Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite
Warnung für dem Caluinischen Wegweiser Georg Hanfelds.

ES hat Georgius Hanfeld / der vor diser zeit (als er junger Euangelischer Fürsten Praeceptor gewesen) sich für Lutherisch dargegeben / aber hernach ein Caluinischer Prediger worden / vor zehen Jaren ein Büchlin trucken lassen / mit disem Titel: Wegweiser in der Lehr vom H. Abendtmal / etc. in Form eines Gesprächs / damit es dem gemeinen Mann desto anmütiger zulesen were / gestellet. Dises Büchlin / in massen er selbst in der Vorrede meldet / soll den einfaltigen Christen gemeinet sein / welche in disem leidigen Streit vom heiligen Abendtmal gleichwol der Warheit von Hertzen begierig / aber hinder die Streitschrifften / sie zulesen / sich nicht gern lassen / oder doch sich nicht recht drein schicken können. Disen verspricht er hierinnen einen richtigen schlechten Weg zuweisen / auff welchem sie stracks zur Warheit vnnd eigentlichem Verstand der Lehr vom heiligen Abendtmal kommen werden.

Nun ist dises Büchlin biß daher von den vnsern / so man Lutherische nennet / nicht werth geachtet worden / dasselbig zuwiderlegen / weil man darfür gehalten / es werde vmb der offenbaren Vnwarheiten willen / die es fürbringt / bey den Guthertzigen nicht schaden thun können. Nach dem es aber im verschinen Jar nachgetruckt worden / vmb vilfaltiges Nachfragens wegen nach demselben / wie der Author rhümet: So will es ein notturfft sein / daß fromme Christen (welchen ettwan dise Form eines Gesprächs besser / als die Streit vnd einfältige Lehrschrifften / in disem Handel beliebet) trewlich gewarnet werden / disem vntrewen Wegweiser nicht zutrawen. Auß diser Vrsach hab ich in einer kurtzen Schrifft gründtlichen Bericht thun wöllen / wie boßhafftig vnnd betrieglich diser Hanfeld mit der Sach vmbgehe / den einfeltigen Leser mutwillig vnnd wissentlich hinder das Liecht zuführen / damit also ein jeder für disem jrrigen Wegweiser wisse sich zuhüten.

Warnung für dem Caluinischen Wegweiser Georg Hanfelds.

ES hat Georgius Hanfeld / der vor diser zeit (als er junger Euangelischer Fürsten Praeceptor gewesen) sich für Lutherisch dargegeben / aber hernach ein Caluinischer Prediger worden / vor zehen Jaren ein Büchlin trucken lassen / mit disem Titel: Wegweiser in der Lehr vom H. Abendtmal / etc. in Form eines Gesprächs / damit es dem gemeinen Mann desto anmütiger zulesen were / gestellet. Dises Büchlin / in massen er selbst in der Vorrede meldet / soll den einfaltigen Christen gemeinet sein / welche in disem leidigen Streit vom heiligen Abendtmal gleichwol der Warheit von Hertzen begierig / aber hinder die Streitschrifften / sie zulesen / sich nicht gern lassen / oder doch sich nicht recht drein schicken können. Disen verspricht er hierinnen einen richtigen schlechten Weg zuweisen / auff welchem sie stracks zur Warheit vnnd eigentlichem Verstand der Lehr vom heiligen Abendtmal kommen werden.

Nun ist dises Büchlin biß daher von den vnsern / so man Lutherische nennet / nicht werth geachtet worden / dasselbig zuwiderlegen / weil man darfür gehalten / es werde vmb der offenbaren Vnwarheiten willen / die es fürbringt / bey den Guthertzigen nicht schaden thun können. Nach dem es aber im verschinen Jar nachgetruckt worden / vmb vilfaltiges Nachfragens wegen nach demselben / wie der Author rhümet: So will es ein notturfft sein / daß fromme Christen (welchen ettwan dise Form eines Gesprächs besser / als die Streit vnd einfältige Lehrschrifften / in disem Handel beliebet) trewlich gewarnet werden / disem vntrewen Wegweiser nicht zutrawen. Auß diser Vrsach hab ich in einer kurtzen Schrifft gründtlichen Bericht thun wöllen / wie boßhafftig vnnd betrieglich diser Hanfeld mit der Sach vmbgehe / den einfeltigen Leser mutwillig vnnd wissentlich hinder das Liecht zuführen / damit also ein jeder für disem jrrigen Wegweiser wisse sich zuhüten.

