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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 9. Berlin, 1964.

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Diese tilge ich nach dem gewöhnlichen Abzuge mit der beiliegenden
Anweisung auf 103 fl.

Mit wahrer Hochachtung und Liebe
Ihr
ergebenster5
Jean Paul Fr. Richter
30. An Minona Spazier in Dresden.

Guten Morgen, gute Minona! Eben da ich mein Frühstück genom-
men, fällt mir ein, daß ich um 9 1/2 Uhr ein Nachfrühstück bei10
Tarnow genießen [soll], wenn Sie mich dahin begleiten wollten?
Fällt Ihnen dasselbe auch ein? -- Solche Geschäfte müssen immer
zwischen den Rasiertagen vorgenommen werden, wo man selber als
Opfer zwischen den Messern schwebt.

*31. An Staatsrat J. G. Langermann in Berlin.15

Der Meister der Tonkunst brachte mir von meinem alten Freunde
der Tonkunst einen Gruß und lauter Erinnerungen schöner alter Zeit.
Mein verehrter Langermann! Ich kann hier neben den musikalischen
Bothschaften schreibend nichts sagen als: Guten Morgen! Guten20
Abend! Gute Nacht! Gute Jahre! Gott führe [uns] einmal einander
wieder an die Brust.

Der Ihrige
Jean Paul Fr. Richter
32. An Gottlieb Richter in Bayreuth.25

Feiere, lieber einziger Bruder, deinen Festtag so froh als die
Deinigen um dich her, denen du alles bist wie sie dir alles! Und möge
dein Jahr und dein Leben nichts sein als der verlängerte Mai deiner
Geburt! -- Auch die Meinigen theilen meine Wünsche für dich.30

Dein treuer Bruder
J. P. F. Richter
2*

Dieſe tilge ich nach dem gewöhnlichen Abzuge mit der beiliegenden
Anweiſung auf 103 fl.

Mit wahrer Hochachtung und Liebe
Ihr
ergebenſter5
Jean Paul Fr. Richter
30. An Minona Spazier in Dresden.

Guten Morgen, gute Minona! Eben da ich mein Frühſtück genom-
men, fällt mir ein, daß ich um 9 ½ Uhr ein Nachfrühſtück bei10
Tarnow genießen [ſoll], wenn Sie mich dahin begleiten wollten?
Fällt Ihnen daſſelbe auch ein? — Solche Geſchäfte müſſen immer
zwiſchen den Raſiertagen vorgenommen werden, wo man ſelber als
Opfer zwiſchen den Meſſern ſchwebt.

*31. An Staatsrat J. G. Langermann in Berlin.15

Der Meiſter der Tonkunſt brachte mir von meinem alten Freunde
der Tonkunſt einen Gruß und lauter Erinnerungen ſchöner alter Zeit.
Mein verehrter Langermann! Ich kann hier neben den muſikaliſchen
Bothſchaften ſchreibend nichts ſagen als: Guten Morgen! Guten20
Abend! Gute Nacht! Gute Jahre! Gott führe [uns] einmal einander
wieder an die Bruſt.

Der Ihrige
Jean Paul Fr. Richter
32. An Gottlieb Richter in Bayreuth.25

Feiere, lieber einziger Bruder, deinen Feſttag ſo froh als die
Deinigen um dich her, denen du alles biſt wie ſie dir alles! Und möge
dein Jahr und dein Leben nichts ſein als der verlängerte Mai deiner
Geburt! — Auch die Meinigen theilen meine Wünſche für dich.30

Dein treuer Bruder
J. P. F. Richter
2*
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[19/0026] Dieſe tilge ich nach dem gewöhnlichen Abzuge mit der beiliegenden Anweiſung auf 103 fl. Mit wahrer Hochachtung und Liebe Ihr ergebenſter 5 Jean Paul Fr. Richter 30. An Minona Spazier in Dresden. [Dresden, Mai 1822] Guten Morgen, gute Minona! Eben da ich mein Frühſtück genom- men, fällt mir ein, daß ich um 9 ½ Uhr ein Nachfrühſtück bei 10 Tarnow genießen [ſoll], wenn Sie mich dahin begleiten wollten? Fällt Ihnen daſſelbe auch ein? — Solche Geſchäfte müſſen immer zwiſchen den Raſiertagen vorgenommen werden, wo man ſelber als Opfer zwiſchen den Meſſern ſchwebt. *31. An Staatsrat J. G. Langermann in Berlin. 15 [Dresden, 30. Mai 1822] Der Meiſter der Tonkunſt brachte mir von meinem alten Freunde der Tonkunſt einen Gruß und lauter Erinnerungen ſchöner alter Zeit. Mein verehrter Langermann! Ich kann hier neben den muſikaliſchen Bothſchaften ſchreibend nichts ſagen als: Guten Morgen! Guten 20 Abend! Gute Nacht! Gute Jahre! Gott führe [uns] einmal einander wieder an die Bruſt. Der Ihrige Jean Paul Fr. Richter 32. An Gottlieb Richter in Bayreuth. 25 Baireut d. 8. Mai 1823 Feiere, lieber einziger Bruder, deinen Feſttag ſo froh als die Deinigen um dich her, denen du alles biſt wie ſie dir alles! Und möge dein Jahr und dein Leben nichts ſein als der verlängerte Mai deiner Geburt! — Auch die Meinigen theilen meine Wünſche für dich. 30 Dein treuer Bruder J. P. F. Richter 2*

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:36:37Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:36:37Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 9. Berlin, 1964, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe09_1964/26>, abgerufen am 29.04.2024.