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Lohenstein, Daniel Casper von: Ibrahim Sultan. Leipzig, 1673.

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und Anmerckungen.
[Spaltenumbruch]

V. 423. Vom vierdten Amurath ward Bajadet be-
zwungen.) Nachdem etliche mahl diese Stadt durch Türcksche
Kriegs-Häupter vergebens belägert ward/ zohe endlich Amurath
in Person dafür/ lösete das erste Stück selbst/ und gewan sie den
Persianern ab. Bisaccioni im Amurath p. 469. seqq.

V. 428. 647. 651. 652. 653. Es nahere sich ietzt das En-
de der zwölff Jahre.) Die Türcken haben eine berühmte
Weißagung vom Untergange des Türckischen Reichs; deutsch
also lautende: Unser König kommt/ nimmt eines Unglaubigen
Reich ein/ empfängat einen rothen Apffel und bringet ihn unter
sein Joch. Wird nun im siebenden Jahre nicht ein Unglaubi-
ger sein Schwerd wider ihn außziehen/ so wird er biß ins zwölffte
Jahr ihr Herr seyn/ Häuser bauen/ Weinberge pflantzen/ Garte
umbzännen/ Kinder zeugen. Nachdem er aber zwölff Jahr den
rothen Apffel in seiner Gewalt wird gehabt haben/ wird der Chri-
sten Schwerd sich hervor thun/ und den Türcken in die Flucht
jagen. Dieses beschreibet und leget auß Sansovin. dell' Origine
de Turchi. fol. 61. 62. Olearius
im Ende seines Schich Sadi.
Was den rothen Apffel anreicht/ wird Rom so wohl von Turcken
als Persiern Chizil alma oder der rothe Apffel genannt. Pietro
della Valle nell. lett 4. di Persia da Ferhab. n. 24. p.
381. Von
der Türcken Untergange aber haben auch die Abyssiner eine be-
rühmte Weißagung. Qu' il sera un temps, que les villes de la
Mecque, Medine, Caras, Sicabe, Jambat, Zidem, Fara, Aden &
autres, qui sont en Arabie heureufe, servient de struictes, ne de-
meurant en icelles pierre sur pierre. Quele tombeau de Maho-
med servit demoli; desonos en comble, & la poudre de ses os
espaise, & qu'autant en aviendroit a Oclan, Homat, Hubachar,
Feid, Abdalla, Motalif, Asserus, Haleanferus, Huphea, & Ali
tous Compagnons ou disciples du sudit Mahomet, Jls adjou-
stent, que tout cela se sera par la force & vaillance d' un gran
Roy ou Prince Chrestien, natif des parties septentrionales, en-
tre les maius & sons la puissance duquel de meurera la Judee,
AEgypte, & le Royaume & ville de Jerusalem. M. Duret Tresor
des Lanqu. chap. 51. p.
575. Die Christen in Morgenland glauben
auch feste gewissen Weissagungen: daß durch fromme Europeer
der Türcke werde gestürtzet werden. Pietro della Valle nell. lett.
4. di Persia da Ferhabad. n. 12. p.
239.

V. 431. 432. Die grosse Wasserflut/ die Mahumeds Ge-
beine zu Mecha fortgeschwemmt.) Bisaccioni im Amurath.
IV.
erzehlet dieses: daß im Herbst-Monath des 1631. Jahres zu
Mecha ein Erdbeben hernach derogleichen grosse Ergissung des
Wassers gewesen sey: daß des Mahumeds Sarch darvon ein gut
Stück sey weggeschwemmet worden: welches die türcken da-
mahls selbst für einen Vorboren ihres Untergangs gehalten und
außgelegt.

V. 433. Die Pers' und Ketzer.) Die Mahumedisten haben
unter sich auch Secten/ derer sie ins gemein siebentzig zehlen,
welche Zahl aber weder für die Alten noch Neuen genug ist/ wie
Ricaut. l. 2. c. 9. 11. 12. weitläufftig selbst erzehlet. Maßen zwar al-
le den Alcoran/ die Türcken aber des Hanise, die Perser des
Aalij und Trafer Saduc, die Judianer des Hiembeli und Ma-
leki,
die Usbekischen Tartern des Schafei Außlegung an-
nehmen. Olear. Itin. Mandelslo. Ind. Orient. lib. 1.
chap. 35. pag. 106. & Itin. Pers. c.
39. Dahero die Türcken
die Perser als Ketzer/ mehr als uns Cheisten hassen. Busbeqv. Ep.
3. p.
217. 218. ja selbte für allzu unwürdig schätzen: daß sie in die
Schulen des Seraglio solten eingenommen/ oder nur für Knech-
te und Lebenswerth geachtet werden. Diß und die grausamen
Flüche wider sie erzehlet Ricaut. l. 2. c. 10. die fürnehmste Zwy-
trachts-Uhrsprung aber der Türcken und Persier ist: daß diese
den Ali für den rechtmäßigen Nachfolger des Mahumeds achten/
weil dieser ihn einst in einer Rede für einen Veli (welch Wort ei-
nen Propheten und auch ein Schoß-Kind bedeutet) erkläret. Je-
ne aber verfechten den Abu-bekir, welchen Mahumed im Terta-
ment (dazu ihn sein letztes Weib Aisce des Abu-bekir Tochter
beredet haben sol) zum Nachfolger bestimmet/ und der ihm
würcklich gefolget. Valle lett. 8. da Spahan. p. 119 - 123.