<TEI>
  <text>
    <pb facs="#f0003" n="1"/>
    <body>
      <div>
        <head>Warnung für dem Caluinischen Wegweiser Georg Hanfelds.</head><lb/>
        <p>ES hat Georgius Hanfeld / der vor diser zeit (als er junger Euangelischer Fürsten
                     Praeceptor gewesen) sich für Lutherisch dargegeben / aber hernach ein
                     Caluinischer Prediger worden / vor zehen Jaren ein Büchlin trucken lassen / mit
                     disem Titel: Wegweiser in der Lehr vom H. Abendtmal / etc. in Form eines
                     Gesprächs / damit es dem gemeinen Mann desto anmütiger zulesen were / gestellet.
                     Dises Büchlin / in massen er selbst in der Vorrede meldet / soll den einfaltigen
                     Christen gemeinet sein / welche in disem leidigen Streit vom heiligen Abendtmal
                     gleichwol der Warheit von Hertzen begierig / aber hinder die Streitschrifften /
                     sie zulesen / sich nicht gern lassen / oder doch sich nicht recht drein schicken
                     können. Disen verspricht er hierinnen einen richtigen schlechten Weg zuweisen /
                     auff welchem sie stracks zur Warheit vnnd eigentlichem Verstand der Lehr vom
                     heiligen Abendtmal kommen werden.</p>
        <p>Nun ist dises Büchlin biß daher von den vnsern / so man Lutherische nennet /
                     nicht werth geachtet worden / dasselbig zuwiderlegen / weil man darfür gehalten
                     / es werde vmb der offenbaren Vnwarheiten willen / die es fürbringt / bey den
                     Guthertzigen nicht schaden thun können. Nach dem es aber im verschinen Jar
                     nachgetruckt worden / vmb vilfaltiges Nachfragens wegen nach demselben / wie der
                     Author rhümet: So will es ein notturfft sein / daß fromme Christen (welchen
                     ettwan dise Form eines Gesprächs besser / als die Streit vnd einfältige
                     Lehrschrifften / in disem Handel beliebet) trewlich gewarnet werden / disem
                     vntrewen Wegweiser nicht zutrawen. Auß diser Vrsach hab ich in einer kurtzen
                     Schrifft gründtlichen Bericht thun wöllen / wie boßhafftig vnnd betrieglich
                     diser Hanfeld mit der Sach vmbgehe / den einfeltigen Leser mutwillig vnnd
                     wissentlich hinder das Liecht zuführen / damit also ein jeder für disem jrrigen
                     Wegweiser wisse sich zuhüten.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1/0003] Warnung für dem Caluinischen Wegweiser Georg Hanfelds. ES hat Georgius Hanfeld / der vor diser zeit (als er junger Euangelischer Fürsten Praeceptor gewesen) sich für Lutherisch dargegeben / aber hernach ein Caluinischer Prediger worden / vor zehen Jaren ein Büchlin trucken lassen / mit disem Titel: Wegweiser in der Lehr vom H. Abendtmal / etc. in Form eines Gesprächs / damit es dem gemeinen Mann desto anmütiger zulesen were / gestellet. Dises Büchlin / in massen er selbst in der Vorrede meldet / soll den einfaltigen Christen gemeinet sein / welche in disem leidigen Streit vom heiligen Abendtmal gleichwol der Warheit von Hertzen begierig / aber hinder die Streitschrifften / sie zulesen / sich nicht gern lassen / oder doch sich nicht recht drein schicken können. Disen verspricht er hierinnen einen richtigen schlechten Weg zuweisen / auff welchem sie stracks zur Warheit vnnd eigentlichem Verstand der Lehr vom heiligen Abendtmal kommen werden. Nun ist dises Büchlin biß daher von den vnsern / so man Lutherische nennet / nicht werth geachtet worden / dasselbig zuwiderlegen / weil man darfür gehalten / es werde vmb der offenbaren Vnwarheiten willen / die es fürbringt / bey den Guthertzigen nicht schaden thun können. Nach dem es aber im verschinen Jar nachgetruckt worden / vmb vilfaltiges Nachfragens wegen nach demselben / wie der Author rhümet: So will es ein notturfft sein / daß fromme Christen (welchen ettwan dise Form eines Gesprächs besser / als die Streit vnd einfältige Lehrschrifften / in disem Handel beliebet) trewlich gewarnet werden / disem vntrewen Wegweiser nicht zutrawen. Auß diser Vrsach hab ich in einer kurtzen Schrifft gründtlichen Bericht thun wöllen / wie boßhafftig vnnd betrieglich diser Hanfeld mit der Sach vmbgehe / den einfeltigen Leser mutwillig vnnd wissentlich hinder das Liecht zuführen / damit also ein jeder für disem jrrigen Wegweiser wisse sich zuhüten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/3
Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/3>, abgerufen am 28.04.2024.