Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 9. Berlin, 1964.

Bild:
<< vorherige Seite
37. An Buchhändler Heinsius in Gera.

Dieses Mspt, lieber Freund, komt Ihnen von meinem Freund
Otto zu, dem ichs zum Durchschauen gesandt. Ich bitte Sie um frühe
Anzeige seiner Ankunft und um den ersten Probebogen. -- Mir5
scheint es besser, die Anzeigen des Buchs -- fals Sie deren einrücken
lassen -- jezt schon zu übergeben, und darin etwan über "den zukünf-
tigen Lebenslauf" ein erläuterndes Wort zu sagen. Der Titel Kon-
jekturalbiographie komt mitten ins Buch vor die poetischen Episteln.

Leben Sie wohl! Richter10
38. An Knebel in Jena.

Blos um die Freude zu haben, an Sie zu schreiben, send' ich dieses
leere Blättgen, in der Hoffnung der größern, daß Sie antworten.
An einen Freund ist ein Briefchen ein Brief, es mag darin stehen15
oder fehlen was will.

Der Überbringer, H. D. Hudtwalker aus Hamburg, der auf
Isola bella, in der Schweiz und folglich unterwegs gewesen, wird
sich leicht ohne mich empfehlen.

Die Reise meines Feldpredigers Schmelzle, und die Badreise20
des D. Katzenbergers sind jetzt heraus. Hätt' ich nur Ihr Urtheil
darüber! Indeß sind sie meine rein-lustigsten Erzeugnisse.

Geben Sie mir Nachrichten über Ihren Schreibtisch -- und Ihr
Leben und Ihren Kleinen, der nun gewiß keiner mehr ist.

Herzliche Grüße an diese Drei!

Ihr25
Jean Paul Fr. Richter
39. An Sophie Paulus in Heidelberg.

Guten Abend, sinnende liebe liebe Sophie.

Nachschrift. Beinahe hätten Wilhelm und mein Wunsch mich30
schon heute wieder in Ihr Haus verlockt.

37. An Buchhändler Heinſius in Gera.

Dieſes Mſpt, lieber Freund, komt Ihnen von meinem Freund
Otto zu, dem ichs zum Durchſchauen geſandt. Ich bitte Sie um frühe
Anzeige ſeiner Ankunft und um den erſten Probebogen. — Mir5
ſcheint es beſſer, die Anzeigen des Buchs — fals Sie deren einrücken
laſſen — jezt ſchon zu übergeben, und darin etwan über „den zukünf-
tigen Lebenslauf“ ein erläuterndes Wort zu ſagen. Der Titel Kon-
jekturalbiographie komt mitten ins Buch vor die poetiſchen Epiſteln.

Leben Sie wohl! Richter10
38. An Knebel in Jena.

Blos um die Freude zu haben, an Sie zu ſchreiben, ſend’ ich dieſes
leere Blättgen, in der Hoffnung der größern, daß Sie antworten.
An einen Freund iſt ein Briefchen ein Brief, es mag darin ſtehen15
oder fehlen was will.

Der Überbringer, H. D. Hudtwalker aus Hamburg, der auf
Isola bella, in der Schweiz und folglich unterwegs geweſen, wird
ſich leicht ohne mich empfehlen.

Die Reiſe meines Feldpredigers Schmelzle, und die Badreiſe20
des D. Katzenbergers ſind jetzt heraus. Hätt’ ich nur Ihr Urtheil
darüber! Indeß ſind ſie meine rein-luſtigſten Erzeugniſſe.

Geben Sie mir Nachrichten über Ihren Schreibtiſch — und Ihr
Leben und Ihren Kleinen, der nun gewiß keiner mehr iſt.

Herzliche Grüße an dieſe Drei!

Ihr25
Jean Paul Fr. Richter
39. An Sophie Paulus in Heidelberg.

Guten Abend, ſinnende liebe liebe Sophie.