V. 435. Medinen abgerennt.) Jm 1624. Jahre hat Chah
Abas
König in Persien Bassora und Medina, wo des Mahumeds
Begräbnüs ist/ den Türcken abgenommen. Bisacc. daselbst p. 362.

V. 437. Daß Achmet Bottschafften dem Christen Gro-
tian nebst Ländern übergab.) Sultan Achmet machte dem
Casper Gratiani zum Fürsten von den Jnseln Naxia und Pariß/
ja zum Bottschaffter an den Römischen Käyser/ Bisaccioni im
Achmet. p. 161. 266. Wie ihm aber hernach unterm Sultan Oß-
mann die Türcken übel lohnen und ihm durch den Bethlen Gabor,
durch den Scander Bassa in Moldau hinrichten wollen/ welcher
aber dem Chiaus/ der auß Jrrthumb ihm den an den Scander
Bassa
gerichteten Mord-Brief eingehändigt/ nebst allen Türcken
in Jassa zerhauen; endlich/ wie er nach verlohrner Schlacht ge-
gen den Türcken über den Fluß Tirus geschwemmet/ in Mey-
nung nach Constantinopel zu gehen/ und durch Geschencke sich
[Spaltenumbruch] wieder einzulieben von seinem Cammer-Diener in einem Pu-
sche schlaffende beraubet/ ermordet/ und der Kopff nach Con-
stantinopel gebracht worden/ erzehlet nebst vielen Umbständen
Bisacc. im Osman. p. 293. 294. 295.

V. 439. Ein Fakardin.) Dieser/ oder/ wie ihn P. della
Valle lett. 6. da Spahan. p.
61. nennet: Emir Fachr-addin, war
ein Fürst auß Gottfried von Bouillons Geblüte; welcher in Sn-
rien als ein Christ sich wider den Sultan Achmet und Amurath
auftehnete/ endlich verrahten und gefangen ward/ gleichwohl a-
ber in Amuraths grosse Gnade kam/ biß er endltch doch durch
Verläumbdung so weit gebracht ward/ daß ihn Amurath erwür-
gen/ seinen Kopff abhauen/ und selbten in der Stadt herumb
tragen/ den Leib/ auf welchem man ein güldenes Creutz fant/ auf
öffentlichen Platz werffen ließ. Bisacc. p. 248. 249. 414 - 425.

V. 444. Als Facfurs Ehweib ward vom Arcomat ge-
fället.) Die Einwohner der Jnsel Magna lehnten sich wider
den Chah Abas auf/ und erwehlten einen/ des Nahmens Facfur
zu ihrem Könige. Wider diese schickte er den Arcomat seinen
Feld-Obristen/ welcher alle Städte schleunig und darunter auch
die Haupt-Stadt Aseota einnahm welche letztere ihm nach stat-
licher Gegenwehr des Facfurs tapfere Gemahlin einräumets/
weil in den Stadt-Büchern von Altershero verzeichnet besun-
den ward: würde sich die Stadt/ wenn sie einer Nahmens Ar-
comat
belägern möchte/ nicht ergeben/ so würde sie gäntzlich zer-
störet werden. Hernach schlug er auch durch einen listigen Hin-
terhalt (welchen er einem bekehrten Christen Arcosan zu führen
anvertraute/) den Facfur und die zu Hülffe geruffenen Türcken/
ward aber so verwundet: daß er kurtz hierauf in den Armen ei-
nes Augustiner Möuches (welchen Chach Abas die Christliche
Glaubens-Ubung in Persien verstattete) gleichfals als ein Christ
verschied. Bisacc im Achmet. p. 252 - 254. Und Pietro della
Valle nella litter. 4. di Persia da Farhabad. n. 12. p.
87. meldet:
daß Chah Abbas den Christen nicht unhold gewest/ selbte auch in
Persien so viel Kirchen als sie gewolt haben/ bauen lassen/
dahingegen die andern Mahumetaner ohne Geld nicht einen
Stein an einer alten Christen-Kirche einmauren liessen/ n. 25.
p.
407. gedenckt er auch: daß des Chah Abbas fürnehmste Ge-
mahlin eine Gurgistanische Christin gewesen sey. d. nell lett. 5.
da Spahan. n. 14. p.
515. erzehlt er daß Chiah Abbas von einem
Carmeliter Mönche in Persischer Sprache die Psalmen und Ev-
angelia
bekommen/ selbre geküßt/ und mit großer Ehrerbietung
aufs Haupt gelegt/ ja gemeldet habe: daß der/ welcher nicht al-
les darinnen glaubte/ ein Ungläubiger sey/ n. 16. p. 528. 529. daß
der fürnehmste Fürst in Persten Imam cule Chan zu Seiraz den
Christen sehr geueigt gewest/ auch zweyen Söhnen des Teimuraz
Chan
auß Georgien (welche er samt der Königin seiner Mutter
in Verwahrung gehalten) das Leben beym Chah Abbas etliche
mahl erbethen habe.

