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Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.

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Sie strickt an einem Netze,
Will drin mich fangen ein,
Ihr Haar hat lange Flechten,
Dran soll ich gebunden sein.
Du liebliche Sirene,
Sirene von dem Strand,
Laß deine Stimme tönen
Hell über Meer und Land.
Tief unten in den Fluthen
Da ist ein goldnes Haus,
Da ruhen die Ertrunknen
In weichen Armen aus.
In diesem Liebesmeere
Wo wird die Ruhstätt' sein?
Entweder an deinem Herzen,
Ach! oder im Grabe mein.

Sie ſtrickt an einem Netze,
Will drin mich fangen ein,
Ihr Haar hat lange Flechten,
Dran ſoll ich gebunden ſein.
Du liebliche Sirene,
Sirene von dem Strand,
Laß deine Stimme toͤnen
Hell uͤber Meer und Land.
Tief unten in den Fluthen
Da iſt ein goldnes Haus,
Da ruhen die Ertrunknen
In weichen Armen aus.
In dieſem Liebesmeere
Wo wird die Ruhſtaͤtt' ſein?
Entweder an deinem Herzen,
Ach! oder im Grabe mein.

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[133/0145] Sie ſtrickt an einem Netze, Will drin mich fangen ein, Ihr Haar hat lange Flechten, Dran ſoll ich gebunden ſein. Du liebliche Sirene, Sirene von dem Strand, Laß deine Stimme toͤnen Hell uͤber Meer und Land. Tief unten in den Fluthen Da iſt ein goldnes Haus, Da ruhen die Ertrunknen In weichen Armen aus. In dieſem Liebesmeere Wo wird die Ruhſtaͤtt' ſein? Entweder an deinem Herzen, Ach! oder im Grabe mein.

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/145>, abgerufen am 02.05.2024.