Im Jahr 1814 bekam er die Besorgung des Bierpfennigs und des Fleischaufschlags.
Im vorigen Jahre wurde ihm jener, in diesem dieser vom Ma- gistrate abgenommen, mithin 550 fl. Einnahme.
Jetzo genießt er noch 270 fl. Quießentengeld und ein Prozent5 Tantieme des Malzaufschlags und 100 fl. für Besorgung der Brandassekuranzgelder.
Er hat sich also unverschuldet, und bis jetzt unentschädigt, um die Hälfte nicht herauf sondern herunter gedient.
Seine Bitte ist nur, daß er zu einiger Entschädigung zwei Pro-10 zente Tantieme des Malzaufschlags erhalte, die auch andere Unteraufschläger bekommen.
Meine Bitte errathen Sie nun aus seiner -- und die Gerechtigkeit und die Menschenliebe werden in Ihrem wolwollenden Herzen für sie schöner sprechen als ich vermag.15
Baireut d. 1 April 1819
In schuldigster Verehrung Ihrer Exzellenz ergebenster Jean Paul Fr. Richter
516. An Emanuel.20
[Bayreuth, 6. April 1819. Dienstag]
Guten Morgen! Mein Emanuel! Sie werden diesen wichtigen Brief schon recht bald zu Otto schicken. -- Wann kommt eine am Dienstag in Rudolstadt abgehende Postkutsche hier an? Wahr- scheinlich am Sonnabend. -- Wie geht es Ihrer Gattin? Grüße!25
*517. An Heinrich Voß in Hof.
[Bayreuth, 14. (?) April 1819]
Mein alter Voß!
Hier send' ich dir meinen Sohn entgegen, um dir unsere Wünsche deiner Erscheinung auszudrücken. Beseht Hof, wo ich das Schlimm-30 ste gelitten und das Beste geschrieben, und wo meine Mutter ruht. Kommt freudig an!
Im Jahr 1814 bekam er die Beſorgung des Bierpfennigs und des Fleiſchaufſchlags.
Im vorigen Jahre wurde ihm jener, in dieſem dieſer vom Ma- giſtrate abgenommen, mithin 550 fl. Einnahme.
Jetzo genießt er noch 270 fl. Quieſzentengeld und ein Prozent5 Tantième des Malzaufſchlags und 100 fl. für Beſorgung der Brandaſſekuranzgelder.
Er hat ſich alſo unverſchuldet, und bis jetzt unentſchädigt, um die Hälfte nicht herauf ſondern herunter gedient.
Seine Bitte iſt nur, daß er zu einiger Entſchädigung zwei Pro-10 zente Tantième des Malzaufſchlags erhalte, die auch andere Unteraufſchläger bekommen.
Meine Bitte errathen Sie nun aus ſeiner — und die Gerechtigkeit und die Menſchenliebe werden in Ihrem wolwollenden Herzen für ſie ſchöner ſprechen als ich vermag.15
Baireut d. 1 April 1819
In ſchuldigſter Verehrung Ihrer Exzellenz ergebenſter Jean Paul Fr. Richter
516. An Emanuel.20
[Bayreuth, 6. April 1819. Dienstag]
Guten Morgen! Mein Emanuel! Sie werden dieſen wichtigen Brief ſchon recht bald zu Otto ſchicken. — Wann kommt eine am Dienſtag in Rudolſtadt abgehende Poſtkutſche hier an? Wahr- ſcheinlich am Sonnabend. — Wie geht es Ihrer Gattin? Grüße!25
*517. An Heinrich Voß in Hof.
[Bayreuth, 14. (?) April 1819]
Mein alter Voß!
Hier ſend’ ich dir meinen Sohn entgegen, um dir unſere Wünſche deiner Erſcheinung auszudrücken. Beſeht Hof, wo ich das Schlimm-30 ſte gelitten und das Beſte geſchrieben, und wo meine Mutter ruht. Kommt freudig an!
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Im Jahr 1814 bekam er die Beſorgung des Bierpfennigs und
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Im vorigen Jahre wurde ihm jener, in dieſem dieſer vom Ma-
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Jetzo genießt er noch 270 fl. Quieſzentengeld und ein Prozent 5
Tantième des Malzaufſchlags und 100 fl. für Beſorgung der
Brandaſſekuranzgelder.
Er hat ſich alſo unverſchuldet, und bis jetzt unentſchädigt, um die
Hälfte nicht herauf ſondern herunter gedient.
Seine Bitte iſt nur, daß er zu einiger Entſchädigung zwei Pro- 10
zente Tantième des Malzaufſchlags erhalte, die auch andere
Unteraufſchläger bekommen.
Meine Bitte errathen Sie nun aus ſeiner — und die Gerechtigkeit
und die Menſchenliebe werden in Ihrem wolwollenden Herzen für
ſie ſchöner ſprechen als ich vermag. 15
Baireut d. 1 April
1819
In ſchuldigſter Verehrung
Ihrer Exzellenz
ergebenſter
Jean Paul Fr. Richter
516. An Emanuel. 20
[Bayreuth, 6. April 1819. Dienstag]
Guten Morgen! Mein Emanuel! Sie werden dieſen wichtigen
Brief ſchon recht bald zu Otto ſchicken. — Wann kommt eine am
Dienſtag in Rudolſtadt abgehende Poſtkutſche hier an? Wahr-
ſcheinlich am Sonnabend. — Wie geht es Ihrer Gattin? Grüße! 25
*517. An Heinrich Voß in Hof.
[Bayreuth, 14. (?) April 1819]
Mein alter Voß!
Hier ſend’ ich dir meinen Sohn entgegen, um dir unſere Wünſche
deiner Erſcheinung auszudrücken. Beſeht Hof, wo ich das Schlimm- 30
ſte gelitten und das Beſte geſchrieben, und wo meine Mutter ruht.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/268>, abgerufen am 16.06.2024.
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