V. 451. 452. 453. Als König Cataband:) König Cata-
banda ließ seinem eltesten Sohn Anza Menza durch seinen Bar-
bier die Gurgel abschneiden; weil er dem Christl. Glauben bey-
zupflichten schiene/ dahero der Jüngere Chah Abbas zur Krone
kam. Bisacc. im Amurath. p. 380. Dieser Tod ist des Nachts/ als
der Printz geschlaffen/ gescheben/ dahero Chiah Abbas allezeit
ihm 7. oder 8. Bette zubereiten ließ/ und bald in diesem/ bald
in jenem Sicherheit wegen zu schlaffen pflegte. Pietro della
Valle nell. lett. 3. da Spahan. n. 6. p. 30. nell. lett. 5. da Spahan.
n. 21. p.
559. berichtet er: daß Chiah Abbas den Chizil-Basci
sehr feind gewest/ weil durch sie sein Eliester Bruder Hamza Mirza
bey Lebzeiten des Vaters/ so wie auch seine Mutter wäre ermor-
det worden. Also ließ auch Abas Myrsa seinem Bruder Ismael
III.
Könige in Persien durch den Barbier Chudi Telak die Gur-
gel abschneiden: daß er zur Krone kam Erasm. Francise. Trauer
Saal Histor. 28. p. 505. seqq.

V. 455. 456. 457. 458. Cham Chiran.) Die Tartern
hatten diesen zu ihrem Haupte erwehlet/ und den vorigen Cham
Cantimiro Laidira verjaget/ der sich auf der Jnsel Rhodis auf-
hielt/ biß im 1628. Jahre Sultan Amurat ihn wieder mit Ge-
walt einsetzen wolte; Als nun, aber viel Tartern von obigem
Cham Mehemet Chiran ab- und zum Cantimir fielen/ jener auch
geschlagen und nebst seinem Bruder Chain Chiran in dem Tar-
tarischen Sitze Balteza belägert ward/ machte er mit dem Könige
in Pohlen wider den Türcken ein Bündnüß/ gab ihm auch seine
Tochter zur Geissel/ welche durch die Cosacken den Cantimiro
zwungen/ auß der Tartarey sich nach Sinope zu flüchten/ und
dem andern das Reich zu lassen. Bisaccion. p. 384. Derglei-
chen Zwistigkeiten haben die Türcken mit den Tarterschen Chan
mehr gehabt. Pietro della Valle lett. 5. da Spahan. n. 19. pag.
543. Und vom Scihinghire Chan, welcher sich im 1619. Jah-
re zum Chiah Abbas geflüchtet/ erzehlet er n. 31. pag. 644. c.
n. 32. p.
646. 647.

V. 459. Der Caffa Sinope und Trapezunt bezwun-
gen.) Wie die Cosacken deni Türcken auf dem schwartzen
Meere grossen Schaden gethan/ die Städte Sinope/ Trapezunt

und
A ij
und Anmerckungen.
[Spaltenumbruch]

V. 423. Vom vierdten Amurath ward Bajadet be-
zwungen.) Nachdem etliche mahl dieſe Stadt durch Tuͤrckſche
Kriegs-Haͤupter vergebens belaͤgert ward/ zohe endlich Amurath
in Perſon dafuͤr/ loͤſete das erſte Stuͤck ſelbſt/ und gewan ſie den
Perſianern ab. Biſaccioni im Amurath p. 469. ſeqq.

V. 428. 647. 651. 652. 653. Es nahere ſich ietzt das En-
de der zwoͤlff Jahre.) Die Tuͤrcken haben eine beruͤhmte
Weißagung vom Untergange des Tuͤrckiſchen Reichs; deutſch
alſo lautende: Unſer Koͤnig kommt/ nimmt eines Unglaubigen
Reich ein/ empfaͤngat einen rothen Apffel und bringet ihn unter
ſein Joch. Wird nun im ſiebenden Jahre nicht ein Unglaubi-
ger ſein Schwerd wider ihn außziehen/ ſo wird er biß ins zwoͤlffte
Jahr ihr Herr ſeyn/ Haͤuſer bauen/ Weinberge pflantzen/ Garte
umbzaͤnnen/ Kinder zeugen. Nachdem er aber zwoͤlff Jahr den
rothen Apffel in ſeiner Gewalt wird gehabt haben/ wird der Chri-
ſten Schwerd ſich hervor thun/ und den Tuͤrcken in die Flucht
jagen. Dieſes beſchreibet und leget auß Sanſovin. dell’ Origine
de Turchi. fol. 61. 62. Olearius
im Ende ſeines Schich Sadi.
Was den rothen Apffel anreicht/ wird Rom ſo wohl von Turcken
als Perſiern Chizil alma oder der rothe Apffel genannt. Pietro
della Valle nell. lett 4. di Perſia da Ferhab. n. 24. p.
381. Von
der Tuͤrcken Untergange aber haben auch die Abyſſiner eine be-
ruͤhmte Weißagung. Qu’ il ſera ùn temps, que les villes de la
Mecque, Medine, Caras, Sicabe, Jambat, Zidem, Fara, Aden &
autres, qui ſont en Arabie heureufe, ſervient de ſtruictes, ne de-
meurant en icelles pierre ſur pierre. Quele tombeau de Maho-
med ſervit demoli; deſonos en comble, & la poudre de ſes os
eſpaiſe, & qu’autant en aviendroit à Oclan, Homat, Hubachar,
Feid, Abdalla, Motalif, Aſſerus, Haleanferus, Huphea, & Ali
tous Compagnons ou diſciples du ſudit Mahomet, Jls adjou-
ſtent, que tout cela ſe ſera par la force & vaillance d’ un gran
Roy ou Prince Chreſtien, natif des parties ſeptentrionales, en-
tre les maius & ſons la puiſſance duquel de meurerà la Judée,
Ægypte, & le Royaume & ville de Jeruſalem. M. Duret Treſor
des Lanqu. chap. 51. p.
575. Die Chriſten in Morgenland glauben
auch feſte gewiſſen Weiſſagungen: daß durch fromme Europeer
der Tuͤrcke werde geſtuͤrtzet werden. Pietro della Valle nell. lett.
4. di Perſia da Ferhabad. n. 12. p.
239.

