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Allgemeine Zeitung. Nr. 49. Augsburg (Bayern), 18. Februar 1871.

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[Spaltenumbruch] nicht mehr berührt sei. Ganz falsch wird auch die Stellung des Grafen
Andrassy zu den jüngsten Vorgängen aufgefaßt. Man schiebt dem unga-
rischen Ministerpräsidenten unter daß er Reichskanzler werden wolle, und
schließt hieraus daß er ein verkappter Gegner des Grafen Beust sei. Das
ist nicht der Fall. Jm Gegentheil hat gerade die richtige Erkenntniß der
Gefahren die der jenseitigen Reichshälfte nicht minder drohen als der dies-
seitigen, die beiden Staatsmänner zu einem engern Anschluß zasammen-
geführt. Eine eventuelle Reichskanzlerschaft Andrassy's, der ein ebenso
eifriger Gegner allen russophilen Neigungen als ein Anhänger der
österreichisch = deutschen Annäherungspolitik ist, würde ebenso wenig
eine Aenderung in unseren auswärtigen Beziehungen bedeuten als
eine Annäherung der auswärtigen Politik an jene innere, deren
Symptom diesseits die Berufung des Grafen Hohenwart, jenseits
die des Hrn. Pauler ist. Wenn Graf Beust sein Amt niederlegen
müßte, so würde Graf Andrassy allerdings wahrscheinlich den Reichskanzler-
posten erhalten, aber dieß würde eben nur bedeuten daß ein Mann an die
Spitze tritt der entschlossen ist jenen inneren Bestrebungen hüben und drüben,
die geeignet sind Oesterreich nach außen einem neuen Bankerott entgegen-
zuführen, energisch Halt zu gebieten. Gerade jetzt, wo so vieles im Dunkeln
gebrütet wird, ist es um so nothwendiger die Richtungen in welchen sich
unsere hervorragendsten Staatsmänner bewegen, klar und deutlich zu
beleuchten.

Prag, 14 Febr. Sämmtliche Consistorien und Klostervorstände er-
hielten einen Ministerialbefehl keine Kleriker in die Seminarien oder Klö-
ster aufzunehmen welche wehrpflichtig sind. -- Gestern fand eine zahlreich
besuchte Versammlung des conservativen Adels im Palais Lobkowitz statt;
es wurde beschlossen an den Nachwahlen des Großgrundbesitzes theilzu-
nehmen, den Eintritt in den Reichsrath aber vom weiteren Entgegenkom-
men der Regierung abhängig zu machen. -- Der hiesige Gerichtssenat hat
beschlossen die Delicte gegen das Vereins = und Versammlungsgesetz von
der Amnestie auszuschließen, weil die unklare Fassung des Amnestie-
Erlasses nichts darüber enthält. Die Verurtheilungen in solchen Sachen
bleiben daher aufrecht bis ein eventueller Nachtragserlaß zur Amnestie
publicirt wird; deßgleichen bleiben die wegen der Demonstration für Barak
Verurtheilten eingesperrt. ( Presse. )

Großbritannien.

London, 15 Febr.

