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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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DIeweil aber deß Laßki verwandten vnd gesellschafft sich öffentlichAnno 1553. hören liessen / das sie Lutheri lehr vnd bekentnis vom Sacrament nicht für recht vnd war hielten / sondern das sie Zwinglisch oder Caluinisch weren / vnd dabey bleiben wolten / auch darauff (jhrem brauch nach) ein eigene freye Kirchen / darinn sie jhre Zwinglische lehre mit predigen vnd Sacrament reichen / füren / vnd vben köndten / begereten / hat das fromme Gottselige hertz / König Christianus in Dennmarck (den Gott sonderlich regieret / vnd biß zu seinem letzten abschied aus dieser welt beschützet / vnd Väterlich lieb gehabt hat) dieselbigen der gestalt nicht einnemen wollen / sondern aus Christlichem / Königlichem / Gott wolgefelligem eiuer vnd trewer sorg für die armen Vnterthanen / das die nicht verfüret werden möchten / jnen endlich das gantze Königreich verboten. Hat auch durch ein öffentliches ernstes Edict / allen seinen Vnterthanen befohlen / das sie die Wiederteuffer / Sacramentirer / vnd andere Secten / zur Herberg nicht ein oder auffnemen / noch bey sich auffhalten solten.

VNd ist in dieser ankunfft deß Laßki vnd seiner gantzen Gesellschafft in das Königreich Dennmarck / sich sonderlich zuuer wundern vber jrem gefasten vermessenen wahn / das sie jnen selbst schlechter ding fürgebildet / wenn sie nur dahin kemen / so wolten sie so bald den König sampt dem gantzen Königreich bereden / nicht allein das sie möchten frey herberg / vnd ein eigene Kirchen vnd zusammenkunfft haben / sondern auch das sie die gantze Religion alda in lehr vnd in Ceremonien reformiren, vnd allererst richtig machen / vnd von der Lutherischen bahn auff jre holtzwege bringen könten. Denn also schreiben sie an den frommen König / der damals zu Coldingen gewest / vnd Laßko sich von Koppenhagen sampt Micronio Vtenhouio / vnd andern seinen zugethanen / dahin verfüget: Wir suchen ein receptaculum vnd wohnung bey ewer Maiestet / vnd bitten / das vns ein öffentlich ministerium, wie wirs in Engelland gehabt / auch allhie ver gönnet vnd zugelassen werde / vnd vnsere lere vnd Ceremonien vben vnd fortsetzen mögen / etc. Item / da Paulus Nouiomagus Königlicher Hoffprediger in der predigt vnter andern auch der Sacramentirer jrrthumb gestrafft / haben sie wieder solche gethane predig so bald eine lange schrifft gestelt / vnd dieselbe dem König vberantworten lassen / darin sie M. Nouiomagum verklagen / vnd nennen jhn impudentem, impotentem, arrogantem, ein vnuerschempten / vngehaltenen / stoltzen / hochvermessenen Menschen / vnd vnserer Kirchen lehre vom H. Abendmal nennen sie eine falsche interpretation oder verkerung der wort Christi / vnd zu bestetigung jres wahns ziehen sie an die wort: Christus ist auffgefaren gen Himel / von dannen er kommen wird. Ergo so ist er nicht im brod deß Abendmals. Item / vnser wandel ist im Himel. Ergo sollen wir Christum auff erden nicht suchen / noch haben. Nennen auch die gegenwart deß leibs vnd bluts Christi

DIeweil aber deß Laßki verwandten vnd gesellschafft sich öffentlichAnno 1553. hören liessen / das sie Lutheri lehr vnd bekentnis vom Sacrament nicht für recht vnd war hielten / sondern das sie Zwinglisch oder Caluinisch weren / vnd dabey bleiben wolten / auch darauff (jhrem brauch nach) ein eigene freye Kirchen / darinn sie jhre Zwinglische lehre mit predigen vnd Sacrament reichen / füren / vnd vben köndten / begereten / hat das fromme Gottselige hertz / König Christianus in Dennmarck (den Gott sonderlich regieret / vnd biß zu seinem letzten abschied aus dieser welt beschützet / vnd Väterlich lieb gehabt hat) dieselbigen der gestalt nicht einnemen wollen / sondern aus Christlichem / Königlichem / Gott wolgefelligem eiuer vnd trewer sorg für die armen Vnterthanen / das die nicht verfüret werden möchten / jnen endlich das gantze Königreich verboten. Hat auch durch ein öffentliches ernstes Edict / allen seinen Vnterthanen befohlen / das sie die Wiederteuffer / Sacramentirer / vnd andere Secten / zur Herberg nicht ein oder auffnemen / noch bey sich auffhalten solten.

