Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

capable seyn werde/ hab ich diese Elementa in sieben Bücher
wollen abtheilen/ davon das Erste/ von den Proportionibus,
oder Ebenmäßigkeiten insgemein; Das Andere/ von den Li-
nien/ und deren Eigenschafften; Das Dritte/ von den flachen
Figuren/ in Ansehung ihrer Umkreiß/ und denen Linien die
man drinnen ziehen kan: Das Vierdte/ von den flachen Fi-
guren/ nach ihrem Jnhalt: Das Fünffte/ von denen an Flä-
chen anstossenden Linien: Das Sechste/ von denen Cörpern
insgemein; Und endlich/ das Siebende/ von denen Cörpern/
oder dichten Figuren/ nach ihren Cörperlichen Jnhalt/ han-
deln wird.

Was die Citationes, oder Anweisung der angezogenen
Oerter angehet/ die wollen wir so leicht zu finden machen/
daß es durchaus unmüglich seyn wird/ selbige leichter zu ma-
chen/ indem nur eine einige Zahl/ die ausser der Schrifft am
Rande erscheinet/ darzu gebraucht wird; obwol das gantze
Werck/ in viele Bücher/ und ein jedes Buch in viele Capittel
abgetheilet ist: welches dann in dieser Materi/ nicht ein gerin-
ges ist/ dann wir sonst vortreffliche Frantzösische Elementa ha-
ben/ die bloß um ihrer allzuschweren Citationen fast nicht zu
gebrauchen seyn. Selbige seynd abgetheilet/ in viele Bücher/
jedes Buch in viele Sectiones, eine jede Section in viele Theo-
remata; Problemata, Lemmata, Corollaria &c. Also daß wann
der Autor, sich auff etwas beziehen will/ er zum Exempel sagen
muß/ Liv. 2. §. 4. Theor. 5. Coroll. 3. dergestalt/ daß ehe man
sich auff diese Zurückweisung recht besonnen/ um selbige zu be-
sehen/ wie es offt nöthig ist/ einem der gantze Beweiß aus
dem Kopff entfallen ist.

Man hat hier/ mit dem Buch der Proportionum den An-
fang gemacht/ weil mir diese Materi als die beste vorkommet/
um den Verstand zueröffnen/ und um sich an die Mathemati-
schen Raisonnemens oder Schluß-Reden zu gewöhnen/ und zu

dem

):( 2

capable ſeyn werde/ hab ich dieſe Elementa in ſieben Buͤcher
wollen abtheilen/ davon das Erſte/ von den Proportionibus,
oder Ebenmaͤßigkeiten insgemein; Das Andere/ von den Li-
nien/ und deren Eigenſchafften; Das Dritte/ von den flachen
Figuren/ in Anſehung ihrer Umkreiß/ und denen Linien die
man drinnen ziehen kan: Das Vierdte/ von den flachen Fi-
guren/ nach ihrem Jnhalt: Das Fuͤnffte/ von denen an Flaͤ-
chen anſtoſſenden Linien: Das Sechſte/ von denen Coͤrpern
insgemein; Und endlich/ das Siebende/ von denen Coͤrpern/
oder dichten Figuren/ nach ihren Coͤrperlichen Jnhalt/ han-
deln wird.

Was die Citationes, oder Anweiſung der angezogenen
Oerter angehet/ die wollen wir ſo leicht zu finden machen/
daß es durchaus unmuͤglich ſeyn wird/ ſelbige leichter zu ma-
chen/ indem nur eine einige Zahl/ die auſſer der Schrifft am
Rande erſcheinet/ darzu gebraucht wird; obwol das gantze
Werck/ in viele Buͤcher/ und ein jedes Buch in viele Capittel
abgetheilet iſt: welches dann in dieſer Materi/ nicht ein gerin-
ges iſt/ dann wir ſonſt vortreffliche Frantzoͤſiſche Elementa ha-
ben/ die bloß um ihrer allzuſchweren Citationen faſt nicht zu
gebrauchen ſeyn. Selbige ſeynd abgetheilet/ in viele Buͤcher/
jedes Buch in viele Sectiones, eine jede Section in viele Theo-
remata; Problemata, Lemmata, Corollaria &c. Alſo daß wann
der Autor, ſich auff etwas beziehen will/ er zum Exempel ſagen
muß/ Liv. 2. §. 4. Theor. 5. Coroll. 3. dergeſtalt/ daß ehe man
ſich auff dieſe Zuruͤckweiſung recht beſonnen/ um ſelbige zu be-
ſehen/ wie es offt noͤthig iſt/ einem der gantze Beweiß aus
dem Kopff entfallen iſt.