Jn der vorgestrigen Sitzung des Unterhauses stellte, wie schon
telegraphisch bekannt, der Abg. Auberon Herbert die Anfrage: ob die
Regierung im Einklange mit andern neutralen Mächten Schritte thue um
Friedensbedingungen von solcher Mäßigung zwischen Deutschland
und Frankreich
zu erzielen, daß die dauernde Ruhe Europa's dadurch
gesichert werde. Der Premier antwortete zunächst mit Hinweis auf die
vorgelegte diplomatische Correspondenz. "Jch habe," fuhr Hr. Gladstone
sodann fort, "zu dem Jnhalt dieser Actenstücke nur noch hinzuzufügen daß
am 20 Jan. ein Schriftstück abgefaßt wurde, welches dem Blaubuch folgte,
und in welchem der deutschen Regierung zu Gemüthe geführt wurde daß
sie zu ihrem eigenen Vortheil Frankreich über die Bedingungen in Kennt-
niß setzen könnte welche sie festzuhalten beabsichtige. Jch bin nicht im
Stande zu sagen ob die preußische Regierung in Folge dieser Mittheilung
etwas gethan hat; jedoch kann ich in Betreff der Gegenwart und der Zu-
kunft sagen daß wir gegenwärtig nicht im Einvernehmen mit den andern
neutralen Mächten hinsichtlich der zu vereinbarenden Friedensbedingun-
gen Schritte thun. Jndem ich dieß bemerke, beabsichtige ich in keiner Weise
von den vor einigen Tagen ausgesprochenen Ansichten, insbesondere daß die
Friedensbedingungen für die neutralen Mächte Gegenstand eines gerecht-
fertigten Jnteresses seien, abzuweichen; indessen diejenigen welche die ersten
und Hauptparteien beim Friedensschlusse sind, das sind eben die Kriegfüh-
renden, und im gegenwärtigen Moment haben wir keinen Grund zu der
Annahme daß es der Wunsch der einen oder andern von den beiden krieg-
führenden Parteien sei daß die neutralen Mächte Schritte thun sollten.
Wenn wir uns ins Gedächtniß zurückrufen daß in wenigen Tagen die
Nationalvertretung in Frankreich zusammentreten wird, die in jeder Be-
ziehung befähigt ist für das Volk zu handeln, so glaube ich daß das
ehrenwerthe Mitglied mit mir der Ansicht sein wird: es sei besser einst-
weilen diesen Gegenstand nicht weiter zu erörtern." ( Hört, hört! ) Jm
weitern Verlaufe der Sitzung kam mit der Erwiederung der Königin auf die
Adresse auch der erwartete Antrag bezüglich der Mitgift der Prinzessin
Louise.
Der Premier, welcher die Sache zur Sprache brachte, erklärte: die
vorgeschlagene Summe -- 30,000 Pf. St. und 6000 Pf. St. Jahrgehalt -- sei
dieselbe wie bei den früheren Gelegenheiten. Jn seiner Motivirung setzte er
auseinander: die Sache sei nicht nur hergebracht, sondern bilde eigent-
lich einen Theil des Vertrags zwischen dem Souverän und dem Volk, und
er zeigte ferner daß die Civilliste eigentlich nur nominell den Steuern ent-
nommen werde, da die Einkünfte von den Kronländereien allein in diesem
Jahr bereits auf gleicher Höhe mit der Civilliste seien. Jm ganzen hatte
die Rede des Premiers einen gänzlich verschiedenen Charakter von den
Worten Lord Granville's im Oberhause. Von Anfang bis zu Ende war
in derselben die Erwartung des Widerstandes durchzufühlen, und die ganze
Motivirung lief darauf hinaus den Argumenten der Gegner zum voraus
schon den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Es erhob sich indessen
[Spaltenumbruch] niemand mit einem Einwand. Jn einem Brief an "Daily News" erklärt
jedoch das radicale Mitglied P. A. Taylor: er habe mit den besten Autori-
täten des Hauses Rücksprache genommen, und beabsichtige den von ihm er-
warteten Widerstand gegen die Geldbewilligung zur Mitgift der Prinzessin
Louise bei Gelegenheit der zweiten Lesung noch zu leisten.

Ueber die gestrige Sitzung des Oberhauses genügt vollkommen
was der Telegraph gemeldet hat. Jmmerhin interessant ist die im Ver-
lauf der Debatte mitgetheilte Aeußerung des alten Palmerston der damals
von dem Pontusvertrage des Jahres 1856 meinte: zehn, nach anderer Lesart
sieben, Jahre werde das Ding schon zusammenhalten. Das Dictum erlaubt
einen Schluß auf die Summe der sittlichen Entrüstung welche Lord Feuer-
brand entwickelt hätte wenn die Gortschakoff'sche Note des Jahres 1870
ihn noch am Leben getroffen haben würde.

Jm Unterhause brachte u. a. der Minister des Jnnern die Vor-
lage über die Gewerkvereine
ein. Es schloß sich an die Rede des
Ministers eine kurze Erörterung an, in welcher Hughes die Vorlage
vom Standpunkte der Arbeiterinteressen beleuchtete, während die HH.
Hermon und Mundella die Arbeitgeber vertraten. Beide Parteien
fällten über den Gesetzvorschlag ein günstiges Urtheil, und knüpften an
denselben gute Hoffnungen für die Zukunft. Aus dem Rest der Sitzung
ist nichts hervorzuheben.

Der neue spanische und der neue niederländische Gesandte hatten
Audienzen bei der Königin, um ihre Beglaubigungsschreiben zu über-
reichen.

Abermals sind drei fenische Gefangene, Mortimer Shea, oder
Moriarty, Michael Sheehy und William Mackay, in Freiheit gesetzt und
an Bord des Dampfers "Parthia" gebracht worden, um nach Nordamerika
zu segeln.

Frankreich.

* Als endgültiges Ergebniß der französischen Wahlen kann man für
jetzt nur die entscheidende Niederlage der Bonapartisten betrachten. Der
Prinz Napoleon soll zwar in Corsica gewählt sein, doch ist nicht zu zwei-
feln daß seine Wahl umgestoßen werden wird. Ob die Wahl des Prinzen
von Joinville für gültig erklärt wird, darüber hat lediglich die Versamm-
lung selbst zu entscheiden. Als Präsident der Versammlung wird vielfach
der aus der Versammlung von 1848 bekannte Grevy genannt. Wie da-
mals auf dessen Vorschlag, wird auch jetzt das Ministerium in der Weise
bestellt werden daß die Versammlung den Ministerpräsidenten ernennt
und dieser sich seine Collegen auswählt. Bis jetzt hat wohl Thiers in er-
ster Reihe Aussicht auf die Präsidentschaft des neuen Cabinets. Als Can-
didaten für die Vicepräsidentschaft der Kammer werden die Generale
Trochu und Changarnier, sowie die HH. Dufaure und de Larcy genannt,
sämmtlich der Orleanisten=Partei zugehörend. Bestätigt sich diese Angabe,
so würde daraus mit Bestimmtheit sich schließen lassen daß die Orleani-
sten, wenn auch vielleicht mit Hinneigung zur Republik, die Oberhand
haben.

