Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite

scribirt, ich habe dich einschreiben lassen und
ein größers Pflicht oder Kindertheil gebührte
dir in diesem Werke nicht. Der arme Junge!
gestern war er zwei Jahr und heute zwei
Jahr und einen Tag, bisher war er gesund
wie ein Fisch und auch beinahe ein so
großer Liebhaber von kaltem Wasser wie ein
Fisch! heute! --

"Was schreibst du" --
daß du ungeduldig auf die Zähne bist die
sich melden lassen und nicht kommen wollen!

Daß ihr nur, wenn ihr kommt, einem
Pfirsischkern zu seiner Zeit zeigen könnet wer
ihr seid: und daß eine Kraft von achtzehn
bis neunzehnhundert Pfund in euren Gren-
zen wohne. Der Himmel helfe meinem Leo-
pold und mir! und uns allen!

Ha! eine andere Art dienstbarer Gei-
ster, ungebethner Gäste, unlieblich anzu-
sehen -- zu dienen -- damit es die Her-
ren Besucher, und Versucher, Thorschreiber,
Acciseeinnehmer, Caßirer, Rendanten und
überhaupt alle Zöllner und Sündergesellen
nur auf einmal wissen, ich, und kein anderer
hat dieses Buch geschrieben. Wer von den

Her-

ſcribirt, ich habe dich einſchreiben laſſen und
ein groͤßers Pflicht oder Kindertheil gebuͤhrte
dir in dieſem Werke nicht. Der arme Junge!
geſtern war er zwei Jahr und heute zwei
Jahr und einen Tag, bisher war er geſund
wie ein Fiſch und auch beinahe ein ſo
großer Liebhaber von kaltem Waſſer wie ein
Fiſch! heute! —

„Was ſchreibſt du„ —
daß du ungeduldig auf die Zaͤhne biſt die
ſich melden laſſen und nicht kommen wollen!

Daß ihr nur, wenn ihr kommt, einem
Pfirſiſchkern zu ſeiner Zeit zeigen koͤnnet wer
ihr ſeid: und daß eine Kraft von achtzehn
bis neunzehnhundert Pfund in euren Gren-
zen wohne. Der Himmel helfe meinem Leo-
pold und mir! und uns allen!

Ha! eine andere Art dienſtbarer Gei-
ſter, ungebethner Gaͤſte, unlieblich anzu-
ſehen — zu dienen — damit es die Her-
ren Beſucher, und Verſucher, Thorſchreiber,
Acciſeeinnehmer, Caßirer, Rendanten und
uͤberhaupt alle Zoͤllner und Suͤndergeſellen
nur auf einmal wiſſen, ich, und kein anderer
hat dieſes Buch geſchrieben. Wer von den

Her-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0016" n="8"/>
&#x017F;cribirt, ich habe dich ein&#x017F;chreiben la&#x017F;&#x017F;en und<lb/>
ein gro&#x0364;ßers Pflicht oder Kindertheil gebu&#x0364;hrte<lb/>
dir in die&#x017F;em Werke nicht. Der arme Junge!<lb/>
ge&#x017F;tern war er zwei Jahr und heute zwei<lb/>
Jahr und einen Tag, bisher war er ge&#x017F;und<lb/>
wie ein Fi&#x017F;ch und auch beinahe ein &#x017F;o<lb/>
großer Liebhaber von kaltem Wa&#x017F;&#x017F;er wie ein<lb/>
Fi&#x017F;ch! heute! &#x2014;</p><lb/>
        <p>&#x201E;Was &#x017F;chreib&#x017F;t du&#x201E; &#x2014;<lb/>
daß du ungeduldig auf die Za&#x0364;hne bi&#x017F;t die<lb/>
&#x017F;ich melden la&#x017F;&#x017F;en und nicht kommen wollen!</p><lb/>
        <p>Daß ihr nur, wenn ihr kommt, einem<lb/>
Pfir&#x017F;i&#x017F;chkern zu &#x017F;einer Zeit zeigen ko&#x0364;nnet wer<lb/>
ihr &#x017F;eid: und daß eine Kraft von achtzehn<lb/>
bis neunzehnhundert Pfund in euren Gren-<lb/>
zen wohne. Der Himmel helfe meinem Leo-<lb/>
pold und mir! und uns allen!</p><lb/>
        <p>Ha! eine andere Art dien&#x017F;tbarer Gei-<lb/>
&#x017F;ter, ungebethner Ga&#x0364;&#x017F;te, unlieblich anzu-<lb/>
&#x017F;ehen &#x2014; zu dienen &#x2014; damit es die Her-<lb/>
ren Be&#x017F;ucher, und Ver&#x017F;ucher, Thor&#x017F;chreiber,<lb/>
Acci&#x017F;eeinnehmer, Caßirer, Rendanten und<lb/>
u&#x0364;berhaupt alle Zo&#x0364;llner und Su&#x0364;nderge&#x017F;ellen<lb/>
nur auf einmal wi&#x017F;&#x017F;en, ich, und kein anderer<lb/>
hat die&#x017F;es Buch ge&#x017F;chrieben. Wer von den<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Her-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[8/0016] ſcribirt, ich habe dich einſchreiben laſſen und ein groͤßers Pflicht oder Kindertheil gebuͤhrte dir in dieſem Werke nicht. Der arme Junge! geſtern war er zwei Jahr und heute zwei Jahr und einen Tag, bisher war er geſund wie ein Fiſch und auch beinahe ein ſo großer Liebhaber von kaltem Waſſer wie ein Fiſch! heute! — „Was ſchreibſt du„ — daß du ungeduldig auf die Zaͤhne biſt die ſich melden laſſen und nicht kommen wollen! Daß ihr nur, wenn ihr kommt, einem Pfirſiſchkern zu ſeiner Zeit zeigen koͤnnet wer ihr ſeid: und daß eine Kraft von achtzehn bis neunzehnhundert Pfund in euren Gren- zen wohne. Der Himmel helfe meinem Leo- pold und mir! und uns allen! Ha! eine andere Art dienſtbarer Gei- ſter, ungebethner Gaͤſte, unlieblich anzu- ſehen — zu dienen — damit es die Her- ren Beſucher, und Verſucher, Thorſchreiber, Acciſeeinnehmer, Caßirer, Rendanten und uͤberhaupt alle Zoͤllner und Suͤndergeſellen nur auf einmal wiſſen, ich, und kein anderer hat dieſes Buch geſchrieben. Wer von den Her-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/16
Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/16>, abgerufen am 27.04.2024.