Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.

Bild:
<< vorherige Seite

rede / Nemlich verderbte Natur / wolte er die verderbung der Natur alleine verstanden haben / das doch auch nicht recht geredet were / So ist doch aldar die Antithesis / das gegen einander gehalten werden / Accidens, vnd verderbte Natur / damit angezeigt wird / das Natur oder Wesen / vnd Accidens alhier gegen einander gehalten werden / alleine das er wie ein Geuckeler pfleget / ein wörtlin darzu hat gesetzt / das jhme zum Spiegelfechten / vnd zu geuckeln fein bequem hat gedüncket.

Bissher ist erwiesen / mit Gottes hülff / das beides die Minor / Die 2. proposition verworren / vnrichtig / verschlagen / vnd auch an jhr selbst jrrig / falsch vnd vnrecht ist / vnd stehet lerern der Kirchen Gottes nicht wol an / so wetterwendisch vnd betrieglich / ja auch so falsch reden.

Letzlich ist die Conclusion, der Beschlus die dritte proposition auch auff die folgerey gerichtet / wie ein faust auff ein auge. Denn du weder in Maiore oder Minore / weder in der ersten oder andern proposition hast das Wort Erbsünde.

Es solte aber dieses subiectum conclusionis, das erste stücke des Beschlusses / stehen in subiecto Minoris in dem ersten stücke der ander proposition. Da stehet es nicht. Aber Ireneus / der stürmet / windet dringet es hinein nach seiner Stürm art.

Darnach solte das praedicatum conclusionis, das ander teil im Beschlus / stehen in Maiori in der 1. proposition / da ist es auch nicht zufinden.

Daraus erscheinet / das Ireneus so jrre im kopffe ist / oder aber sonsten so wenig auff Argumenta sich verstehet / das erthut wie die bösen / vngeschickten Ertzte / die geben quid pro quo &c. Also raspelt Ireneus zusamen was er erhaschet / vnd machet Schlüsse / Gott gebe es gehe / folge / reitte /

rede / Nemlich verderbte Natur / wolte er die verderbung der Natur alleine verstanden haben / das doch auch nicht recht geredet were / So ist doch aldar die Antithesis / das gegen einander gehalten werden / Accidens, vnd verderbte Natur / damit angezeigt wird / das Natur oder Wesen / vnd Accidens alhier gegen einander gehalten werden / alleine das er wie ein Geuckeler pfleget / ein wörtlin darzu hat gesetzt / das jhme zum Spiegelfechten / vnd zu geuckeln fein bequem hat gedüncket.

Bissher ist erwiesen / mit Gottes hülff / das beides die Minor / Die 2. proposition verworren / vnrichtig / verschlagen / vnd auch an jhr selbst jrrig / falsch vnd vnrecht ist / vnd stehet lerern der Kirchen Gottes nicht wol an / so wetterwendisch vnd betrieglich / ja auch so falsch reden.

Letzlich ist die Conclusion, der Beschlus die dritte proposition auch auff die folgerey gerichtet / wie ein faust auff ein auge. Denn du weder in Maiore oder Minore / weder in der ersten oder andern proposition hast das Wort Erbsünde.

Es solte aber dieses subiectum conclusionis, das erste stücke des Beschlusses / stehen in subiecto Minoris in dem ersten stücke der ander proposition. Da stehet es nicht. Aber Ireneus / der stürmet / windet dringet es hinein nach seiner Stürm art.

Darnach solte das praedicatum conclusionis, das ander teil im Beschlus / stehen in Maiori in der 1. proposition / da ist es auch nicht zufinden.

