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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. V. vom Rad und Getriebe. Tab. XIV.
Fig. V. g h i k zu sehen, weil es aber schwehr und mühsam fället ein so tieffes Loch ins
Gevierdte accurat durchzumeisseln, so werden sie unten her achteckigt oder vielmehr rund ge-
macht, und wird nur oben ein viereckigter Ansatz gelassen, damit sich der Kamm nicht drehen
kan, wie Fig. VI. die Abtheilung weiset.

Ein Maaß-Stab zu 7 oder auch zu andern Theilen, ist Fig. III. a b c d und
so fort, ist in 7 Theil getheilet, deren jede einen solchen Maaß-Stab abgeben kan.

§. 92.
Unterschiedliche Anmerckungen vom Räder-Werck.
I. Wenn 2 Räder so nicht allzugroß, und dennoch meist von einem Diametro seyn, und
überdiß die Zähne davon starck fallen sollen, so ist es am besten, daß man derer beyde Zähne
überein arbeitet, und einen Zahn wie den andern machet, und zwar aus einem halben Circkel,
dergleichen Fig. XI. a b, a c, a d, und so fort, theilet hierauf solches Spatium wieder
in die Helffte, und suchet durch einen Circkel das Centrum e zu einem Circkel der b und f
anrühret, ziehet durchs Centrum e einen Circkel e f b, und machet also die Bogen
von aussen und innen wie die Figur zeiget. Mit dem andern Rad A kan man auch eben
also verfahren, doch wenn es von Holtze ist, daß die Bögen oder Zähne eben in b c um ein
weniges kleiner, und die innwendige Weite d e etwas tieffer und weiter, und zwar beydes
um so viel gemachet werden, als das Holtz in der Feuchtigkeit qvellen kan. Diese Räder ge-
hen sehr linde und ohne sonderliche Friction, und habe ich solche in vielen Wercken mit gutem
Succeß gebrauchet.
II. Bey denen Kämmen und Getrieben sollen diese auch nur um so viel kleiner werden, als
die Feuchtigkeit beträget. Zur Langwierigkeit und Bestand träget ein grosses bey, wenn die
Kämme und Zähne fein breit gemachet werden, weil ein schmahler Zahn sich leichte in seinen
Trieb-Stecken eindrücket oder wegreibet, und hat man sonderlich bey Uhren darauf zu sehen.
III. Kämme und Getriebe von Holtz müssen wohl trocken seyn, jene wohl nach dem
Winckel-Maaß und Lineal gehobelt, diese auf der Dreh-Banck wohl und gleich gedrehet wer-
den. Die Getrieb-Stecken müssen allezeit von festern Holtze seyn, als die Kämme, absonder-
lich wenn sie vielmahls mehr herum müssen als die Kämme.
IV. Bey meßingenen Rädern müssen die Getrieb wenigstens von Eisen und eingesetzet
seyn, besser aber sind solche von Stahl.
V. Je glätter Zahn und Stab poliret sind, je weniger Friction hat das Werck, und
also je leichter gehet es, und ist auch viel länger beständig.
VI. Ein klein Kamm-Rad soll niemahlen in ein groß Getrieb eingreiffen, weil die Käm-
me alsobald so schreg und enge fallen, deswegen solches Herr L. C. Sturm in seinem Mühlen-
Bau an den Märckischen Mühlen verwirfft, aber in seiner Wasser-Kunst Tab. II. bey der
Londischen Machine ein hartes Exempel selbst statuiret.
VII. Bey allen Rädern und Getrieben ist auch vornehmlich darauf zu sehen, daß die
Zapffen accurat im Centro stehen, und recht rund und glatt, auch nicht zu starck und dick
seyn, denn je kleiner der Zapffen, je geringer die Friction, absonderlich wo eine grosse Last
darauf ruhet. Diese Friction aber wird sehr gemindert, wenn die Zapffen auf meßingenen
Waltzen lauffen, wie unten von der Friction wird gewiesen werden.
VIII. Bey Eintheilung der Zähne mit dem Circkel muß man nicht auf 1 mal die gantze Linie
nehmen, sondern sehen, wie man den Circkel in unterschiedliche Haupt-Theile theilet; als man
soll solchen in 18 Theil theilen, so nimmt man den Radium, und träget solchen herum und thei-
let jedes Stück in 6 Theil; soll es 24 seyn, in 4 Theil; soll es 30 seyn, wie hier Fig. X. so trä-
get man gleichfalls die 6 Theil herum, wie a b c d e f, und theilet iedes wieder in 5 Theil;
damit man aber alsobald sehen könne, welche Zahl sich theilen lasse, und womit, habe aus dem
Bramero eine Tafel hierbey gesetzet.
Tafel

Cap. V. vom Rad und Getriebe. Tab. XIV.
Fig. V. g h i k zu ſehen, weil es aber ſchwehr und muͤhſam faͤllet ein ſo tieffes Loch ins
Gevierdte accurat durchzumeiſſeln, ſo werden ſie unten her achteckigt oder vielmehr rund ge-
macht, und wird nur oben ein viereckigter Anſatz gelaſſen, damit ſich der Kamm nicht drehen
kan, wie Fig. VI. die Abtheilung weiſet.