VNd ist in dieser ankunfft deß Laßki vnd seiner gantzen Gesellschafft in das Königreich Dennmarck / sich sonderlich zuuer wundern vber jrem gefasten vermessenen wahn / das sie jnen selbst schlechter ding fürgebildet / wenn sie nur dahin kemen / so wolten sie so bald den König sampt dem gantzen Königreich bereden / nicht allein das sie möchten frey herberg / vnd ein eigene Kirchen vñ zusam̃enkunfft haben / sondern auch das sie die gantze Religion alda in lehr vñ in Ceremonien reformiren, vñ allererst richtig machen / vñ von der Lutherischen bahn auff jre holtzwege bringen könten. Denn also schreiben sie an den frommen König / der damals zu Coldingen gewest / vnd Laßko sich von Koppenhagen sampt Micronio Vtenhouio / vnd andern seinen zugethanen / dahin verfüget: Wir suchen ein receptaculum vñ wohnung bey ewer Maiestet / vnd bitten / das vns ein öffentlich ministerium, wie wirs in Engelland gehabt / auch allhie ver gönnet vnd zugelassen werde / vnd vnsere lere vnd Ceremonien vben vnd fortsetzen mögen / etc. Item / da Paulus Nouiomagus Königlicher Hoffprediger in der predigt vnter andern auch der Sacramentirer jrrthumb gestrafft / haben sie wieder solche gethane predig so bald eine lange schrifft gestelt / vñ dieselbe dem König vberantworten lassen / darin sie M. Nouiomagum verklagen / vnd nennen jhn impudentem, impotentem, arrogantem, ein vnuerschempten / vngehaltenen / stoltzen / hochvermessenen Menschen / vñ vnserer Kirchen lehre vom H. Abendmal nennen sie eine falsche interpretation oder verkerung der wort Christi / vñ zu bestetigung jres wahns ziehen sie an die wort: Christus ist auffgefaren gen Himel / von dannen er kom̃en wird. Ergo so ist er nicht im brod deß Abendmals. Item / vnser wandel ist im Himel. Ergo sollen wir Christum auff erden nicht suchẽ / noch haben. Nennẽ auch die gegenwart deß leibs vñ bluts Christi 

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[363/0379] DIeweil aber deß Laßki verwandten vnd gesellschafft sich öffentlich hören liessen / das sie Lutheri lehr vnd bekentnis vom Sacrament nicht für recht vnd war hielten / sondern das sie Zwinglisch oder Caluinisch weren / vnd dabey bleiben wolten / auch darauff (jhrem brauch nach) ein eigene freye Kirchen / darinn sie jhre Zwinglische lehre mit predigen vnd Sacrament reichen / füren / vnd vben köndten / begereten / hat das fromme Gottselige hertz / König Christianus in Dennmarck (den Gott sonderlich regieret / vnd biß zu seinem letzten abschied aus dieser welt beschützet / vnd Väterlich lieb gehabt hat) dieselbigen der gestalt nicht einnemen wollen / sondern aus Christlichem / Königlichem / Gott wolgefelligem eiuer vnd trewer sorg für die armen Vnterthanen / das die nicht verfüret werden möchten / jnen endlich das gantze Königreich verboten. Hat auch durch ein öffentliches ernstes Edict / allen seinen Vnterthanen befohlen / das sie die Wiederteuffer / Sacramentirer / vnd andere Secten / zur Herberg nicht ein oder auffnemen / noch bey sich auffhalten solten. Anno 1553. VNd ist in dieser ankunfft deß Laßki vnd seiner gantzen Gesellschafft in das Königreich Dennmarck / sich sonderlich zuuer wundern vber jrem gefasten vermessenen wahn / das sie jnen selbst schlechter ding fürgebildet / wenn sie nur dahin kemen / so wolten sie so bald den König sampt dem gantzen Königreich bereden / nicht allein das sie möchten frey herberg / vnd ein eigene Kirchen vñ zusam̃enkunfft haben / sondern auch das sie die gantze Religion alda in lehr vñ in Ceremonien reformiren, vñ allererst richtig machen / vñ von der Lutherischen bahn auff jre holtzwege bringen könten. Denn also schreiben sie an den frommen König / der damals zu Coldingen gewest / vnd Laßko sich von Koppenhagen sampt Micronio Vtenhouio / vnd andern seinen zugethanen / dahin verfüget: Wir suchen ein receptaculum vñ wohnung bey ewer Maiestet / vnd bitten / das vns ein öffentlich ministerium, wie wirs in Engelland gehabt / auch allhie ver gönnet vnd zugelassen werde / vnd vnsere lere vnd Ceremonien vben vnd fortsetzen mögen / etc. Item / da Paulus Nouiomagus Königlicher Hoffprediger in der predigt vnter andern auch der Sacramentirer jrrthumb gestrafft / haben sie wieder solche gethane predig so bald eine lange schrifft gestelt / vñ dieselbe dem König vberantworten lassen / darin sie M. Nouiomagum verklagen / vnd nennen jhn impudentem, impotentem, arrogantem, ein vnuerschempten / vngehaltenen / stoltzen / hochvermessenen Menschen / vñ vnserer Kirchen lehre vom H. Abendmal nennen sie eine falsche interpretation oder verkerung der wort Christi / vñ zu bestetigung jres wahns ziehen sie an die wort: Christus ist auffgefaren gen Himel / von dannen er kom̃en wird. Ergo so ist er nicht im brod deß Abendmals. Item / vnser wandel ist im Himel. Ergo sollen wir Christum auff erden nicht suchẽ / noch haben. Nennẽ auch die gegenwart deß leibs vñ bluts Christi

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/379>, abgerufen am 29.04.2024.