V. 431. 432. Die groſſe Waſſerflut/ die Mahumeds Ge-
beine zu Mecha fortgeſchwemmt.) Biſaccioni im Amurath.
IV.
erzehlet dieſes: daß im Herbſt-Monath des 1631. Jahres zu
Mecha ein Erdbeben hernach derogleichen groſſe Ergiſſung des
Waſſers geweſen ſey: daß des Mahumeds Sarch darvon ein gut
Stuͤck ſey weggeſchwemmet worden: welches die tuͤrcken da-
mahls ſelbſt fuͤr einen Vorboren ihres Untergangs gehalten und
außgelegt.

V. 433. Die Perſ’ und Ketzer.) Die Mahumediſten haben
unter ſich auch Secten/ derer ſie ins gemein ſiebentzig zehlen,
welche Zahl aber weder fuͤr die Alten noch Neuen genug iſt/ wie
Ricaut. l. 2. c. 9. 11. 12. weitlaͤufftig ſelbſt erzehlet. Maßen zwar al-
le den Alcoran/ die Tuͤrcken aber des Haniſe, die Perſer des
Aalij und Trafer Saduc, die Judianer des Hiembeli und Ma-
leki,
die Uſbekiſchen Tartern des Schafei Außlegung an-
nehmen. Olear. Itin. Mandelslo. Ind. Orient. lib. 1.
chap. 35. pag. 106. & Itin. Perſ. c.
39. Dahero die Tuͤrcken
die Perſer als Ketzer/ mehr als uns Cheiſten haſſen. Busbeqv. Ep.
3. p.
217. 218. ja ſelbte fuͤr allzu unwuͤrdig ſchaͤtzen: daß ſie in die
Schulen des Seraglio ſolten eingenommen/ oder nur fuͤr Knech-
te und Lebenswerth geachtet werden. Diß und die grauſamen
Fluͤche wider ſie erzehlet Ricaut. l. 2. c. 10. die fuͤrnehmſte Zwy-
trachts-Uhrſprung aber der Tuͤrcken und Perſier iſt: daß dieſe
den Ali fuͤr den rechtmaͤßigen Nachfolger des Mahumeds achten/
weil dieſer ihn einſt in einer Rede fuͤr einen Veli (welch Wort ei-
nen Propheten und auch ein Schoß-Kind bedeutet) erklaͤret. Je-
ne aber verfechten den Abu-bekir, welchen Mahumed im Terta-
ment (dazu ihn ſein letztes Weib Aiſce des Abu-bekir Tochter
beredet haben ſol) zum Nachfolger beſtimmet/ und der ihm
wuͤrcklich gefolget. Valle lett. 8. da Spahan. p. 119 ‒ 123.

V. 435. Medinen abgerennt.) Jm 1624. Jahre hat Chah
Abàs
Koͤnig in Perſien Baſſorà und Medina, wo des Mahumeds
Begraͤbnuͤs iſt/ den Tuͤrcken abgenommen. Biſacc. daſelbſt p. 362.

V. 437. Daß Achmet Bottſchafften dem Chriſten Gro-
tian nebſt Laͤndern uͤbergab.) Sultan Achmet machte dem
Caſper Gratiani zum Fuͤrſten von den Jnſeln Naxia und Pariß/
ja zum Bottſchaffter an den Roͤmiſchen Kaͤyſer/ Biſaccioni im
Achmet. p. 161. 266. Wie ihm aber hernach unterm Sultan Oß-
mann die Tuͤrcken uͤbel lohnen und ihm durch den Bethlen Gabor,
durch den Scander Baſſa in Moldau hinrichten wollen/ welcher
aber dem Chiaus/ der auß Jrrthumb ihm den an den Scander
Baſſa
gerichteten Mord-Brief eingehaͤndigt/ nebſt allen Tuͤrcken
in Jaſſa zerhauen; endlich/ wie er nach verlohrner Schlacht ge-
gen den Tuͤrcken uͤber den Fluß Tirus geſchwemmet/ in Mey-
nung nach Conſtantinopel zu gehen/ und durch Geſchencke ſich
[Spaltenumbruch] wieder einzulieben von ſeinem Cammer-Diener in einem Pu-
ſche ſchlaffende beraubet/ ermordet/ und der Kopff nach Con-
ſtantinopel gebracht worden/ erzehlet nebſt vielen Umbſtaͤnden
Biſacc. im Oſman. p. 293. 294. 295.

