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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

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keiner sich die Mühe gegeben, solche systema-
tisch zu erwegen, da doch dieses eine unum-
gänglich nöthige und nützliche Sache bey
dem anzustellenden Bergbau auf dergleichen
Gebürgen ist, weil man hierdurch in den
Stand gesetzt wird, wo nicht mit Gewißheit,
wenigstens mit grosser Wahrscheinlichkeit,
ein dergleichen Gebürge zu beurtheilen, und
sagen zu können, was ohngefehr daselbst zu
hoffen, oder wie tief Schiefern und Kohlen
ohngefehr stecken mögen. Jch sehe diesen
Vortheil um so viel wichtiger an, weil hier-
durch öfters unnöthige Baue vermieden wer-
den, nützliche aber mit mehrerem Vortheil
angelegt und vorgerichtet werden können.
Eine weitere Untersuchung von dergleichen
Gebürgen wird diese Sache noch in ein meh-
reres Licht setzen, und ich werde mich hertzlich
freuen, wenn ich sehe, daß dieser mein gerin-
ger Anfang, andere geschicktere und erfahr-
nere Männer ermuntern wird, dergleichen
Untersuchungen ihres Orts auf mehreren
dergleichen Gebürgen vorzunehmen, denn
diese Sache ist ohnedem nicht eines einzigen
Menschen Werck. Genug, wenn der Grund
nur gelegt ist, auf welchen man künftig fort
bauen kan. Und so viel mag genug seyn
von denen Schichten, aus welchen die Flötz-
Gebürge bestehen.

Der

keiner ſich die Muͤhe gegeben, ſolche ſyſtema-
tiſch zu erwegen, da doch dieſes eine unum-
gaͤnglich noͤthige und nuͤtzliche Sache bey
dem anzuſtellenden Bergbau auf dergleichen
Gebuͤrgen iſt, weil man hierdurch in den
Stand geſetzt wird, wo nicht mit Gewißheit,
wenigſtens mit groſſer Wahrſcheinlichkeit,
ein dergleichen Gebuͤrge zu beurtheilen, und
ſagen zu koͤnnen, was ohngefehr daſelbſt zu
hoffen, oder wie tief Schiefern und Kohlen
ohngefehr ſtecken moͤgen. Jch ſehe dieſen
Vortheil um ſo viel wichtiger an, weil hier-
durch oͤfters unnoͤthige Baue vermieden wer-
den, nuͤtzliche aber mit mehrerem Vortheil
angelegt und vorgerichtet werden koͤnnen.
Eine weitere Unterſuchung von dergleichen
Gebuͤrgen wird dieſe Sache noch in ein meh-
reres Licht ſetzen, und ich werde mich hertzlich
freuen, wenn ich ſehe, daß dieſer mein gerin-
ger Anfang, andere geſchicktere und erfahr-
nere Maͤnner ermuntern wird, dergleichen
Unterſuchungen ihres Orts auf mehreren
dergleichen Gebuͤrgen vorzunehmen, denn
dieſe Sache iſt ohnedem nicht eines einzigen
Menſchen Werck. Genug, wenn der Grund
nur gelegt iſt, auf welchen man kuͤnftig fort
bauen kan. Und ſo viel mag genug ſeyn
von denen Schichten, aus welchen die Floͤtz-
Gebuͤrge beſtehen.

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[189/0280] keiner ſich die Muͤhe gegeben, ſolche ſyſtema- tiſch zu erwegen, da doch dieſes eine unum- gaͤnglich noͤthige und nuͤtzliche Sache bey dem anzuſtellenden Bergbau auf dergleichen Gebuͤrgen iſt, weil man hierdurch in den Stand geſetzt wird, wo nicht mit Gewißheit, wenigſtens mit groſſer Wahrſcheinlichkeit, ein dergleichen Gebuͤrge zu beurtheilen, und ſagen zu koͤnnen, was ohngefehr daſelbſt zu hoffen, oder wie tief Schiefern und Kohlen ohngefehr ſtecken moͤgen. Jch ſehe dieſen Vortheil um ſo viel wichtiger an, weil hier- durch oͤfters unnoͤthige Baue vermieden wer- den, nuͤtzliche aber mit mehrerem Vortheil angelegt und vorgerichtet werden koͤnnen. Eine weitere Unterſuchung von dergleichen Gebuͤrgen wird dieſe Sache noch in ein meh- reres Licht ſetzen, und ich werde mich hertzlich freuen, wenn ich ſehe, daß dieſer mein gerin- ger Anfang, andere geſchicktere und erfahr- nere Maͤnner ermuntern wird, dergleichen Unterſuchungen ihres Orts auf mehreren dergleichen Gebuͤrgen vorzunehmen, denn dieſe Sache iſt ohnedem nicht eines einzigen Menſchen Werck. Genug, wenn der Grund nur gelegt iſt, auf welchen man kuͤnftig fort bauen kan. Und ſo viel mag genug ſeyn von denen Schichten, aus welchen die Floͤtz- Gebuͤrge beſtehen. Der

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Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/280>, abgerufen am 29.04.2024.