Man hat hier/ mit dem Buch der Proportionum den An-
fang gemacht/ weil mir dieſe Materi als die beſte vorkommet/
um den Verſtand zueroͤffnen/ und um ſich an die Mathemati-
ſchen Raiſonnemens oder Schluß-Reden zu gewoͤhnen/ und zu

dem

):( 2

<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0015"/><hi rendition="#aq">capable</hi> &#x017F;eyn werde/ hab ich die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Elementa</hi> in &#x017F;ieben Bu&#x0364;cher<lb/>
wollen abtheilen/ davon das Er&#x017F;te/ von den <hi rendition="#aq">Proportionibus,</hi><lb/>
oder Ebenma&#x0364;ßigkeiten insgemein; Das Andere/ von den Li-<lb/>
nien/ und deren Eigen&#x017F;chafften; Das Dritte/ von den flachen<lb/>
Figuren/ in An&#x017F;ehung ihrer Umkreiß/ und denen Linien die<lb/>
man drinnen ziehen kan: Das Vierdte/ von den flachen Fi-<lb/>
guren/ nach ihrem Jnhalt: Das Fu&#x0364;nffte/ von denen an Fla&#x0364;-<lb/>
chen an&#x017F;to&#x017F;&#x017F;enden Linien: Das Sech&#x017F;te/ von denen Co&#x0364;rpern<lb/>
insgemein; Und endlich/ das Siebende/ von denen Co&#x0364;rpern/<lb/>
oder dichten Figuren/ nach ihren Co&#x0364;rperlichen Jnhalt/ han-<lb/>
deln wird.</p><lb/>
        <p>Was die <hi rendition="#aq">Citationes,</hi> oder Anwei&#x017F;ung der angezogenen<lb/>
Oerter angehet/ die wollen wir &#x017F;o leicht zu finden machen/<lb/>
daß es durchaus unmu&#x0364;glich &#x017F;eyn wird/ &#x017F;elbige leichter zu ma-<lb/>
chen/ indem nur eine einige Zahl/ die au&#x017F;&#x017F;er der Schrifft am<lb/>
Rande er&#x017F;cheinet/ darzu gebraucht wird; obwol das gantze<lb/>
Werck/ in viele Bu&#x0364;cher/ und ein jedes Buch in viele Capittel<lb/>
abgetheilet i&#x017F;t: welches dann in die&#x017F;er Materi/ nicht ein gerin-<lb/>
ges i&#x017F;t/ dann wir &#x017F;on&#x017F;t vortreffliche Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;che <hi rendition="#aq">Elementa</hi> ha-<lb/>
ben/ die bloß um ihrer allzu&#x017F;chweren <hi rendition="#aq">Citation</hi>en fa&#x017F;t nicht zu<lb/>
gebrauchen &#x017F;eyn. Selbige &#x017F;eynd abgetheilet/ in viele Bu&#x0364;cher/<lb/>
jedes Buch in viele <hi rendition="#aq">Sectiones,</hi> eine jede <hi rendition="#aq">Section</hi> in viele <hi rendition="#aq">Theo-<lb/>
remata; Problemata, Lemmata, Corollaria &amp;c.</hi> Al&#x017F;o daß wann<lb/>
der <hi rendition="#aq">Autor,</hi> &#x017F;ich auff etwas beziehen will/ er zum <hi rendition="#aq">Exempel</hi> &#x017F;agen<lb/>
muß/ <hi rendition="#aq">Liv. 2. §. 4. Theor. 5. Coroll.</hi> 3. derge&#x017F;talt/ daß ehe man<lb/>
&#x017F;ich auff die&#x017F;e Zuru&#x0364;ckwei&#x017F;ung recht be&#x017F;onnen/ <choice><sic>umfelbige</sic><corr>um &#x017F;elbige</corr></choice> zu be-<lb/>
&#x017F;ehen/ wie es offt no&#x0364;thig i&#x017F;t/ einem der gantze Beweiß aus<lb/>
dem Kopff entfallen i&#x017F;t.</p><lb/>
        <p>Man hat hier/ mit dem Buch der <hi rendition="#aq">Proportionum</hi> den An-<lb/>
fang gemacht/ weil mir die&#x017F;e Materi als die be&#x017F;te vorkommet/<lb/>
um den Ver&#x017F;tand zuero&#x0364;ffnen/ und um &#x017F;ich an die <hi rendition="#aq">Mathemati-</hi><lb/>
&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Rai&#x017F;onnemens</hi> oder Schluß-Reden zu gewo&#x0364;hnen/ und zu<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">):( 2</fw><fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>

