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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Kab Kab
tragen, was das Policey-Wesen
des Hafens betrifft, und verhin-
dern, daß des Rachts kein Feuer
in den Schiffen und Fahrzeugen
gemachet wird, u. d. m.
Kabin, Quebin, eine gewisse Art ei-
ner Ehe unter den Türcken und
Persianern, vermöge welcher sich
ein Mann eine Frau nur auf eine
gewisse Zeit nimmet, und vor dem
Cadi einen Vergleich auffrichtet,
wie viel er ihr nach verfloßener
Zeit geben will.
Kachemire, Königreich in Jndien
in dem Gebiet des grossen Mo-
guls, längs dem Berge Caucaso.
Kadan, Stadt im Sazer-Kreis an
der Eger in Böhmen.
Kadares, eine Türckische Secte, wel-
che die Gnaden-Wahl läugnet,
und gläubet, daß alles Gute und
Böse bey dem Menschen stehe.
Kadezadeliten, eine Mahometani-
sche Secte, welche viele Ceremo-
nien bey den Begräbnissen hat,
wenn man vor die Seelen der
Verstorbenen bittet. Alsdenn
schreyet ihr Iman oder Priester
dem Todten-Cörper mit lauter
Stimme ins Ohr, er solle sich er-
innern, daß nur ein GOtt und
nur ein Prophet seye.
Kadris, eine Art Türckischer Ordens-
Leute, welche sehr mäsig leben,
und nebst dem ordentlichen Ge-
bet der Türcken, welches täglich
fünffmahl geschiehet, verbunden
seynd, die gantze Nacht oder doch
den grösten Theil derselben in ei-
nem Kreise bey einander zu ste-
hen, und nach dem Thon einer
Flöte das Wort Hai, das ist, der
Lebendige, unauffhörlich zu spre-
chen. Sie dörffen sich verhey-
rathen, müssen aber alsdenn aus
dem Kloster gehen. Sie tragen
eine weisse Decke von sehr grobem
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Kär Kal
Tuch, und haben sie zu Constan-
tinopel ein Kloster.
Kärndten, Carinthia, Hertzogthum,
welches gegen Osten an Steyer-
marck, gegen Süden an Crain
und Friaul, gegen Westen an
Tyrol und Saltzburg, und gegen
Norden gleichfalls an Steyer-
marck grentzet. Das Er Preich ist
bergicht, morastig und voller
Holtz, jedennoch fruchtbar, ab-
sonderlich an Wiese-Wachs. Es
wird getheilet in Ober-und Nie-
der-Kärndten,
und gehöret dem
Haus Oesterreich, jedoch besitzet
der Ertz-Bischoff von Saltzburg,
und der Bischoff von Bamberg
auch etwas darinnen.
Kaimachiten, ein gewisses Volck in
der Tartarey, welches eine grosse
Landschafft, Kaimach oder Nai-
man
genant, bewohnet, und lie-
get
dieses Land um den Fluß
Ghammas.
Kahn oder Achen ist ein kleines
Fahrzeug, um damit über einen
Fluß zu setzen, und hat es weder
Mast noch Segel.
Kalb, suche Calw.
Kalfaateering, suche Calfaterung.
Kalis, kleine Stadt in der neuen
Marck Brandenburg an einem
kleinen See.
Kalisch, Woywodschafft in Groß-
Polen, nebst der Haupt-Stadt
gleiches Nahmens, am Fluß
Prosna. Sie liegt zwischen dem
Moraste; dahero ihr übel beyzu
kommen ist.
Kalmucker-Tartarn wohnen in
der großen Tartarey, und haben
weder Städte noch Dörffer, son-
dern wohnen bald hier bald dort
in Zelten von Filtz, welche, wenn
eine Anzahl derselben zusammen
stehet, eine Horde genennet wird.
Alle Jahre den Winter über la-
gern sie sich längs der Wolga
auff
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Kab Kab
tragen, was das Policey-Weſen
des Hafens betrifft, und verhin-
dern, daß des Rachts kein Feuer
in den Schiffen und Fahrzeugen
gemachet wird, u. d. m.
