und wirft sie früh der Verwesung in die Arme, oder was noch schreklicher ist, wenn sie ihr Ver- mögen im Arm der Wollust verpraßt, Maugel und Dürftigkeit auf sich zu eilen sehen, so schlies- sen sie Ehebündnisse, und machen ein schuldloses Mädchen unglüklich. Mit ihren Umarmuugen schleicht sich das Gift in ihre Adern, flößt sich in alle Theile ihres Körpers -- so welkt sie zuse- hends hin, giebt oftmals einem Wurm das Da- sein, dessen Glieder von Gift aufgeschwollen sind, und stirbt an einer unheilbaren Krankheit, das ihr der Gatte in der ersten Brautnacht zum Geschenk gab -- -- O falle nieder Vorhang -- und doch möchte ich dich den Vätern des Lan- des, den Beherrschern der Nationen ent- hüllen, und ihnen diese traurige Gruppen auf- dekken. Warum hemmt ihr den Strom der Zü- gellosigkeit nicht, das euer Land überschwemmt? Wozu gab euch die Vorsicht Macht und Stärke? Nicht Länder zu rauben, und freie Völker zu un- terjochen: sondern in euren Ländern Tugend und Weisheit zu verbreiten, und eure Untertha- nen glüklich und froh zu machen.
Jhr wollt ja euer Land bevölkert haben, wollt rüstige starke Männer, eure [R]echte zu schüzzen,
und wirft ſie fruͤh der Verweſung in die Arme, oder was noch ſchreklicher iſt, wenn ſie ihr Ver- moͤgen im Arm der Wolluſt verpraßt, Maugel und Duͤrftigkeit auf ſich zu eilen ſehen, ſo ſchlieſ- ſen ſie Ehebuͤndniſſe, und machen ein ſchuldloſes Maͤdchen ungluͤklich. Mit ihren Umarmuugen ſchleicht ſich das Gift in ihre Adern, floͤßt ſich in alle Theile ihres Koͤrpers — ſo welkt ſie zuſe- hends hin, giebt oftmals einem Wurm das Da- ſein, deſſen Glieder von Gift aufgeſchwollen ſind, und ſtirbt an einer unheilbaren Krankheit, das ihr der Gatte in der erſten Brautnacht zum Geſchenk gab — — O falle nieder Vorhang — und doch moͤchte ich dich den Vaͤtern des Lan- des, den Beherrſchern der Nationen ent- huͤllen, und ihnen dieſe traurige Gruppen auf- dekken. Warum hemmt ihr den Strom der Zuͤ- gelloſigkeit nicht, das euer Land uͤberſchwemmt? Wozu gab euch die Vorſicht Macht und Staͤrke? Nicht Laͤnder zu rauben, und freie Voͤlker zu un- terjochen: ſondern in euren Laͤndern Tugend und Weisheit zu verbreiten, und eure Untertha- nen gluͤklich und froh zu machen.
Jhr wollt ja euer Land bevoͤlkert haben, wollt ruͤſtige ſtarke Maͤnner, eure [R]echte zu ſchuͤzzen,
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und wirft ſie fruͤh der Verweſung in die Arme,
oder was noch ſchreklicher iſt, wenn ſie ihr Ver-
moͤgen im Arm der Wolluſt verpraßt, Maugel
und Duͤrftigkeit auf ſich zu eilen ſehen, ſo ſchlieſ-
ſen ſie Ehebuͤndniſſe, und machen ein ſchuldloſes
Maͤdchen ungluͤklich. Mit ihren Umarmuugen
ſchleicht ſich das Gift in ihre Adern, floͤßt ſich
in alle Theile ihres Koͤrpers — ſo welkt ſie zuſe-
hends hin, giebt oftmals einem Wurm das Da-
ſein, deſſen Glieder von Gift aufgeſchwollen
ſind, und ſtirbt an einer unheilbaren Krankheit,
das ihr der Gatte in der erſten Brautnacht zum
Geſchenk gab — — O falle nieder Vorhang —
und doch moͤchte ich dich den Vaͤtern des Lan-
des, den Beherrſchern der Nationen ent-
huͤllen, und ihnen dieſe traurige Gruppen auf-
dekken. Warum hemmt ihr den Strom der Zuͤ-
gelloſigkeit nicht, das euer Land uͤberſchwemmt?
Wozu gab euch die Vorſicht Macht und Staͤrke?
Nicht Laͤnder zu rauben, und freie Voͤlker zu un-
terjochen: ſondern in euren Laͤndern Tugend
und Weisheit zu verbreiten, und eure Untertha-
nen gluͤklich und froh zu machen.
Jhr wollt ja euer Land bevoͤlkert haben, wollt
ruͤſtige ſtarke Maͤnner, eure Rechte zu ſchuͤzzen,
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Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knueppeln_rechte_1784/220>, abgerufen am 03.05.2024.
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