Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Locke, Richard Adams: Neueste Berichte vom Cap der guten Hoffnung über Sir John Herschel’s höchst merkwürdige astronomische Entdeckungen, den Mond und seine Bewohner betreffend. (Übersetzer unbekannt). Hamburg, 1836.

Bild:
<< vorherige Seite

dem Schooße dieser Felsen, und einige waren den Gipfeln derselben so nahe, und stürzten sich mit solcher Macht herunter, daß sie Bogen von vielen Yards im Durchmesser bildeten. Nie stand die Erinnerung an Byron's schönes Gleichniß: "Der Schweif des weißen Rosses in der Offenbarung" lebhafter vor mir. Am Fuße dieser Hügelreihe war ein vollkommner Kranz von Waldungen, welche das ganze Thal, dessen Größe sich ungefähr auf 18 bis 20 Meilen in seiner größten Breite, und 30 in der Länge, erstrecken konnte, umringten. Kleine Gruppen von Bäumen aller Art waren über die Fläche zerstreut, und hier war es, wo unsere Hoffnungen durch den Anblick belebter Wesen glänzend in Erfüllung gingen. Im Schatten der Bäume an der Südostseite sahen wir zahlreiche Heerden brauner Vierfüßler, die dem Aeussern nach vollkommen den Bisonochsen glichen, aber etwas kleiner waren, als irgend eine Gattung des bos genus unserer Naturgeschichte. Ihr Schwanz war dem unsers bos grunniens ganz ähnlich; aber hinsichtlich ihrer halbmondförmig

dem Schooße dieser Felsen, und einige waren den Gipfeln derselben so nahe, und stürzten sich mit solcher Macht herunter, daß sie Bogen von vielen Yards im Durchmesser bildeten. Nie stand die Erinnerung an Byron’s schönes Gleichniß: „Der Schweif des weißen Rosses in der Offenbarung“ lebhafter vor mir. Am Fuße dieser Hügelreihe war ein vollkommner Kranz von Waldungen, welche das ganze Thal, dessen Größe sich ungefähr auf 18 bis 20 Meilen in seiner größten Breite, und 30 in der Länge, erstrecken konnte, umringten. Kleine Gruppen von Bäumen aller Art waren über die Fläche zerstreut, und hier war es, wo unsere Hoffnungen durch den Anblick belebter Wesen glänzend in Erfüllung gingen. Im Schatten der Bäume an der Südostseite sahen wir zahlreiche Heerden brauner Vierfüßler, die dem Aeussern nach vollkommen den Bisonochsen glichen, aber etwas kleiner waren, als irgend eine Gattung des bos genus unserer Naturgeschichte. Ihr Schwanz war dem unsers bos grunniens ganz ähnlich; aber hinsichtlich ihrer halbmondförmig

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0066" n="64"/>
dem Schooße dieser Felsen, und einige waren den Gipfeln derselben so nahe, <choice><sic>nnd</sic><corr>und</corr></choice> stürzten sich mit solcher Macht herunter, daß sie Bogen von vielen Yards im Durchmesser bildeten. Nie stand die Erinnerung an Byron&#x2019;s schönes Gleichniß: &#x201E;Der Schweif des weißen Rosses in der Offenbarung&#x201C; lebhafter vor mir. Am Fuße dieser Hügelreihe war ein vollkommner Kranz von Waldungen, welche das ganze Thal, dessen Größe sich ungefähr auf 18 bis 20 Meilen in seiner größten Breite, und 30 in der Länge, erstrecken konnte, umringten. Kleine Gruppen von Bäumen aller Art waren über die Fläche zerstreut, und hier war es, wo unsere Hoffnungen durch den Anblick belebter Wesen glänzend in Erfüllung gingen. Im Schatten der Bäume an der Südostseite sahen wir zahlreiche Heerden brauner Vierfüßler, die dem Aeussern nach vollkommen den <hi rendition="#g">Bisonochsen</hi> glichen, aber etwas kleiner waren, als irgend eine Gattung des <hi rendition="#aq">bos genus</hi> <hi rendition="#g">unserer</hi> Naturgeschichte. Ihr Schwanz war dem unsers <hi rendition="#aq">bos grunniens</hi> ganz ähnlich; aber hinsichtlich ihrer halbmondförmig
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[64/0066] dem Schooße dieser Felsen, und einige waren den Gipfeln derselben so nahe, und stürzten sich mit solcher Macht herunter, daß sie Bogen von vielen Yards im Durchmesser bildeten. Nie stand die Erinnerung an Byron’s schönes Gleichniß: „Der Schweif des weißen Rosses in der Offenbarung“ lebhafter vor mir. Am Fuße dieser Hügelreihe war ein vollkommner Kranz von Waldungen, welche das ganze Thal, dessen Größe sich ungefähr auf 18 bis 20 Meilen in seiner größten Breite, und 30 in der Länge, erstrecken konnte, umringten. Kleine Gruppen von Bäumen aller Art waren über die Fläche zerstreut, und hier war es, wo unsere Hoffnungen durch den Anblick belebter Wesen glänzend in Erfüllung gingen. Im Schatten der Bäume an der Südostseite sahen wir zahlreiche Heerden brauner Vierfüßler, die dem Aeussern nach vollkommen den Bisonochsen glichen, aber etwas kleiner waren, als irgend eine Gattung des bos genus unserer Naturgeschichte. Ihr Schwanz war dem unsers bos grunniens ganz ähnlich; aber hinsichtlich ihrer halbmondförmig

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-04-30T10:49:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax (Teil der Vorrede). (2013-04-30T10:49:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-04-30T10:49:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat und DTA-Transkriptionsrichtlinien, Einfügen des originalen Zeilenfalls. (2013-04-30T10:49:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/locke_mond_1836
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/locke_mond_1836/66
Zitationshilfe: Locke, Richard Adams: Neueste Berichte vom Cap der guten Hoffnung über Sir John Herschel’s höchst merkwürdige astronomische Entdeckungen, den Mond und seine Bewohner betreffend. (Übersetzer unbekannt). Hamburg, 1836, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/locke_mond_1836/66>, abgerufen am 28.04.2024.