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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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wieder in die Seele einzudringen; gelingt ihm das, so
werden die letzten Dinge des Menschen ärger als die
ersten.

So geschieht es heute immer noch. Denn durch die
hl. Taufe wird der Mensch der Herrschaft Satans ent-
rissen und durch die hl. Gnade ein Kind Gottes; aber
der böse Geist sucht später dies Kind, diesen Jüngling,
diese Jungfrau wieder in Besitz zu nehmen; gelingt ihm
das mit Hilfe der Fleischeslust, so werden die letzten
Dinge dieser Menschen ärger als die ersten. Damit das
nicht geschehe, hat Christus in seiner hl. Kirche die Schätze
göttlicher Wahrheiten und das hl. Bußsakrament nieder-
gelegt. Allein um einen Weg zu gehen, brauchen wir
nicht bloß Licht, sondern auch Kraft. Diese nun finden
wir in der hl. Kommunion, im Genusse des Fleisches und
Blutes Jesu Christi und so wird es leicht, die Verwüstung
der Unlauterkeit von uns ferne zu halten.

Um diese Wahrheiten anschaulicher und eindringlicher
zu erklären, nehme ich ein Ereigniß des alten Bundes zu
Hilfe. Ihr wisset, wie einst der Würgengel in Aegypten
herumzog um Mitternacht, und die Erstgeburt der Aegypter
erwürgte und so alle Familien mit Trauer und Jammer
erfüllte. So geht heute der Würgengel der Unlauterkeit
herum, und sucht in der Nacht der Fleischeslust und der
Aergernisse und sündhafter Verbindung die Erziehung zu
verwüsten, die Jugend zu verderben, die Seelen zu ver-
unreinigen, die Familien mit Jammer und Elend und
Thränen zu erfüllen. Ihr wisset aber auch, wie die
Häuser der Israeliten, deren Thüren mit dem Blute des
Osterlammes bestrichen waren, vor dem Unglücke bewahrt
blieben. So muß auch heute noch an jenen Leibern, welche
in der hl. Kommunion mit dem Blute des göttlichen Oster-
lammes bezeichnet sind, der Würgengel vorbeigehen. Diese
Wahrheiten behandle ich in diesen zwei Punkten:

wieder in die Seele einzudringen; gelingt ihm das, so
werden die letzten Dinge des Menschen ärger als die
ersten.

So geschieht es heute immer noch. Denn durch die
hl. Taufe wird der Mensch der Herrschaft Satans ent-
rissen und durch die hl. Gnade ein Kind Gottes; aber
der böse Geist sucht später dies Kind, diesen Jüngling,
diese Jungfrau wieder in Besitz zu nehmen; gelingt ihm
das mit Hilfe der Fleischeslust, so werden die letzten
Dinge dieser Menschen ärger als die ersten. Damit das
nicht geschehe, hat Christus in seiner hl. Kirche die Schätze
göttlicher Wahrheiten und das hl. Bußsakrament nieder-
gelegt. Allein um einen Weg zu gehen, brauchen wir
nicht bloß Licht, sondern auch Kraft. Diese nun finden
wir in der hl. Kommunion, im Genusse des Fleisches und
Blutes Jesu Christi und so wird es leicht, die Verwüstung
der Unlauterkeit von uns ferne zu halten.

Um diese Wahrheiten anschaulicher und eindringlicher
zu erklären, nehme ich ein Ereigniß des alten Bundes zu
Hilfe. Ihr wisset, wie einst der Würgengel in Aegypten
herumzog um Mitternacht, und die Erstgeburt der Aegypter
erwürgte und so alle Familien mit Trauer und Jammer
erfüllte. So geht heute der Würgengel der Unlauterkeit
herum, und sucht in der Nacht der Fleischeslust und der
Aergernisse und sündhafter Verbindung die Erziehung zu
verwüsten, die Jugend zu verderben, die Seelen zu ver-
unreinigen, die Familien mit Jammer und Elend und
Thränen zu erfüllen. Ihr wisset aber auch, wie die
Häuser der Israeliten, deren Thüren mit dem Blute des
Osterlammes bestrichen waren, vor dem Unglücke bewahrt
blieben. So muß auch heute noch an jenen Leibern, welche
in der hl. Kommunion mit dem Blute des göttlichen Oster-
lammes bezeichnet sind, der Würgengel vorbeigehen. Diese
Wahrheiten behandle ich in diesen zwei Punkten:

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[266/0278] wieder in die Seele einzudringen; gelingt ihm das, so werden die letzten Dinge des Menschen ärger als die ersten. So geschieht es heute immer noch. Denn durch die hl. Taufe wird der Mensch der Herrschaft Satans ent- rissen und durch die hl. Gnade ein Kind Gottes; aber der böse Geist sucht später dies Kind, diesen Jüngling, diese Jungfrau wieder in Besitz zu nehmen; gelingt ihm das mit Hilfe der Fleischeslust, so werden die letzten Dinge dieser Menschen ärger als die ersten. Damit das nicht geschehe, hat Christus in seiner hl. Kirche die Schätze göttlicher Wahrheiten und das hl. Bußsakrament nieder- gelegt. Allein um einen Weg zu gehen, brauchen wir nicht bloß Licht, sondern auch Kraft. Diese nun finden wir in der hl. Kommunion, im Genusse des Fleisches und Blutes Jesu Christi und so wird es leicht, die Verwüstung der Unlauterkeit von uns ferne zu halten. Um diese Wahrheiten anschaulicher und eindringlicher zu erklären, nehme ich ein Ereigniß des alten Bundes zu Hilfe. Ihr wisset, wie einst der Würgengel in Aegypten herumzog um Mitternacht, und die Erstgeburt der Aegypter erwürgte und so alle Familien mit Trauer und Jammer erfüllte. So geht heute der Würgengel der Unlauterkeit herum, und sucht in der Nacht der Fleischeslust und der Aergernisse und sündhafter Verbindung die Erziehung zu verwüsten, die Jugend zu verderben, die Seelen zu ver- unreinigen, die Familien mit Jammer und Elend und Thränen zu erfüllen. Ihr wisset aber auch, wie die Häuser der Israeliten, deren Thüren mit dem Blute des Osterlammes bestrichen waren, vor dem Unglücke bewahrt blieben. So muß auch heute noch an jenen Leibern, welche in der hl. Kommunion mit dem Blute des göttlichen Oster- lammes bezeichnet sind, der Würgengel vorbeigehen. Diese Wahrheiten behandle ich in diesen zwei Punkten:

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/278>, abgerufen am 29.03.2024.