Kabin, Quebin, eine gewiſſe Art ei-
ner Ehe unter den Tuͤrcken und
Perſianern, vermoͤge welcher ſich
ein Mann eine Frau nur auf eine
gewiſſe Zeit nimmet, und vor dem
Cadi einen Vergleich auffrichtet,
wie viel er ihr nach verfloßener
Zeit geben will.
Kachemire, Koͤnigreich in Jndien
in dem Gebiet des groſſen Mo-
guls, laͤngs dem Berge Caucaſo.
Kadan, Stadt im Sazer-Kreis an
der Eger in Boͤhmen.
Kadares, eine Tuͤrckiſche Secte, wel-
che die Gnaden-Wahl laͤugnet,
und glaͤubet, daß alles Gute und
Boͤſe bey dem Menſchen ſtehe.
Kadezadeliten, eine Mahometani-
ſche Secte, welche viele Ceremo-
nien bey den Begraͤbniſſen hat,
wenn man vor die Seelen der
Verſtorbenen bittet. Alsdenn
ſchreyet ihr Iman oder Prieſter
dem Todten-Coͤrper mit lauter
Stimme ins Ohr, er ſolle ſich er-
innern, daß nur ein GOtt und
nur ein Prophet ſeye.
Kadris, eine Art Tuͤrckiſcher Ordens-
Leute, welche ſehr maͤſig leben,
und nebſt dem ordentlichen Ge-
bet der Tuͤrcken, welches taͤglich
fuͤnffmahl geſchiehet, verbunden
ſeynd, die gantze Nacht oder doch
den groͤſten Theil derſelben in ei-
nem Kreiſe bey einander zu ſte-
hen, und nach dem Thon einer
Floͤte das Wort Hai, das iſt, der
Lebendige, unauffhoͤrlich zu ſpre-
chen. Sie doͤrffen ſich verhey-
rathen, muͤſſen aber alsdenn aus
dem Kloſter gehen. Sie tragen
eine weiſſe Decke von ſehr grobem
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Kaͤr Kal
Tuch, und haben ſie zu Conſtan-
tinopel ein Kloſter.
Kaͤrndten, Carinthia, Hertzogthum,
welches gegen Oſten an Steyer-
marck, gegen Suͤden an Crain
und Friaul, gegen Weſten an
Tyrol und Saltzburg, und gegen
Norden gleichfalls an Steyer-
marck grentzet. Das Er Preich iſt
bergicht, moraſtig und voller
Holtz, jedennoch fruchtbar, ab-
ſonderlich an Wieſe-Wachs. Es
wird getheilet in Ober-und Nie-
der-Kaͤrndten,
und gehoͤret dem
Haus Oeſterreich, jedoch beſitzet
der Ertz-Biſchoff von Saltzburg,
und der Biſchoff von Bamberg
auch etwas darinnen.
Kaimachiten, ein gewiſſes Volck in
der Tartarey, welches eine groſſe
Landſchafft, Kaimach oder Nai-
man
genant, bewohnet, und lie-
get
dieſes Land um den Fluß
Ghammas.
Kahn oder Achen iſt ein kleines
Fahrzeug, um damit uͤber einen
Fluß zu ſetzen, und hat es weder
Maſt noch Segel.
Kalb, ſuche Calw.
Kalfaateering, ſuche Calfaterung.
Kalis, kleine Stadt in der neuen
Marck Brandenburg an einem
kleinen See.
Kaliſch, Woywodſchafft in Groß-
Polen, nebſt der Haupt-Stadt
gleiches Nahmens, am Fluß
Prosna. Sie liegt zwiſchen dem
Moraſte; dahero ihr uͤbel beyzu
kommen iſt.