V. 439. Ein Fakardin.) Dieſer/ oder/ wie ihn P. della
Valle lett. 6. da Spahan. p.
61. nennet: Emir Fachr-addin, war
ein Fuͤrſt auß Gottfried von Bouillons Gebluͤte; welcher in Sn-
rien als ein Chriſt ſich wider den Sultan Achmet und Amurath
auftehnete/ endlich verrahten und gefangen ward/ gleichwohl a-
ber in Amuraths groſſe Gnade kam/ biß er endltch doch durch
Verlaͤumbdung ſo weit gebracht ward/ daß ihn Amurath erwuͤr-
gen/ ſeinen Kopff abhauen/ und ſelbten in der Stadt herumb
tragen/ den Leib/ auf welchem man ein guͤldenes Creutz fant/ auf
oͤffentlichen Platz werffen ließ. Biſacc. p. 248. 249. 414 ‒ 425.

V. 444. Als Facfurs Ehweib ward vom Arcomat ge-
faͤllet.) Die Einwohner der Jnſel Magna lehnten ſich wider
den Chah Abas auf/ und erwehlten einen/ des Nahmens Facfur
zu ihrem Koͤnige. Wider dieſe ſchickte er den Arcomat ſeinen
Feld-Obriſten/ welcher alle Staͤdte ſchleunig und darunter auch
die Haupt-Stadt Aſeota einnahm welche letztere ihm nach ſtat-
licher Gegenwehr des Facfurs tapfere Gemahlin einraͤumets/
weil in den Stadt-Buͤchern von Altershero verzeichnet beſun-
den ward: wuͤrde ſich die Stadt/ wenn ſie einer Nahmens Ar-
comat
belaͤgern moͤchte/ nicht ergeben/ ſo wuͤrde ſie gaͤntzlich zer-
ſtoͤret werden. Hernach ſchlug er auch durch einen liſtigen Hin-
terhalt (welchen er einem bekehrten Chriſten Arcoſan zu fuͤhren
anvertraute/) den Facfur und die zu Huͤlffe geruffenen Tuͤrcken/
ward aber ſo verwundet: daß er kurtz hierauf in den Armen ei-
nes Auguſtiner Moͤuches (welchen Chach Abas die Chriſtliche
Glaubens-Ubung in Perſien verſtattete) gleichfals als ein Chriſt
verſchied. Biſacc im Achmet. p. 252 ‒ 254. Und Pietro dellà
Valle nella litter. 4. di Perſia da Farhabad. n. 12. p.
87. meldet:
daß Chah Abbas den Chriſten nicht unhold geweſt/ ſelbte auch in
Perſien ſo viel Kirchen als ſie gewolt haben/ bauen laſſen/
dahingegen die andern Mahumetaner ohne Geld nicht einen
Stein an einer alten Chriſten-Kirche einmauren lieſſen/ n. 25.
p.
407. gedenckt er auch: daß des Chàh Abbàs fuͤrnehmſte Ge-
mahlin eine Gurgiſtaniſche Chriſtin geweſen ſey. d. nell lett. 5.
da Spàhàn. n. 14. p.
515. erzehlt er daß Chiàh Abbàs von einem
Carmeliter Moͤnche in Perſiſcher Sprache die Pſalmen und Ev-
angelia
bekommen/ ſelbre gekuͤßt/ und mit großer Ehrerbietung
aufs Haupt gelegt/ ja gemeldet habe: daß der/ welcher nicht al-
les darinnen glaubte/ ein Unglaͤubiger ſey/ n. 16. p. 528. 529. daß
der fuͤrnehmſte Fuͤrſt in Perſten Imàm culè Chan zu Seiràz den
Chriſten ſehr geueigt geweſt/ auch zweyen Soͤhnen des Teimuràz
Chan
auß Georgien (welche er ſamt der Koͤnigin ſeiner Mutter
in Verwahrung gehalten) das Leben beym Chah Abbàs etliche
mahl erbethen habe.

V. 451. 452. 453. Als Koͤnig Cataband:) Koͤnig Cata-
banda ließ ſeinem elteſten Sohn Anza Menza durch ſeinen Bar-
bier die Gurgel abſchneiden; weil er dem Chriſtl. Glauben bey-
zupflichten ſchiene/ dahero der Juͤngere Chàh Abbàs zur Krone
kam. Biſacc. im Amurath. p. 380. Dieſer Tod iſt des Nachts/ als
der Printz geſchlaffen/ geſcheben/ dahero Chiàh Abbàs allezeit
ihm 7. oder 8. Bette zubereiten ließ/ und bald in dieſem/ bald
in jenem Sicherheit wegen zu ſchlaffen pflegte. Pietro della
Valle nell. lett. 3. da Spahàn. n. 6. p. 30. nell. lett. 5. da Spahàn.
n. 21. p.
559. berichtet er: daß Chiàh Abbàs den Chizil-Baſci
ſehr feind geweſt/ weil durch ſie ſein Elieſter Bruder Hamzà Mirzà
bey Lebzeiten des Vaters/ ſo wie auch ſeine Mutter waͤre ermor-
det worden. Alſo ließ auch Abas Myrſa ſeinem Bruder Ismael
III.
Koͤnige in Perſien durch den Barbier Chudi Telak die Gur-
gel abſchneiden: daß er zur Krone kam Eraſm. Franciſe. Trauer
Saal Hiſtor. 28. p. 505. ſeqq.

