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Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706.

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Elementa Geometriae Lib. I.
ausmesset/ und endlich werden diese Sätze
a. und c. nicht alle beyde können mit Ziffern
vorgestellet werden.

42

Aber weil man begreiffet daß die Grössen
C. in unendlich kleine Theile zertheilet wer-
den kan/ wann a gar keine vonsolchen Theile
accurat in sich hält/ so wird es doch nur feh-
len an einem Stück oder Rest von so einem
Theil/ welches/ weil es klein ist/ kan für nichts
gesetzet werden/ und wird alsdann die Ver-
haltnüß von a. gegen c. als gemeinmäßlich
angesehen werden können. Deßwegen
wollen wir hier von keiner andern Verhalt-
nüß reden als von der gemeinmäßlichen.

43

Zwo Verhaltnüssen seynd gleich/ wann ihr
quotient oder werth einander gleich seynd.
Also ist die Verhaltnüß von 8. gegen 2. gleich
der Verhaltnüß von 12. gegen 3. weil der
quotient auf beyden Seiten 4. ist. Eben
also ist die Verhaltnüß von 4. gegen 6. gleich
der Verhaltnüß von 10. gegen 15. weil der
quotient auf beyden Seiten ist 2/3 .

44

Die Gleichheit zwoer Verhaltnüssen heis-
set proportio oder Ebenmäßigkeit/ und diese
Grösse unter welchen ist diese Gleichheit
zwoer Verhaltnüssen werden proportionirte/
oder obenmäßige Grösse genennet/ welches
also kan vorgestellet werden mit Ziffer/ 4.
6 10. 15. und mit Buchstaben also a. b c. d.
das ist/ 4. verhält sich gegen 6/ als wie 10.
gegen 15. Oder wie wir sonst pflegen zu sa-

gen/

Elementa Geometriæ Lib. I.
ausmeſſet/ und endlich werden dieſe Saͤtze
a. und c. nicht alle beyde koͤnnen mit Ziffern
vorgeſtellet werden.

42

Aber weil man begreiffet daß die Groͤſſen
C. in unendlich kleine Theile zertheilet wer-
den kan/ wañ a gar keine vonſolchen Theile
accurat in ſich haͤlt/ ſo wird es doch nur feh-
len an einem Stuͤck oder Reſt von ſo einem
Theil/ welches/ weil es klein iſt/ kan fuͤr nichts
geſetzet werden/ und wird alsdann die Ver-
haltnuͤß von a. gegen c. als gemeinmaͤßlich
angeſehen werden koͤnnen. Deßwegen
wollen wir hier von keiner andern Verhalt-
nuͤß reden als von der gemeinmaͤßlichen.

43

Zwo Verhaltnuͤſſen ſeynd gleich/ wañ ihr
quotient oder werth einander gleich ſeynd.
Alſo iſt die Verhaltnuͤß von 8. gegen 2. gleich
der Verhaltnuͤß von 12. gegen 3. weil der
quotient auf beyden Seiten 4. iſt. Eben
alſo iſt die Verhaltnuͤß von 4. gegen 6. gleich
der Verhaltnuͤß von 10. gegen 15. weil der
quotient auf beyden Seiten iſt ⅔.

44

Die Gleichheit zwoer Verhaltnuͤſſen heiſ-
ſet proportio oder Ebenmaͤßigkeit/ und dieſe
Groͤſſe unter welchen iſt dieſe Gleichheit
zwoer Verhaltnuͤſſen werden proportionirte/
oder obenmaͤßige Groͤſſe genennet/ welches
alſo kan vorgeſtellet werden mit Ziffer/ 4.
6 ∷ 10. 15. und mit Buchſtaben alſo a. bc. d.
das iſt/ 4. verhaͤlt ſich gegen 6/ als wie 10.
gegen 15. Oder wie wir ſonſt pflegen zu ſa-

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[16/0036] Elementa Geometriæ Lib. I. ausmeſſet/ und endlich werden dieſe Saͤtze a. und c. nicht alle beyde koͤnnen mit Ziffern vorgeſtellet werden. Aber weil man begreiffet daß die Groͤſſen C. in unendlich kleine Theile zertheilet wer- den kan/ wañ a gar keine vonſolchen Theile accurat in ſich haͤlt/ ſo wird es doch nur feh- len an einem Stuͤck oder Reſt von ſo einem Theil/ welches/ weil es klein iſt/ kan fuͤr nichts geſetzet werden/ und wird alsdann die Ver- haltnuͤß von a. gegen c. als gemeinmaͤßlich angeſehen werden koͤnnen. Deßwegen wollen wir hier von keiner andern Verhalt- nuͤß reden als von der gemeinmaͤßlichen. Zwo Verhaltnuͤſſen ſeynd gleich/ wañ ihr quotient oder werth einander gleich ſeynd. Alſo iſt die Verhaltnuͤß von 8. gegen 2. gleich der Verhaltnuͤß von 12. gegen 3. weil der quotient auf beyden Seiten 4. iſt. Eben alſo iſt die Verhaltnuͤß von 4. gegen 6. gleich der Verhaltnuͤß von 10. gegen 15. weil der quotient auf beyden Seiten iſt ⅔. Die Gleichheit zwoer Verhaltnuͤſſen heiſ- ſet proportio oder Ebenmaͤßigkeit/ und dieſe Groͤſſe unter welchen iſt dieſe Gleichheit zwoer Verhaltnuͤſſen werden proportionirte/ oder obenmaͤßige Groͤſſe genennet/ welches alſo kan vorgeſtellet werden mit Ziffer/ 4. 6 ∷ 10. 15. und mit Buchſtaben alſo a. b ∷ c. d. das iſt/ 4. verhaͤlt ſich gegen 6/ als wie 10. gegen 15. Oder wie wir ſonſt pflegen zu ſa- gen/

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Zitationshilfe: Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/36>, abgerufen am 28.04.2024.