Nachſchrift. Beinahe hätten Wilhelm und mein Wunſch mich30
ſchon heute wieder in Ihr Haus verlockt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0029" n="22"/>
      <div type="letter" n="2">
        <head>37. An <hi rendition="#g">Buchhändler Hein&#x017F;ius in Gera.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar</hi> d. 5 Feb. 99</hi> </dateline><lb/>
        <p>Die&#x017F;es M&#x017F;pt, lieber Freund, komt Ihnen von meinem Freund<lb/>
Otto zu, dem ichs zum Durch&#x017F;chauen ge&#x017F;andt. Ich bitte Sie um frühe<lb/>
Anzeige &#x017F;einer Ankunft und um den er&#x017F;ten Probebogen. &#x2014; Mir<lb n="5"/>
&#x017F;cheint es be&#x017F;&#x017F;er, die Anzeigen des Buchs &#x2014; fals Sie deren einrücken<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en &#x2014; jezt &#x017F;chon zu übergeben, und darin etwan über &#x201E;den zukünf-<lb/>
tigen Lebenslauf&#x201C; ein erläuterndes Wort zu &#x017F;agen. Der Titel Kon-<lb/>
jekturalbiographie komt mitten ins Buch vor die poeti&#x017F;chen Epi&#x017F;teln.</p><lb/>
        <closer>
          <salute>Leben Sie wohl! <hi rendition="#et">Richter</hi><lb n="10"/>
</salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="2">
        <head>38. An <hi rendition="#g">Knebel in Jena.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> d. 6. Mai 1809.</hi> </dateline><lb/>
        <p>Blos um die Freude zu haben, an Sie zu &#x017F;chreiben, &#x017F;end&#x2019; ich die&#x017F;es<lb/>
leere Blättgen, in der Hoffnung der größern, daß Sie antworten.<lb/>
An einen Freund i&#x017F;t ein Briefchen ein Brief, es mag darin &#x017F;tehen<lb n="15"/>
oder fehlen was will.</p><lb/>
        <p>Der Überbringer, H. <hi rendition="#aq">D. Hudtwalker</hi> aus Hamburg, der auf<lb/><hi rendition="#aq">Isola bella</hi>, in der Schweiz und folglich unterwegs gewe&#x017F;en, wird<lb/>
&#x017F;ich leicht ohne mich empfehlen.</p><lb/>
        <p>Die Rei&#x017F;e meines Feldpredigers <hi rendition="#aq">Schmelzle</hi>, und die Badrei&#x017F;e<lb n="20"/>
des <hi rendition="#aq">D. Katzenbergers</hi> &#x017F;ind jetzt heraus. Hätt&#x2019; ich nur Ihr Urtheil<lb/>
darüber! Indeß &#x017F;ind &#x017F;ie meine rein-lu&#x017F;tig&#x017F;ten Erzeugni&#x017F;&#x017F;e.</p><lb/>
        <p>Geben Sie mir Nachrichten über Ihren Schreibti&#x017F;ch &#x2014; und Ihr<lb/>
Leben und Ihren Kleinen, der nun gewiß keiner mehr i&#x017F;t.</p><lb/>
        <p>Herzliche Grüße an die&#x017F;e Drei!</p>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">Ihr</hi> <lb n="25"/> <hi rendition="#et">Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="2">
        <head>39. An <hi rendition="#g">Sophie Paulus in Heidelberg.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Heidelberg, Juli 1817]</hi> </dateline><lb/>
        <salute>Guten Abend, &#x017F;innende liebe liebe Sophie.</salute><lb/>
        <p>Nach&#x017F;chrift. Beinahe hätten <hi rendition="#aq">Wilhelm</hi> und mein Wun&#x017F;ch mich<lb n="30"/>
&#x017F;chon heute wieder in Ihr Haus verlockt.</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[22/0029] 37. An Buchhändler Heinſius in Gera. Weimar d. 5 Feb. 99 Dieſes Mſpt, lieber Freund, komt Ihnen von meinem Freund Otto zu, dem ichs zum Durchſchauen geſandt. Ich bitte Sie um frühe Anzeige ſeiner Ankunft und um den erſten Probebogen. — Mir 5 ſcheint es beſſer, die Anzeigen des Buchs — fals Sie deren einrücken laſſen — jezt ſchon zu übergeben, und darin etwan über „den zukünf- tigen Lebenslauf“ ein erläuterndes Wort zu ſagen. Der Titel Kon- jekturalbiographie komt mitten ins Buch vor die poetiſchen Epiſteln. Leben Sie wohl! Richter 10 38. An Knebel in Jena. Bayreuth d. 6. Mai 1809. Blos um die Freude zu haben, an Sie zu ſchreiben, ſend’ ich dieſes leere Blättgen, in der Hoffnung der größern, daß Sie antworten. An einen Freund iſt ein Briefchen ein Brief, es mag darin ſtehen 15 oder fehlen was will. Der Überbringer, H. D. Hudtwalker aus Hamburg, der auf Isola bella, in der Schweiz und folglich unterwegs geweſen, wird ſich leicht ohne mich empfehlen. Die Reiſe meines Feldpredigers Schmelzle, und die Badreiſe 20 des D. Katzenbergers ſind jetzt heraus. Hätt’ ich nur Ihr Urtheil darüber! Indeß ſind ſie meine rein-luſtigſten Erzeugniſſe. Geben Sie mir Nachrichten über Ihren Schreibtiſch — und Ihr Leben und Ihren Kleinen, der nun gewiß keiner mehr iſt. Herzliche Grüße an dieſe Drei! Ihr 25 Jean Paul Fr. Richter 39. An Sophie Paulus in Heidelberg. [Heidelberg, Juli 1817] Guten Abend, ſinnende liebe liebe Sophie. Nachſchrift. Beinahe hätten Wilhelm und mein Wunſch mich 30 ſchon heute wieder in Ihr Haus verlockt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:36:37Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:36:37Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe09_1964
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe09_1964/29
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 9. Berlin, 1964, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe09_1964/29>, abgerufen am 29.04.2024.