Kalmucker-Tartarn wohnen in
der großen Tartarey, und haben
weder Staͤdte noch Doͤrffer, ſon-
dern wohnen bald hier bald dort
in Zelten von Filtz, welche, wenn
eine Anzahl derſelben zuſammen
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[0300] Kab Kab Kaͤr Kal tragen, was das Policey-Weſen des Hafens betrifft, und verhin- dern, daß des Rachts kein Feuer in den Schiffen und Fahrzeugen gemachet wird, u. d. m. Kabin, Quebin, eine gewiſſe Art ei- ner Ehe unter den Tuͤrcken und Perſianern, vermoͤge welcher ſich ein Mann eine Frau nur auf eine gewiſſe Zeit nimmet, und vor dem Cadi einen Vergleich auffrichtet, wie viel er ihr nach verfloßener Zeit geben will. Kachemire, Koͤnigreich in Jndien in dem Gebiet des groſſen Mo- guls, laͤngs dem Berge Caucaſo. Kadan, Stadt im Sazer-Kreis an der Eger in Boͤhmen. Kadares, eine Tuͤrckiſche Secte, wel- che die Gnaden-Wahl laͤugnet, und glaͤubet, daß alles Gute und Boͤſe bey dem Menſchen ſtehe. Kadezadeliten, eine Mahometani- ſche Secte, welche viele Ceremo- nien bey den Begraͤbniſſen hat, wenn man vor die Seelen der Verſtorbenen bittet. Alsdenn ſchreyet ihr Iman oder Prieſter dem Todten-Coͤrper mit lauter Stimme ins Ohr, er ſolle ſich er- innern, daß nur ein GOtt und nur ein Prophet ſeye. Kadris, eine Art Tuͤrckiſcher Ordens- Leute, welche ſehr maͤſig leben, und nebſt dem ordentlichen Ge- bet der Tuͤrcken, welches taͤglich fuͤnffmahl geſchiehet, verbunden ſeynd, die gantze Nacht oder doch den groͤſten Theil derſelben in ei- nem Kreiſe bey einander zu ſte- hen, und nach dem Thon einer Floͤte das Wort Hai, das iſt, der Lebendige, unauffhoͤrlich zu ſpre- chen. Sie doͤrffen ſich verhey- rathen, muͤſſen aber alsdenn aus dem Kloſter gehen. Sie tragen eine weiſſe Decke von ſehr grobem Tuch, und haben ſie zu Conſtan- tinopel ein Kloſter. Kaͤrndten, Carinthia, Hertzogthum, welches gegen Oſten an Steyer- marck, gegen Suͤden an Crain und Friaul, gegen Weſten an Tyrol und Saltzburg, und gegen Norden gleichfalls an Steyer- marck grentzet. Das Er Preich iſt bergicht, moraſtig und voller Holtz, jedennoch fruchtbar, ab- ſonderlich an Wieſe-Wachs. Es wird getheilet in Ober-und Nie- der-Kaͤrndten, und gehoͤret dem Haus Oeſterreich, jedoch beſitzet der Ertz-Biſchoff von Saltzburg, und der Biſchoff von Bamberg auch etwas darinnen. Kaimachiten, ein gewiſſes Volck in der Tartarey, welches eine groſſe Landſchafft, Kaimach oder Nai- man genant, bewohnet, und lie- get dieſes Land um den Fluß Ghammas. Kahn oder Achen iſt ein kleines Fahrzeug, um damit uͤber einen Fluß zu ſetzen, und hat es weder Maſt noch Segel. Kalb, ſuche Calw. Kalfaateering, ſuche Calfaterung. Kalis, kleine Stadt in der neuen Marck Brandenburg an einem kleinen See. Kaliſch, Woywodſchafft in Groß- Polen, nebſt der Haupt-Stadt gleiches Nahmens, am Fluß Prosna. Sie liegt zwiſchen dem Moraſte; dahero ihr uͤbel beyzu kommen iſt. Kalmucker-Tartarn wohnen in der großen Tartarey, und haben weder Staͤdte noch Doͤrffer, ſon- dern wohnen bald hier bald dort in Zelten von Filtz, welche, wenn eine Anzahl derſelben zuſammen ſtehet, eine Horde genennet wird. Alle Jahre den Winter uͤber la- gern ſie ſich laͤngs der Wolga auff

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/300>, abgerufen am 26.04.2024.