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Teutscher Kriegs-Curier. Nr. 26, Nürnberg, 1673.

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gehen/ zu dem Ende er die Invanterie eiligst zusammen führen
lassen/ umb der Cavallerie zu folgen/ unter dessen ist die Pagag[i]
gestern nach Bonn abgeführet worden/ der Postillion so heut von
Erpleben kommen berichtet/ daß die Armeen wieder auf dieser
Seit der Maaß gangen/ und stehen einige Regimenter Spanier
jenseits der Ruhr/ den Frantzosen den Übergang zu verhindern.
welche selbiger Gegend/ viel Dörffer in die Asche gelegt. Die
Friedens-Tractaten allhier/ beruhen noch auf vorigen Stillstand/
ohne daß die Holländische Gevollmächtigte neulich schrifftliche
Antwort an die Schwedische Mediatores, übergeben/ so wohl
daß von derselbigen vorgeschlagenen General Armistitium, als
die admision der Holländischen Alliirten, insonderheit Loth-
ringen betreffend. Zu Wick stehen noch 5. Regimenter Fran-
tzosen welche allda 10. Schiff worinn/ sie den mitgenommenen
Raub geladen bewahren müssen; Mit Arnheim/ Doesburg/
Zutphen/ und Elburg wollen sie auch accordiren/ und selbige
Oerter gegen eine gewisse Summa Gelds verlassen.

Von Madrit hat man/ daß durch gantz Spanien/ alle
Frantzösische Wahren verboten/ und Anstalt gemacht worden/
die Frantzosen an allen Orthen/ so man kan/ zu attaquiren/ mit
Portugall dörffte man auch wieder Krieg bekommen/ weiln da-
selbst starck geworben wird/ der Tourenne ist dieser Tagen mit
vielen Trouppen zu Trier angelangt/ ob er daselbst übergehet/
oder die Guarnison heraus zuziehen willens/ stehet zuerwarten.
Daß Accomendement mit Chur Cölln ist gantz zuruck gan-
gen/ so daß der Herr Cardinal von Baden/ von sonst
gesuchter Interposition abziehen/ und heut oder morgen nach
Fulda verreisen wird.

(Aus dem Kaiserl. Haupt-Quartier vom 7. Decembr.)

Unserer Armee Pagage ist nacher Bonn geführet/ allwo an der
Schiff-Brücken/ so jüngst vom Eiß-Schaden gelitten/ starck
gearbeitet wird/ der Duc de Bourneville, General Sporck/
und beede Hertzogen von Lothringen/ sind gestern mit der sämbt-
lichen Cavallerie in Pataglia nach der Erpe gerucket/ in Mei-

nung

gehen/ zu dem Ende er die Invanterie eiligst zusammen führen
lassen/ umb der Cavallerie zu folgen/ unter dessen ist die Pagag[i]
gestern nach Bonn abgeführet worden/ der Postillion so heut von
Erpleben kommen berichtet/ daß die Armeen wieder auf dieser
Seit der Maaß gangen/ und stehen einige Regimenter Spanier
jenseits der Ruhr/ den Frantzosen den Übergang zu verhindern.
welche selbiger Gegend/ viel Dörffer in die Asche gelegt. Die
Friedens-Tractaten allhier/ beruhen noch auf vorigẽ Stillstand/
ohne daß die Holländische Gevollmächtigte neulich schrifftliche
Antwort an die Schwedische Mediatores, übergeben/ so wohl
daß von derselbigen vorgeschlagenen General Armistitium, als
die admision der Holländischen Alliirten, insonderheit Loth-
ringen betreffend. Zu Wick stehen noch 5. Regimenter Fran-
tzosen welche allda 10. Schiff worinn/ sie den mitgenommenen
Raub geladen bewahren müssen; Mit Arnheim/ Doesburg/
Zutphen/ und Elburg wollen sie auch accordiren/ und selbige
Oerter gegen eine gewisse Summa Gelds verlassen.

Von Madrit hat man/ daß durch gantz Spanien/ alle
Frantzösische Wahren verboten/ und Anstalt gemacht worden/
die Frantzosen an allen Orthen/ so man kan/ zu attaquiren/ mit
Portugall dörffte man auch wieder Krieg bekommen/ weiln da-
selbst starck geworben wird/ der Tourenne ist dieser Tagen mit
vielen Trouppen zu Trier angelangt/ ob er daselbst übergehet/
oder die Guarnison heraus zuziehen willens/ stehet zuerwarten.
Daß Accomendement mit Chur Cölln ist gantz zuruck gan-
gen/ so daß der Herr Cardinal von Baden/ von sonst
gesuchter Interposition abziehen/ und heut oder morgen nach
Fulda verreisen wird.

(Aus dem Kaiserl. Haupt-Quartier vom 7. Decembr.)

Unserer Armee Pagage ist nacher Bonn geführet/ allwo an der
Schiff-Brücken/ so jüngst vom Eiß-Schaden gelitten/ starck
gearbeitet wird/ der Duc de Bourneville, General Sporck/
und beede Hertzogen von Lothringen/ sind gestern mit der sämbt-
lichen Cavallerie in Pataglia nach der Erpe gerucket/ in Mei-

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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-30T14:58:50Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-30T14:58:50Z)

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Zitationshilfe: Teutscher Kriegs-Curier. Nr. 26, Nürnberg, 1673, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_kriegscurier0026_1673/5>, abgerufen am 17.06.2024.