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Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599.

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Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.
sein liebes Kindt/ läst jhn durch den zeitlichen Todt zum ewi-
gen Leben hineyn dringen/ vnd wirdt auch desselben Leib am
jüngsten Tage zur ewigen Frewde vnd Herrligkeit wider
auffwecken.

Jn dieser Anzeigung vnd Summarischem Begrieff
(wie vns der liebe Gott zum ewigen Leben bereite) werden
vns die aller edlesten Werck/ vnd Wolthaten Gottes furge-
halten/ welche voll sind seiner grundtlosen Liebe vnd Trewe
gegen das Menschlich Geschlecht.

Alle Werck
Gottes/ die er
an vns beweiset
zum ewigen Le-
ben/ sind Anzei-
gung seiner vn-
außsprechlichen
Leutseligkeit.

Denn sihe/ was thut Gott? Auß grosser Liebe hat er vns
nach seinem Bilde geschaffen/ Auß grosser Liebe hat er sich
vnsers Jammers vnd Elendes erbarmet: Auß grosser Liebe
ist er vom Himmel kommen/ vnd ist nicht ein Engel/ nicht ein
Sonne/ noch sonst ein Sterne/ sonder auß grosser Menschen-
Liebe/ ein Mensch worden. Auß grosser Liebe stirbt er für
vns/ vnd erlöset vns vom Todt/ vom Teuffel vnd der Hel-
len: Auß grosser Liebe gibt er vns im heyligen hochwirdigen
Abendtmal seinen Leib zu essen/ vnd sein Blut zu trincken/
daß er in vns wohne/ vnd wir in jhm. Auß grosser Liebe ist er
mit seinen heyligen Engeln vns gegenwärtig/ vnd beschir met
vns für dem Teuffel vnd seinem Anhang: Auß grosser Lieb
schenckt er vns seinen heyligen Geist: Auß grosser Liebe läßt
er vns ruffen zur himmelischen Hochzeit/ vnd auß grosser
Lieb macht er vnsselig.

Zu was Ende
Gott die Wer-
cke seiner grossen
Liebe vnd Leut-
seligkeit an vns
erzeigt.

Das alles hat er vns gethan/ seine grosse Lieb zu zeigen
an/ vnd das ewige Leben vnter vns zu bringen/ welchs ist ein
Leben der inbrünstigen feuwrigen Liebe/ daß wir mit jm vnd
allen heyligen Engeln im Himmelreich sollen leben nun vnd
ewiglich/ in eytel heyliger Liebe/ wie auch in ewiger Liebes-
Frewde/ Liebes Wonne/ Liebes Klarheit vnd Liebes Herrlig-
keit. Jst also das ewige Leben ein Geschänck vnd Gabe der
grossen Liebe Gottes: Es quillet vnd fleußt her auß ewiger

Liebe/

Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.
ſein liebes Kindt/ läſt jhn durch den zeitlichen Todt zum ewi-
gen Leben hineyn dringen/ vnd wirdt auch deſſelben Leib am
jüngſten Tage zur ewigen Frewde vnd Herrligkeit wider
auffwecken.

Jn dieſer Anzeigung vnd Summariſchem Begrieff
(wie vns der liebe Gott zum ewigen Leben bereite) werden
vns die aller edleſten Werck/ vnd Wolthaten Gottes furge-
halten/ welche voll ſind ſeiner grundtloſen Liebe vnd Trewe
gegen das Menſchlich Geſchlecht.

Alle Werck
Gottes/ die er
an vns beweiſet
zum ewigen Le-
ben/ ſind Anzei-
gung ſeiner vn-
außſprechlichen
Leutſeligkeit.