Daraus erscheinet / das Ireneus so jrre im kopffe ist / oder aber sonsten so wenig auff Argumenta sich verstehet / das erthut wie die bösen / vngeschickten Ertzte / die geben quid pro quo &c. Also raspelt Ireneus zusamen was er erhaschet / vñ machet Schlüsse / Gott gebe es gehe / folge / reitte /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0139"/>
rede / Nemlich                      verderbte Natur / wolte er die verderbung der Natur alleine verstanden haben /                      das doch auch nicht recht geredet were / So ist doch aldar die Antithesis / das                      gegen einander gehalten werden / A<hi rendition="#i">ccidens,</hi> vnd verderbte                      Natur / damit angezeigt wird / das Natur oder Wesen / vnd A<hi rendition="#i">ccidens</hi> alhier gegen einander gehalten werden / alleine das er wie ein                      Geuckeler pfleget / ein wörtlin darzu hat gesetzt / das jhme zum Spiegelfechten                      / vnd zu geuckeln fein bequem hat gedüncket.</p>
        <p>Bissher ist erwiesen / mit Gottes hülff / das beides die Minor / Die 2.                      proposition verworren / vnrichtig / verschlagen / vnd auch an jhr selbst jrrig /                      falsch vnd vnrecht ist / vnd stehet lerern der Kirchen Gottes nicht wol an / so                      wetterwendisch vnd betrieglich / ja auch so falsch reden.</p>
        <p>Letzlich ist die C<hi rendition="#i">onclusion,</hi> der Beschlus die dritte                      proposition auch auff die folgerey gerichtet / wie ein faust auff ein auge. Denn                      du weder in Maiore oder Minore / weder in der ersten oder andern proposition                      hast das Wort Erbsünde.</p>
        <p>Es solte aber dieses <hi rendition="#i">subiectum conclusionis,</hi> das erste                      stücke des Beschlusses / stehen in <hi rendition="#i">subiecto</hi> M<hi rendition="#i">inoris</hi> in dem ersten stücke der ander proposition. Da                      stehet es nicht. Aber Ireneus / der stürmet / windet dringet es hinein nach                      seiner Stürm art.</p>
        <p>Darnach solte das <hi rendition="#i">praedicatum conclusionis,</hi> das ander                      teil im Beschlus / stehen in Maiori in der 1. proposition / da ist es auch nicht                      zufinden.</p>
        <p>Daraus erscheinet / das Ireneus so jrre im kopffe ist / oder aber sonsten so                      wenig auff Argumenta sich verstehet / das erthut wie die bösen / vngeschickten                      Ertzte / die geben <hi rendition="#i">quid pro quo &amp;c.</hi> Also raspelt                      Ireneus zusamen was er erhaschet / vn&#x0303; machet Schlüsse / Gott gebe                      es gehe / folge / reitte /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0139] rede / Nemlich verderbte Natur / wolte er die verderbung der Natur alleine verstanden haben / das doch auch nicht recht geredet were / So ist doch aldar die Antithesis / das gegen einander gehalten werden / Accidens, vnd verderbte Natur / damit angezeigt wird / das Natur oder Wesen / vnd Accidens alhier gegen einander gehalten werden / alleine das er wie ein Geuckeler pfleget / ein wörtlin darzu hat gesetzt / das jhme zum Spiegelfechten / vnd zu geuckeln fein bequem hat gedüncket. Bissher ist erwiesen / mit Gottes hülff / das beides die Minor / Die 2. proposition verworren / vnrichtig / verschlagen / vnd auch an jhr selbst jrrig / falsch vnd vnrecht ist / vnd stehet lerern der Kirchen Gottes nicht wol an / so wetterwendisch vnd betrieglich / ja auch so falsch reden. Letzlich ist die Conclusion, der Beschlus die dritte proposition auch auff die folgerey gerichtet / wie ein faust auff ein auge. Denn du weder in Maiore oder Minore / weder in der ersten oder andern proposition hast das Wort Erbsünde. Es solte aber dieses subiectum conclusionis, das erste stücke des Beschlusses / stehen in subiecto Minoris in dem ersten stücke der ander proposition. Da stehet es nicht. Aber Ireneus / der stürmet / windet dringet es hinein nach seiner Stürm art. Darnach solte das praedicatum conclusionis, das ander teil im Beschlus / stehen in Maiori in der 1. proposition / da ist es auch nicht zufinden. Daraus erscheinet / das Ireneus so jrre im kopffe ist / oder aber sonsten so wenig auff Argumenta sich verstehet / das erthut wie die bösen / vngeschickten Ertzte / die geben quid pro quo &c. Also raspelt Ireneus zusamen was er erhaschet / vñ machet Schlüsse / Gott gebe es gehe / folge / reitte /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/139
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/139>, abgerufen am 01.05.2024.