[0015] capable ſeyn werde/ hab ich dieſe Elementa in ſieben Buͤcher wollen abtheilen/ davon das Erſte/ von den Proportionibus, oder Ebenmaͤßigkeiten insgemein; Das Andere/ von den Li- nien/ und deren Eigenſchafften; Das Dritte/ von den flachen Figuren/ in Anſehung ihrer Umkreiß/ und denen Linien die man drinnen ziehen kan: Das Vierdte/ von den flachen Fi- guren/ nach ihrem Jnhalt: Das Fuͤnffte/ von denen an Flaͤ- chen anſtoſſenden Linien: Das Sechſte/ von denen Coͤrpern insgemein; Und endlich/ das Siebende/ von denen Coͤrpern/ oder dichten Figuren/ nach ihren Coͤrperlichen Jnhalt/ han- deln wird. Was die Citationes, oder Anweiſung der angezogenen Oerter angehet/ die wollen wir ſo leicht zu finden machen/ daß es durchaus unmuͤglich ſeyn wird/ ſelbige leichter zu ma- chen/ indem nur eine einige Zahl/ die auſſer der Schrifft am Rande erſcheinet/ darzu gebraucht wird; obwol das gantze Werck/ in viele Buͤcher/ und ein jedes Buch in viele Capittel abgetheilet iſt: welches dann in dieſer Materi/ nicht ein gerin- ges iſt/ dann wir ſonſt vortreffliche Frantzoͤſiſche Elementa ha- ben/ die bloß um ihrer allzuſchweren Citationen faſt nicht zu gebrauchen ſeyn. Selbige ſeynd abgetheilet/ in viele Buͤcher/ jedes Buch in viele Sectiones, eine jede Section in viele Theo- remata; Problemata, Lemmata, Corollaria &c. Alſo daß wann der Autor, ſich auff etwas beziehen will/ er zum Exempel ſagen muß/ Liv. 2. §. 4. Theor. 5. Coroll. 3. dergeſtalt/ daß ehe man ſich auff dieſe Zuruͤckweiſung recht beſonnen/ um ſelbige zu be- ſehen/ wie es offt noͤthig iſt/ einem der gantze Beweiß aus dem Kopff entfallen iſt. Man hat hier/ mit dem Buch der Proportionum den An- fang gemacht/ weil mir dieſe Materi als die beſte vorkommet/ um den Verſtand zueroͤffnen/ und um ſich an die Mathemati- ſchen Raiſonnemens oder Schluß-Reden zu gewoͤhnen/ und zu dem ):( 2

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/15
Zitationshilfe:	Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/15>, abgerufen am 27.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.