Denn ſihe/ was thut Gott? Auß groſſer Liebe hat er vns
nach ſeinem Bilde geſchaffen/ Auß groſſer Liebe hat er ſich
vnſers Jammers vnd Elendes erbarmet: Auß groſſer Liebe
iſt er vom Himmel kommen/ vnd iſt nicht ein Engel/ nicht ein
Sonne/ noch ſonſt ein Sterne/ ſonder auß groſſer Menſchẽ-
Liebe/ ein Menſch worden. Auß groſſer Liebe ſtirbt er für
vns/ vnd erlöſet vns vom Todt/ vom Teuffel vnd der Hel-
len: Auß groſſer Liebe gibt er vns im heyligen hochwirdigen
Abendtmal ſeinen Leib zu eſſen/ vnd ſein Blut zu trincken/
daß er in vns wohne/ vnd wir in jhm. Auß groſſer Liebe iſt er
mit ſeinen heyligen Engeln vns gegenwärtig/ vnd beſchir met
vns für dem Teuffel vnd ſeinem Anhang: Auß groſſer Lieb
ſchenckt er vns ſeinen heyligen Geiſt: Auß groſſer Liebe läßt
er vns ruffen zur himmeliſchen Hochzeit/ vnd auß groſſer
Lieb macht er vnsſelig.

Zu was Ende
Gott die Wer-
cke ſeiner groſſen
Liebe vnd Leut-
ſeligkeit an vns
erzeigt.

Das alles hat er vns gethan/ ſeine groſſe Lieb zu zeigen
an/ vnd das ewige Leben vnter vns zu bringen/ welchs iſt ein
Leben der inbrünſtigen feuwrigen Liebe/ daß wir mit jm vnd
allen heyligen Engeln im Himmelreich ſollen leben nun vnd
ewiglich/ in eytel heyliger Liebe/ wie auch in ewiger Liebes-
Frewde/ Liebes Wonne/ Liebes Klarheit vnd Liebes Herrlig-
keit. Jſt alſo das ewige Leben ein Geſchänck vnd Gabe der
groſſen Liebe Gottes: Es quillet vnd fleußt her auß ewiger

Liebe/
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[170/0188] Der Ander Theil deß Frewden Spiegels. ſein liebes Kindt/ läſt jhn durch den zeitlichen Todt zum ewi- gen Leben hineyn dringen/ vnd wirdt auch deſſelben Leib am jüngſten Tage zur ewigen Frewde vnd Herrligkeit wider auffwecken. Jn dieſer Anzeigung vnd Summariſchem Begrieff (wie vns der liebe Gott zum ewigen Leben bereite) werden vns die aller edleſten Werck/ vnd Wolthaten Gottes furge- halten/ welche voll ſind ſeiner grundtloſen Liebe vnd Trewe gegen das Menſchlich Geſchlecht. Denn ſihe/ was thut Gott? Auß groſſer Liebe hat er vns nach ſeinem Bilde geſchaffen/ Auß groſſer Liebe hat er ſich vnſers Jammers vnd Elendes erbarmet: Auß groſſer Liebe iſt er vom Himmel kommen/ vnd iſt nicht ein Engel/ nicht ein Sonne/ noch ſonſt ein Sterne/ ſonder auß groſſer Menſchẽ- Liebe/ ein Menſch worden. Auß groſſer Liebe ſtirbt er für vns/ vnd erlöſet vns vom Todt/ vom Teuffel vnd der Hel- len: Auß groſſer Liebe gibt er vns im heyligen hochwirdigen Abendtmal ſeinen Leib zu eſſen/ vnd ſein Blut zu trincken/ daß er in vns wohne/ vnd wir in jhm. Auß groſſer Liebe iſt er mit ſeinen heyligen Engeln vns gegenwärtig/ vnd beſchir met vns für dem Teuffel vnd ſeinem Anhang: Auß groſſer Lieb ſchenckt er vns ſeinen heyligen Geiſt: Auß groſſer Liebe läßt er vns ruffen zur himmeliſchen Hochzeit/ vnd auß groſſer Lieb macht er vnsſelig. Das alles hat er vns gethan/ ſeine groſſe Lieb zu zeigen an/ vnd das ewige Leben vnter vns zu bringen/ welchs iſt ein Leben der inbrünſtigen feuwrigen Liebe/ daß wir mit jm vnd allen heyligen Engeln im Himmelreich ſollen leben nun vnd ewiglich/ in eytel heyliger Liebe/ wie auch in ewiger Liebes- Frewde/ Liebes Wonne/ Liebes Klarheit vnd Liebes Herrlig- keit. Jſt alſo das ewige Leben ein Geſchänck vnd Gabe der groſſen Liebe Gottes: Es quillet vnd fleußt her auß ewiger Liebe/

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Zitationshilfe: Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_freuden_1599/188>, abgerufen am 28.05.2024.