Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

larbewegung, der Zähne, der Knochen,
der Sprachorgane und aller übrigen
Theile, sowohl in Absicht der Form als
Structur. Man kann also leicht abneh-
men, von welchem erstaunlichen Ein-
fluss auf die Vollkommenheit und Dauer
des ganzen Lebens es seyn müsse, unter
welchen Umständen dieser fortgesezte
Bildungs- und Entwicklungsprozess ge-
schieht, ob hindernde, stöhrende und
schwächende, oder beschleunigende Ein-
flüsse darauf wirken. Zuverlässig kann
hier schon der Grund zu einer langsa-
mern oder geschwindern Consumtion,
zu einem mehr oder weniger Gefahren
ausgesezten Körper gelegt werden.

Alle Regeln und Bestimmungen bey
der physischen Behandlung dieser Perio-
de lassen sich auf folgende Grundsätze
reduziren.

1. Alle Organe, vorzüglich die, auf
denen Gesundheit und Dauer des physi-
schen sowohl als geistigen Lebens zu-
nächst beruht, müssen gehörig organi-
sirt, geübt, und zu dem möglichsten

larbewegung, der Zähne, der Knochen,
der Sprachorgane und aller übrigen
Theile, ſowohl in Abſicht der Form als
Structur. Man kann alſo leicht abneh-
men, von welchem erſtaunlichen Ein-
fluſs auf die Vollkommenheit und Dauer
des ganzen Lebens es ſeyn müſſe, unter
welchen Umſtänden dieſer fortgeſezte
Bildungs- und Entwicklungsprozeſs ge-
ſchieht, ob hindernde, ſtöhrende und
ſchwächende, oder beſchleunigende Ein-
flüſſe darauf wirken. Zuverläſſig kann
hier ſchon der Grund zu einer langſa-
mern oder geſchwindern Conſumtion,
zu einem mehr oder weniger Gefahren
ausgeſezten Körper gelegt werden.

Alle Regeln und Beſtimmungen bey
der phyſiſchen Behandlung dieſer Perio-
de laſſen ſich auf folgende Grundſätze
reduziren.

1. Alle Organe, vorzüglich die, auf
denen Geſundheit und Dauer des phyſi-
ſchen ſowohl als geiſtigen Lebens zu-
nächſt beruht, müſſen gehörig organi-
ſirt, geübt, und zu dem möglichſten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0504" n="476"/>
larbewegung, der Zähne, der Knochen,<lb/>
der Sprachorgane und aller übrigen<lb/>
Theile, &#x017F;owohl in Ab&#x017F;icht der Form als<lb/>
Structur. Man kann al&#x017F;o leicht abneh-<lb/>
men, von welchem er&#x017F;taunlichen Ein-<lb/>
flu&#x017F;s auf die Vollkommenheit und Dauer<lb/>
des ganzen Lebens es &#x017F;eyn mü&#x017F;&#x017F;e, unter<lb/>
welchen Um&#x017F;tänden die&#x017F;er fortge&#x017F;ezte<lb/>
Bildungs- und Entwicklungsproze&#x017F;s ge-<lb/>
&#x017F;chieht, ob hindernde, &#x017F;töhrende und<lb/>
&#x017F;chwächende, oder be&#x017F;chleunigende Ein-<lb/>
flü&#x017F;&#x017F;e darauf wirken. Zuverlä&#x017F;&#x017F;ig kann<lb/>
hier &#x017F;chon der Grund zu einer lang&#x017F;a-<lb/>
mern oder ge&#x017F;chwindern Con&#x017F;umtion,<lb/>
zu einem mehr oder weniger Gefahren<lb/>
ausge&#x017F;ezten Körper gelegt werden.</p><lb/>
            <p>Alle Regeln und Be&#x017F;timmungen bey<lb/>
der phy&#x017F;i&#x017F;chen Behandlung die&#x017F;er Perio-<lb/>
de la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich auf folgende Grund&#x017F;ätze<lb/>
reduziren.</p><lb/>
            <p>1. Alle Organe, vorzüglich die, auf<lb/>
denen Ge&#x017F;undheit und Dauer des phy&#x017F;i-<lb/>
&#x017F;chen &#x017F;owohl als gei&#x017F;tigen Lebens zu-<lb/>
näch&#x017F;t beruht, mü&#x017F;&#x017F;en gehörig organi-<lb/>
&#x017F;irt, geübt, und zu dem möglich&#x017F;ten<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[476/0504] larbewegung, der Zähne, der Knochen, der Sprachorgane und aller übrigen Theile, ſowohl in Abſicht der Form als Structur. Man kann alſo leicht abneh- men, von welchem erſtaunlichen Ein- fluſs auf die Vollkommenheit und Dauer des ganzen Lebens es ſeyn müſſe, unter welchen Umſtänden dieſer fortgeſezte Bildungs- und Entwicklungsprozeſs ge- ſchieht, ob hindernde, ſtöhrende und ſchwächende, oder beſchleunigende Ein- flüſſe darauf wirken. Zuverläſſig kann hier ſchon der Grund zu einer langſa- mern oder geſchwindern Conſumtion, zu einem mehr oder weniger Gefahren ausgeſezten Körper gelegt werden. Alle Regeln und Beſtimmungen bey der phyſiſchen Behandlung dieſer Perio- de laſſen ſich auf folgende Grundſätze reduziren. 1. Alle Organe, vorzüglich die, auf denen Geſundheit und Dauer des phyſi- ſchen ſowohl als geiſtigen Lebens zu- nächſt beruht, müſſen gehörig organi- ſirt, geübt, und zu dem möglichſten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/504
Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/504>, abgerufen am 27.04.2024.