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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Andres Hundert.
20.
Aertzte vnd Juristen.
Jhr Aertzt vnd jhr Juristen/ habt euer bestes Wesen
Bey andrer Leute Schaden/ Verlust vnd Ungenesen.
21.
Auff Plaudrinum.
Plaudrinus sagt viel her von wunderseltnen Tauben/
Auß Freundschafft wil ich jhm/ wer thet es sonste? glauben.
22.
Das Schwert.
Ohn Ursach sollen wir nie zucken vnsren Degen/
Ohn Ehre sollen wir jhn drauff nie nieder legen.
23.
Schulden.
Wer Schuld mit Schulden zahlt/ thut selten alles gut/
Der letzte/ der jhm borgt/ den zahlt er mit dem Hut.
24.
Göttliche Rache.
Gottes Mühlen mahlen langsam/ mahlen aber trefflich klein/
Ob auß Langmuth er sich seumet/ bringt mit Schärff er alles ein.
25.
Betriegligkeit.
Bey Hoff ist alles/ wers nur spüret/
Mit Falschheit zierlich tapeziret.
26.
Danckbarkeit.
Danck für Wolthat ist ein Saame/
Der nicht überall bekame.
27. Geitz
Andres Hundert.
20.
Aertzte vnd Juriſten.
Jhr Aertzt vnd jhr Juriſten/ habt euer beſtes Weſen
Bey andrer Leute Schaden/ Verluſt vnd Ungeneſen.
21.
Auff Plaudrinum.
Plaudrinus ſagt viel her von wunderſeltnen Tauben/
Auß Freundſchafft wil ich jhm/ wer thet es ſonſte? glauben.
22.
Das Schwert.
Ohn Urſach ſollen wir nie zucken vnſren Degen/
Ohn Ehre ſollen wir jhn drauff nie nieder legen.
23.
Schulden.
Wer Schuld mit Schulden zahlt/ thut ſelten alles gut/
Der letzte/ der jhm borgt/ den zahlt er mit dem Hut.
24.
Goͤttliche Rache.
Gottes Muͤhlen mahlen langſam/ mahlen aber trefflich klein/
Ob auß Langmuth er ſich ſeumet/ bringt mit Schaͤrff er alles ein.
25.
Betriegligkeit.
Bey Hoff iſt alles/ wers nur ſpuͤret/
Mit Falſchheit zierlich tapeziret.
26.
Danckbarkeit.
Danck fuͤr Wolthat iſt ein Saame/
Der nicht uͤberall bekame.
27. Geitz
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[27/0555] Andres Hundert. 20. Aertzte vnd Juriſten. Jhr Aertzt vnd jhr Juriſten/ habt euer beſtes Weſen Bey andrer Leute Schaden/ Verluſt vnd Ungeneſen. 21. Auff Plaudrinum. Plaudrinus ſagt viel her von wunderſeltnen Tauben/ Auß Freundſchafft wil ich jhm/ wer thet es ſonſte? glauben. 22. Das Schwert. Ohn Urſach ſollen wir nie zucken vnſren Degen/ Ohn Ehre ſollen wir jhn drauff nie nieder legen. 23. Schulden. Wer Schuld mit Schulden zahlt/ thut ſelten alles gut/ Der letzte/ der jhm borgt/ den zahlt er mit dem Hut. 24. Goͤttliche Rache. Gottes Muͤhlen mahlen langſam/ mahlen aber trefflich klein/ Ob auß Langmuth er ſich ſeumet/ bringt mit Schaͤrff er alles ein. 25. Betriegligkeit. Bey Hoff iſt alles/ wers nur ſpuͤret/ Mit Falſchheit zierlich tapeziret. 26. Danckbarkeit. Danck fuͤr Wolthat iſt ein Saame/ Der nicht uͤberall bekame. 27. Geitz

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/555>, abgerufen am 17.06.2024.