V. 455. 456. 457. 458. Cham Chiran.) Die Tartern
hatten dieſen zu ihrem Haupte erwehlet/ und den vorigen Cham
Cantimiro Laidira verjaget/ der ſich auf der Jnſel Rhodis auf-
hielt/ biß im 1628. Jahre Sultan Amurat ihn wieder mit Ge-
walt einſetzen wolte; Als nun, aber viel Tartern von obigem
Cham Mehémet Chiran ab- und zum Cantimir fielen/ jener auch
geſchlagen und nebſt ſeinem Bruder Chain Chiran in dem Tar-
tariſchen Sitze Balteza belaͤgert ward/ machte er mit dem Koͤnige
in Pohlen wider den Tuͤrcken ein Buͤndnuͤß/ gab ihm auch ſeine
Tochter zur Geiſſel/ welche durch die Coſacken den Cantimiro
zwungen/ auß der Tartarey ſich nach Sinope zu fluͤchten/ und
dem andern das Reich zu laſſen. Biſaccion. p. 384. Derglei-
chen Zwiſtigkeiten haben die Tuͤrcken mit den Tarterſchen Chan
mehr gehabt. Pietro della Valle lett. 5. da Spahàn. n. 19. pag.
543. Und vom Scihinghire Chan, welcher ſich im 1619. Jah-
re zum Chiàh Abbàs gefluͤchtet/ erzehlet er n. 31. pag. 644. c.
n. 32. p.
646. 647.

V. 459. Der Caffa Sinope und Trapezunt bezwun-
gen.) Wie die Coſacken deni Tuͤrcken auf dem ſchwartzen
Meere groſſen Schaden gethan/ die Staͤdte Sinope/ Trapezunt

