und also kan gar leicht ein grosser Theil der Väter und vieles aus ihnen zugleich für unsere / und jene Religion angeführet werden. Deßwegen aber giebt es weder Lutherisch-Calvinische Christen; noch werden dieselben Lutherischen Calvinisch seyn; aus denen gleichlautende Zeugnisse geholet werden / sondern sie sind Lutherisch / was ihre beystim- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0041" n="41"/> E. ist die Sache gar nicht. Dieser Schluß ist ja gar nichts werth. Zu Christi Zeit und auch zur ersten Zeit war der Nahme der Christen nicht bekant / war deswegen die Sache auch unbekant oder gar ein non ens? Ist gleich der Nahme Lutheri vor dem 15. Seculo nicht bekant gewesen / so ist doch die Lehre Lutheri bekant gewesen: Ja eben Lutheri Lehre ist Pauli und des HErren JEsu Lehre / und aller Propheten Lehre / und also von Anfang der Welt her bekant gewesen / wie die Probe genugsam weiset.</p> </div> <div> <head>Antwort auf die zwanzigste Betrachtung.<lb/></head> <p>Dieses Buch ist mir nicht bekandt / und kan also nicht von seiner Arbeit urtheilen. Indeß sag ich doch so viel / daß diejenigen / so er mit dem Nahmen der Calvinisten belegt / uns viel näher sind / als die Römisch-Catholische / und also kan gar leicht ein grosser Theil der Väter und vieles aus ihnen zugleich für unsere / und jene Religion angeführet werden. Deßwegen aber giebt es weder Lutherisch-Calvinische Christen; noch werden dieselben Lutherischen Calvinisch seyn; aus denen gleichlautende Zeugnisse geholet werden / sondern sie sind Lutherisch / was ihre beystim- </p> </div> </body> </text> </TEI> [41/0041]
E. ist die Sache gar nicht. Dieser Schluß ist ja gar nichts werth. Zu Christi Zeit und auch zur ersten Zeit war der Nahme der Christen nicht bekant / war deswegen die Sache auch unbekant oder gar ein non ens? Ist gleich der Nahme Lutheri vor dem 15. Seculo nicht bekant gewesen / so ist doch die Lehre Lutheri bekant gewesen: Ja eben Lutheri Lehre ist Pauli und des HErren JEsu Lehre / und aller Propheten Lehre / und also von Anfang der Welt her bekant gewesen / wie die Probe genugsam weiset.
Antwort auf die zwanzigste Betrachtung.
Dieses Buch ist mir nicht bekandt / und kan also nicht von seiner Arbeit urtheilen. Indeß sag ich doch so viel / daß diejenigen / so er mit dem Nahmen der Calvinisten belegt / uns viel näher sind / als die Römisch-Catholische / und also kan gar leicht ein grosser Theil der Väter und vieles aus ihnen zugleich für unsere / und jene Religion angeführet werden. Deßwegen aber giebt es weder Lutherisch-Calvinische Christen; noch werden dieselben Lutherischen Calvinisch seyn; aus denen gleichlautende Zeugnisse geholet werden / sondern sie sind Lutherisch / was ihre beystim-
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Zitationshilfe: | Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/41>, abgerufen am 01.12.2023. |