Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811.

Bild:
<< vorherige Seite
Walter.
In eurem Kopf liegt Wissenschaft und Irrthum
Geknetet, innig, wie ein Teig, zusammen;
Mit jedem Schnitte gebt ihr mir von beidem.
Die Jungfer zeugt noch nicht, sie deklarirt jetzt;
Ob, und für wen, sie zeugen will und kann,
Wird erst aus der Erklärung sich ergeben.
Adam.
Ja, deklariren. Gut. Titulo sexto.
Doch was sie sagt, das glaubt man nicht.
Walter.
Tritt vor, mein junges Kind.
Adam.
He! Lis' --! -- Erlaubt!
Die Zunge wird sehr trocken mir -- Margrethe!

Achter Auftritt.
Eine Magd (tritt auf). Die Vorigen.
Adam.
Ein Glas mit Wasser! --
Die Magd.
Gleich!
Adam.
Kann ich euch gleichfalls --!
Walter.
Walter.
In eurem Kopf liegt Wiſſenſchaft und Irrthum
Geknetet, innig, wie ein Teig, zuſammen;
Mit jedem Schnitte gebt ihr mir von beidem.
Die Jungfer zeugt noch nicht, ſie deklarirt jetzt;
Ob, und fuͤr wen, ſie zeugen will und kann,
Wird erſt aus der Erklaͤrung ſich ergeben.
Adam.
Ja, deklariren. Gut. Titulo sexto.
Doch was ſie ſagt, das glaubt man nicht.
Walter.
Tritt vor, mein junges Kind.
Adam.
He! Liſ’ —! — Erlaubt!
Die Zunge wird ſehr trocken mir — Margrethe!

Achter Auftritt.
Eine Magd (tritt auf). Die Vorigen.
Adam.
Ein Glas mit Waſſer! —
Die Magd.
Gleich!
Adam.
Kann ich euch gleichfalls —!
Walter.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0086" n="80"/>
        <sp who="#WAL">
          <speaker> <hi rendition="#g">Walter.</hi> </speaker><lb/>
          <p>In eurem Kopf liegt Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft <choice><sic>nnd</sic><corr>und</corr></choice> Irrthum<lb/>
Geknetet, innig, wie ein Teig, zu&#x017F;ammen;<lb/>
Mit jedem Schnitte gebt ihr mir von beidem.<lb/>
Die Jungfer zeugt noch nicht, &#x017F;ie deklarirt jetzt;<lb/>
Ob, und fu&#x0364;r wen, &#x017F;ie zeugen will und kann,<lb/>
Wird er&#x017F;t aus der Erkla&#x0364;rung &#x017F;ich ergeben.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ADA">
          <speaker> <hi rendition="#g">Adam.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Ja, deklariren. Gut. <hi rendition="#aq">Titulo sexto.</hi><lb/>
Doch was &#x017F;ie &#x017F;agt, das glaubt man nicht.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WAL">
          <speaker> <hi rendition="#g">Walter.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Tritt vor, mein junges Kind.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ADA">
          <speaker> <hi rendition="#g">Adam.</hi> </speaker><lb/>
          <p><hi rendition="#et">He! Li&#x017F;&#x2019; &#x2014;! &#x2014; Erlaubt!</hi><lb/>
Die Zunge wird &#x017F;ehr trocken mir &#x2014; Margrethe!</p>
        </sp>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Achter Auftritt.</hi> </hi> </head><lb/>
        <stage><hi rendition="#g">Eine Magd</hi> (tritt auf). <hi rendition="#g">Die Vorigen.</hi></stage><lb/>
        <sp who="#ADA">
          <speaker> <hi rendition="#g">Adam.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Ein Glas mit Wa&#x017F;&#x017F;er! &#x2014;</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#MAGD">
          <speaker> <hi rendition="#g">Die Magd.</hi> </speaker><lb/>
          <p> <hi rendition="#et">Gleich!</hi> </p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ADA">
          <speaker> <hi rendition="#g">Adam.</hi> </speaker><lb/>
          <p> <hi rendition="#et">Kann ich euch gleichfalls &#x2014;!</hi> </p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#g">Walter</hi>.</fw>
        </sp><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0086] Walter. In eurem Kopf liegt Wiſſenſchaft und Irrthum Geknetet, innig, wie ein Teig, zuſammen; Mit jedem Schnitte gebt ihr mir von beidem. Die Jungfer zeugt noch nicht, ſie deklarirt jetzt; Ob, und fuͤr wen, ſie zeugen will und kann, Wird erſt aus der Erklaͤrung ſich ergeben. Adam. Ja, deklariren. Gut. Titulo sexto. Doch was ſie ſagt, das glaubt man nicht. Walter. Tritt vor, mein junges Kind. Adam. He! Liſ’ —! — Erlaubt! Die Zunge wird ſehr trocken mir — Margrethe! Achter Auftritt. Eine Magd (tritt auf). Die Vorigen. Adam. Ein Glas mit Waſſer! — Die Magd. Gleich! Adam. Kann ich euch gleichfalls —! Walter.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/86
Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/86>, abgerufen am 28.03.2024.