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[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.

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Wohl ist er unerreichbar
Der göttliche Uliß,
Doch Du bist ihm vergleichbar
Am wenigsten gewiß.
Im Saus nicht und im Brause
Hat er die Zeit verdehnt,
Er hat sich stets nach Hause
Zu Weib und Volk gesehnt.
Für Deines Volkes Rechte,
Wie fochtest Du so schlecht!
Du standest im Gefechte --
Ja, für das Türkenrecht;
Du stirbst auch auf dem Schilde,
Ja, auf dem Wappenschild;
Klag' nicht, daß Deine Gilde
Fortan bei uns Nichts gilt!
Wohl iſt er unerreichbar
Der göttliche Uliß,
Doch Du biſt ihm vergleichbar
Am wenigſten gewiß.
Im Saus nicht und im Brauſe
Hat er die Zeit verdehnt,
Er hat ſich ſtets nach Hauſe
Zu Weib und Volk geſehnt.
Für Deines Volkes Rechte,
Wie fochteſt Du ſo ſchlecht!
Du ſtandeſt im Gefechte —
Ja, für das Türkenrecht;
Du ſtirbſt auch auf dem Schilde,
Ja, auf dem Wappenſchild;
Klag' nicht, daß Deine Gilde
Fortan bei uns Nichts gilt!
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[10/0016] Wohl iſt er unerreichbar Der göttliche Uliß, Doch Du biſt ihm vergleichbar Am wenigſten gewiß. Im Saus nicht und im Brauſe Hat er die Zeit verdehnt, Er hat ſich ſtets nach Hauſe Zu Weib und Volk geſehnt. Für Deines Volkes Rechte, Wie fochteſt Du ſo ſchlecht! Du ſtandeſt im Gefechte — Ja, für das Türkenrecht; Du ſtirbſt auch auf dem Schilde, Ja, auf dem Wappenſchild; Klag' nicht, daß Deine Gilde Fortan bei uns Nichts gilt!

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Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/16>, abgerufen am 27.04.2024.