Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite
Elementa Geometriae Lib. VI.

Wann ein Cörper mit Flächen und ebe-467
nen Figuren/ die einander gleich und gleich-
förmig seynd/ umschräncket ist/ so wird er
ein Regular-Cörper genennet als Fig. 1.

Um zu wissen/ wieviel Regulare Cörper468
seyn können/ so muß man betrachten auf
wie vielerley Art man gleichseitige ^, oder
Quadrate/ oder Regular Viel-Eck bey ein-
ander fügen kan/ um dichte Winckel da-
mit zu formiren. Und dardurch wird man
mercken/ daß nur fünferley Art Regular-
Cörper seyn können/ nemlich ein Teträe-
drum
mit 4. gleichseitigen ^ umschräncket/
als Figur 2. Ein Octäedrum als Fig. 3 mit 8.
solche ^. Ein Icosäedrum mit 20 solche ^ als
Fig. 4. Ein Exäedrum oder Cubus Fig.
5. mit 6 Quadrat umschräncket. Und endlich
ein Dodecäedrum mit 12. Rugular Fünfeck
umschräncket als Fig. 6.

Unter den andern Cörpern die mit ebenen469
Flächen umschräncket seynd/ betrachtet
man 1°. die Pyramides, oder Eckkegel/ die
mit lauter ^ umfasset seynd/ die alle in ei-
nem punct sich vereinigen als O. und deren
Grundfläche eine ebene flache Figur formiren
als ABCDE. Fig. 7. oder ABC. Fig. 8.

2°. Die Prismata oder Eckseulen die mit470
Parallelogramma umfasset seynd/ und deren
die gegenüberstehende Grundflächen ABCDE.
abcde. Fig.
9. oder ABC. und abc. Fig. 10.
seynd ebene/ einander gleich und gleichför-
mige Flächen.

3°. Alle
Z
Elementa Geometriæ Lib. VI.

Wann ein Coͤrper mit Flaͤchen und ebe-467
nen Figuren/ die einander gleich und gleich-
foͤrmig ſeynd/ umſchraͤncket iſt/ ſo wird er
ein Regular-Coͤrper genennet als Fig. 1.

Um zu wiſſen/ wieviel Regulare Coͤrper468
ſeyn koͤnnen/ ſo muß man betrachten auf
wie vielerley Art man gleichſeitige △, oder
Quadrate/ oder Regular Viel-Eck bey ein-
ander fuͤgen kan/ um dichte Winckel da-
mit zu formiren. Und dardurch wird man
mercken/ daß nur fuͤnferley Art Regular-
Coͤrper ſeyn koͤnnen/ nemlich ein Tetraͤe-
drum
mit 4. gleichſeitigen △ umſchraͤncket/
als Figur 2. Ein Octaͤedrum als Fig. 3 mit 8.
ſolche △. Ein Icosaͤedrum mit 20 ſolche △ als
Fig. 4. Ein Exaͤedrum oder Cubus Fig.
5. mit 6 Quadrat umſchraͤncket. Und endlich
ein Dodecaͤedrum mit 12. Rugular Fuͤnfeck
umſchraͤncket als Fig. 6.

Unter den andern Coͤrpern die mit ebenen469
Flaͤchen umſchraͤncket ſeynd/ betrachtet
man 1°. die Pyramides, oder Eckkegel/ die
mit lauter △ umfaſſet ſeynd/ die alle in ei-
nem punct ſich vereinigen als O. und deren
Grundflaͤche eine ebene flache Figur formiren
als ABCDE. Fig. 7. oder ABC. Fig. 8.

2°. Die Prismata oder Eckſeulen die mit470
Parallelogramma umfaſſet ſeynd/ und deren
die gegenuͤberſtehende Grundflaͤchē ABCDE.
abcde. Fig.
9. oder ABC. und abc. Fig. 10.
ſeynd ebene/ einander gleich und gleichfoͤr-
mige Flaͤchen.

