Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
O 's isch der wohl, es isch der wohl!
Und wenni numme by der wär,
se wär scho alles recht und gut.
Mer toltenis!
De schlofsch und achtisch 's Unrneih nit
in Chilche-Thurn die langi Nacht,
und wenn der Wächter Zwölfi rüeft
im stille Dorf.
Und wenns am schwarze Himmel blizt,
und Gwülch an Gwülch im Donner chracht
se fahrtder 's Wetter über's Grab,
und weckt di nit.
Und was di früeih im Morgeroth
bis spot in d' Mittnacht bchümmert het,
Gottlob, es ficht di nümmen a
im stille Grab.

11 *
O ’s iſch der wohl, es iſch der wohl!
Und wenni numme by der waͤr,
ſe waͤr ſcho alles recht und gut.
Mer toltenis!
De ſchlofſch und achtiſch ’s Unrneih nit
in Chilche-Thurn die langi Nacht,
und wenn der Waͤchter Zwoͤlfi ruͤeft
im ſtille Dorf.
Und wenns am ſchwarze Himmel blizt,
und Gwuͤlch an Gwuͤlch im Donner chracht
ſe fahrtder ’s Wetter uͤber’s Grab,
und weckt di nit.
Und was di fruͤeih im Morgeroth
bis ſpot in d’ Mittnacht bchuͤmmert het,
Gottlob, es ficht di nuͤmmen a
im ſtille Grab.

11 *
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0185" n="163"/>
            <lg n="4">
              <l>O &#x2019;s i&#x017F;ch der wohl, es i&#x017F;ch der wohl!</l><lb/>
              <l>Und wenni numme by der wa&#x0364;r,</l><lb/>
              <l>&#x017F;e wa&#x0364;r &#x017F;cho alles recht und gut.</l><lb/>
              <l>Mer toltenis!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>De &#x017F;chlof&#x017F;ch und achti&#x017F;ch &#x2019;s Unrneih nit</l><lb/>
              <l>in Chilche-Thurn die langi Nacht,</l><lb/>
              <l>und wenn der Wa&#x0364;chter <hi rendition="#g">Zwo&#x0364;lfi</hi> ru&#x0364;eft</l><lb/>
              <l>im &#x017F;tille Dorf.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <l>Und wenns am &#x017F;chwarze Himmel blizt,</l><lb/>
              <l>und Gwu&#x0364;lch an Gwu&#x0364;lch im Donner chracht</l><lb/>
              <l>&#x017F;e fahrtder &#x2019;s Wetter u&#x0364;ber&#x2019;s Grab,</l><lb/>
              <l>und weckt di nit.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="7">
              <l>Und was di fru&#x0364;eih im Morgeroth</l><lb/>
              <l>bis &#x017F;pot in d&#x2019; Mittnacht bchu&#x0364;mmert het,</l><lb/>
              <l>Gottlob, es ficht di nu&#x0364;mmen a</l><lb/>
              <l>im &#x017F;tille Grab.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">11 *</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0185] O ’s iſch der wohl, es iſch der wohl! Und wenni numme by der waͤr, ſe waͤr ſcho alles recht und gut. Mer toltenis! De ſchlofſch und achtiſch ’s Unrneih nit in Chilche-Thurn die langi Nacht, und wenn der Waͤchter Zwoͤlfi ruͤeft im ſtille Dorf. Und wenns am ſchwarze Himmel blizt, und Gwuͤlch an Gwuͤlch im Donner chracht ſe fahrtder ’s Wetter uͤber’s Grab, und weckt di nit. Und was di fruͤeih im Morgeroth bis ſpot in d’ Mittnacht bchuͤmmert het, Gottlob, es ficht di nuͤmmen a im ſtille Grab. 11 *

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/185
Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/185>, abgerufen am 26.04.2024.