Ueber den Saal in welchem die Constituante sich versammelt, entneh-
men wir dem "Journ. de Bruxelles: Das "große Theater" ist als Sitzungs-
saal hergerichtet, der Eintritt der Abgeordneten erfolgt durch die Säulen-
halle des Theaters, hier wurde ein großer Vorplatz gelassen, über eine
Treppe von mehreren Stufen tritt man in den Sitzungssaal ein durch die
ehemalige Loge der Bordelaiser Stadtvertretung ( der Bühne gegenüber ) .
Die Bänke der Deputirten nehmen den ganzen reservirten Raum am Or-
chester, die ersten Logen und einen Theil der Bühne ein. Es mußten auch
noch Seitenbänke eingerichtet werden um Platz für die 750 Abgeordneten
zu bekommen. Jn den Coulissen befinden sich die Plätze für etwa 30 Jour-
nalisten; die Rednerbühne nimmt die Mitte der Bühne ein, das Bureau
des Präsidenten ist ziemlich entfernt davon. Große Sorgfalt wendete der
Architekt darauf den Hintergrund der Bühne mit großen Planken abzu-
schließen, damit die Stimme des Redners sich nicht verliere. Eine
Loge zur Rechten ist für das diplomatische Corps reservirt. Der für das
Publicum bestimmte Raum faßt nur gegen 600 Personen. Die Sitzungen
werden natürlich nur bei Licht stattfinden. Der prachtvolle Mittel=Lüstre
ist in die Höhe gezogen worden, und ein anderer ist auf der Bühne über
dem Präsidenten aufgehängt.

Die "Amtszeitung" vom 15 veröffentlicht die Wahlen von Paris
und dem Seine=Departement. Eingeschriebene Wähler waren es 545,605;
da nun jeder Gewählte nach dem Wahlgesetz von 1848 ein Achtel der ein-
geschriebenen Wähler für sich haben muß, so kann nur als gewählt gelten
wer mindestens 68,200 Stimmen auf sich vereinigte. Die Gewählten
sind schon gestern telegraphisch mitgetheilt worden, da jedoch ein Theil der
Namen unrichtig war, so kann eine Wiederholung nicht überflüssig sein.
Gewählt sind: Louis Blanc, Victor Hugo, Garibaldi, Quinet, Gambetta,
Rochefort, Saisset, Schölcher, Felix Pyat, H. Martin, Pothuau, Lockroy,
Gambon, Dorian, Ranc, Malon, Brisson, Thiers, Sauvage, Martin,
Bernard, Marc Dufraisse, Greppo, Langlois, Frebault, Clemenceau,
Vacherot, Jean Brunet, Fouquet, Cournet, Tolain, Littr e, Jules Favre,
Arnaud ( de l' Ariege ) , Ledru Rollin, Leon Say, Tirard, Razoua, Ed. Adam,
Milliere, Peyrat und Farcy. Alle übrigen erhielten weniger als 61000
Stimmen, es müssen daher noch 2 Nachwahlen stattfinden, da das Seine-
Departement 43 Abgeordnete zu wählen hat. Die Gewählten gehören
verschiedener Parteifarben an. Neben den Männern des Umsturzes und

[Spaltenumbruch] nicht mehr berührt sei. Ganz falsch wird auch die Stellung des Grafen
Andrassy zu den jüngsten Vorgängen aufgefaßt. Man schiebt dem unga-
rischen Ministerpräsidenten unter daß er Reichskanzler werden wolle, und
schließt hieraus daß er ein verkappter Gegner des Grafen Beust sei. Das
ist nicht der Fall. Jm Gegentheil hat gerade die richtige Erkenntniß der
Gefahren die der jenseitigen Reichshälfte nicht minder drohen als der dies-
seitigen, die beiden Staatsmänner zu einem engern Anschluß zasammen-
geführt. Eine eventuelle Reichskanzlerschaft Andrassy's, der ein ebenso
eifriger Gegner allen russophilen Neigungen als ein Anhänger der
österreichisch = deutschen Annäherungspolitik ist, würde ebenso wenig
eine Aenderung in unseren auswärtigen Beziehungen bedeuten als
eine Annäherung der auswärtigen Politik an jene innere, deren
Symptom diesseits die Berufung des Grafen Hohenwart, jenseits
die des Hrn. Pauler ist. Wenn Graf Beust sein Amt niederlegen
müßte, so würde Graf Andrassy allerdings wahrscheinlich den Reichskanzler-
posten erhalten, aber dieß würde eben nur bedeuten daß ein Mann an die
Spitze tritt der entschlossen ist jenen inneren Bestrebungen hüben und drüben,
die geeignet sind Oesterreich nach außen einem neuen Bankerott entgegen-
zuführen, energisch Halt zu gebieten. Gerade jetzt, wo so vieles im Dunkeln
gebrütet wird, ist es um so nothwendiger die Richtungen in welchen sich
unsere hervorragendsten Staatsmänner bewegen, klar und deutlich zu
beleuchten.