Ein Maaß-Stab zu 7 oder auch zu andern Theilen, iſt Fig. III. a b c d und
ſo fort, iſt in 7 Theil getheilet, deren jede einen ſolchen Maaß-Stab abgeben kan.

§. 92.
Unterſchiedliche Anmerckungen vom Raͤder-Werck.
I. Wenn 2 Raͤder ſo nicht allzugroß, und dennoch meiſt von einem Diametro ſeyn, und
uͤberdiß die Zaͤhne davon ſtarck fallen ſollen, ſo iſt es am beſten, daß man derer beyde Zaͤhne
uͤberein arbeitet, und einen Zahn wie den andern machet, und zwar aus einem halben Circkel,
dergleichen Fig. XI. a b, a c, a d, und ſo fort, theilet hierauf ſolches Spatium wieder
in die Helffte, und ſuchet durch einen Circkel das Centrum e zu einem Circkel der b und f
anruͤhret, ziehet durchs Centrum e einen Circkel e f b, und machet alſo die Bogen
von auſſen und innen wie die Figur zeiget. Mit dem andern Rad A kan man auch eben
alſo verfahren, doch wenn es von Holtze iſt, daß die Boͤgen oder Zaͤhne eben in b c um ein
weniges kleiner, und die innwendige Weite d e etwas tieffer und weiter, und zwar beydes
um ſo viel gemachet werden, als das Holtz in der Feuchtigkeit qvellen kan. Dieſe Raͤder ge-
hen ſehr linde und ohne ſonderliche Friction, und habe ich ſolche in vielen Wercken mit gutem
Succeß gebrauchet.
II. Bey denen Kaͤmmen und Getrieben ſollen dieſe auch nur um ſo viel kleiner werden, als
die Feuchtigkeit betraͤget. Zur Langwierigkeit und Beſtand traͤget ein groſſes bey, wenn die
Kaͤmme und Zaͤhne fein breit gemachet werden, weil ein ſchmahler Zahn ſich leichte in ſeinen
Trieb-Stecken eindruͤcket oder wegreibet, und hat man ſonderlich bey Uhren darauf zu ſehen.
III. Kaͤmme und Getriebe von Holtz muͤſſen wohl trocken ſeyn, jene wohl nach dem
Winckel-Maaß und Lineal gehobelt, dieſe auf der Dreh-Banck wohl und gleich gedrehet wer-
den. Die Getrieb-Stecken muͤſſen allezeit von feſtern Holtze ſeyn, als die Kaͤmme, abſonder-
lich wenn ſie vielmahls mehr herum muͤſſen als die Kaͤmme.
IV. Bey meßingenen Raͤdern muͤſſen die Getrieb wenigſtens von Eiſen und eingeſetzet
ſeyn, beſſer aber ſind ſolche von Stahl.
V. Je glaͤtter Zahn und Stab poliret ſind, je weniger Friction hat das Werck, und
alſo je leichter gehet es, und iſt auch viel laͤnger beſtaͤndig.
VI. Ein klein Kamm-Rad ſoll niemahlen in ein groß Getrieb eingreiffen, weil die Kaͤm-
me alſobald ſo ſchreg und enge fallen, deswegen ſolches Herr L. C. Sturm in ſeinem Muͤhlen-
Bau an den Maͤrckiſchen Muͤhlen verwirfft, aber in ſeiner Waſſer-Kunſt Tab. II. bey der
Londiſchen Machine ein hartes Exempel ſelbſt ſtatuiret.
VII. Bey allen Raͤdern und Getrieben iſt auch vornehmlich darauf zu ſehen, daß die
Zapffen accurat im Centro ſtehen, und recht rund und glatt, auch nicht zu ſtarck und dick
ſeyn, denn je kleiner der Zapffen, je geringer die Friction, abſonderlich wo eine groſſe Laſt
darauf ruhet. Dieſe Friction aber wird ſehr gemindert, wenn die Zapffen auf meßingenen
Waltzen lauffen, wie unten von der Friction wird gewieſen werden.
VIII. Bey Eintheilung der Zaͤhne mit dem Circkel muß man nicht auf 1 mal die gantze Linie
nehmen, ſondern ſehen, wie man den Circkel in unterſchiedliche Haupt-Theile theilet; als man
ſoll ſolchen in 18 Theil theilen, ſo nimmt man den Radium, und traͤget ſolchen herum und thei-
let jedes Stuͤck in 6 Theil; ſoll es 24 ſeyn, in 4 Theil; ſoll es 30 ſeyn, wie hier Fig. X. ſo traͤ-
get man gleichfalls die 6 Theil herum, wie a b c d e f, und theilet iedes wieder in 5 Theil;
damit man aber alſobald ſehen koͤnne, welche Zahl ſich theilen laſſe, und womit, habe aus dem
Bramero eine Tafel hierbey geſetzet.
