Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680.

Bild:
<< vorherige Seite
megise ton kata ten Oikoumenen poleon, kai dunamiko-
ta te. Die gröste und mächtigste Stadt der Welt. Jm umbkreise
hat sie dreyhundert und sechtzig Stadien wie Babylon gehabt.
Bochart. d. l. p. 514. Liv. l. 4. Epit. Carthago in Circuitu vi-
ginti tria millia passuum patuit. Vid. Orosium. l. 4. c. 22.
Florus l. 2. c. 15. Solino dicitur alterum post Romam Terra-
rum Decus.
v. 36. Die siebenhundert mahl zu tausenden sie zählt.) Carthags sol/
im anfange des dritten Krieges mit Rom/ in sich muriadas
ebdomekonta, odersieben mal hundert tausend Menschen gehabt
haben. Strabo l. 17. Eben so viel sollen ihr/ wie Tacitus auß einer
Uberschrifft anzeucht/ zu Thebe in Egypten/ Agrigent in Sicilien/
aber zu des Empedocles Zeit/ wo beym Laertio lib. 8. kein Jrr-
thum ist/ noch mehr gewohnt haben. Zu Jerusalem sind in der Be-
lägerung Titi eylfmal hundert tausend Menschen umbkommen/
und sieben und neuntzig tausend gefangen worden. Rom aber/ wel-
ches 428342. Bürger gezehlt/ hat allem Ansehn nach noch viel mehr
Seelen beherberget. Bochart. part. 1. Geographiae lib. 4. c. 20.
p.
278. 286. Diesem nach sich nicht zu verwundern/ daß/ nach dem
mit dem Xerxes gemachten Bündnüsse/ Amilcar drey mal hundert
tausend Soldaten ins Feld geführt/ mehr als zwey tausend Kriegs-
und über tausend Last-Schiffe auf dem Meere gehabt/ da derer
Xerxes mehr nicht als zwölffhundert aufbringen können. Diodor.
Sicul l.
11. welcher denn auch wider den Gelo in Sycilien/ eben so
viel Kriegs-Volck geführet zu sein berichtet. Jm ersten Punischen
Kriege hat Carthago hundert und funfftzig tausend Mann nur zur
Herrschafft des Meeres gebraucht. Polyb. l. 1. c. 26. Ungeachtet
auch das wider den Gelo geführte grosse Heer gantz verlohren ge-
gangen/ haben sie doch nach siebentzig Jahren eben so viel dahin ge-
schickt/ und Hannibal nach dreyen Jahren mit so viel Volck die Si-
cilische Niederlage ersetzet. Diodor. l. 3. Dahero Cato, bey Ein-
rathung Carthago gar zu vertilgen/ im Rathe sagte: Ne Liberta-
tem quiden Populi Romani fore intuto, stante Carthagine
Und
die zu Carthago gewesene Gesandten: Quid ita parum solliciti
essent de Carthagine aemula Civitate, quae tam facile recipe-
ret amplitudinem suam. Appian. de bell. Pun.
Ja nach ihrer
Zerstö-
μεγίςη τῶν κατα τὴν Οικουμὲνην πόλεων, καὶ δυναμικω-
τά τη. Die groͤſte und maͤchtigſte Stadt der Welt. Jm umbkreiſe
hat ſie dreyhundert und ſechtzig Stadien wie Babylon gehabt.
Bochart. d. l. p. 514. Liv. l. 4. Epit. Carthago in Circuitu vi-
ginti tria millia paſſuum patuit. Vid. Oroſium. l. 4. c. 22.
