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Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 19, Danzig, 1698.

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Amsterdam/ vom 22. April.

Es wird sonderlich remarquiret/ daß Se. Majest. der König
von Franckreich viele Trouppen nach den Spanisch- und Italiäni-
schen Frontiren defiliren lassen/ solche bey vorfallendem Sterb-Fall
des Königs in Spanien parat zu haben/ zu welchem Ende dann auch
an solchen Orten Magazins auffgerichtet worden. Die Equippagie
zur See geschiehet zwar unterm Prätext der Saleischen Räuber/
man ist aber gantz ein anders versichert/ welcher Prätext in Enge-
land ebener massen wegen der Equippagie vorgegeben wird; Unter-
dessen ist es dennoch gewiß/ daß diese geschiehet/ die Frantzösische
Flotte zu observiren/ und derselben allenthalben zu folgen/ umb in
Zeit der Noth/ da selbige einen oder andern Ort attaquiren solte/
selbiger sich zu opponiren/ daß der Estaat bey diesen jetzigen so wun-
derlichen Conjunctiren einen Ambassadeur nach dem Spanischen
Hofe zu senden/ so langsam zu Wercke gehet/ kommt vielen frembd
vor/ vornehmlich/ da der alldor: gewesene Hr. von Citters gestorben/
und der Hr. von Schönenburg/ so die Sachen allda dieses Estaats
wegen verrichtet/ beschuldiget wird/ daß er ein Jude sey.

Wien/ vom 19. Aprilis. st. n.

Bevor der Hertzog von Lothringen von hier abgereißt ist das
Inventarium über die völlige Verlassenschafft der verstorbenen Kö-
nigin Eleonorä so wol an kostbaren Kleynodien/ als Barschafft/
Silber/ und reichen Mobilien/ welche zusammen auf etliche Millio-
nen im Werth sich erstrecken/ in Gegenwart des Käyserl. Commis-
sarii und deputirten Executoris Testamenti/ Fürstens zu Fundi ver-
fast/ auch von Ih. Hochfl. Durchl. die vornehmsten Käyserl. Mini-
stri mit sehr kostbaren Verehrungen beschencket worden/ und sind diesel-
be darauf mit ihrem jüngsten Bruder/ per posta von hier aufgebro-
chen/ die 2. Mittlere Lothringische Printzen aber bleiben indessen
in diesen Ländern/ und dörfften sich auch ehests/ sonderlich der Bi-
schoff von Olmütz nach dero Residentz nacher Kremsier begeben. Das
General-Haus-Zeugmeister-Amt in Käyserl. Erblanden ist von
Ihro Fürstl. Gnaden zu Fundi Grafen von Mansfeld dem General-
Zeugmeister Grafen von Houchin freywillig/ doch mit Käyserl.
Consens würcklich abgetretten/ da hingegen von diesem das ihme zu
Groß-Glogew conferirte Commando dem General-Wachtmeister
Haßlinger gegen einer jährlichen Pension cedirt worden. Der Ge-

neral

Amsterdam/ vom 22. April.

Es wird sonderlich remarquiret/ daß Se. Majest. der König
von Franckreich viele Trouppen nach den Spanisch- und Italiäni-
schen Frontiren defiliren lassen/ solche bey vorfallendem Sterb-Fall
des Königs in Spanien parat zu haben/ zu welchem Ende dann auch
an solchen Orten Magazins auffgerichtet worden. Die Equippagie
zur See geschiehet zwar unterm Prätext der Saleischen Räuber/
man ist aber gantz ein anders versichert/ welcher Prätext in Enge-
land ebener massen wegen der Equippagie vorgegeben wird; Unter-
dessen ist es dennoch gewiß/ daß diese geschiehet/ die Frantzösische
Flotte zu observiren/ und derselben allenthalben zu folgen/ umb in
Zeit der Noth/ da selbige einen oder andern Ort attaquiren solte/
selbiger sich zu opponiren/ daß der Estaat bey diesen jetzigen so wun-
derlichen Conjunctiren einen Ambassadeur nach dem Spanischen
Hofe zu senden/ so langsam zu Wercke gehet/ kommt vielen frembd
vor/ vornehmlich/ da der alldor: gewesene Hr. von Citters gestorben/
und der Hr. von Schönenburg/ so die Sachen allda dieses Estaats
wegen verrichtet/ beschuldiget wird/ daß er ein Jude sey.

Wien/ vom 19. Aprilis. st. n.

Bevor der Hertzog von Lothringen von hier abgereißt ist das
Inventarium über die völlige Verlassenschafft der verstorbenen Kö-
nigin Eleonorä so wol an kostbaren Kleynodien/ als Barschafft/
Silber/ und reichen Mobilien/ welche zusammen auf etliche Millio-
nen im Werth sich erstrecken/ in Gegenwart des Käyserl. Commis-
sarii und deputirten Executoris Testamenti/ Fürstens zu Fundi ver-
fast/ auch von Ih. Hochfl. Durchl. die vornehmsten Käyserl. Mini-
stri mit sehr kostbarẽ Verehrungen beschencket worden/ uñ sind diesel-
be darauf mit ihrem jüngsten Bruder/ per posta von hier aufgebro-
chen/ die 2. Mittlere Lothringische Printzen aber bleiben indessen
in diesen Ländern/ und dörfften sich auch ehests/ sonderlich der Bi-
schoff von Olmütz nach dero Residentz nacher Kremsier begeben. Das
General-Haus-Zeugmeister-Amt in Käyserl. Erblanden ist von
Ihro Fürstl. Gnaden zu Fundi Grafen von Mansfeld dem General-
Zeugmeister Grafen von Houchin freywillig/ doch mit Käyserl.
Consens würcklich abgetretten/ da hingegen von diesem das ihme zu
Groß-Glogew conferirte Commando dem General-Wachtmeister
Haßlinger gegen einer jährlichen Pension cedirt worden. Der Ge-

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-07T11:14:13Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-07T11:14:13Z)

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Zitationshilfe: Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 19, Danzig, 1698, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0019_1698/3>, abgerufen am 08.10.2024.