und
A ij
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[0081] und Anmerckungen. V. 423. Vom vierdten Amurath ward Bajadet be- zwungen.) Nachdem etliche mahl dieſe Stadt durch Tuͤrckſche Kriegs-Haͤupter vergebens belaͤgert ward/ zohe endlich Amurath in Perſon dafuͤr/ loͤſete das erſte Stuͤck ſelbſt/ und gewan ſie den Perſianern ab. Biſaccioni im Amurath p. 469. ſeqq. V. 428. 647. 651. 652. 653. Es nahere ſich ietzt das En- de der zwoͤlff Jahre.) Die Tuͤrcken haben eine beruͤhmte Weißagung vom Untergange des Tuͤrckiſchen Reichs; deutſch alſo lautende: Unſer Koͤnig kommt/ nimmt eines Unglaubigen Reich ein/ empfaͤngat einen rothen Apffel und bringet ihn unter ſein Joch. Wird nun im ſiebenden Jahre nicht ein Unglaubi- ger ſein Schwerd wider ihn außziehen/ ſo wird er biß ins zwoͤlffte Jahr ihr Herr ſeyn/ Haͤuſer bauen/ Weinberge pflantzen/ Garte umbzaͤnnen/ Kinder zeugen. Nachdem er aber zwoͤlff Jahr den rothen Apffel in ſeiner Gewalt wird gehabt haben/ wird der Chri- ſten Schwerd ſich hervor thun/ und den Tuͤrcken in die Flucht jagen. Dieſes beſchreibet und leget auß Sanſovin. dell’ Origine de Turchi. fol. 61. 62. Olearius im Ende ſeines Schich Sadi. Was den rothen Apffel anreicht/ wird Rom ſo wohl von Turcken als Perſiern Chizil alma oder der rothe Apffel genannt. Pietro della Valle nell. lett 4. di Perſia da Ferhab. n. 24. p. 381. Von der Tuͤrcken Untergange aber haben auch die Abyſſiner eine be- ruͤhmte Weißagung. Qu’ il ſera ùn temps, que les villes de la Mecque, Medine, Caras, Sicabe, Jambat, Zidem, Fara, Aden & autres, qui ſont en Arabie heureufe, ſervient de ſtruictes, ne de- meurant en icelles pierre ſur pierre. Quele tombeau de Maho- med ſervit demoli; deſonos en comble, & la poudre de ſes os eſpaiſe, & qu’autant en aviendroit à Oclan, Homat, Hubachar, Feid, Abdalla, Motalif, Aſſerus, Haleanferus, Huphea, & Ali tous Compagnons ou diſciples du ſudit Mahomet, Jls adjou- ſtent, que tout cela ſe ſera par la force & vaillance d’ un gran Roy ou Prince Chreſtien, natif des parties ſeptentrionales, en- tre les maius & ſons la puiſſance duquel de meurerà la Judée, Ægypte, & le Royaume & ville de Jeruſalem. M. Duret Treſor des Lanqu. chap. 51. p. 575. Die Chriſten in Morgenland glauben auch feſte gewiſſen Weiſſagungen: daß durch fromme Europeer der Tuͤrcke werde geſtuͤrtzet werden. Pietro della Valle nell. lett. 4. di Perſia da Ferhabad. n. 12. p. 239. V. 431. 432. Die groſſe Waſſerflut/ die Mahumeds Ge- beine zu Mecha fortgeſchwemmt.) Biſaccioni im Amurath. IV. erzehlet dieſes: daß im Herbſt-Monath des 1631. Jahres zu Mecha ein Erdbeben hernach derogleichen groſſe Ergiſſung des Waſſers geweſen ſey: daß des Mahumeds Sarch darvon ein gut Stuͤck ſey weggeſchwemmet worden: welches die tuͤrcken da- mahls ſelbſt fuͤr einen Vorboren ihres Untergangs gehalten und außgelegt. V. 433. Die Perſ’ und Ketzer.) Die Mahumediſten haben unter ſich auch Secten/ derer ſie ins gemein ſiebentzig zehlen, welche Zahl aber weder fuͤr die Alten noch Neuen genug iſt/ wie Ricaut. l. 2. c. 9. 11. 12. weitlaͤufftig ſelbſt erzehlet. Maßen zwar al- le den Alcoran/ die Tuͤrcken aber des Haniſe, die Perſer des Aalij und Trafer Saduc, die Judianer des Hiembeli und Ma- leki, die Uſbekiſchen Tartern des Schafei Außlegung an- nehmen. Olear. Itin. Mandelslo. Ind. Orient. lib. 1. chap. 35. pag. 106. & Itin. Perſ. c. 39. Dahero die Tuͤrcken die Perſer als Ketzer/ mehr als uns Cheiſten haſſen. Busbeqv. Ep. 3. p. 217. 218. ja ſelbte fuͤr allzu unwuͤrdig ſchaͤtzen: daß ſie in die Schulen des Seraglio ſolten eingenommen/ oder nur fuͤr Knech- te und Lebenswerth geachtet werden. Diß und die grauſamen Fluͤche wider ſie erzehlet Ricaut. l. 2. c. 10. die fuͤrnehmſte Zwy- trachts-Uhrſprung aber der Tuͤrcken und Perſier iſt: daß dieſe den Ali fuͤr den rechtmaͤßigen Nachfolger des Mahumeds achten/ weil dieſer ihn einſt in einer Rede fuͤr einen Veli (welch Wort ei- nen Propheten und auch ein Schoß-Kind bedeutet) erklaͤret. Je- ne aber verfechten den Abu-bekir, welchen Mahumed im Terta- ment (dazu ihn ſein letztes Weib Aiſce des Abu-bekir Tochter beredet haben ſol) zum Nachfolger beſtimmet/ und der ihm wuͤrcklich gefolget. Valle lett. 8. da Spahan. p. 119 ‒ 123. V. 435. Medinen abgerennt.) Jm 1624. Jahre hat Chah Abàs Koͤnig in Perſien Baſſorà und Medina, wo des Mahumeds Begraͤbnuͤs iſt/ den Tuͤrcken abgenommen. Biſacc. daſelbſt p. 362. V. 437. Daß Achmet Bottſchafften dem Chriſten Gro- tian nebſt Laͤndern uͤbergab.) Sultan Achmet machte dem Caſper Gratiani zum Fuͤrſten von den Jnſeln Naxia und Pariß/ ja zum Bottſchaffter an den Roͤmiſchen Kaͤyſer/ Biſaccioni im Achmet. p. 161. 266. Wie ihm aber hernach unterm Sultan Oß- mann die Tuͤrcken uͤbel lohnen und ihm durch den Bethlen Gabor, durch den Scander Baſſa in Moldau hinrichten wollen/ welcher aber dem Chiaus/ der auß Jrrthumb ihm den an den Scander Baſſa gerichteten Mord-Brief eingehaͤndigt/ nebſt allen Tuͤrcken in Jaſſa zerhauen; endlich/ wie er nach verlohrner Schlacht ge- gen den Tuͤrcken uͤber den Fluß Tirus geſchwemmet/ in Mey- nung nach Conſtantinopel zu gehen/ und durch Geſchencke ſich wieder einzulieben von ſeinem Cammer-Diener in einem Pu- ſche ſchlaffende beraubet/ ermordet/ und der Kopff nach Con- ſtantinopel gebracht worden/ erzehlet nebſt vielen Umbſtaͤnden Biſacc. im Oſman. p. 293. 