Prag, 14 Febr. Sämmtliche Consistorien und Klostervorstände er-
hielten einen Ministerialbefehl keine Kleriker in die Seminarien oder Klö-
ster aufzunehmen welche wehrpflichtig sind. -- Gestern fand eine zahlreich
besuchte Versammlung des conservativen Adels im Palais Lobkowitz statt;
es wurde beschlossen an den Nachwahlen des Großgrundbesitzes theilzu-
nehmen, den Eintritt in den Reichsrath aber vom weiteren Entgegenkom-
men der Regierung abhängig zu machen. -- Der hiesige Gerichtssenat hat
beschlossen die Delicte gegen das Vereins = und Versammlungsgesetz von
der Amnestie auszuschließen, weil die unklare Fassung des Amnestie-
Erlasses nichts darüber enthält. Die Verurtheilungen in solchen Sachen
bleiben daher aufrecht bis ein eventueller Nachtragserlaß zur Amnestie
publicirt wird; deßgleichen bleiben die wegen der Demonstration für Barak
Verurtheilten eingesperrt. ( Presse. )

Großbritannien.

London, 15 Febr.

Jn der vorgestrigen Sitzung des Unterhauses stellte, wie schon
telegraphisch bekannt, der Abg. Auberon Herbert die Anfrage: ob die
Regierung im Einklange mit andern neutralen Mächten Schritte thue um
Friedensbedingungen von solcher Mäßigung zwischen Deutschland
und Frankreich
zu erzielen, daß die dauernde Ruhe Europa's dadurch
gesichert werde. Der Premier antwortete zunächst mit Hinweis auf die
vorgelegte diplomatische Correspondenz. „Jch habe,“ fuhr Hr. Gladstone
sodann fort, „zu dem Jnhalt dieser Actenstücke nur noch hinzuzufügen daß
am 20 Jan. ein Schriftstück abgefaßt wurde, welches dem Blaubuch folgte,
und in welchem der deutschen Regierung zu Gemüthe geführt wurde daß
sie zu ihrem eigenen Vortheil Frankreich über die Bedingungen in Kennt-
niß setzen könnte welche sie festzuhalten beabsichtige. Jch bin nicht im
Stande zu sagen ob die preußische Regierung in Folge dieser Mittheilung
etwas gethan hat; jedoch kann ich in Betreff der Gegenwart und der Zu-
kunft sagen daß wir gegenwärtig nicht im Einvernehmen mit den andern
neutralen Mächten hinsichtlich der zu vereinbarenden Friedensbedingun-
gen Schritte thun. Jndem ich dieß bemerke, beabsichtige ich in keiner Weise
von den vor einigen Tagen ausgesprochenen Ansichten, insbesondere daß die
Friedensbedingungen für die neutralen Mächte Gegenstand eines gerecht-
fertigten Jnteresses seien, abzuweichen; indessen diejenigen welche die ersten
und Hauptparteien beim Friedensschlusse sind, das sind eben die Kriegfüh-
renden, und im gegenwärtigen Moment haben wir keinen Grund zu der
Annahme daß es der Wunsch der einen oder andern von den beiden krieg-
führenden Parteien sei daß die neutralen Mächte Schritte thun sollten.
Wenn wir uns ins Gedächtniß zurückrufen daß in wenigen Tagen die
Nationalvertretung in Frankreich zusammentreten wird, die in jeder Be-
ziehung befähigt ist für das Volk zu handeln, so glaube ich daß das
ehrenwerthe Mitglied mit mir der Ansicht sein wird: es sei besser einst-
weilen diesen Gegenstand nicht weiter zu erörtern.“ ( Hört, hört! ) Jm
weitern Verlaufe der Sitzung kam mit der Erwiederung der Königin auf die
Adresse auch der erwartete Antrag bezüglich der Mitgift der Prinzessin
Louise.
Der Premier, welcher die Sache zur Sprache brachte, erklärte: die
vorgeschlagene Summe -- 30,000 Pf. St. und 6000 Pf. St. Jahrgehalt -- sei
dieselbe wie bei den früheren Gelegenheiten. Jn seiner Motivirung setzte er
auseinander: die Sache sei nicht nur hergebracht, sondern bilde eigent-
lich einen Theil des Vertrags zwischen dem Souverän und dem Volk, und
er zeigte ferner daß die Civilliste eigentlich nur nominell den Steuern ent-
nommen werde, da die Einkünfte von den Kronländereien allein in diesem
Jahr bereits auf gleicher Höhe mit der Civilliste seien. Jm ganzen hatte
die Rede des Premiers einen gänzlich verschiedenen Charakter von den
Worten Lord Granville's im Oberhause. Von Anfang bis zu Ende war
in derselben die Erwartung des Widerstandes durchzufühlen, und die ganze
Motivirung lief darauf hinaus den Argumenten der Gegner zum voraus
schon den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Es erhob sich indessen
[Spaltenumbruch] niemand mit einem Einwand. Jn einem Brief an „Daily News“ erklärt
jedoch das radicale Mitglied P. A. Taylor: er habe mit den besten Autori-
täten des Hauses Rücksprache genommen, und beabsichtige den von ihm er-
warteten Widerstand gegen die Geldbewilligung zur Mitgift der Prinzessin
Louise bei Gelegenheit der zweiten Lesung noch zu leisten.