Florus l. 2. c. 15. Solino dicitur alterum poſt Romam Terra-
rum Decus.
v. 36. Die ſiebenhundert mahl zu tauſenden ſie zaͤhlt.) Carthags ſol/
im anfange des dritten Krieges mit Rom/ in ſich μυριάδας
ἑβδομήκοντα, oderſieben mal hundert tauſend Menſchen gehabt
haben. Strabo l. 17. Eben ſo viel ſollen ihr/ wie Tacitus auß einer
Uberſchrifft anzeucht/ zu Thebe in Egypten/ Agrigent in Sicilien/
aber zu des Empedocles Zeit/ wo beym Laertio lib. 8. kein Jrr-
thum iſt/ noch mehr gewohnt haben. Zu Jeruſalem ſind in der Be-
laͤgerung Titi eylfmal hundert tauſend Menſchen umbkommen/
und ſieben und neuntzig tauſend gefangen worden. Rom aber/ wel-
ches 428342. Buͤrger gezehlt/ hat allem Anſehn nach noch viel mehr
Seelen beherberget. Bochart. part. 1. Geographiæ lib. 4. c. 20.
p.
278. 286. Dieſem nach ſich nicht zu verwundern/ daß/ nach dem
mit dem Xerxes gemachten Buͤndnuͤſſe/ Amilcar drey mal hundert
tauſend Soldaten ins Feld gefuͤhrt/ mehr als zwey tauſend Kriegs-
und uͤber tauſend Laſt-Schiffe auf dem Meere gehabt/ da derer
Xerxes mehr nicht als zwoͤlffhundert aufbringen koͤnnen. Diodor.
Sicul l.
11. welcher denn auch wider den Gelo in Sycilien/ eben ſo
viel Kriegs-Volck gefuͤhret zu ſein berichtet. Jm erſten Puniſchen
Kriege hat Carthago hundert und funfftzig tauſend Mann nur zur
Herrſchafft des Meeres gebraucht. Polyb. l. 1. c. 26. Ungeachtet
auch das wider den Gelo gefuͤhrte groſſe Heer gantz verlohren ge-
gangen/ haben ſie doch nach ſiebentzig Jahren eben ſo viel dahin ge-
ſchickt/ und Hannibal nach dreyen Jahren mit ſo viel Volck die Si-
ciliſche Niederlage erſetzet. Diodor. l. 3. Dahero Cato, bey Ein-
rathung Carthago gar zu vertilgen/ im Rathe ſagte: Ne Liberta-
tem quidẽ Populi Romani fore intuto, ſtante Carthagine
Und
die zu Carthago geweſene Geſandten: Quid ita parum ſolliciti
eſſent de Carthagine æmulâ Civitate, quæ tam facilè recipe-
ret amplitudinem ſuam. Appian. de bell. Pun.
Ja nach ihrer
Zerſtoͤ-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <item><pb facs="#f0169" n="132"/>
&#x03BC;&#x03B5;&#x03B3;&#x03AF;&#x03C2;&#x03B7; &#x03C4;&#x1FF6;&#x03BD; &#x03BA;&#x03B1;&#x03C4;&#x03B1; &#x03C4;&#x1F74;&#x03BD; &#x039F;&#x03B9;&#x03BA;&#x03BF;&#x03C5;&#x03BC;&#x1F72;&#x03BD;&#x03B7;&#x03BD; &#x03C0;&#x03CC;&#x03BB;&#x03B5;&#x03C9;&#x03BD;, &#x03BA;&#x03B1;&#x1F76; &#x03B4;&#x03C5;&#x03BD;&#x03B1;&#x03BC;&#x03B9;&#x03BA;&#x03C9;-<lb/>
&#x03C4;&#x03AC; &#x03C4;&#x03B7;. Die gro&#x0364;&#x017F;te und ma&#x0364;chtig&#x017F;te Stadt der Welt. Jm umbkrei&#x017F;e<lb/>
hat &#x017F;ie dreyhundert und &#x017F;echtzig Stadien wie Babylon gehabt.<lb/><hi rendition="#aq">Bochart. d. l. p. 514. Liv. l. 4. Epit. Carthago in Circuitu vi-<lb/>
ginti tria millia pa&#x017F;&#x017F;uum patuit. Vid. Oro&#x017F;ium. l. 4. c. 22.<lb/>
Florus l. 2. c. 15. Solino dicitur alterum po&#x017F;t Romam Terra-<lb/>
