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Locke, Richard Adams: Neueste Berichte vom Cap der guten Hoffnung über Sir John Herschel’s höchst merkwürdige astronomische Entdeckungen, den Mond und seine Bewohner betreffend. (Übersetzer unbekannt). Hamburg, 1836.

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gekrümmten Hörner, des Buckels auf dem Rücken, der größe der Wampe, und der Länge ihres zottigen Haares, glichen sie vollkommen der Gattung, womit ich sie zuerst verglich; doch war die Bildung ihres Vorkopfes sehr unterscheidend (eine Bildung, die wir späterhin bei allen Thieren, welche wir noch entdeckten, vorfanden): diese bestand nämlich in einem großen fleischigen Wulst oberhalb der Augen, der sich quer über die Stirn bis zu den Ohren erstreckte. Wir konnten diese haarige Bedeckung ganz deutlich erkennen; ihre Gestalt war genau so, wie der Stirnumriß der den Damen nicht unbekannten Haube der Königin Maria von Schottland, und mittelst der Ohren bewegbar. Der Scharfsinn Dr. Herschel's entdeckte sogleich, daß dies eine weise Vorrichtung des Schöpfers sei, um die Augen des Thieres gegen die zu großen Extreme des Lichts und der Finsterniß, welcher alle Bewohner der uns gegenüberstehenden Seite des Mondes periodisch unterworfen sind, zu schützen. Das zunächst von uns entdeckte Thier würde auf der Erde für eine Mißgeburt

gekrümmten Hörner, des Buckels auf dem Rücken, der größe der Wampe, und der Länge ihres zottigen Haares, glichen sie vollkommen der Gattung, womit ich sie zuerst verglich; doch war die Bildung ihres Vorkopfes sehr unterscheidend (eine Bildung, die wir späterhin bei allen Thieren, welche wir noch entdeckten, vorfanden): diese bestand nämlich in einem großen fleischigen Wulst oberhalb der Augen, der sich quer über die Stirn bis zu den Ohren erstreckte. Wir konnten diese haarige Bedeckung ganz deutlich erkennen; ihre Gestalt war genau so, wie der Stirnumriß der den Damen nicht unbekannten Haube der Königin Maria von Schottland, und mittelst der Ohren bewegbar. Der Scharfsinn Dr. Herschel’s entdeckte sogleich, daß dies eine weise Vorrichtung des Schöpfers sei, um die Augen des Thieres gegen die zu großen Extreme des Lichts und der Finsterniß, welcher alle Bewohner der uns gegenüberstehenden Seite des Mondes periodisch unterworfen sind, zu schützen. Das zunächst von uns entdeckte Thier würde auf der Erde für eine Mißgeburt

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[65/0067] gekrümmten Hörner, des Buckels auf dem Rücken, der größe der Wampe, und der Länge ihres zottigen Haares, glichen sie vollkommen der Gattung, womit ich sie zuerst verglich; doch war die Bildung ihres Vorkopfes sehr unterscheidend (eine Bildung, die wir späterhin bei allen Thieren, welche wir noch entdeckten, vorfanden): diese bestand nämlich in einem großen fleischigen Wulst oberhalb der Augen, der sich quer über die Stirn bis zu den Ohren erstreckte. Wir konnten diese haarige Bedeckung ganz deutlich erkennen; ihre Gestalt war genau so, wie der Stirnumriß der den Damen nicht unbekannten Haube der Königin Maria von Schottland, und mittelst der Ohren bewegbar. Der Scharfsinn Dr. Herschel’s entdeckte sogleich, daß dies eine weise Vorrichtung des Schöpfers sei, um die Augen des Thieres gegen die zu großen Extreme des Lichts und der Finsterniß, welcher alle Bewohner der uns gegenüberstehenden Seite des Mondes periodisch unterworfen sind, zu schützen. Das zunächst von uns entdeckte Thier würde auf der Erde für eine Mißgeburt

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Zitationshilfe: Locke, Richard Adams: Neueste Berichte vom Cap der guten Hoffnung über Sir John Herschel’s höchst merkwürdige astronomische Entdeckungen, den Mond und seine Bewohner betreffend. (Übersetzer unbekannt). Hamburg, 1836, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/locke_mond_1836/67>, abgerufen am 28.04.2024.