Ueber die gestrige Sitzung des Oberhauses genügt vollkommen
was der Telegraph gemeldet hat. Jmmerhin interessant ist die im Ver-
lauf der Debatte mitgetheilte Aeußerung des alten Palmerston der damals
von dem Pontusvertrage des Jahres 1856 meinte: zehn, nach anderer Lesart
sieben, Jahre werde das Ding schon zusammenhalten. Das Dictum erlaubt
einen Schluß auf die Summe der sittlichen Entrüstung welche Lord Feuer-
brand entwickelt hätte wenn die Gortschakoff'sche Note des Jahres 1870
ihn noch am Leben getroffen haben würde.

Jm Unterhause brachte u. a. der Minister des Jnnern die Vor-
lage über die Gewerkvereine
ein. Es schloß sich an die Rede des
Ministers eine kurze Erörterung an, in welcher Hughes die Vorlage
vom Standpunkte der Arbeiterinteressen beleuchtete, während die HH.
Hermon und Mundella die Arbeitgeber vertraten. Beide Parteien
fällten über den Gesetzvorschlag ein günstiges Urtheil, und knüpften an
denselben gute Hoffnungen für die Zukunft. Aus dem Rest der Sitzung
ist nichts hervorzuheben.

Der neue spanische und der neue niederländische Gesandte hatten
Audienzen bei der Königin, um ihre Beglaubigungsschreiben zu über-
reichen.

Abermals sind drei fenische Gefangene, Mortimer Shea, oder
Moriarty, Michael Sheehy und William Mackay, in Freiheit gesetzt und
an Bord des Dampfers „Parthia“ gebracht worden, um nach Nordamerika
zu segeln.

Frankreich.

* Als endgültiges Ergebniß der französischen Wahlen kann man für
jetzt nur die entscheidende Niederlage der Bonapartisten betrachten. Der
Prinz Napoleon soll zwar in Corsica gewählt sein, doch ist nicht zu zwei-
feln daß seine Wahl umgestoßen werden wird. Ob die Wahl des Prinzen
von Joinville für gültig erklärt wird, darüber hat lediglich die Versamm-
lung selbst zu entscheiden. Als Präsident der Versammlung wird vielfach
der aus der Versammlung von 1848 bekannte Grévy genannt. Wie da-
mals auf dessen Vorschlag, wird auch jetzt das Ministerium in der Weise
bestellt werden daß die Versammlung den Ministerpräsidenten ernennt
und dieser sich seine Collegen auswählt. Bis jetzt hat wohl Thiers in er-
ster Reihe Aussicht auf die Präsidentschaft des neuen Cabinets. Als Can-
didaten für die Vicepräsidentschaft der Kammer werden die Generale
Trochu und Changarnier, sowie die HH. Dufaure und de Larcy genannt,
sämmtlich der Orleanisten=Partei zugehörend. Bestätigt sich diese Angabe,
so würde daraus mit Bestimmtheit sich schließen lassen daß die Orleani-
sten, wenn auch vielleicht mit Hinneigung zur Republik, die Oberhand
haben.

Ueber den Saal in welchem die Constituante sich versammelt, entneh-
men wir dem „Journ. de Bruxelles: Das „große Theater“ ist als Sitzungs-
saal hergerichtet, der Eintritt der Abgeordneten erfolgt durch die Säulen-
halle des Theaters, hier wurde ein großer Vorplatz gelassen, über eine
Treppe von mehreren Stufen tritt man in den Sitzungssaal ein durch die
ehemalige Loge der Bordelaiser Stadtvertretung ( der Bühne gegenüber ) .
Die Bänke der Deputirten nehmen den ganzen reservirten Raum am Or-
chester, die ersten Logen und einen Theil der Bühne ein. Es mußten auch
noch Seitenbänke eingerichtet werden um Platz für die 750 Abgeordneten
zu bekommen. Jn den Coulissen befinden sich die Plätze für etwa 30 Jour-
nalisten; die Rednerbühne nimmt die Mitte der Bühne ein, das Bureau
des Präsidenten ist ziemlich entfernt davon. Große Sorgfalt wendete der
Architekt darauf den Hintergrund der Bühne mit großen Planken abzu-
schließen, damit die Stimme des Redners sich nicht verliere. Eine
Loge zur Rechten ist für das diplomatische Corps reservirt. Der für das
Publicum bestimmte Raum faßt nur gegen 600 Personen. Die Sitzungen
werden natürlich nur bei Licht stattfinden. Der prachtvolle Mittel=Lüstre
ist in die Höhe gezogen worden, und ein anderer ist auf der Bühne über
dem Präsidenten aufgehängt.