rum Decus.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">v.</hi> 36. Die &#x017F;iebenhundert mahl zu tau&#x017F;enden &#x017F;ie za&#x0364;hlt.) Carthags &#x017F;ol/<lb/>
im anfange des dritten Krieges mit Rom/ in &#x017F;ich &#x03BC;&#x03C5;&#x03C1;&#x03B9;&#x03AC;&#x03B4;&#x03B1;&#x03C2;<lb/>
&#x1F11;&#x03B2;&#x03B4;&#x03BF;&#x03BC;&#x03AE;&#x03BA;&#x03BF;&#x03BD;&#x03C4;&#x03B1;, oder&#x017F;ieben mal hundert tau&#x017F;end Men&#x017F;chen gehabt<lb/>
haben. <hi rendition="#aq">Strabo l.</hi> 17. Eben &#x017F;o viel &#x017F;ollen ihr/ wie <hi rendition="#aq">Tacitus</hi> auß einer<lb/>
Uber&#x017F;chrifft anzeucht/ zu Thebe in Egypten/ Agrigent in Sicilien/<lb/>
aber zu des <hi rendition="#aq">Empedocles</hi> Zeit/ wo beym <hi rendition="#aq">Laertio lib.</hi> 8. kein Jrr-<lb/>
thum i&#x017F;t/ noch mehr gewohnt haben. Zu Jeru&#x017F;alem &#x017F;ind in der Be-<lb/>
la&#x0364;gerung <hi rendition="#aq">Titi</hi> eylfmal hundert tau&#x017F;end Men&#x017F;chen umbkommen/<lb/>
und &#x017F;ieben und neuntzig tau&#x017F;end gefangen worden. Rom aber/ wel-<lb/>
ches 428342. Bu&#x0364;rger gezehlt/ hat allem An&#x017F;ehn nach noch viel mehr<lb/>
Seelen beherberget. <hi rendition="#aq">Bochart. part. 1. Geographiæ lib. 4. c. 20.<lb/>
p.</hi> 278. 286. Die&#x017F;em nach &#x017F;ich nicht zu verwundern/ daß/ nach dem<lb/>
mit dem <hi rendition="#aq">Xerxes</hi> gemachten Bu&#x0364;ndnu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ <hi rendition="#aq">Amilcar</hi> drey mal hundert<lb/>
tau&#x017F;end Soldaten ins Feld gefu&#x0364;hrt/ mehr als zwey tau&#x017F;end Kriegs-<lb/>
und u&#x0364;ber tau&#x017F;end La&#x017F;t-Schiffe auf dem Meere gehabt/ da derer<lb/><hi rendition="#aq">Xerxes</hi> mehr nicht als zwo&#x0364;lffhundert aufbringen ko&#x0364;nnen. <hi rendition="#aq">Diodor.<lb/>
Sicul l.</hi> 11. welcher denn auch wider den Gelo in Sycilien/ eben &#x017F;o<lb/>
viel Kriegs-Volck gefu&#x0364;hret zu &#x017F;ein berichtet. Jm er&#x017F;ten Puni&#x017F;chen<lb/>
Kriege hat Carthago hundert und funfftzig tau&#x017F;end Mann nur zur<lb/>
Herr&#x017F;chafft des Meeres gebraucht. <hi rendition="#aq">Polyb. l. 1. c.</hi> 26. Ungeachtet<lb/>
auch das wider den Gelo gefu&#x0364;hrte gro&#x017F;&#x017F;e Heer gantz verlohren ge-<lb/>
gangen/ haben &#x017F;ie doch nach &#x017F;iebentzig Jahren eben &#x017F;o viel dahin ge-<lb/>
&#x017F;chickt/ und Hannibal nach dreyen Jahren mit &#x017F;o viel Volck die Si-<lb/>
cili&#x017F;che Niederlage er&#x017F;etzet. <hi rendition="#aq">Diodor. l.</hi> 3. Dahero <hi rendition="#aq">Cato,</hi> bey Ein-<lb/>
rathung <hi rendition="#aq">Carthago</hi> gar zu vertilgen/ im Rathe &#x017F;agte: <hi rendition="#aq">Ne Liberta-<lb/>
tem quide&#x0303; Populi Romani fore intuto, &#x017F;tante Carthagine</hi> Und<lb/>
die zu Carthago gewe&#x017F;ene Ge&#x017F;andten: <hi rendition="#aq">Quid ita parum &#x017F;olliciti<lb/>