3°. Alle
Z
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0197" n="177"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Elementa Geometriæ Lib. VI.</hi> </fw><lb/>
          <p>Wann ein Co&#x0364;rper mit Fla&#x0364;chen und ebe-<note place="right">467</note><lb/>
nen <hi rendition="#aq">Figu</hi>ren/ die einander gleich und gleich-<lb/>
fo&#x0364;rmig &#x017F;eynd/ um&#x017F;chra&#x0364;ncket i&#x017F;t/ &#x017F;o wird er<lb/>
ein <hi rendition="#aq">Regular-</hi>Co&#x0364;rper genennet als <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 1.</p><lb/>
          <p>Um zu wi&#x017F;&#x017F;en/ wieviel <hi rendition="#aq">Regular</hi>e Co&#x0364;rper<note place="right">468</note><lb/>
&#x017F;eyn ko&#x0364;nnen/ &#x017F;o muß man betrachten auf<lb/>
wie vielerley Art man gleich&#x017F;eitige &#x25B3;<hi rendition="#aq">,</hi> oder<lb/><hi rendition="#aq">Quadra</hi>te/ oder <hi rendition="#aq">Regular</hi> Viel-Eck bey ein-<lb/>
ander fu&#x0364;gen kan/ um dichte Winckel da-<lb/>
mit zu <hi rendition="#aq">formi</hi>ren. Und dardurch wird man<lb/>
mercken/ daß nur fu&#x0364;nferley Art <hi rendition="#aq">Regular-</hi><lb/>
Co&#x0364;rper &#x017F;eyn ko&#x0364;nnen/ nemlich ein <hi rendition="#aq">Tetra&#x0364;e-<lb/>
drum</hi> mit 4. gleich&#x017F;eitigen &#x25B3; um&#x017F;chra&#x0364;ncket/<lb/>
als <hi rendition="#aq">Figu</hi>r 2. Ein <hi rendition="#aq">Octa&#x0364;edrum</hi> als <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 3 mit 8.<lb/>
&#x017F;olche &#x25B3;. Ein <hi rendition="#aq">Icosa&#x0364;edrum</hi> mit 20 &#x017F;olche &#x25B3; als<lb/><hi rendition="#aq">Fig.</hi> 4. Ein <hi rendition="#aq">Exa&#x0364;edrum</hi> oder <hi rendition="#aq">Cubus Fig.</hi><lb/>
5. mit 6 <hi rendition="#aq">Quadrat</hi> um&#x017F;chra&#x0364;ncket. Und endlich<lb/>
ein <hi rendition="#aq">Dodeca&#x0364;edrum</hi> mit 12. <hi rendition="#aq">Rugular</hi> Fu&#x0364;nfeck<lb/>
um&#x017F;chra&#x0364;ncket als <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 6.</p><lb/>
          <p>Unter den andern Co&#x0364;rpern die mit ebenen<note place="right">469</note><lb/>
Fla&#x0364;chen um&#x017F;chra&#x0364;ncket &#x017F;eynd/ betrachtet<lb/>
man 1°. die <hi rendition="#aq">Pyramides,</hi> oder Eckkegel/ die<lb/>
mit lauter &#x25B3; umfa&#x017F;&#x017F;et &#x017F;eynd/ die alle in ei-<lb/>
nem <hi rendition="#aq">punct</hi> &#x017F;ich vereinigen als <hi rendition="#aq">O.</hi> und deren<lb/>
Grundfla&#x0364;che eine ebene flache <hi rendition="#aq">Figu</hi>r <hi rendition="#aq">formi</hi>ren<lb/>
als <hi rendition="#aq">ABCDE. Fig.</hi> 7. oder <hi rendition="#aq">ABC. Fig.</hi> 8.</p><lb/>
          <p>2°. Die <hi rendition="#aq">Prismata</hi> oder Eck&#x017F;eulen die mit<note place="right">470</note><lb/><hi rendition="#aq">Parallelogramma</hi> umfa&#x017F;&#x017F;et &#x017F;eynd/ und deren<lb/>
die gegenu&#x0364;ber&#x017F;tehende Grundfla&#x0364;che&#x0304; <hi rendition="#aq">ABCDE.<lb/>
abcde. Fig.</hi> 9. oder <hi rendition="#aq">ABC.</hi> und <hi rendition="#aq">abc. Fig.</hi> 10.<lb/>
&#x017F;eynd ebene/ einander gleich und gleichfo&#x0364;r-<lb/>
mige Fla&#x0364;chen.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">Z</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">3°. Alle</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[177/0197] Elementa Geometriæ Lib. VI. Wann ein Coͤrper mit Flaͤchen und ebe- nen Figuren/ die einander gleich und gleich- foͤrmig ſeynd/ umſchraͤncket iſt/ ſo wird er ein Regular-Coͤrper genennet als Fig. 1. 467 Um zu wiſſen/ wieviel Regulare Coͤrper ſeyn koͤnnen/ ſo muß man betrachten auf wie vielerley Art man gleichſeitige △, oder Quadrate/ oder Regular Viel-Eck bey ein- ander fuͤgen kan/ um dichte Winckel da- mit zu formiren. Und dardurch wird man mercken/ daß nur fuͤnferley Art Regular- Coͤrper ſeyn koͤnnen/ nemlich ein Tetraͤe- drum mit 4. gleichſeitigen △ umſchraͤncket/ als Figur 2. Ein Octaͤedrum als Fig. 3 mit 8. ſolche △. Ein Icosaͤedrum mit 20 ſolche △ als Fig. 4. Ein Exaͤedrum oder Cubus Fig. 5. mit 6 Quadrat umſchraͤncket. Und endlich ein Dodecaͤedrum mit 12. Rugular Fuͤnfeck umſchraͤncket als Fig. 6. 468 Unter den andern Coͤrpern die mit ebenen Flaͤchen umſchraͤncket ſeynd/ betrachtet man 1°. die Pyramides, oder Eckkegel/ die mit lauter △ umfaſſet ſeynd/ die alle in ei- nem punct ſich vereinigen als O. und deren Grundflaͤche eine ebene flache Figur formiren als ABCDE. Fig. 7. oder ABC. Fig. 8. 469 2°. Die Prismata oder Eckſeulen die mit Parallelogramma umfaſſet ſeynd/ und deren die gegenuͤberſtehende Grundflaͤchē ABCDE. abcde. Fig. 9. oder ABC. und abc. Fig. 10. ſeynd ebene/ einander gleich und gleichfoͤr- mige Flaͤchen. 470 3°. Alle Z

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/197
Zitationshilfe: Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/197>, abgerufen am 27.04.2024.