[N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848.Jetzt noch läßt sich drüber streiten. Sicher bleibt's: Am zweiten Mai Fest für König und für Land Preußens Heer im Kampfe stand. -- Manch Gelehrter, fein von Sitte, Als Gemeiner in der Mitte Jenes Heeres, kämpfend brav, Ging hier ein zum ew'gen Schlaf. -- Jn der Sterbenden Gewimmel Hört man kaum den Schmerzenslaut. Mit verklärtem Blick gen Himmel Der Todtwunde dankbar schaut! Ward die Freud' ihm doch gegeben, Preußens Aufstehn zu erleben. -- Der Russen und der Preußen Macht Behauptete noch in der Nacht Das Feld, auf dem man schlug die Schlacht. Jetzt noch läßt ſich drüber ſtreiten. Sicher bleibt’s: Am zweiten Mai Feſt für König und für Land Preußens Heer im Kampfe ſtand. — Manch Gelehrter, fein von Sitte, Als Gemeiner in der Mitte Jenes Heeres, kämpfend brav, Ging hier ein zum ew’gen Schlaf. — Jn der Sterbenden Gewimmel Hört man kaum den Schmerzenslaut. Mit verklärtem Blick gen Himmel Der Todtwunde dankbar ſchaut! Ward die Freud’ ihm doch gegeben, Preußens Aufſtehn zu erleben. — Der Ruſſen und der Preußen Macht Behauptete noch in der Nacht Das Feld, auf dem man ſchlug die Schlacht. <TEI> <text> <body> <lg type="poem"> <pb facs="#f0058" n="44"/> <l>Jetzt noch läßt ſich drüber ſtreiten.</l><lb/> <l>Sicher bleibt’s: Am zweiten Mai</l><lb/> <l>Feſt für König und für Land</l><lb/> <l>Preußens Heer im Kampfe ſtand. —</l><lb/> <l>Manch Gelehrter, fein von Sitte,</l><lb/> <l>Als Gemeiner in der Mitte</l><lb/> <l>Jenes Heeres, kämpfend brav,</l><lb/> <l>Ging hier ein zum ew’gen Schlaf. —</l><lb/> <l>Jn der Sterbenden Gewimmel</l><lb/> <l>Hört man kaum den Schmerzenslaut.</l><lb/> <l>Mit verklärtem Blick gen Himmel</l><lb/> <l>Der Todtwunde dankbar ſchaut!</l><lb/> <l>Ward die Freud’ ihm doch gegeben,</l><lb/> <l>Preußens Aufſtehn zu erleben. —</l><lb/> <l>Der Ruſſen und der Preußen Macht</l><lb/> <l>Behauptete noch in der Nacht</l><lb/> <l>Das Feld, auf dem man ſchlug die Schlacht.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [44/0058]
Jetzt noch läßt ſich drüber ſtreiten.
Sicher bleibt’s: Am zweiten Mai
Feſt für König und für Land
Preußens Heer im Kampfe ſtand. —
Manch Gelehrter, fein von Sitte,
Als Gemeiner in der Mitte
Jenes Heeres, kämpfend brav,
Ging hier ein zum ew’gen Schlaf. —
Jn der Sterbenden Gewimmel
Hört man kaum den Schmerzenslaut.
Mit verklärtem Blick gen Himmel
Der Todtwunde dankbar ſchaut!
Ward die Freud’ ihm doch gegeben,
Preußens Aufſtehn zu erleben. —
Der Ruſſen und der Preußen Macht
Behauptete noch in der Nacht
Das Feld, auf dem man ſchlug die Schlacht.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_jaeger_1848/58>, abgerufen am 17.06.2024. |