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Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.

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Und's Vöglein flog und sang: Ade!
Da warf der Winter Reif und Schnee
Ihm hinterdrein, und traf's nicht.
Der Finke lacht aus voller Kehl':
Bewahre Gott jede Christenseel'
Vor diesem Landesvater!
Und als ich mal nach Welschland zog,
Manch Vöglein mit dem Wandrer flog,
Da war auch jenes drunter:
Und wär's gewest eine Nachtigall,
So hätt' mein Lied einen bessern Schall,
Ich hab's ihm nachgesungen.

Und's Voͤglein flog und ſang: Ade!
Da warf der Winter Reif und Schnee
Ihm hinterdrein, und traf's nicht.
Der Finke lacht aus voller Kehl':
Bewahre Gott jede Chriſtenſeel'
Vor dieſem Landesvater!
Und als ich mal nach Welſchland zog,
Manch Voͤglein mit dem Wandrer flog,
Da war auch jenes drunter:
Und waͤr's geweſt eine Nachtigall,
So haͤtt' mein Lied einen beſſern Schall,
Ich hab's ihm nachgeſungen.

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[157/0169] Und's Voͤglein flog und ſang: Ade! Da warf der Winter Reif und Schnee Ihm hinterdrein, und traf's nicht. Der Finke lacht aus voller Kehl': Bewahre Gott jede Chriſtenſeel' Vor dieſem Landesvater! Und als ich mal nach Welſchland zog, Manch Voͤglein mit dem Wandrer flog, Da war auch jenes drunter: Und waͤr's geweſt eine Nachtigall, So haͤtt' mein Lied einen beſſern Schall, Ich hab's ihm nachgeſungen.

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/169>, abgerufen am 29.04.2024.