Die „Amtszeitung“ vom 15 veröffentlicht die Wahlen von Paris
und dem Seine=Departement. Eingeschriebene Wähler waren es 545,605;
da nun jeder Gewählte nach dem Wahlgesetz von 1848 ein Achtel der ein-
geschriebenen Wähler für sich haben muß, so kann nur als gewählt gelten
wer mindestens 68,200 Stimmen auf sich vereinigte. Die Gewählten
sind schon gestern telegraphisch mitgetheilt worden, da jedoch ein Theil der
Namen unrichtig war, so kann eine Wiederholung nicht überflüssig sein.
Gewählt sind: Louis Blanc, Victor Hugo, Garibaldi, Quinet, Gambetta,
Rochefort, Saisset, Schölcher, Félix Pyat, H. Martin, Pothuau, Lockroy,
Gambon, Dorian, Ranc, Malon, Brisson, Thiers, Sauvage, Martin,
Bernard, Marc Dufraisse, Greppo, Langlois, Frébault, Clémenceau,
Vacherot, Jean Brunet, Fouquet, Cournet, Tolain, Littr é, Jules Favre,
Arnaud ( de l' Ariége ) , Ledru Rollin, Léon Say, Tirard, Razoua, Ed. Adam,
Millière, Peyrat und Farcy. Alle übrigen erhielten weniger als 61000
Stimmen, es müssen daher noch 2 Nachwahlen stattfinden, da das Seine-
Departement 43 Abgeordnete zu wählen hat. Die Gewählten gehören
verschiedener Parteifarben an. Neben den Männern des Umsturzes und

