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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch- und Musikalisches Lust-
Schertzreime
Auff Herrn Dietrich Schel-
hammers
und
Jungfer Anna-Wargreta Frie-
drichin Hochzeitlichen Ehrentag in
Hamburg.
GLükk zu Herr Bräutigam! glükk zu zum neuen Leben/
Der grosse Gnadengott der woll' euch reichlich geben
Was euch zur Wolfahrt diehnt: Was jener Datylus
Vor Gl[ü]kke zu At[he]n; Was jener Marius
Zu Rom erlanget hat; was Metellin begehret
Bey seiner Lebenszeit/ das sey auch Euch gewehret
Vom hohen Himmel selbst. Der Anfang ist gemacht/
Zu der Glükseligkeit: Gott hat Euch zugebracht
Solch ein beliebtes Mensch die gleichsam wie durchsternet
Mit schönen Tugenden/ die gleichsam wie durchkernet
Mit lauter Frömmigkeit; wer steht doch nicht das Licht
Der ädlen Keuschheit selbst in ihrem Angesicht'/
Jm fall man Achtung giebt auf ihre fchöne Sitten?
Wer urtheilt anders doch aus ihren sanfften Schritten
Als daß sie stille sey/ die euch wird anvertraut?
Glükk zu Herr Breutigam zu solcher lieben Braut.
Mein schauet die Gestallt/ schaut ihre schöne Wangen/
Die Felder keuscher Zucht/ wie sie so lieblich prangen
Mit Milch und Blut vermischt/ seht wie Sie ihren
Stral
Den liebbestrahlten Blitz viel hundert hundert mal
Auf euch verliebet wirfft. Dort jener Aganippen
Schmekkt lang so süsse nicht als ihre Rosenlippen.
(Welchs Jhr Herr Breutigam am aller besten wisst
Weil euch die Prob' allein nur zugelassen ist.)
Jch gläube sicherlich/ wen sich anitzo fünde
Klisthenis Tochter selbst/ und hier zugegen stünde
Das
Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt-
Schertzreime
Auff Herrn Dietrich Schel-
hammers
und
Jungfer Anna-Wargreta Frie-
drichin Hochzeitlichen Ehrentag in
Hamburg.
GLuͤkk zu Herr Braͤutigam! gluͤkk zu zum neuen Leben/
Der groſſe Gnadengott der woll’ euch reichlich geben
Was euch zur Wolfahrt diehnt: Was jener Datylus
Vor Gl[uͤ]kke zu At[he]n; Was jener Marius
Zu Rom erlanget hat; was Metellin begehret
Bey ſeiner Lebenszeit/ das ſey auch Euch gewehret
Vom hohen Himmel ſelbſt. Der Anfang iſt gemacht/
Zu der Gluͤkſeligkeit: Gott hat Euch zugebracht
Solch ein beliebtes Menſch die gleichſam wie durchſternet
Mit ſchoͤnen Tugenden/ die gleichſam wie durchkernet
Mit lauter Froͤmmigkeit; wer ſteht doch nicht das Licht
Der aͤdlen Keuſchheit ſelbſt in ihrem Angeſicht’/
Jm fall man Achtung giebt auf ihre fchoͤne Sitten?
Wer urtheilt anders doch aus ihren ſanfften Schritten
Als daß ſie ſtille ſey/ die euch wird anvertraut?
Gluͤkk zu Herr Breutigam zu ſolcher lieben Braut.
Mein ſchauet die Geſtallt/ ſchaut ihre ſchoͤne Wangen/
Die Felder keuſcher Zucht/ wie ſie ſo lieblich prangen
Mit Milch und Blut vermiſcht/ ſeht wie Sie ihren
Stral
Den liebbeſtrahlten Blitz viel hundert hundert mal
Auf euch verliebet wirfft. Dort jener Aganippen
Schmekkt lang ſo ſuͤſſe nicht als ihre Roſenlippen.
(Welchs Jhr Herr Breutigam am aller beſten wiſſt
Weil euch die Prob’ allein nur zugelaſſen iſt.)
Jch glaͤube ſicherlich/ wen ſich anitzo fuͤnde
Kliſthenis Tochter ſelbſt/ und hier zugegen ſtuͤnde
Das
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[164[174]/0200] Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt- Schertzreime Auff Herrn Dietrich Schel- hammers und Jungfer Anna-Wargreta Frie- drichin Hochzeitlichen Ehrentag in Hamburg. GLuͤkk zu Herr Braͤutigam! gluͤkk zu zum neuen Leben/ Der groſſe Gnadengott der woll’ euch reichlich geben Was euch zur Wolfahrt diehnt: Was jener Datylus Vor Gluͤkke zu Athen; Was jener Marius Zu Rom erlanget hat; was Metellin begehret Bey ſeiner Lebenszeit/ das ſey auch Euch gewehret Vom hohen Himmel ſelbſt. Der Anfang iſt gemacht/ Zu der Gluͤkſeligkeit: Gott hat Euch zugebracht Solch ein beliebtes Menſch die gleichſam wie durchſternet Mit ſchoͤnen Tugenden/ die gleichſam wie durchkernet Mit lauter Froͤmmigkeit; wer ſteht doch nicht das Licht Der aͤdlen Keuſchheit ſelbſt in ihrem Angeſicht’/ Jm fall man Achtung giebt auf ihre fchoͤne Sitten? Wer urtheilt anders doch aus ihren ſanfften Schritten Als daß ſie ſtille ſey/ die euch wird anvertraut? Gluͤkk zu Herr Breutigam zu ſolcher lieben Braut. Mein ſchauet die Geſtallt/ ſchaut ihre ſchoͤne Wangen/ Die Felder keuſcher Zucht/ wie ſie ſo lieblich prangen Mit Milch und Blut vermiſcht/ ſeht wie Sie ihren Stral Den liebbeſtrahlten Blitz viel hundert hundert mal Auf euch verliebet wirfft. Dort jener Aganippen Schmekkt lang ſo ſuͤſſe nicht als ihre Roſenlippen. (Welchs Jhr Herr Breutigam am aller beſten wiſſt Weil euch die Prob’ allein nur zugelaſſen iſt.) Jch glaͤube ſicherlich/ wen ſich anitzo fuͤnde Kliſthenis Tochter ſelbſt/ und hier zugegen ſtuͤnde Das

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 164[174]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/200>, abgerufen am 07.05.2024.