e&#x017F;&#x017F;ent de Carthagine æmulâ Civitate, quæ tam facilè recipe-<lb/>
ret amplitudinem &#x017F;uam. Appian. de bell. Pun.</hi> Ja nach ihrer<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Zer&#x017F;to&#x0364;-</fw><lb/></item>
          </list>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[132/0169] μεγίςη τῶν κατα τὴν Οικουμὲνην πόλεων, καὶ δυναμικω- τά τη. Die groͤſte und maͤchtigſte Stadt der Welt. Jm umbkreiſe hat ſie dreyhundert und ſechtzig Stadien wie Babylon gehabt. Bochart. d. l. p. 514. Liv. l. 4. Epit. Carthago in Circuitu vi- ginti tria millia paſſuum patuit. Vid. Oroſium. l. 4. c. 22. Florus l. 2. c. 15. Solino dicitur alterum poſt Romam Terra- rum Decus. v. 36. Die ſiebenhundert mahl zu tauſenden ſie zaͤhlt.) Carthags ſol/ im anfange des dritten Krieges mit Rom/ in ſich μυριάδας ἑβδομήκοντα, oderſieben mal hundert tauſend Menſchen gehabt haben. Strabo l. 17. Eben ſo viel ſollen ihr/ wie Tacitus auß einer Uberſchrifft anzeucht/ zu Thebe in Egypten/ Agrigent in Sicilien/ aber zu des Empedocles Zeit/ wo beym Laertio lib. 8. kein Jrr- thum iſt/ noch mehr gewohnt haben. Zu Jeruſalem ſind in der Be- laͤgerung Titi eylfmal hundert tauſend Menſchen umbkommen/ und ſieben und neuntzig tauſend gefangen worden. Rom aber/ wel- ches 428342. Buͤrger gezehlt/ hat allem Anſehn nach noch viel mehr Seelen beherberget. Bochart. part. 1. Geographiæ lib. 4. c. 20. p. 278. 286. Dieſem nach ſich nicht zu verwundern/ daß/ nach dem mit dem Xerxes gemachten Buͤndnuͤſſe/ Amilcar drey mal hundert tauſend Soldaten ins Feld gefuͤhrt/ mehr als zwey tauſend Kriegs- und uͤber tauſend Laſt-Schiffe auf dem Meere gehabt/ da derer Xerxes mehr nicht als zwoͤlffhundert aufbringen koͤnnen. Diodor. Sicul l. 11. welcher denn auch wider den Gelo in Sycilien/ eben ſo viel Kriegs-Volck gefuͤhret zu ſein berichtet. Jm erſten Puniſchen Kriege hat Carthago hundert und funfftzig tauſend Mann nur zur Herrſchafft des Meeres gebraucht. Polyb. l. 1. c. 26. Ungeachtet auch das wider den Gelo gefuͤhrte groſſe Heer gantz verlohren ge- gangen/ haben ſie doch nach ſiebentzig Jahren eben ſo viel dahin ge- ſchickt/ und Hannibal nach dreyen Jahren mit ſo viel Volck die Si- ciliſche Niederlage erſetzet. Diodor. l. 3. Dahero Cato, bey Ein- rathung Carthago gar zu vertilgen/ im Rathe ſagte: Ne Liberta- tem quidẽ Populi Romani fore intuto, ſtante Carthagine Und die zu Carthago geweſene Geſandten: Quid ita parum ſolliciti eſſent de Carthagine æmulâ Civitate, quæ tam facilè recipe- ret amplitudinem ſuam. Appian. de bell. Pun. Ja nach ihrer Zerſtoͤ-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_sophonisbe_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_sophonisbe_1680/169
Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_sophonisbe_1680/169>, abgerufen am 01.05.2024.