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[822/0006] nicht mehr berührt sei. Ganz falsch wird auch die Stellung des Grafen Andrassy zu den jüngsten Vorgängen aufgefaßt. Man schiebt dem unga- rischen Ministerpräsidenten unter daß er Reichskanzler werden wolle, und schließt hieraus daß er ein verkappter Gegner des Grafen Beust sei. Das ist nicht der Fall. Jm Gegentheil hat gerade die richtige Erkenntniß der Gefahren die der jenseitigen Reichshälfte nicht minder drohen als der dies- seitigen, die beiden Staatsmänner zu einem engern Anschluß zasammen- geführt. Eine eventuelle Reichskanzlerschaft Andrassy's, der ein ebenso eifriger Gegner allen russophilen Neigungen als ein Anhänger der österreichisch = deutschen Annäherungspolitik ist, würde ebenso wenig eine Aenderung in unseren auswärtigen Beziehungen bedeuten als eine Annäherung der auswärtigen Politik an jene innere, deren Symptom diesseits die Berufung des Grafen Hohenwart, jenseits die des Hrn. Pauler ist. Wenn Graf Beust sein Amt niederlegen müßte, so würde Graf Andrassy allerdings wahrscheinlich den Reichskanzler- posten erhalten, aber dieß würde eben nur bedeuten daß ein Mann an die Spitze tritt der entschlossen ist jenen inneren Bestrebungen hüben und drüben, die geeignet sind Oesterreich nach außen einem neuen Bankerott entgegen- zuführen, energisch Halt zu gebieten. Gerade jetzt, wo so vieles im Dunkeln gebrütet wird, ist es um so nothwendiger die Richtungen in welchen sich unsere hervorragendsten Staatsmänner bewegen, klar und deutlich zu beleuchten. Prag, 14 Febr. Sämmtliche Consistorien und Klostervorstände er- hielten einen Ministerialbefehl keine Kleriker in die Seminarien oder Klö- ster aufzunehmen welche wehrpflichtig sind. -- Gestern fand eine zahlreich besuchte Versammlung des conservativen Adels im Palais Lobkowitz statt; es wurde beschlossen an den Nachwahlen des Großgrundbesitzes theilzu- nehmen, den Eintritt in den Reichsrath aber vom weiteren Entgegenkom- men der Regierung abhängig zu machen. -- Der hiesige Gerichtssenat hat beschlossen die Delicte gegen das Vereins = und Versammlungsgesetz von der Amnestie auszuschließen, weil die unklare Fassung des Amnestie- Erlasses nichts darüber enthält. Die Verurtheilungen in solchen Sachen bleiben daher aufrecht bis ein eventueller Nachtragserlaß zur Amnestie publicirt wird; deßgleichen bleiben die wegen der Demonstration für Barak Verurtheilten eingesperrt. ( Presse. ) Großbritannien. London, 15 Febr. Jn der vorgestrigen Sitzung des Unterhauses stellte, wie schon telegraphisch bekannt, der Abg. Auberon Herbert die Anfrage: ob die Regierung im Einklange mit andern neutralen Mächten Schritte thue um Friedensbedingungen von solcher Mäßigung zwischen Deutschland und Frankreich zu erzielen, daß die dauernde Ruhe Europa's dadurch gesichert werde. Der Premier antwortete zunächst mit Hinweis auf die vorgelegte diplomatische Correspondenz. „Jch habe,“ fuhr Hr. Gladstone sodann fort, „zu dem Jnhalt dieser Actenstücke nur noch hinzuzufügen daß am 20 Jan. ein Schriftstück abgefaßt wurde, welches dem Blaubuch folgte, und in welchem der deutschen Regierung zu Gemüthe geführt wurde daß sie zu ihrem eigenen Vortheil Frankreich über die Bedingungen in Kennt- niß setzen könnte welche sie festzuhalten beabsichtige. Jch bin nicht im Stande zu sagen ob die preußische Regierung in Folge dieser Mittheilung etwas gethan hat; jedoch kann ich in Betreff der Gegenwart und der Zu- kunft sagen daß wir gegenwärtig nicht im Einvernehmen mit den andern neutralen Mächten hinsichtlich der zu vereinbarenden Friedensbedingun- gen Schritte thun. Jndem ich dieß bemerke, beabsichtige ich in keiner Weise von den vor einigen Tagen ausgesprochenen Ansichten, insbesondere daß die Friedensbedingungen für die neutralen Mächte Gegenstand eines gerecht- fertigten Jnteresses seien, abzuweichen; indessen diejenigen welche die ersten und Hauptparteien beim Friedensschlusse sind, das sind eben die Kriegfüh- renden, und im gegenwärtigen Moment haben wir keinen Grund zu der Annahme daß es der Wunsch der einen oder andern von den beiden krieg- führenden Parteien sei daß die neutralen Mächte Schritte thun sollten. Wenn wir uns ins Gedächtniß zurückrufen daß in wenigen Tagen die Nationalvertretung in Frankreich zusammentreten wird, die in jeder Be- ziehung befähigt ist für das Volk zu handeln, so glaube ich daß das ehrenwerthe Mitglied mit mir der Ansicht sein wird: es sei besser einst- weilen diesen Gegenstand nicht weiter zu erörtern.“ ( Hört, hört! ) Jm weitern Verlaufe der Sitzung kam mit der Erwiederung der Königin auf die Adresse auch der erwartete Antrag bezüglich der Mitgift der Prinzessin Louise. Der Premier, welcher die Sache zur Sprache brachte, erklärte: die vorgeschlagene Summe -- 30,000 Pf. St. und 6000 Pf. St. Jahrgehalt -- sei dieselbe wie bei den früheren Gelegenheiten. Jn seiner Motivirung setzte er auseinander: die Sache sei nicht nur hergebracht, sondern bilde eigent- lich einen Theil des Vertrags zwischen dem Souverän und dem Volk, und er zeigte ferner daß die Civilliste eigentlich nur nominell den Steuern ent- nommen werde, da die Einkünfte von den Kronländereien allein in diesem Jahr bereits auf gleicher Höhe mit der Civilliste seien. Jm ganzen hatte die Rede des Premiers einen gänzlich verschiedenen Charakter von den Worten Lord Granville's im Oberhause. Von Anfang bis zu Ende war in derselben die Erwartung des Widerstandes durchzufühlen, und die ganze Motivirung lief darauf hinaus den Argumenten der Gegner zum voraus schon den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Es erhob sich indessen niemand mit einem Einwand. Jn einem Brief an „Daily News“ erklärt