Guten Morgen, mein Emanuel! Ich sende Ihnen meinen Brief an Otto, nicht als ob er viel bedeutete; eigentlich um zu fragen, unter welcher Adresse er nach Berlin gelangt und unter welcher nach5 Königsberg. -- Ihre Frage hatte neulich doch Recht; den 19ten Mai waren die Balmerschen Interessen (25fl.) fällig. -- Ottos Manu- skript ist auch [fort]. Auf Wiederschreiben und Sehen!
534. An Professor Creuzer in Heidelberg.
[Kopie]
[Bayreuth, 27. Mai 1808]10
Die Heidelberger Jahrbücher bringen mich noch auf eine nähere Weise als den, der sie lieset, mit vortrefflichen Schriftstellern in Bekanntschaft. -- eine seltnere Kunst als sogar die poetische ist, wiewol sie in einander fallen, die historische. -- Anagramm Frip; ich hoffe, man werde es nicht mit dem bekannten on-Reimspiel in15 Frankreich fortsetzen. -- Über den Proteus-Geist Herder, der sich aber nur verwandelt wie Jupiter, nicht um zu schweigen, sondern um seine Halbgötter zu zeugen, kann nur [ein] besetztes Gericht urtheilen ... Indeß das Gemeinschaftliche, was so Ver- schiednes in ihm verband und ausglich, muß auch seinen (fakultäts-20 unfähigen) Richter verlangen ... eine integrierende und allgemein- menschliche Rezension -- -- Der vom Kriegs Erdbeben schwankende Boden macht jetzt das Gehen Reisen schwieriger.
535. An Frau von Geiersberg.
[Kopie]
[Bayreuth, 29. Mai (?) 1808]25
Ich wünsche, daß ich Ihren Wunsch und mein Wort erfüllet habe. -- Der Himmel schuf das Juwel einer schönen weiblichen Seele; -- das Glück suchte nach einer Fassung des Juwels, -- und nahm endlich eine Krone dazu.
536. An Emanuel.30
[Bayreuth, 7. Juni 1808]
Guten Morgen, Theuerer! Ich sage nichts zum Reichthum Ihrer Hand und Ihres Herzens; C[aroline] mag es wagen.
Mit Freuden kommen wir alle. Die Gäste hatten es schon so lange gewünscht, Sie länger zu sehen.35
533. An Emanuel.
[Bayreuth, 25. Mai 1808]
Guten Morgen, mein Emanuel! Ich ſende Ihnen meinen Brief an Otto, nicht als ob er viel bedeutete; eigentlich um zu fragen, unter welcher Adreſſe er nach Berlin gelangt und unter welcher nach5 Königsberg. — Ihre Frage hatte neulich doch Recht; den 19ten Mai waren die Balmerschen Intereſſen (25fl.) fällig. — Ottos Manu- ſkript iſt auch [fort]. Auf Wiederſchreiben und Sehen!
534. An Profeſſor Creuzer in Heidelberg.
[Kopie]
[Bayreuth, 27. Mai 1808]10
Die Heidelberger Jahrbücher bringen mich noch auf eine nähere Weiſe als den, der ſie lieſet, mit vortrefflichen Schriftſtellern in Bekanntſchaft. — eine ſeltnere Kunſt als ſogar die poetiſche iſt, wiewol ſie in einander fallen, die hiſtoriſche. — Anagramm Frip; ich hoffe, man werde es nicht mit dem bekannten on-Reimſpiel in15 Frankreich fortſetzen. — Über den Proteus-Geiſt Herder, der ſich aber nur verwandelt wie Jupiter, nicht um zu ſchweigen, ſondern um ſeine Halbgötter zu zeugen, kann nur [ein] beſetztes Gericht urtheilen ... Indeß das Gemeinſchaftliche, was ſo Ver- ſchiednes in ihm verband und ausglich, muß auch ſeinen (fakultäts-20 unfähigen) Richter verlangen ... eine integrierende und allgemein- menſchliche Rezenſion — — Der vom Kriegs Erdbeben ſchwankende Boden macht jetzt das Gehen 〈Reiſen〉 ſchwieriger.
535. An Frau von Geiersberg.
[Kopie]
[Bayreuth, 29. Mai (?) 1808]25
Ich wünſche, daß ich Ihren Wunſch und mein Wort erfüllet habe. — Der Himmel ſchuf das Juwel einer ſchönen weiblichen Seele; — das Glück ſuchte nach einer Faſſung des Juwels, — und nahm endlich eine Krone dazu.
536. An Emanuel.30
[Bayreuth, 7. Juni 1808]
Guten Morgen, Theuerer! Ich ſage nichts zum Reichthum Ihrer Hand und Ihres Herzens; C[aroline] mag es wagen.
Mit Freuden kommen wir alle. Die Gäſte hatten es ſchon ſo lange gewünſcht, Sie länger zu ſehen.35
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533. An Emanuel.
[Bayreuth, 25. Mai 1808]
Guten Morgen, mein Emanuel! Ich ſende Ihnen meinen Brief
an Otto, nicht als ob er viel bedeutete; eigentlich um zu fragen,
unter welcher Adreſſe er nach Berlin gelangt und unter welcher nach 5
Königsberg. — Ihre Frage hatte neulich doch Recht; den 19ten Mai
waren die Balmerschen Intereſſen (25fl.) fällig. — Ottos Manu-
ſkript iſt auch [fort]. Auf Wiederſchreiben und Sehen!
534. An Profeſſor Creuzer in Heidelberg.
[Kopie][Bayreuth, 27. Mai 1808] 10
Die Heidelberger Jahrbücher bringen mich noch auf eine nähere
Weiſe als den, der ſie lieſet, mit vortrefflichen Schriftſtellern in
Bekanntſchaft. — eine ſeltnere Kunſt als ſogar die poetiſche iſt,
wiewol ſie in einander fallen, die hiſtoriſche. — Anagramm Frip;
ich hoffe, man werde es nicht mit dem bekannten on-Reimſpiel in 15
Frankreich fortſetzen. — Über den Proteus-Geiſt Herder, der
ſich aber nur verwandelt wie Jupiter, nicht um zu ſchweigen,
ſondern um ſeine Halbgötter zu zeugen, kann nur [ein] beſetztes
Gericht urtheilen ... Indeß das Gemeinſchaftliche, was ſo Ver-
ſchiednes in ihm verband und ausglich, muß auch ſeinen (fakultäts- 20
unfähigen) Richter verlangen ... eine integrierende und allgemein-
menſchliche Rezenſion — — Der vom Kriegs Erdbeben ſchwankende
Boden macht jetzt das Gehen 〈Reiſen〉 ſchwieriger.
535. An Frau von Geiersberg.
[Kopie][Bayreuth, 29. Mai (?) 1808] 25
Ich wünſche, daß ich Ihren Wunſch und mein Wort erfüllet
habe. — Der Himmel ſchuf das Juwel einer ſchönen weiblichen
Seele; — das Glück ſuchte nach einer Faſſung des Juwels, — und
nahm endlich eine Krone dazu.
536. An Emanuel. 30
[Bayreuth, 7. Juni 1808]
Guten Morgen, Theuerer! Ich ſage nichts zum Reichthum Ihrer
Hand und Ihres Herzens; C[aroline] mag es wagen.
Mit Freuden kommen wir alle. Die Gäſte hatten es ſchon ſo
lange gewünſcht, Sie länger zu ſehen. 35
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/237>, abgerufen am 16.06.2024.
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