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[51/0071] Cap. V. vom Rad und Getriebe. Tab. XIV. Fig. V. g h i k zu ſehen, weil es aber ſchwehr und muͤhſam faͤllet ein ſo tieffes Loch ins Gevierdte accurat durchzumeiſſeln, ſo werden ſie unten her achteckigt oder vielmehr rund ge- macht, und wird nur oben ein viereckigter Anſatz gelaſſen, damit ſich der Kamm nicht drehen kan, wie Fig. VI. die Abtheilung weiſet. Ein Maaß-Stab zu 7 oder auch zu andern Theilen, iſt Fig. III. a b c d und ſo fort, iſt in 7 Theil getheilet, deren jede einen ſolchen Maaß-Stab abgeben kan. §. 92. Unterſchiedliche Anmerckungen vom Raͤder-Werck. I. Wenn 2 Raͤder ſo nicht allzugroß, und dennoch meiſt von einem Diametro ſeyn, und uͤberdiß die Zaͤhne davon ſtarck fallen ſollen, ſo iſt es am beſten, daß man derer beyde Zaͤhne uͤberein arbeitet, und einen Zahn wie den andern machet, und zwar aus einem halben Circkel, dergleichen Fig. XI. a b, a c, a d, und ſo fort, theilet hierauf ſolches Spatium wieder in die Helffte, und ſuchet durch einen Circkel das Centrum e zu einem Circkel der b und f anruͤhret, ziehet durchs Centrum e einen Circkel e f b, und machet alſo die Bogen von auſſen und innen wie die Figur zeiget. Mit dem andern Rad A kan man auch eben alſo verfahren, doch wenn es von Holtze iſt, daß die Boͤgen oder Zaͤhne eben in b c um ein weniges kleiner, und die innwendige Weite d e etwas tieffer und weiter, und zwar beydes um ſo viel gemachet werden, als das Holtz in der Feuchtigkeit qvellen kan. Dieſe Raͤder ge- hen ſehr linde und ohne ſonderliche Friction, und habe ich ſolche in vielen Wercken mit gutem Succeß gebrauchet. II. Bey denen Kaͤmmen und Getrieben ſollen dieſe auch nur um ſo viel kleiner werden, als die Feuchtigkeit betraͤget. Zur Langwierigkeit und Beſtand traͤget ein groſſes bey, wenn die Kaͤmme und Zaͤhne fein breit gemachet werden, weil ein ſchmahler Zahn ſich leichte in ſeinen Trieb-Stecken eindruͤcket oder wegreibet, und hat man ſonderlich bey Uhren darauf zu ſehen. III. Kaͤmme und Getriebe von Holtz muͤſſen wohl trocken ſeyn, jene wohl nach dem Winckel-Maaß und Lineal gehobelt, dieſe auf der Dreh-Banck wohl und gleich gedrehet wer- den. Die Getrieb-Stecken muͤſſen allezeit von feſtern Holtze ſeyn, als die Kaͤmme, abſonder- lich wenn ſie vielmahls mehr herum muͤſſen als die Kaͤmme. IV. Bey meßingenen Raͤdern muͤſſen die Getrieb wenigſtens von Eiſen und eingeſetzet ſeyn, beſſer aber ſind ſolche von Stahl. V. Je glaͤtter Zahn und Stab poliret ſind, je weniger Friction hat das Werck, und alſo je leichter gehet es, und iſt auch viel laͤnger beſtaͤndig. VI. Ein klein Kamm-Rad ſoll niemahlen in ein groß Getrieb eingreiffen, weil die Kaͤm- me alſobald ſo ſchreg und enge fallen, deswegen ſolches Herr L. C. Sturm in ſeinem Muͤhlen- Bau an den Maͤrckiſchen Muͤhlen verwirfft, aber in ſeiner Waſſer-Kunſt Tab. II. bey der Londiſchen Machine ein hartes Exempel ſelbſt ſtatuiret. VII. Bey allen Raͤdern und Getrieben iſt auch vornehmlich darauf zu ſehen, daß die Zapffen accurat im Centro ſtehen, und recht rund und glatt, auch nicht zu ſtarck und dick ſeyn, denn je kleiner der Zapffen, je geringer die Friction, abſonderlich wo eine groſſe Laſt darauf ruhet. Dieſe Friction aber wird ſehr gemindert, wenn die Zapffen auf meßingenen Waltzen lauffen, wie unten von der Friction wird gewieſen werden. VIII. Bey Eintheilung der Zaͤhne mit dem Circkel muß man nicht auf 1 mal die gantze Linie nehmen, ſondern ſehen, wie man den Circkel in unterſchiedliche Haupt-Theile theilet; als man ſoll ſolchen in 18 Theil theilen, ſo nimmt man den Radium, und traͤget ſolchen herum und thei- let jedes Stuͤck in 6 Theil; ſoll es 24 ſeyn, in 4 Theil; ſoll es 30 ſeyn, wie hier Fig. X. ſo traͤ- get man gleichfalls die 6 Theil herum, wie a b c d e f, und theilet iedes wieder in 5 Theil; damit man aber alſobald ſehen koͤnne, welche Zahl ſich theilen laſſe, und womit, habe aus dem Bramero eine Tafel hierbey geſetzet. Tafel

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/71>, abgerufen am 30.04.2024.