jedoch das radicale Mitglied P. A. Taylor: er habe mit den besten Autori- täten des Hauses Rücksprache genommen, und beabsichtige den von ihm er- warteten Widerstand gegen die Geldbewilligung zur Mitgift der Prinzessin Louise bei Gelegenheit der zweiten Lesung noch zu leisten. Ueber die gestrige Sitzung des Oberhauses genügt vollkommen was der Telegraph gemeldet hat. Jmmerhin interessant ist die im Ver- lauf der Debatte mitgetheilte Aeußerung des alten Palmerston der damals von dem Pontusvertrage des Jahres 1856 meinte: zehn, nach anderer Lesart sieben, Jahre werde das Ding schon zusammenhalten. Das Dictum erlaubt einen Schluß auf die Summe der sittlichen Entrüstung welche Lord Feuer- brand entwickelt hätte wenn die Gortschakoff'sche Note des Jahres 1870 ihn noch am Leben getroffen haben würde. Jm Unterhause brachte u. a. der Minister des Jnnern die Vor- lage über die Gewerkvereine ein. Es schloß sich an die Rede des Ministers eine kurze Erörterung an, in welcher Hughes die Vorlage vom Standpunkte der Arbeiterinteressen beleuchtete, während die HH. Hermon und Mundella die Arbeitgeber vertraten. Beide Parteien fällten über den Gesetzvorschlag ein günstiges Urtheil, und knüpften an denselben gute Hoffnungen für die Zukunft. Aus dem Rest der Sitzung ist nichts hervorzuheben. Der neue spanische und der neue niederländische Gesandte hatten Audienzen bei der Königin, um ihre Beglaubigungsschreiben zu über- reichen. Abermals sind drei fenische Gefangene, Mortimer Shea, oder Moriarty, Michael Sheehy und William Mackay, in Freiheit gesetzt und an Bord des Dampfers „Parthia“ gebracht worden, um nach Nordamerika zu segeln. Frankreich. * Als endgültiges Ergebniß der französischen Wahlen kann man für jetzt nur die entscheidende Niederlage der Bonapartisten betrachten. Der Prinz Napoleon soll zwar in Corsica gewählt sein, doch ist nicht zu zwei- feln daß seine Wahl umgestoßen werden wird. Ob die Wahl des Prinzen von Joinville für gültig erklärt wird, darüber hat lediglich die Versamm- lung selbst zu entscheiden. Als Präsident der Versammlung wird vielfach der aus der Versammlung von 1848 bekannte Grévy genannt. Wie da- mals auf dessen Vorschlag, wird auch jetzt das Ministerium in der Weise bestellt werden daß die Versammlung den Ministerpräsidenten ernennt und dieser sich seine Collegen auswählt. Bis jetzt hat wohl Thiers in er- ster Reihe Aussicht auf die Präsidentschaft des neuen Cabinets. Als Can- didaten für die Vicepräsidentschaft der Kammer werden die Generale Trochu und Changarnier, sowie die HH. Dufaure und de Larcy genannt, sämmtlich der Orleanisten=Partei zugehörend. Bestätigt sich diese Angabe, so würde daraus mit Bestimmtheit sich schließen lassen daß die Orleani- sten, wenn auch vielleicht mit Hinneigung zur Republik, die Oberhand haben. Ueber den Saal in welchem die Constituante sich versammelt, entneh- men wir dem „Journ. de Bruxelles: Das „große Theater“ ist als Sitzungs- saal hergerichtet, der Eintritt der Abgeordneten erfolgt durch die Säulen- halle des Theaters, hier wurde ein großer Vorplatz gelassen, über eine Treppe von mehreren Stufen tritt man in den Sitzungssaal ein durch die ehemalige Loge der Bordelaiser Stadtvertretung ( der Bühne gegenüber ) . Die Bänke der Deputirten nehmen den ganzen reservirten Raum am Or- chester, die ersten Logen und einen Theil der Bühne ein. Es mußten auch noch Seitenbänke eingerichtet werden um Platz für die 750 Abgeordneten zu bekommen. Jn den Coulissen befinden sich die Plätze für etwa 30 Jour- nalisten; die Rednerbühne nimmt die Mitte der Bühne ein, das Bureau des Präsidenten ist ziemlich entfernt davon. Große Sorgfalt wendete der Architekt darauf den Hintergrund der Bühne mit großen Planken abzu- schließen, damit die Stimme des Redners sich nicht verliere. Eine Loge zur Rechten ist für das diplomatische Corps reservirt. Der für das Publicum bestimmte Raum faßt nur gegen 600 Personen. Die Sitzungen werden natürlich nur bei Licht stattfinden. Der prachtvolle Mittel=Lüstre ist in die Höhe gezogen worden, und ein anderer ist auf der Bühne über dem Präsidenten aufgehängt. Die „Amtszeitung“ vom 15 veröffentlicht die Wahlen von Paris und dem Seine=Departement. Eingeschriebene Wähler waren es 545,605; da nun jeder Gewählte nach dem Wahlgesetz von 1848 ein Achtel der ein- geschriebenen Wähler für sich haben muß, so kann nur als gewählt gelten wer mindestens 68,200 Stimmen auf sich vereinigte. Die Gewählten sind schon gestern telegraphisch mitgetheilt worden, da jedoch ein Theil der Namen unrichtig war, so kann eine Wiederholung nicht überflüssig sein. Gewählt sind: Louis Blanc, Victor Hugo, Garibaldi, Quinet, Gambetta, Rochefort, Saisset, Schölcher, Félix Pyat, H. Martin, Pothuau, Lockroy, Gambon, Dorian, Ranc, Malon, Brisson, Thiers, Sauvage, Martin, Bernard, Marc Dufraisse, Greppo, Langlois, Frébault, Clémenceau, Vacherot, Jean Brunet, Fouquet, Cournet, Tolain, Littr é, Jules Favre, Arnaud ( de l' Ariége ) , Ledru Rollin, Léon Say, Tirard, Razoua, Ed. Adam, Millière, Peyrat und Farcy. Alle übrigen erhielten weniger als 61000 Stimmen, es müssen daher noch 2 Nachwahlen stattfinden, da das Seine- Departement 43 Abgeordnete zu wählen hat. Die Gewählten gehören verschiedener Parteifarben an. Neben den Männern des Umsturzes und

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  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert.
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst.
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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 49. Augsburg (Bayern), 18. Februar 1871, S. 822. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg49_1871/6>, abgerufen am 29.04.2024.