294. 295. V. 439. Ein Fakardin.) Dieſer/ oder/ wie ihn P. della Valle lett. 6. da Spahan. p. 61. nennet: Emir Fachr-addin, war ein Fuͤrſt auß Gottfried von Bouillons Gebluͤte; welcher in Sn- rien als ein Chriſt ſich wider den Sultan Achmet und Amurath auftehnete/ endlich verrahten und gefangen ward/ gleichwohl a- ber in Amuraths groſſe Gnade kam/ biß er endltch doch durch Verlaͤumbdung ſo weit gebracht ward/ daß ihn Amurath erwuͤr- gen/ ſeinen Kopff abhauen/ und ſelbten in der Stadt herumb tragen/ den Leib/ auf welchem man ein guͤldenes Creutz fant/ auf oͤffentlichen Platz werffen ließ. Biſacc. p. 248. 249. 414 ‒ 425. V. 444. Als Facfurs Ehweib ward vom Arcomat ge- faͤllet.) Die Einwohner der Jnſel Magna lehnten ſich wider den Chah Abas auf/ und erwehlten einen/ des Nahmens Facfur zu ihrem Koͤnige. Wider dieſe ſchickte er den Arcomat ſeinen Feld-Obriſten/ welcher alle Staͤdte ſchleunig und darunter auch die Haupt-Stadt Aſeota einnahm welche letztere ihm nach ſtat- licher Gegenwehr des Facfurs tapfere Gemahlin einraͤumets/ weil in den Stadt-Buͤchern von Altershero verzeichnet beſun- den ward: wuͤrde ſich die Stadt/ wenn ſie einer Nahmens Ar- comat belaͤgern moͤchte/ nicht ergeben/ ſo wuͤrde ſie gaͤntzlich zer- ſtoͤret werden. Hernach ſchlug er auch durch einen liſtigen Hin- terhalt (welchen er einem bekehrten Chriſten Arcoſan zu fuͤhren anvertraute/) den Facfur und die zu Huͤlffe geruffenen Tuͤrcken/ ward aber ſo verwundet: daß er kurtz hierauf in den Armen ei- nes Auguſtiner Moͤuches (welchen Chach Abas die Chriſtliche Glaubens-Ubung in Perſien verſtattete) gleichfals als ein Chriſt verſchied. Biſacc im Achmet. p. 252 ‒ 254. Und Pietro dellà Valle nella litter. 4. di Perſia da Farhabad. n. 12. p. 87. meldet: daß Chah Abbas den Chriſten nicht unhold geweſt/ ſelbte auch in Perſien ſo viel Kirchen als ſie gewolt haben/ bauen laſſen/ dahingegen die andern Mahumetaner ohne Geld nicht einen Stein an einer alten Chriſten-Kirche einmauren lieſſen/ n. 25. p. 407. gedenckt er auch: daß des Chàh Abbàs fuͤrnehmſte Ge- mahlin eine Gurgiſtaniſche Chriſtin geweſen ſey. d. nell lett. 5. da Spàhàn. n. 14. p. 515. erzehlt er daß Chiàh Abbàs von einem Carmeliter Moͤnche in Perſiſcher Sprache die Pſalmen und Ev- angelia bekommen/ ſelbre gekuͤßt/ und mit großer Ehrerbietung aufs Haupt gelegt/ ja gemeldet habe: daß der/ welcher nicht al- les darinnen glaubte/ ein Unglaͤubiger ſey/ n. 16. p. 528. 529. daß der fuͤrnehmſte Fuͤrſt in Perſten Imàm culè Chan zu Seiràz den Chriſten ſehr geueigt geweſt/ auch zweyen Soͤhnen des Teimuràz Chan auß Georgien (welche er ſamt der Koͤnigin ſeiner Mutter in Verwahrung gehalten) das Leben beym Chah Abbàs etliche mahl erbethen habe. V. 451. 452. 453. Als Koͤnig Cataband:) Koͤnig Cata- banda ließ ſeinem elteſten Sohn Anza Menza durch ſeinen Bar- bier die Gurgel abſchneiden; weil er dem Chriſtl. Glauben bey- zupflichten ſchiene/ dahero der Juͤngere Chàh Abbàs zur Krone kam. Biſacc. im Amurath. p. 380. Dieſer Tod iſt des Nachts/ als der Printz geſchlaffen/ geſcheben/ dahero Chiàh Abbàs allezeit ihm 7. oder 8. Bette zubereiten ließ/ und bald in dieſem/ bald in jenem Sicherheit wegen zu ſchlaffen pflegte. Pietro della Valle nell. lett. 3. da Spahàn. n. 6. p. 30. nell. lett. 5. da Spahàn. n. 21. p. 559. berichtet er: daß Chiàh Abbàs den Chizil-Baſci ſehr feind geweſt/ weil durch ſie ſein Elieſter Bruder Hamzà Mirzà bey Lebzeiten des Vaters/ ſo wie auch ſeine Mutter waͤre ermor- det worden. Alſo ließ auch Abas Myrſa ſeinem Bruder Ismael III. Koͤnige in Perſien durch den Barbier Chudi Telak die Gur- gel abſchneiden: daß er zur Krone kam Eraſm. Franciſe. Trauer Saal Hiſtor. 28. p. 505. ſeqq. V. 455. 456. 457. 458. Cham Chiran.) Die Tartern hatten dieſen zu ihrem Haupte erwehlet/ und den vorigen Cham Cantimiro Laidira verjaget/ der ſich auf der Jnſel Rhodis auf- hielt/ biß im 1628. Jahre Sultan Amurat ihn wieder mit Ge- walt einſetzen wolte; Als nun, aber viel Tartern von obigem Cham Mehémet Chiran ab- und zum Cantimir fielen/ jener auch geſchlagen und nebſt ſeinem Bruder Chain Chiran in dem Tar- tariſchen Sitze Balteza belaͤgert ward/ machte er mit dem Koͤnige in Pohlen wider den Tuͤrcken ein Buͤndnuͤß/ gab ihm auch ſeine Tochter zur Geiſſel/ welche durch die Coſacken den Cantimiro zwungen/ auß der Tartarey ſich nach Sinope zu fluͤchten/ und dem andern das Reich zu laſſen. Biſaccion. p. 384. Derglei- chen Zwiſtigkeiten haben die Tuͤrcken mit den Tarterſchen Chan mehr gehabt. Pietro della Valle lett. 5. da Spahàn. n. 19. pag. 543. Und vom Scihinghire Chan, welcher ſich im 1619. Jah- re zum Chiàh Abbàs gefluͤchtet/ erzehlet er n. 31. pag. 644. c. n. 32. p. 646. 647. V. 459. Der Caffa Sinope und Trapezunt bezwun- gen.) Wie die Coſacken deni Tuͤrcken auf dem ſchwartzen Meere groſſen Schaden gethan/ die Staͤdte Sinope/ Trapezunt und A ij

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Ibrahim Sultan. Leipzig, 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_ibrahim_1673/81>, abgerufen am 29.04.2024.